Volltext Seite (XML)
Elbeblatt ' '.'für x Riesa, Strehla und deren Umgegend. 8. Dienstag, den 10. Februar 1852^ Bekanlltmachung. ES ist neuerdings der unterzeichneten Kreis-Direktion bekannt geworden, daß „das I. H. Sach« senrödersche Industrie-Geschäft" zu Greiz und „die Direktion des Vereins kür Gewerbtreibende C. I. Anbäuser" zu Frankfurt a. M. bemüht find, das Ausspielungsgeschäft beweglicher Gegenstände, als an geblich silberner Theelöffel, silberner Bestecke, Leuchter und dergleichen Dinge, verbunden mit Geldge winnen in hiesigen Landen trotz der cntgegenstehenden gesetzlichen Bestimmungen fortzusetzen. Die Un ternehmer vermeiden dabei die Bezeichnung dieses Geschäfts als eines Lotteriegeschäfts, was dasselbe aber nach den hier bekannt gewordenen Plänen unzweifelhaft ist und bezeichnen es als eine Maa ren- und Geldvertheilung im Wege der Subskription. Unter Beziehung auf das Mandat vom 30. August 1793, das Generale vom 8. Februar 1784 und die Verordnung vom 15. Juli 1826, sowie unter Hinweisung auf die Bekanntmachung der unterzeichneten Kreis-Direction vom 15. November 1850, die Hamburger Waarenlotterie betreff., weist man auf die gesetzlichen Strafen und Nachtheile, welche auf das unbefugte Colligiren für auswärtige Lotterien ge setzt und welche auf die hier in Frage befangenen Wckarenverloosungen allenthalben in Anwendung zu bringen sind, ausdrücklich hin, indem man zugleich vor dem Ankauf der sogenannten Subskriptions quittungen, Prämicnscheine rc. warnt. Es haben daher auch die Amtshauptmannschaftcn und die Polizeibehörden des Bezirks, wie hierdurch verordnet wird, die GenSdarmerie und sonstigen Polizeiorgane zur Aufsicht aus den Vertrieb der ge dachten SubscriptionSpläne, Subscriptionsquittungen, Prämienscheine rc. anzuweisen und beziehendlich gegen Personen, welche sich mit deren Vertrieb mittel« oder unmittelbar befassen, den gesetzlichen Vor schriften gemäß zu verfahren. Dresden, am 30. Januar 1852. Königliche Kreis-Direction. Müller. ' Hartmann. Ueber Gewerb - Ausstellungen. Mngesentet.) Die Gewerb-Ausstellungen, die in letzteren Jah ren, in den verschiedenen Städten Sachsens» ver anstaltet worden sind, haben uns den klarsten Be weis ihres industriellen Standpunktes gegeben, wenn auch hier und da Arbeiten geliefert worden find, die als Ausstellungs-Gegenstände den An forderungen nicht entsprochen haben. Wir können aber das Interesse, was für derartige Ausstellun gen sich so lebendig rege gemacht, als ein gutes Zeichen unsrer Zeit betrachten, eine neue gewiß erfolgreiche Epoche hat sich für den Gewerbestand eröffnet, da derselbe dadurch sicher eines erfreuli cheren Wohlstandes entgegen geht. Wie Wissen schaft und Kunst beflügelten Schritte- vorwärts eilen, wie selbige den Geist ihres Jahrhunderts richtig erfassen, so hat aber auch der Gewerbestand Die Hände nicht in den Schooß gelegt; auch viele von de» Gewerbtreibende» haben begriffen, daß zur vollständigen Ausübung ihres Faches, nicht allein die mechanischen Kenntnisse die manuellen Fertigkeiten ausreichend sind, sondern daß auch eine gewisse Intelligenz nöthig sei, Die Zeit ist heraüfbrschworen, wo auch der Gewerbestand sich eine gewisse Wissenschaftlichkeit aneignen soll; wo rin besteht aber diese? wird man fragen; diese besteht darin, daß er mit dem Stoff, den er ver arbeitet, eine genauere Bekanntschaft macht; sein Material soll er gründlich beurtheilen und prüfen können, dessen Entstehen bearbeiten von dem Mo ment an, wo solches der Natur, als Product der selben, entnommen wird; dann erst wird er be- fähigt sein, die Güte und Werth desselben gehörig zu würdigen, das Mangelhafte zu erkennen, und sich dadurch vor Nachtheil zu sichern, so wie mit weit mehr Gewinn praktische und dauerhafte Ar beit zu liefern. Man wird mir recht geben, wenn ich behaupte, daß der Handwerker, der nach der Methode, die