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HagMaH für Adorf und das oöere 'Kogtland. Dies Blatt enchLlt die amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats zu Adorf. Ne« »Mmkr Tre«»votr' rrjchtl«! täglich mit Rk«««lMe der T«gr «ach Sonn- und Friertagrv BormrZUbuahlrsdu Be,narprei, mon«tliL 4 Msrt etujAiiktzltK 8»- fkllu»« in« Lau« Der Raum dr- L'gew^ite««» vetttzeil« wird mit 78 Psg berechne!, bet aurwörtige« An,eigen mit 1 — Mk-, die 8-geipLw'.- Prttt'Rrik«w»reU« 3.— M. B« Mstzvorichrksi 28^, Zuschlag. Zeitraubender Satz nach erhöhtem Tncil Inlrrvtenanfgabr Lurch F»n»!»recd?r n,n«m«iioid»rtS! LnreigrsauvahMt dir 10 Uhr früh: größere Inserate ivge vorder erbeten ^-Nfprecher Nr. 14. Bersntwartttcher EchrMetler, Drucker und Berleyer. Orro M eyer r Adorf. Dr!.-Adr. 10^. Sdors N8 Sonnabend; den 20. August 1021. PMchrck.Kw. Lripjia 878 «r HatzLK. 8H. k , Sie letzte Woche. SSLAbschluß der Pariser Konferenz, die i>vi,^e definitive Entscheidung über die Zukunfr bunz.Schlesien gebracht hat, sondern den Vülker- tzahm "rat in Genf sprechen lassen will, ist mitAus- tlns<b, .°°n Frankreich, das sich wie ein tief gekränktes fvrdA^.mmrn geberdet, und Polen, das „Vergeltung" etwas wie eine beschauliche Stille ein- Der Reichspräsident Ebert und der Reichs-- ruhjg? Wirth haben die deutschen Oberschlesier zum sei» Abwarten aufgefordert, und sie werden die» trkix'Mets gewiß entsprechen, obgleich es dabet etwas ^°Ien Nervosität zu überwinden gibt. Ob die ^binö "" dem deutschen Verhalten ein Vorbild k» Werden, wird sich allerdings erst zeigen müssen. ^>n letzten Meinungsäußerungen aus Lon- ^erki?i 2loyd George nicht nur daran fest, daß deuM^ien ganz oder doch zum grüßten Teil an »in« fallen soll, sondern erwartet auch, daß 'erbundsrat in diesem Linne sein Gutachten der b!i.,^ie Erfüllung dieser Erwartung hängt von Undei-V^En Energie ab, denn Frankreich wird nichts bllassen, eine Entscheidung des Völkerbundes , neiU tzinne zu erreichen. tagZusammentritt des deutschen ReichS- >st unter den heutigen Verhältnissen noch und wird sich nach der Entscheidung über hiir^'ksien richten. Sollte sich diese noch länger - so wird die Beratung der Steuervor- ^«wo Beginn der parlamentarischen Herbst- bestimmen. Die Erörterungen der Steuer- ßei haben so viel zu Tage gefördert, daß mancher- geändert werden mutz, da infolge der L^Elungssorderungen der Beamten noch ivesent- Sat hinzukommen. Der Druck des Papiergeldes zugenommcn, während der Wert der »uf Mark in Amerika, unserem Hauptlieferanten, k^ar Pfennige in der Mitte der Woche gesunken es nicht so weiter gehen kann, liegt auf und das dürfte auch wohl die Garantie» ^eii L! " Entente finden, die über die deud- »W.- ^'Uanzen und Steuer-Eingänge wachen soll. Wir Ordnung sorgen, damit nicht eines Tages pichende Eingriffe dieser Kommission erfolgen. "rnck , Eingetretene höhere Brotpreis hat bereits -olo? lei Forderungen nach Lohnerhöhungen im Gv- gehabt. Wir sind so weit, daß wir den Krebs- tuh°>^r Reichsmark nicht mehr einfach auf sich be- lassen können. Tod des 77 jährigen Königs Peter von stir den schon mehrere Jahre sein zweiter »Ur Alexander die Regentschaft führt, erinnert nicht den Ausbruch des Weltkrieges, denn serbische ermordeten in Serajewo das österreichische i ^rpaar, sondern auch an die scheußliche Hin- des jungen Königs Alexander Obrenowitsch bien und seiner Gattin Draga, durch die Peter 2s ^orgewisch zum Throne in Belgrad gelangte, »wiederholt behauptet worden, daß Peter nm letzteren Mordplan gewußt hat, und die Be- A>tung ist nicht entkräftet worden. Verhältnisse in dem hungernden Nuß- haben sich noch nicht geklärt, es fehlt aber nicht r- lungen, die erkennen lassen, daß die Miß- »w. nch doch nicht auf so viele Gouvernements zuerst angegeben wurde. Die Gesamt- lich E Ml durchaus zur Ernährung genügen, es fragt "d der Uebcrschuß aus den minder schwer Allenen Gebieten nach den eigentlichen Notbezirkcn i^afft werden kann, oder ob die Vorräte nicht unter- ^»fpurlos verschwinden, wie es auch schon vor der Aution in Rußland oft der Fall war. - tz Das Duell Briand-Lloyd George. Antwort des französischen Minister- c»« »r „ Präsidenten. Ewer Unterredung mit Vertretern der Pariser folgende Erklärung zur Rede Lloyd offengestanden kein Bedürfnis, die Pole- Dauert ^c5„I^"„,^ates fortzusetzem -sie hat lange genug '»niesen dre Angelegenheit dem Völkerbundsrai worden, der aus acht Mitgliedern besteht, die ihn?,, « bhängigkeit besitzen. Ich habe volles Vertrauen n^^u^orderung, sich zu der Rede Lloyd Einigen, stggern-^ liußern, erwiderte Briand nach „Herr Lloyd George führt mit Unrecht unsere Hal- § - tung auf die einzige Sorge unserer Sicherheit zurück. Wir ! sind genau wie Herr Lloyd George für die Gerechtigkeit ! i und für die Ausführung des Vertrages. Unser Stand- ! Punkt scheidet sich nur in der Auslegung des Artikels 88 j und besonders in der Deutung des Geistes, aus dem her- i aus die Abstimmung in Oberschlesien beschlossen worden war. - Das Gutachten des Völkerbundes wird in dieser Hinsicht ! entscheiden." Briand besprach dann noch einmal die Diffe renzen zwischen der englischen und französischen Auf fassung über die Teilbarkeit des Industriegebietes, das nach seiner Ansicht eine unbestreitbar polnische j Mehrheit habe. Für sein Festhalten an der französi- > schen Auffassung führte er folgende, für die fran- ' - zösische Neutralität recht bezeichnende Gründe an: „Ich konnte nicht zugeben, daß aus dem Geiste des Ver trages heraus, der die Schuld Deutschlands am Kriegsaus brüche anerkennt, Deutschland eine große Mehrheit pol nischer Stimmen erhalte, während Polen selbst nur einen verschwindend Keinen Teil deutscher Stimmen erhalten sollte, und das nur deshalb, weil Deutschland vor fünfzig Fahren mit den Milliarden, die es Frankreich abgerungen, eine Industrie in einem Gebiet hergestellt hat, das ethnogravhisL - rein polnisch war (!)" Briand schloß mit den Worten: „Von jetzt an wird Schweigen herrschen, und ich werde nicht derieniae Irin. der dieses Schweifen brechen wird." Verstandigungsversuche. Die Oberschlesier sind des Streites müde. Auf Anregung der neu geschaffenen Vertretung i der polnisch gesinnten Bevölkerung Oberschlesiens, des Obersten Polnischen Bolksrates, hatte ar, 12. August tine Vorbesprechung zwischen Deutschen und Polen in kleinerem Kreise stattgefunden, in der beschlossen worden war, eine gemeinsame Versammlung der Vertreter aller deutschen und polnischen Parteien und Gewerkschaften Oberschlesiens einzuberufen. Diese Versammlung hat am 16. August in Katto- witz stattgefunden. Alle deutschen und polni schen Gewerkschaften und Parteien waren durch ihre berufenen Führer vertreten. Der Vor sitzende des Deutschen Ausschusses für Oberschlesien, Dr. Lukaschek, leitete die Versammlung, deren Zweck die Besprechung von Maßnahmen war, die geeignet sind, innerhalb der Bevölkerung Oberschlesiens ein freundschaftliches Verhältnis anzubahnen. Nach eingehender Besprechung wurde beschlossen, daß die berufenen Vertreter beider Nationalitäten getrennte Aufrufe an die oberschlesifche Bevölke rung erlassen, die dem Sinne nach übereinstimmen and gleichzeitig in den deutschen und in den polnischen Zeitungen des Landes erscheinen werden. Die Auf rufe sollen die Notwendigkeit einer Ueberbrückung der nationalen Gegensätze betonen, sich gegen jede gewaltsame Lösung der oberschlesischen Frage sowie gegen Gewalttätigkeiten und Bedrohungen Andersdenkender erklären und die Bildung paritä tischer, aus Vertretern beider Nationalitäten zu sammengesetzter Ausschüsse ankündigen, die dafür sor gen sollen, daß in friedlicher Zusammenarbeit Sicher heit und Ordnung wiederhergestellt werden. Die Bildung dieser paritätischen Ausschüsse ist bereits in Angriff genommen. Es wurde ferner vev- einbart, daß alle Ausschreitungen, die von irgendeiner Seite Vorkommen, nachgeprüft werden sollen. * Also haben auch die Oberschlesier polnischer Ge sinnung eingesehcn, daß Raub und Gewalt die unge eignetsten Mittel sind, das Problem Oberschlesiens zu lösen, und daß es ein Unding ist, die von außen hereingetragene Feindschaft zwischen Volksteilen, die seit Jahrhunderten auf demselben Boden zusammen gelebt und -gearbeitet haben und cs auch weiter tun werden, künstlich aufrecht zu erhalten. Immer deutlicher wird es, daß es in erster Linie aus Kongreß polen stammende Hetzer waren und noch sind, die die tiefe Kluft im obcrschlcsischen Volke aufgerissen haben und weiter offen zu halten suchen. Ist es nur ein Zufall, daß die Versöhnungsversuche der beiden ober- schlesischen Volksteile gerade seit der Zeit aussichts reicher geworden sind, seitdem Korfanty Oberschlesien verlassen hat? Aber deswegen kann man noch von keiner Be- ' ruhigung reden. Die polnischen Hetzer geben ihre Ab sichten so leichten Kaufes nicht auf. Darum heißt es weiter, auf der Hut zu sein. Und die Engländer und Italiener sind es auch. Sie wehren sich energischer und erfolgreicher gegen den Einfluß Ler Franzosen und Haben es durchzusetzen vermocht, daß Korfanty bis jetzt den Boden Oberschlesiens noch nicht hat be treten können. Aber an der Grenze lauert er, und mit ihm eine nicht unbeträchtliche polnische Truppen- macht. Es ist daher erfreulich, daß sich die Italien - , wie jetzt gemeldet wird, entschlossen haben, zwei weite e Bataillone nach Oberschlesien zu senden, und die Eng länder sich diesem Beispiel anschlietzen werden. Hoffen wir, daß jetzt endlich das Doppelspiel Korfanty—Le Ronds ausgefpielt worden ist, oder daß zum mindesten Vie beiden Falschspieler energisch genug kontrolliert werden. Die Deutschen in Polen. Gründung einer deutschen Zentralorganisation. Im Warschauer Parlamentsgebäude fand eine Konferenz der Delegierten der deutschen Organisa tionen aller Teilgebiete Polens statt, der 36 Delegierte beiwohnten. Das Thema der Beratungen war die Organisation der Deutschen in Polen. Während der Verhandlungen einigte man sich, mit Zustimmung aller Deutschen in Polen, dahin, sich zwecks Verteidi gung der Rechte, die verfassungsmäßig den Deutschen zugestanden worden sind, zu organisieren. Es wurde beschlossen, eine gemeinsame oberste Leitung unter der Bezeichnung „Hauptvor st and verdeutschen Vereinigungen in Polen" ins Leben zu rufen. Zu diesem Vorstand gehören die deutschen Sejmabge* ordneten, sowie die Vertreter des Bundes der Deut schen in Polen und im ehemaligen russischen Teil gebiet und des Deutschtumbundes mit dem Sitz in Posen. Am 11. und 12. September wird wahrschein lich in Lodz eine allgemeine Konferenz der Delegierten aller Staatsbürger Polens deutscher Nationalität stattfinden. — Herr v. Schön, der deutsche Gesandte in Polen, ist in Warschau eingetroffen. Polnischerseit» dürfte die Ernennung MadejSkis, des gegenwär tigen stellvertretenden Delegationsvorsitzenden bet den Polnischs-Danziger Verhandlungen, zum Gesandten in Berlin bald erfolgen. * Die Lag« t« Pole«. Immer neue Nachrichten treffen von der polni schen Ost grenze ein, die zum größten Teile von Grenzüberschreitungen starker Flüchtlingsmas sen aus dem hungernden Rußland zu melden wissen. Weder die Grenzwachen, noch die sanitären Maßnahmen genügen, um den notwendigen Grenzschutz aufrecht zu erhalten. Nachdem nunmehr eingefchleppte Fälle asiatischer Cholera festgestellt sind, fordert die Lage von der Regierung energische Maßregeln zur Schließung der Grenze. Diese Forderung wird durch den Hinweis unterstützt, daß mit den Flüchtlingen und Seuchen ungehindert auch bolschewistisch« Agenten ins Land dringen. Es ist bezeichnend kür die Furcht vor letzteren, oatz in einem Teil oer Warschauer Presse ore starre Erregung der Bevölkerung im ehemals preußi schen Teilgebiet auf bolschewistische Agenten zu rückgeführt wird. Bei diesen Unruhen handelt es sich in Wirklichkeit um das Ansteigen einer gewaltige« Teuerungswelle infolge des nunmehr eingeführ ten Freihandels, der automatisch zu einem Preisaus gleich mit Kongreß-Polen geführt hat. In Posen wie in einer Reihe von Provinzorten haben große Demonstrationen gegen die beabsichtigte Aufhebung der Sonderstellung des früheren Preußischen Teil gebietes stattgefunden. In Blättern verschiedener Parteien, die jeder Autonomie für Posen entgegew- streben, wird neuerdings sogar versucht, deutsches Geld für die Unruhen verantwortlich zu machen und die deutsche Bevölkerung des Teilgebietes als Treiber der Demonstrationsbewegung hinzustellen ES ist schwerlich anzunehmen, daß diese Versuche, die Deutschen in Polen zu Sündenböcken zu stempeln, genügende Wirksamkeit haben werden, um den Aw- laß zu einer verstärkten anti-deutschen Bewegung zu geben. Dellifches Reich. — Berlin. 19. August 1921. ° Tie deutsche-amerikanischen Fricdensverhand. lunaen. Bei der Zusammenkunft zwischen dem Reichst