Volltext Seite (XML)
«.Jahrgang. LTV. Mittwoch, IS. De-emder 1S17. A»ri,lprecher-Sai»m»li,ui»m«: »»»41. Stur für Nachtgespröch«: TV VU. L8SS > «NN>NII»hrtich i, Dr^»« m>» N««ee» be« smetmotl^r Zritta,u>l«i «an Son^ ,n» «on»^» «>» « M.; »«> «InmoII,e> Zustell un, durch die Post «ohne Bestellgeld, «,2l> M monadich l.«0 «. »»lOtGON-pools«. Dt« «tntpalttge Zell« «etwa 8SU»e>» S» PI. vorzugep^lge u. Anjetgen >n Nummern muh «.me» u. Aot«1»«»« lt. Torts. ra°,„ Teuerungeiulchlag — «u»w. «uftr geg. VurauLbezoI,!. — «elegdl. >«> PI. SchrffllMnst, und Hauplgeschüstrsteve: Marienftrafte S8/4V. Druck ». »«log von «lrpsch » «richm»» In Dresdo». u»r «tt deucktcher Quellenangede «.Dreoduer Nachr ', Mtltst» - Uiwer,angle Schnttlrllck« werden nicht oufbewotzrl. -- Xoa1eltt.-Fbteü. Ksttee KLSMOSeestr. stenttnonckplatr. Ancknnlllng»: Snlon- unck OpernmuM, »d«n«I»: Nettere» I^Lnitr progrnmm. K»»ino-K»pelle, Leitung Uonrerlmelster Kost. Zeickenkaus 1» beliebten Weinsalon „Irl»oon": 2sitgem2öe LäuslttvortrZge. pmxer StraLe 14. laicht ru botisnckvlnck« PMMKßM in sllon ällsn unct k»roi»l»U«n kür 3cku!e un6 ttsus. «önkgl. ttokllerersnl. leUkl ptllllt, VV-llstrske L». Italienische Angriffe am Mate Solarolo gescheitert. Mer MV italienische vesanaene eingebracht. — Sie Sriedenssraae und die Parteien. — Die Ueberiegenheit unserer Führung. Die Kriegsbeute in Stallen. — Die kriegrrieie der Suteute. — Die Wirkungen des üuterseekrieger. — Amerika im Kriege. Der deutsche «beudbericht. Berlin. 18. De»., abends. lAmttich. «. L. ».) F» erfolgreiche« Kämpfe« i« Gebirge »ff- Nch »»» der Brenta machte» österreichisch»«ngarische Trnpoe« mehr als 1»av Gefangene. Italienische Angrisse am Monte Solarolo scheiterte«. von den anderen Kriegsschauplätze« nichts Nene». Lefteneichllch-mnmrifcher Nrirrrtericht. «len. 18. De». Amtlich «ird »erlantbarl: Oi'Mcher Kriegsschauplatz. Waffenstillstand. Italienischer Kriegsschauplatz. Zwischen Piave «nd Brenta erfolgreich« SefechtS- «iakeit. 1W.L.VF Der «Hef »e» V«»erBl MMt «.. . ...MM. beutfchlnad «»d Nntzland. Der Zusatz zum deutsch-russischen Waffen- pillstandsvcrtrag ist ein glänzender Beweis für die menschlichen «nd kulturellen Rücksichten, die unsere Oberste Heeresleitung auch inmitten der unerhörten Greuel und Verwüstungen des Weltkrieges nie aus den Augen läht M«d denen sie in jeder Hinsicht gerecht zu werden sich be müht, soweit die Kriegszwecke und militärischen Opera tionen es irgend zulassen. Wie wir in den von uns be setzten feindlichen Gebietsteilen überall bestrebt gewesen sind, gleich nach unserer gesicherten militärischen Festsetzung die durch die Waffen verursachten Zerstörungen nach Mög lichkeit zu beseitigen und für die wirtschaftliche und soziale Erhaltung der Bevölkerung zu sorgen, so betätige» wir diesen Geist einer echten germanischen Kultur auch in den fetzigen Abmachungen mit Rußland. Der Zusatz zum Waffenstillstandsvcrlrag nimmt drei wichtige Maßnahmen von ausgesprochen humanem und zivilisatorischem Cha rakter tn Aussicht: die Regelung des Austausches von Zirsil- «rfangenen und dienstuntauglichen Kriegsgefangenen, die Verbesserung der Lage der beiderseitigen Kriegsgefangenen und zum Zwecke der Förderung der Friede ns vc rhandlmi- gen und der möglichst schnellen -Heilung der der Zivilisation durch den Krieg geschlagenen Wunden die Wiederherstellung der kulturellen nnd wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dev vertragschließenden Rationen. ES ist ungemein wohltuend für das menschliche Emp finden, zu hören, wie hier unsere Oberste Heeresleitung — sie allein und nicht die Diplomatie hat den Waffenstillstand zustande gebracht — ausdrücklich von der Heilung der Wunden spricht, Sie her Krieg der Zivilisation geschlagen hat. Wenn der von unsere» Feinden so vielgeschmähte deutsche Militarismus sich tn solchen: Sinne äußert, dann ist eö auch bombensicher, daß die von ihm in Schutz ge nommenen zivilisatorischen Interessen wirklich eine gründ liche Förderung erfahren werden. Was unsere Feinde unter Zivilisation verstehen, haben sic dadurch bewiesen, daß sie sich nicht scheuten, um uralter, allem Rechte hohn- sprechender EroberningSziele willen die gesamte Kultur welt der Zerstörung preiszugeben, und das beweisen sie noch fortgesetzt durch die von ihnen verschuldete sinnlose Verlängerung ^des allgemeinen Morbens und Blutver gießens. Ihre Ztvllisaton ist nichs als ein dünner äußerer Firnis, der einer ernsten Probe nicht standhält, sondern sofort abfällt, wenn die niederen Instinkte des Hasses, der Rache und des Brotneides sich regen. Der Deutsche aber ist von Natur wahrhaft kulturell veranlagt und deshalb kommt diese edle Elgensäsast seines Nationalcharakters auch dort znm Ausdruck, wo sich die Gesamtsumme unserer Kraft nnd unseres Können« herrlich und einheitlich offen bart, bei unserer Ober sie» Heeresleitung. Weil eS uns mit unseren zivilisatorischen Grundanschaunngen wirklich ernst ist, deshalb können sich die Russen auch darauf verlassen, baß bcntschc Zusicherungen nach dieser Richtung wirklich in solchem Sinne gemeint sind und nicht von eigen süchtigen materiellen Hintergedanken beherrscht werden. Die Erfahrung wird sehr bald zeigen, daß solche Ver dächtigungen unserer Absichten völlig haltlos find. Wik denken iilchl daran, Rußland ans wirtschaftlichem Felde etwas zu nehmen, was eS fetzt in erster Linie für sich selbst braucht, und im übrigen sind beide Staaten auf wirtschaft lichem Gebiete so eng auseinander angewiesen, daß beide dabei auf die Dauer auf ihre Rechnung kommen werden. DaS Vertrauen des russischen Volkes zn uns wird sich tn eben dem Maße vermehren, wie unser loyales Verhalten von dem Verfahren der Engländer nnd Franzosen absticht, die Rußland in der denkbar schnödesten Weise ausschließlich als Ausbeutnngsobjckt für ihre Sondcr- interesscn behandelt oder, richtiger gesagt, mißhandelt haben. Unser Vertrauensverhältnis zu Rußland kann auch nur da durch gewinnen und befestigt werden, daß mir mit unserem östlichen Nachbar gesondert verhandeln, und für die Verständigung mit ihm nicht «ruf einen allgemeinen Friedenskongreß angewiesen sind, auf dem ivi-r mit der umfermriniierenden Tätigkeit der westmächtlichen und ameri- mtschen Diplomatie zu rechnen gehabt hätten. So sind wir t der Lage. -je drei großen brennenden Fragen des Schick es. PolevL. Ser Osts«Provinzen und der Dardanellen mit i-vßland Mein zu regeln, und daß dabei Heide Parteien, -eil» gutes Willen zu einem Ueb er ein kommen hüben und drüben vorausgesetzt, zu einer befriedigenden Ordnung.der Dinge gelangen können, unterliegt keinem Zweifel. Jns- Lesondere Sie Meerengen frage wird sich unendlich viel Leichter erledigen lassen, wenn bei den Verhandlungen die Mittelmächte und ihre Verbündeten nur mit Rußland zu tun haben Mid der verwirrende und hemmende Einfluß Lei Weltmächte wegfällt, die mit er dem heuchlerischen Scheine des Wohlwollens für Rußland tn Wirklichkeit die russische Schwarze - NLeerflotte vom Zugänge zum Mittelmcere ab- sperven wollen. Die Mittelmächte dagegen wollen den Russen den Weg ins Mittelmoer gern freimachen und folgeu darin der Politk, die sic schon vor dem Kriege im Verein mit der Türkei sich zur Richtschnur gemacht hatten. Vom Standpunkte des gesunden Menschenverstandes aus müßte Uran eigentlich erstaunt sein, daß die Entente mächte nicht ciugesehen haben, welche handgreiflichen Vor teile sic dadurch preisgeben, daß sie Rnßlarrd sich selbst überlasten und die von Tmtzky ihnen offen gehaltene Möglichkeit der Anteilnahme au den Verhandlungen nicht benutzt Wben. Um so besser für uns. wenn die Entente geflissentlich ihre Lage verschlechtert, indem sic jede ihr noch geboten« Gelegenheit, halbwegs mit Ehren davvnzulommeu, in heilloser Verblendung zurückstüht. Wir können uns nur freuen, wenn wir dem vielköpfigen Monstrum eines ali- gvrnetncn Friedenskongresses glücklich entgehen und jeden unserer Gegner einzeln soweit iiiederringen, daß er uns koMtnen muß. Wie lang und beschwerlich bis dahin auch der Weg noch sein umg, wir werden ihn zielsicher bis zu Ende gehen, und dürfen uns Labet von der Hoffnung leiten lassen, daß am Schluffe der großen Abrechnung auch Frankreich. Italien und die Neutralen, wenn sie den von der britischen Politik ihnen aufgchatsten Schaden besehen, ebenso wie es setzt schon Rußland tut, ihr Ver hältnis zn Großbritannien einer Revision unterziehen rvcrdcu. Der heisere Wirkschrei, Ser sich angesichts der russischen Wendung ans Lloyd (Georges Kehle gerungen hat, ist vielleicht schon ein Zeichen dafür, daß die Londoner Machthaber ctivas Nehnliches befürchten. Die Friedeussrage nnd die Parteien. In parlamentarischen Kreisen erwarict man, baß die F r a k ti o n s f ü h r c r des Reichstages, be vor sie sich Donnerstag zum ReichSkanzier begeben, mit ihren Parteigenossen Fühlung genommen haben. Daß es sich bet dieser Begegnung in erster Reibe um eine Aus sprache Über die F r i c d c n s v c r h a n d l » n g e » mit Rußland handelt, wird als ebenso selbstverständlich an genommen. wie daß der Staatssekretär v. Ksihlminin der Aussprache beiwohnen und erst nachher sich nach dem Osten begehen «ird. Der „Lok.-Anz." schreibt: „Soweit man die Anschauung der Parteiführer kennt, wird Herrn n. Kühlmani, von parlamentarischer Seite aus die Gewißheit mitgcgebeu wer ben. daß die M e h r h c i t S p a r t c i c n, abgesehen von Militärisch notwendigen Grenzregulierungen, sich auf den Boden des „demokratischen Friedens" stallen werden, d. h. daß sic der Bevölkerung der von uns eroberten und besetzt- gehaltenen Gebiete des russischen Reiches überlassen sehen möchten, Über ihr künftiges staatliches Schicksal durch Volks abstimmung selbst zu entsclmidcn. Es ist auch kein Geheim nis, daß di«: MchrlieitSpartcicn den Grundsatz des Selbst- v e ft I m ist u « a ö r c cl> < s auch aus Polen anaewmidt wissen möchten, selbst auf die Gefahr hin, daß die Mehrheit der Polen sich für den erneuten Anschluß an Rußland ent scheiden sollte. Da wir keine politische Machtcrweiteruug im Osten anstreben, es vielmehr fast ausschließlich auf gute wirtschaftliche und handelspolitische Beziehungen mit dein neuen Rußland absehen, so würden wir, meint man in Rrichst-agSlreiien. keinen Nachteil dadurch erleiden, wenn Polen politisch dem östliche» Nachbar wieder angegliedert würde, während cs als selbständiges Reich oder ein mit Oesterreich-Ungarn verbündeter Staat jedenfalls als slawischer Widersacher des Deutsch:ums zn fürchten bliebe. Gegen den Gedanken, die F r i e d c n s e r ö r t c r n n g e n vor den Ha uptan S schuß zn bringen, besteht unter den Fraktivnsführcrn eine lebhafte Gegnerschaft, da man sich davon nichts Heilsames zu versprechen vermag/' Ocsterreich-Nugarns Vertreter in Rrest-LitowLk. Wien, 18. Dez. lWiener K. K. Korr.-Bnreau.) Als Bevollmächtigter Oesterreich-Ungarns bei den in Brest- Liloivsk zn führenden FricdenSverhandlungcn wird der Minister des Aeußcrn persönlich fungieren. Graf Czer- uin wird am ist. d. M. nach Brest avreisen. In seiner Begleitung werden sich dorthin begeben der Sektionschfs im Ministerium des Aeußeren Dr. Gr atz. die außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Baron Mittag nnd Dr. v. Wiesner, die L«gationsräte Baron Anörian nnd Graf Colloredo. lW. T. B. Petersburg «nd die Waffenstillstands Verhandlungen. l>. Rotterdam, 18. Dez. (Eig. Drahtmelb.) Ans Peters burg wird gemeldet: Der Selbst m v r d des G en crals Skalon wird als Protcst gegen die Waffen st i l l sta n d S v c r h a n d l u n g c n angesehen. Jedermann glaubt hier, daß der Frieden und sehr wahrscheinlich ein allgemeiner Frieden aus den Verhandlungen her Vorgehen werde. An verschiedenen Fronten, besonders in der Gegend von Minsk, hat bereits ein Handelsverkehr begonnen. Die Deutschen kaufen dort Mctailwaren gegen Lebensmittel ein. Bekanntgabe des Wassenstillstandes in Bulgarien Sofia, 17. Dez. «Bulgarische Telegr.-Agentnr.l Ter Ministerpräsident Radoslnwvw gab heute in der Svbranje unter allgemeiner Aufmerksamkeit den mit Ruß kand geschloffenen W a f fcnstil l st n ndsvertrag tn' tannt. Die Verlesung war von e i n m ülig e r Z u st i m - m»ng aller Parteien begleitet. ,'W.T.B.) Frankreich für die Ukraine. !>. Ter französische Botschafter in Petersburg ertlürtc dem in Petersburg weilenden ukrainischen Finanzminister Rügen Baranowski, daß Frankreich bereit wäre, die u t rainische R e p n bl! r si n a n z i e l l z n unterstütze n. Die volksfeindlichen Kadetten. d. Die „Times" meldet ans Petersburg: Der ans führend«' Rat der Sowjets genehmigte mit 1-M gegen «hl Stimmen die Leninsche Erklärung, in der die K a d e t t e n a l s v v l t s f e i n d l i ch b cz c i ch ii c l werden. Absetzung des .Königs von Rumänien? d. Aus Biilarest wird berichtet, daß maßgebende rumällifche Politiker Bukarests in der nächsten Zeit eine Aktion z n r Absc tz ung des K önig S einznleitcn bc absichligcn. Zur Lage aus dem Balkan. IT. Ter Matin" meldet aus Athen, die griechische Mobilisier n n g ist aus unbestimmte Zeit vertagt worden, um eine zwecklose Belastung des Etats zu ver meiden, krsolgreiche Vorstöße im Westen und in Italien. Berlin, 18. Dez. In Flandern beschränke sich am 17. Dez., abgesehen von einem heftigen Feuer über fall aus Veeelaere. die feindliche Artillerietätiglei! auf mäßiges Ltörungsfrucr. Südlich des Blnnkaari-Sees wurde eine starke feindliche Patrouille abgewiesen, mäh rcnd eigene Unternehmungen Gefangene einbrachten, Im Artois vertief der Tag. abgesehen non leb hasterein seindtichcn Minenfener in der Gegend von Lens, verbültnismäßig ruhig. Nordöstlich Loos wurde ein eng lischer Offizier gefangen. Westlich E a m b r a « und südlich Quentin war am Vormittag «des 17. Dezember bet schlechter Sicht die Ge sechistütigteit geringer. Vorübergehend lebte iiachmit.ags zwilchen Searpe und Monckw westlich Enmbrai und ans dem Abschnitte Gonnelie.u—Bisters Gnislain das feind liche Feuer auf. Nordöstlich Soissons lebhaftes feindliches S t v r n n g s f e n c r in den Nachmittagöstunden bei Juvin cvurt. 7> Uhr nachmittags griffen zwei Unteroffiziere und Ist Mann nordwestlich von Pinon, nachdem sie den Kanal durchschwommen hatten, eine französische Feldwache, be stehend ans einem Offizier, einem Unteroffizier und 17, Man», an. Nach nerlnstrelcyem Nahkamvi für den