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Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSLmter u. der StabtrLthe -u Freiberg u. Brand» Sonntag, 22. Dececkber. Krschtint i. Freiberg jed. Wochmt. Ab. 6U. füllen «nb.Tag. Anser. werden bi« Bll U. für nächte Nr. angen. werdm die gestalten« Zell« »d<» dewn Raum mit I Ngr. berechnet. stattgefunden haben, stellt es sich heraus, daß die Gesammtsumme, welche für die Linderung der Noth dieser beklagenswerthen Privat personen erforderlich ist und durch das Gebiet der freien VereinS- thätigkeit aufgebracht werden muß, eine Höhe von mindestens 4'/, Mill. Thlr. erreichen wird. Die Anficht, der man vielfach begeg net, daß die Hilfe, welche der Staat zu leisten hat, die Privat- wohlthätigkeit überflüssig mache, ist durchaus irrig. Den Bemü hungen, welche der Hilfsverein bei den Deutschen in England versucht hat, ist der Einwand entgegengesetzt worden, der preußische Staat besäße Reichthümer genug und bedürfe der Privatwohlthä- tigkeit nicht. Dem ist entgegengehalten worden, daß der Staat in weitem Umfange für die Herstellung nicht nur eine- ausreichenden MH »M utze-, di« Wiedergewinnung der versandeten Ackerflächen, Tagesgeschichte. Berlin, 19. December. Der „Spen. Ztg." wird heute „von unterrichteter Seite" mitgetheilt, daß das Demissionsgesuch des Kriegsministers Grafen Roon allerhöchsten Orts nicht angenommeu worden sei. — Wie die „N. Pr. Z." vernimmt, ist Graf Roon vorläufig zum Vorsitzenden des Staatsministeriums ernannt Der Minister der landwirthschaftlichen Angelegenheiten, v. Selchow, sei auf sein Demissionsgesuch noch nicht von Sr. Majestät beschieden worden. — Auch der „Schles. Ztg." wird officiös geschrieben, eS dürfe bereits als feststehend betrachtet werden, daß Graf Roon auf Wunsch des Königs im Ministerium verbleibt, um das Präsidium in demselben wenigstens provisorisch fortzuführen wie bisher. — Die Conferenzen, welche in Berlin von einer Anzahl deut scher Justizminister bezüglich der Reichsjustizgesetzgebung stattgefun den haben, sind geschlossen. Die Ergebnisse der Conferenz werden zu einem Entwurf führen, welcher im preußischen Justizministenum ausgearbeitet werden soll, um später an die Bundesregierungen zur Begutachtung zu gelangen und weiterm Anhalt für eine zweite Ministerconferenz zu geben, aus welcher der Entwurf dann an den Bundestag gelangen soll- — Der Btschdf von Ermland hat, wie sein Organ mittheilt, bis jetzt den Pr«wß gegen die Regierung wegen der Temporalien- sperre nicht eingeleitet. — Weitere Ermittelungen des deutschen Hilfsvereins für den Nothstand an der Ostsee haben, wie man der „Cöln. Ztg." schreibt, als besten dringendste Aufgabe für die nächste Zeit heraus gestellt die Erhaltung der durch die Sturmfluth verunglückten un bemittelten Privatpersonen für den nächsten Winter, also die Be schaffung von Nahrungsmitteln, Kleidung und Brennmaterial, welche Gegenstände aber nur durch Hilfe der Privatwohlthätigkeit zu be schaffen sind. Nachdem nunmehr auch Erhebungen über den Scha den unbemittelter Privatpersonen in Mecklenburg und Oldenburg Sigmariuge», 16. December. Am verflossenen DonnerSttrg wurde das- Haus der Gesellschaft Jesu In Gorhsim geschloffen. In folge besten richtete der Rector kV Antont Spaeni in seinem find seiner Mitbrüder Namen einen Protest an die hiesige k. Regierung, der nach Inhalt und Motivirung mit den bereits bekannten ander weitigen Kundgebungen im Wesentlichen überetnstimmt. Wien. Wie verlautet, wird die Laurionfrage wahrscheinlich. der schiedsrichterlichen Entscheidung des Kaisers von Oesterreich unterworfen werden. Prag, 19. December. Große- NufMn erregt" eiü Artikel der beiden alttschechischen Blätter „Pokrok" und „Polin!", in welchem ein hervorragender nationaler Abgeordneter niit der größten Offen herzigkeit erklärt, es sei bloser Humbug, wenn Man dem tschechischen Volke immer und immer wieder von einer baldigen Wiederaufnahme der Ausgleichsaction vorschwatzt. Bei der gegenwärtigen politischen Constellation in Europa sei kein Mensch im Stande, dem slawischen Elemente in Böhmen das Uebergewicht zu verschaffen; Thorheit wäre eS daher, das tschechische Volk noch ferner in dem Wahne zu wiegen, als sei ein Wiederaufleben der Hohenwarkschen Aera zu erwarten. Man müsse mit den Thatsachen rechnen und dem Bolle die Wahrheit sagen ; man müsse offen gestehen, „daß man sich auf unrichtigem Wege befinde und nunmehr Einkehr in sich selbst halten wolle". Pefth, 18. December. Das Recrutirungsgesetz, welche- heute auf der Tagesordnung stand, gab zu einer Debatte in der alltäg lich wiederkehrenden Form Anlaß. Die Linke will die Recrüten nur der ungarischen Armee bewilligen. Madaratz motiArt sein ablehnendes Votum damit, „daß die österreichischen Provinzen ohne hin bald an Deutschland fallen werden, wie die italienischen Ita lien zufielen, und daß Ungarn nicht berufen sei, seine Recrüten herzuliefern, wenn eS nicht für eine vollkommen abgesonderte UN-' gartsche Armee geschieht," — Der Ministerpräsident tHlavy ant wortete sofort, daß selbst in diesem gewiß unwahrscheinlichen Falle Ungarn gehalten wäre, der jenseitigen Reich-Hälfte beizustehen, nicht blos, weil der Ausgleich hierzu verpflichtet, sondern weil schon die pragmatische Sanction dies direct vorschreibt. Die Erwiderung Szlavy's wurde mit großem Beifall ausgenommen. Da- Reeruten gesetz wurde in zweiter Lesung angenommen. ) Versailles, 18. December. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung wurde der Antrag WolowSkt angenommen, welcher die Hälfte der Summen, di« für die Abtragung der Kriegs schuld freiwillig gezeichnet worden, für die Elsaß-Lothringer ver wandt habe« will, welche Franzosen geblieben find. — Dem „Bien „ . publik" zufolge gewinnt die versöhnliche Stimmung seit der Mon- A -- ^rgewinnung der versandeten Ackerflächen, tagsfitzung der Dreißigercommission immer mthr Boden. Me die Ausbau«- von Häusern, zerstörten Dämmen, Wegen rc., „Agence HavaS" erfährt, soll die Lommtsfion geneigt sein, di« Er- « Ersatz von Handwerksgeräth rc. sorgen werde, daß nach richtung einer zweiten Kammer im Princip anzunthmen, dieselbe dieser Richtung hin, sobald der Umfang der erforderlichen staatli- aber erst nach der Auflösung d«r gegenwärtigen Nationalversämm- chen Hufe festgestellt sein wird, «ine besondere Vorlage an den lung ins Leben treten. Mele Deputtrte vom rechten Eentrum und Landtag gemacht werden solle, zu welcher die Vorarbeiten bereits selbst von der Rechten, kommen, nach derselben Quelle, zum Äg- geordnet seien, daß aber von Seiten des Staates nach Lage der lichen Empfange in der Präsidentschaft. Endlich meint die „Ag. Verhältnisse für die augenblickliche Noth des Einzelnen wenig oder Hav." die letzten Abstimmungen-der Nationalversammlung schienen nichts geschehen könne. Es bleibt zu hoffen, daß die Privatwohl- den Petitionseifer bedeutend abgekühlt zu haben. Wtigkeit einem Nothstande ohne Gleichen, wie er hier vorltegt, gegen- —19. December. Die Nationalversammlung setzte in ihrer über nicht erkalten werde. . heutigen Sitzung die Budgetberathung fort. Ein Amendement — Der Bischof von Metz hat 4000 Francs für die an der Bonnet's, wonach die als berechenbarer Ertrag der Rohstoffsteuer preußischen Ostseeküste Verunglückten geznchnet. eingestellten 93 Millionen nur als ziffermäßigr EtatSpost aüzustheu Fulda, 17. December. Die Excesse des Militärs nehmen in sein sollten, wurde mit 461 Men 153 Stimmen abaelehnt. La unserer Stadt kein Ende. Vorgestern Abend wurden mehrere Bür- Rochette zog sein« Interpellation betreffs vtr Wallfahrten nach aer, von einem naheliegenden Vergnügungsorte kommend, in einer Lourdes WcÜckitNd Märte'sich'dutch den MtMMm P vlehasten Straße von Infanteristen angefallen, insultirt und verfolgt, wechsel und die Absetzung des Maires in Nantes zufriedeugestellt. Preil »tntüjthrl. SV SigN 2«stw1« s