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—- --.UMM «M Schandau, Sonnabend, den 18. Mai M 4ft Amtlicher Theil. 's- 1883 über Vormittags 11 Uhr beider en, aht, echt ttt- gc. des rrn tt. Ml s,eidcn über je 15000 Mark LL NS"?u7^n.ttch''b°°--°°-l"-'- P°"-° °b» °°°° d"" Die drei Machtfaktoren des Wirthschafts- lebens. Die großartigen Slreikbcwegimgcn der Bergleute in Westphalen, Rheinland und Schlesien, sowie die mit den« selben parallel laufenden Arbeitseinstellungen zahlreicher Ar beiter anderer Industriezweige in vielen Orten Deutschlands fordern nicht nur zur gründlichen Untersuchung der Streiks, sondern auch zu einer Belehrung über die Machlfaktvrcn des WirthschastölcbcuS heraus, denn nichts kann mehr die hochwogende Erregung und Verwirrung, welche durch die Streiks in das deutsche Wirthschaftölcbcn kommen kann und zum Theil auch gekommen ist, beseitigen helfen, als eben eine Klarlegung über die drei wirthschafllichcn Machtfaktorcn: Intelligenz, Capital und Arbeit und können nur dann etwas Bedenkendes und Dauerndes schaffen, wenn sie gewissermaßen solidarisch verbanden wirke». Die Intelligenz, also der gebil dete und erfinderische Geist, ist zuerst im Wirthschaftölcbcn uöthig, um die Mittel und Wege zn zeigen, welche zu er sehnten Zielen führen, da« Capital ist nothwcndig, um die zur Erreichung der gewünschten Ziele nöthigen Güter, also Grund und Boden, Gebäude, Maschinen, Rohstoffe, fertige Waarcu u. s. w., sowie auch Arbeitsleistungen zu beschaffen, zur Ausführung der Arbeit selbst sind aber in erster und letzter Linie Menschenhände nncntbchrlich, also gesellt sich als dritter Machtfaklor zn Intelligenz und Capital die Ar beit, resp. der Arbeiter. Selbstverständlich ist nun jeder Mensch, der einer nützlichen, guten Thätigkeit obliegt, ein Arbeiter, denn Officicrc, Beamte, Gelehrte, Kaufleute, In dustrielle arbeite» in ihrer Art ebenso wie die eigentlichen, vorzugsweise mit der Hand schaffende» Arbeiter, aber man muß sagen, daß die Thätigkeit der erwähnten Bcrnfsklassen, soweit sie im WirthschaftSlcbcn sich äußert, mehr zu dem Machtfaktor Intelligenz als dem der eigentlich productiven Arbeit gerechnet werden mnß, daß also als die Repräsentanten der in der gesammten Industrie und Landwirlhschaft nöthigen praktischen Arbeit eben mir die Arbeiter, welche vorzugsweise mit der Hand arbeiten, angesehen werden müssen. Die drei genannten wirthschaftlichc» Machtfactorcn gehören nun so solidarisch fest verbunden zu einander, daß, wenn einer derselben fehlt oder nicht genügende Leistungen hervorbringcn kann, sofort die verhängiußvollstcn Slgnmgeii nnd Verluste auf dem betreffenden Wirthschasisgcbjxtc eintrcten müssen. Das Capital wird ohne die Miiwirkmig der Intelligenz und der Arbeit ein todtcr Goldhausen, die Intelligenz mnß aber auch feiern und die Arbeit brach liegen, wenn sich nicht das Ca pital mit ihnen verbindet. Einer der genannten wirthschaft- lichcn Machtfaktoren braucht also, um etwas Gedeihliches zu schaffen, immer die beiden anderen, und daranö ergicbt sich mit unwiderleglicher Folge, daß die Vertreter der drei Macht- factoren sich mit einander vertragen müssen, wenn sic nicht wechselseitig ihre Interessen gewaltsam verletzen wollen, daß also Unlernehmcr, Capitalistc» und Arbeiter einträchtig «ebcneinandcr und für emander schaffen müssen, wenn sie elllkii einträglichen Loh» für ihre Leistnngen erzielen wollen. T a g e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Die am 16. Mai auö- gegebene 1. Nummer der Kurliste weist 78 Parteien mit 152 Personen nach. — Vom 14. März bis mit 4. Mai dö. IS. sind ins- gcsammt 1453 beladene Fahrzeuge beim Hanptzollamtc zur Abfertigung gelangt. — Se. Exccllcnz Neichögraf von Platen nebst Frau Gemahlin nntcrnahmcn mit ihrem hohen Gaste, Ihrer Königlichen Hoheit Prinzeß Maric von Hannover und mehreren Herrschaften der hohen Aristokratie am Dienstag eine Spazierfahrt nach Schandan. Nach dem Besuche des Wasserfalls und Kuhstallö durch das reizende, im schönsten Maicngrün prangende Kirnitzschthal speiste die hohe Gesell schaft in SendigS Königs-Villa nnd fuhr mit dem Abcnd- zug zurück nach Dresden. Ihre Hoheit war entzückt von unserer Sächsischen Schweiz, nicht minder von der Aufnahme in den Räumen der Sendig'schcn Villen. — Der heutigen Auslage dieses Blattes liegt eine Beilage von Adolph Nenner, Dresden, bei — Zu dem Huldignngsznge beim Wettiner Jubiläum haben mich die bei sämmtlichcn Amtöhauptmannschaftcn — innerhalb der Kreishauptmannschaft Dresden — angestell- tcn fiscalische» Straßcmvärtcr eine Abordnnng von hmidcrt Thcilnchmcrn angcmeldct. Die Straßcmvärtcr wollen in ihrer kleidsamen und schmucken Uniform sowohl den in den Städten ihrer Bezirke zn veranstaltenden Jnbclfestzügcn sich anschließcn, wie auch dem Huldigungözuge in Dresden sich einrcihen, um dadurch ihre treue Anhänglichkeit an das Haus Wetlin auch kundgebcn zu können. — Am vergangenen Sonntag war der Gesangverein Schöna-Neinhardödorf in diesem Frühjahre zum ersten Male sangesthätig. Eö galt die Genossen von Rosenthal ans Station Schöna zu begrüßen, welche eine Partie von König- stein aus per Dampfschiff «ach Herrnskrctschcn und von da nach dem Prcbischthor unternahmen. Zur Abendzeit crschie. »en sämmtliche Mitglieder wiederum vollzählig auf Station Schöna und erfreuten durch ihre gute« Liedcrvorträgc hie sige Umwohner und die zahlreich erschienenen Touristen, die sich zur Rückfahrt einfandcn. — Auch iu Herrnskrctschcn wurde, wie in fast allen Nichtamtlicher Theil. Daraus folgt des Weiteren, daß bei Differenzen zwischen den Vertretern der drei wirthschaftlichc» Machtfactorcn ein baldiger gütlicher Vertrag stets zehnmal vortheilhafter ist, als ein langwieriger Kampf durch Arbciterenllassnngeu auf der einen oder Arbeitseinstellungen ans der anderen Seite. Die Streiks bringen wohl die Bergwerke, Fabriken und sonstigen Bctricbsstättcn in Stillstand und schädigen die Unternehmer und Capitalistcn, sie nehmen aber auch den streikenden Arbeitern das Brod. Die Lehre aus diesem Wirthschaftögcsctzc ergicbt sich für dic Slreikbcwcgnngcu leicht, beide Theile, Arbeiter und Arbeitgeber, müssen etwas nach- geben und sich baldigst verständigen. an hiesiger Gerichtöstelle im Auftrage der Konkuröverwaltung durch den Unterzeichneten versteigert werden. Die LcbcnövcrsicherungSbank zu Gotha hat sich bereit erklärt, gegen Aufgabe Versicherungen, unter Anrechnung der auf solche entfallenden Prämienrescrven und gegen Zwei auf das Leben des Herrn Max Angust Richler in Schandan bei der LcbcnSvcrsichcrungSbank für Deutschland in Gotha uutcrm 10. Angust abgeschlossene Versicherungs-Policen Nr. 252069 und Nr. 252071 — eine jede fünfzehn Tausend Mark lantcnd — sollen am 25. Mai 188» Konkursverfahren. In dem KonkurSvcrfahrc» über daö Vermögen des Mühlcnbcsitzcr Wilhelm Gdnard Petrich in Schöna ist zur Abnahme der Schlnßrcchnnng des Verwalters, znr Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußvcrzcichniß der bei der Vertheilung zn be rücksichtigenden Forderungen nnd zur Beschlußfassung der Gläubiger über dic nicht ver- werthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf dcu 12. Jimi 188», mittags 12 Nhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst bestimmt. Schandan, am 16. Mai 1889. Saupe, Gcrichtöschrcibcr des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmach größeren Ortschaften, der 14. Mai, als Erinncrungötag an die vor zwanzig Jahre» geschehene kaiserliche Sauction des NcichövolkoschnlgesctzcS, allgemein gefeiert. In der Schnlc hielt man einen Actus, bei welchem Gelegenheit genommen wnrdc, den Kindern dcu Werth der Feier klar zu legen. Zur Feier des Tages unternahm dic Kindcrschaar einen AnSflug »ach dem Bclvedürc. Hocherfreut wurde dic liebe Schul jugend dadurch, daß man sie mittelst Schaluppe» von Nieder- gruud abholte. Bei ihrer Aukmift ertönte», wie des Mor- gcnö laut vernehmbare Böllerschüsse, dic zugleich das Zeichen für das Sammeln der Feuerwehr abgab, welche sich im „Deutschen Hause" zu einem Commers zusammen fand. Derselbe verlief in der gehobensten Stimmung. — Der „Vaterländische GebirgSvercin Saxonia" hielt am Mittwoch Abend erstmalig in seinem neuen Vereins lokale, Helbig'S Restaurant in Dresden, die MouatSvcr- sammlung ab. Aus diesem Grunde war die Zahl der er schienenen Mitglieder, welche in allen Theilen der Residenz wohnhaft sind, eine fast vollzählige. Neben den Dresdner Mitgliedern waren auch solche aus den auswärtige» Lagern erschiene», da man sich laut Tagesordnung eingehend mit der Abhaltnng der „Wellin-Fcicr" zu beschäftigen hatte. Dieselbe findet in unserm Bergrcviere, auf die Festtage i» Dresden Rücksicht nehmend, Ende Juni statt. — Recht er. frcnlichc Tatsachen berichteten die Lager, überall ist man, je nach Verhältnissen und Mittel», bemüht, für dic Interes sen der Touristik zu arbeite». Das Vorrichtcn bekannter Aussichtspunkte, wie dic des Kipphorns am Große» Win- lcrberge, die Herstellung »euer Wege bei HintcrhcrmSdorf, zn Markersbach wnrdc allseitig gutgchcißcn und nntcrstützt. — Da im vorige» Jahre auf dem Gebiete der Wcgcmar- kiruttg viel gethan wurde, so ist für dieses Jahr weniger anzuschaffcn, znmal daö Anbringen zu vieler Wegweiser keinerlei Zweck hat und von höherer Seite nicht gewünscht wird. i^Ii. — Für diejenigen Ersatz.Ncscrvisten, welche in diesen: Jahre sich der ersten Ncbmig zu unterziehen haben, sind folgende Elnbcrnfimgötagc festgesetzt worden: Beim Train der 1. Juli, bei der Infanterie, de» Jägern, der Feld- Artillerle und den Pionuicrc» der 17. August und bei der Fuß-Artilleric der 31. August; für die Nachübuiig der crst- mallg übende» Mamischaftcn der 9. November, als der Tag der Elnstelllmg der Nekrutm. — Nach den amtlichen Aufzeichnungen haben sich dic zündenden Blitzschläge »on Jahr zu Jahr in ganz beäng stigender Weise vermehrt. Besonders i» Sachsen ist mehr alö eine Verdoppelung der zündenden Schläge und der da. mit verbundenen Vernichtungögcfahr für dic Habe der Landcöbcwohucr zu verzeichnen gewesen. Dabei mußte mau ,,pachten, daß sogar die mit vielen Kosten angebrachten Blitzableiter die Blitzgcfahr keineswegs beseitigen, sondern, wo der geringste Constructionsfehler oder Defect an der LcUnng entstanden war, dieselbe sehr oft erhöhten. — Mil dem 15. d. begann in Sachsen dic Schonzeit für Schandau, den 16. Mai 1889. d. Z. Vors. d. Ländcrei'.AuöschlisscS. Sächsische Clbseitmg ßl das Mögliche LMsgcrichl und den Mdlralh gl Mandan, sowie M den ZtadlgeuitindnB i« H A Drciunddreißigstcr Jahrgang. ' l erpicht, recht DaS^he^lsAlzschneideiE Ar mich W enthaltenden verwendbare hicsigc Stadtrntt^ „st,bestens 6 Pferde Raum bietenden Stall- Wasserkraft des Mühlgrabens ""d dem '' Ä Gebote wolle man binnen 14 Tagen gebällde ist von der Stadtgememde zu verkaufen, anher cinreichcn. . Schandau, am 17. Ma, ^80. Der Stadtrar y. Bürgermeister Wieck. - _ Nnscrate kür da« MiNmchsdlaN > > Mark 2S Vf- vierteljährlich ,» m- Inserate unter fünf Zeilen Di- „Sachs. Elbzeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch di- Expedition dieses Vlat -ü di-gespaltene CorpuSz-il- -d-r deren Leipzig die Annoncen, werden bis Dienstag früh V Uhr, für daö Ammabcndoblnll spätesten« bis Freitag früh V Uhr-r - Hüsteln Bürgern,str. Hess . werden mit 50 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirt- nach Uebereinkunft.) - Inserate für die Elbzcstung ne» Nud. Mosse. - VUrcauS von Haasensten, L Bögler, Nnvaiio-no»» -