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krü»7U»x ,n der »x»«dw°n Marien- straße«briine- «urch die «Nr. «in,ei, >«gr. - «ull . 20,800 «xemplare. Jyseraten-Annadm« ouiwdrt«: U»»»on- Otoio A Voxlvr in Hamdnra. verlin. Wir», Leipzig, Balrl, «rcilau^ ^ninliurt Berlin, Leipzig,Wien, Hamburg. granifurt a. M,, München. — 0»aI>»«co.inFranl» furt ». M, — lr. Voi^i, in Sliemnid.— Lira», l,»ütt«. Lul- li«r L va. in Paris. Tageblatt snr Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch H Reichardt in Dresden. Derantwortl. Redacteur: Julius Neichardt. JnierateaeedenMari«»- ffrabe IS angenommc» dt» «lb. s Udr. «onnrag» di« Mittag» lü Udr. In Nculiadti grade «lasier, nasse 5 di» Add. s Udr. Der Raum einer ein- tpallige» PetiizeUe lostet IL Psa. Eingesandt die Zeile L Rgr. Eine Garantie sür da» nächstiaaige Erschei nen der Inserate wird nicht gegeben. «lutwarltge Annoncen» Austrage van UN» unbe« kannte» sziruien u. Per sonen tnieriren wir nur gegen Pränumerando. Zadlung durch Briet« marken oder Posieinzai,. lung. lg Tilden kosten Ni, Nar. Au»wätt>ae können die Zahlung auch aus eine Dretdiierstirma onweisen. Die Exp. Rr. 26 Achtzehnter Jahrgang. Politisches. Die massenhafte Auswanderung aus den preußischen Ost- Provinzen gab dem Minister Eulenburg Anlaß zu einer recht verständigen Erklärung. Er theilte dem Abgeordnetenhause zu nächst mit, daß 1871 aus den östlichen Provinzen Preußens 16,598 Personen, aus ganz Preußen 38,565 ausgcwandert seien und zwar 26,000 mit und 12,000 ohne EonsenS. Ebenso bedenklich ist die Erscheinung, daß sich die ländliche Bevölkerung in nicht weniger als 221 Kreisen vermindert hat, ingieichcn in 575 kleinen Städten, während, dcmZuge derMcnschen nach den großen Städten zufolge, 705 größere Städte an Einwohnerzahl zugsnommen haben. Die Abnahme der Bevölkerung findet der Minister erklärt durch Epidcmieen, den Krieg und mancherlei Nebenumstäirde, wie z. B. den Ausfall der Geburten in den Fa milien der Landwehrleute, den er auf 100,000 Köpfe veran schlagte, veranlaßt durch die Abwesenheit der Landwehr in Frank reich. Nach dem Kriege aber schwoll die Auswanderung aus Furcht vor neuen Kriegen und neuen Vermögensverlusten stark an. Die Leute wandern aus, nicht weil hier ihre sociale Lage zu schlecht ist, sondern weil sie es in Amerika noch besser zu finden hoffen. Der Auswanderung kann man bei der Fortdauer des jetzigen Systems der Freizügigkeit nicht steuern. Das einzige probate Mittel ist, den Leuten ihre Heimalh so heimisch zu machen, wie sie es im Auslande zu finden hoffen ; es muß gesorgt werden für Hebung der Industrie, des Wegebaus, namentlich des Eisertbahnbaus auf die Gefahr hin, den Auswanderungslustigen einen kürzeren und bequemeren Weg in's Ausland zu bahnen, für Einführung landwirthschaftlichcr Maschinen, Erleichterung der Ansiedlung, Förderung des Spackassenwcsens u. s. iv. Aber bei allen diesen Dingen kann die staatliche Gesetzgebung wohl nachhelfen und unterstützen, aber in der Hauptsache wird cs Auf gäbe der Klassen, welche jetzt unter der Auswanderung leiden, sein, sie durch solche Maßnahmen zu beseitigen. Auffällig ist die Sprache der „Militärischen Blätter" gegen BiSmarck. Diese Zeitung trägt einen durchaus offiziösen Cha rakter und wird nur von Militärs redigirt. Es wird darin be tont, daß die Armee nicht unter dem Einflüsse des Reichskanzlers stehen dürfe. Bismarck sei trotz seines Generalpatents und man cher angebornen soldatischen Eigenschaften doch immer nur ein Civilist. Ueber die Armee habe Niemand zu verfügen als der Kaiser, selbst der Reichskanzler Bismarck nicht. Je weniger sich dieser um die Armee bekümmere, um so besser um Armee und Land. Nur ein in preußischen Traditionen großgewachsener Kriegsminister könne das Heer leiten, ein deutscher Offizierstand werde sich allmälig herausbilden, bis dahin müsse die preußische Tradition, welche Preußen und Deutschland groß gemacht, fort erhalten bleiben. Wenn solche Ergüsse die Stimmungen und Verstimmungen zwischen Bismarck und Roon widerspiegeln, so erklärt sich der Rücktritt Bismarcks von der Ministerpräsidenten schaft recht leicht. Die Gehälter der katholischen Geistlichkeit sollen in Preußen aus ein Minimum von 400 Thlr. erhöht und eventuell vom Staate dahin ergänzt werden, die Gehälter der evangelischen Geistlichkeit auf ein Minimum von 500 Thlr. Hessen schafft die Uniformen der Staatsdicner nicht ab; die Beamten haben bei allen Dienstverrichtungen in Uniform zu er scheinen. Während die Schweiz allen Ernstes an die Entsetzung des staatsfeindlichen Bischofs von Basel geht, gewinnt die katholische Geistlichkeit in Frankreich immer mehr Oberwasser. Thiers fügt sich sehr zum Mißvergnügen der Freisinnigen allen Anforderun gen deS Verfassungsausschusses. Er scheint zu glauben, daß sich daS Land seinetwegen beunruhige, während es gegen seine Kunst stücke mit jedem Tage gleichgiltiger wird. Mit mehr Interesse verfolgt man den Fortgang der Bereinigungsbestrebungen beider bourbonischer Linien. Die Legitimisten verlangen von den Orleans zwar nicht, daß sie nach FroschLorf wallfahrten, um dort dem Grafen von Ehambord als König von Frankreich und Ehef der Familie zu huldigen, aber sie sollten doch den Grafen um so mehr als König begrüßen, als er kinderlos sei, dann würde die lcgitimistische Partei die Orleans als Erben des Thrones begrü ßen. Vor der Hand steht dieser Thron noch eben so in der Luft, als der des Prinzen Louis Napoleon, der das Beste that, was er thun konnte, indem er sich beschick, zunächst im Dunkel des Pri vatlebens zu verharren, keinerlei Prätensionen zu erheben, son dern den einfachen Namen eines Grafen von Pierrefonds anzu nehmen. Pierrefonds heißt ein früher zerfallenes Schloß in der Nähe des Bades Compiegne, dem Lieblingsaufenthalt des ver flossenen Napoleon, welches Eugenie früher hatte wiederherstel len kaffen. Bei den Messen zu Ehren Napolcon'S hat sich die Bevölkerung von Paris höchst glcichgiltig verhalten. Um die Masse der Trauernden zu vergrößern, hatten die Führer der Bo- napartisten ihre Dienerschaft, in Civilkleider gesteckt, in die Kir chen mitgenommen. Allgemein befriedigt ist die Handels und Geschäftswelt von Paris über die Raschheit, mit der der Justiz minister Dufaure eine Anzahl betrügerischer Direktoren dingfc' Mächen ließ, deren Banken brüchig wurden. Sie reihen in ihrest MItrcdacteur: Or. Hiuil Mer«)'. Für das Feuilleton: U»,,«l,vtsr il,»rtIn»>»». Dresden, Sonntag, 28. Januar 1873. Sturz zahlreiche kleine Rentiers und Bauern aus der Provinz hinein, die ihnen ihre Ersparnisse anvertraut hatten. Unter den Verhafteten befindet sich ein ehemaliger Senator des Kaiser reiches, ein dito Minister ist flüchtig geworden; ob man den Gene ral Uhrich, den bekannten Vertheidiger von Straßburg, der einer dieser betrügerischen Banken als Verwaltungsrath angchörte, verhaften wird, steht noch dahin. Andere Verhaftungen sind we niger glücklich. Thiers bemüht sich, den Schwanz der Commune zu erwischen, aber oft verhafteten seine Agenten ungeschickter Weise Unschuldige. In Spanien scheint sich eine Schwenkung nach rechts zu vollziehen; der liberale Ministerpräsident Zorilla ist „krank", was fast immer der Vorläufer eines Tienstaustriltes ist, der konservative Serrano verkehrt häufig mit dem Könige und die so pomphaft angekündigte Befreiung der Sklaven aus PoNorico ist einstweilen vertagt. Die Türkei sucht in ihrer Verwaltung Ordnung und Er sparnisse zu machen ; es wird eine genaue Liste der Beamten und der Gehalte, die sie erhalten sollen, oft aber nicht erhalten, aus gestellt und das Heer auf 100,000 Mann reducirt. Locales und Sächsisches. — Der Prosector an der anatomischen Anstalt der Univer sität Leipzig Im. Räuber ist zum außerordentlichen Professor in der medicinischen Facultät daselbst ernannt, dem Gerichtsrathe beim Bezirksgericht Dresden Ebert die nachgesuchte Versetzung in Ruhestand mit der gesetzlichen Pension, unter Belastung seines Titels und Ranges, bewilligt worden. Der emeritirte Kirch- schullchrer Oertel in Lindenthal hat die goldene Medaille des Verdienstordens erhalten. — ES verlautet, daß sich das Gesammtministerium in einer längeren Sitzung, die vorgestern Abend stattfand, dafür entschic den hat, das Schulgesetz zu publiciren. Da über die an deren Organisationsgesetze sich eine Einigung erzielen lassen wird und die I. Kammer ihre Opposition hiergegen aufgiebt, so gilt das Schulgesetz als ein Theil der großen Reformen, an denen der jetzige Landtag ivie wenige seiner Vorgänger fruchtbar sein wird. -Landtag. Die gestrige Sitzung der I. Kammer war eine kurze. Die Kammer letzte sich last in allen Stücken in Harmonie mit den Beschlüssen der 2. Kammer zu den Ver ordnungen betreffsvinführung°deö Strafgcscphuchk'i ihr frühe rer Beschluß betreffs Bestrafung jder wahrhcitswitrigen Ans sage hat sich durch Jurückziehnng der betr. Verordnung seitens der Regierung erledigt, schließlich wurden eine Anzahl Pe titionen von nicht principieller Bedeutung erledigt. — Nachdem seit dem letzten in der Nähe der sächsischen Grenze in Böhmen vorgekommenen Ninderpestausbruche ein Zeit raum von drei Wochen abgelaufcn ist, hat das Ministerium des Innern beschlossen, die unter dem 19. November vorigen Jahres für die Grenze von Oberwiesenthal bis Hcllendcrf angeordnete vollständige Grenzsperre und den zur Ueberwachung dieser Maß regel gezogenen militärischen Eordvn voin 27. Januar an wieder auszuhcben. Da jedoch in dem nordöstlichen Theile von Böhmen die Rinderpest noch nicht völlig erloschen ist, so dürfen auch ferner bis auf Weiteres aus Böhmen nach Sachsen nicht ein- und durch- gcsührt werden. Rindvieh aller Art, Schake und Ziegen; ferner frische fauch gefrorene) Rindshäute, Hörner und Klauen, Fleisch, Knochen, Talg, wenn letzteres nicht in Fässern, ungewaschene Wolle, welche nicht in Säcken verpackt ist, und Lungen. Schweine dürfen nur in Etagewagen eingeführt werden. — Dieses Jahr wird dem Stadtsäckel 50,786 Thlr. mehr kosten als das vorige, so besagt es der Haushaltplan für 1873. Es stehen sich in den Ausstellungen hier eine Mehr-, dort eine Mindereinnahme entgegen und betragen die Gesammtausgaben 935,933 Thlr. Hauptsächlich ist es das Straßen- und Schul wesen, welches Mehrausgaben nöthig macht, während dies Jahr der Zuschuß für die Feucrlöschanstalt wegfällt und die Armen versorgungsbchördc 31,569 Thlr. weniger beansprucht. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Eine Verminderung des Luft drucks an irgend einem Orte der Erdoberfläche ist die Grund ursache aller Winde. Diese Verminderung entsteht entweder dadurch, daß die erwärmte Luft ausströmt, wie am Aequator, es ist in diesem Falle eine geringere Luflmenge vorhanden, oder sie entsteht dadurch, daß die Luft sehr erkaltet, wie im Winter am Pol, es hat in diesem Falle die Luft geringere Expansivkrast, oder sie entsteht durch elektrische Vorgänge, wie bei den Gewittern und namentlich auch bei den Tromben. Zur Winterszeit sind daher in unserer geographischen Breite in der Regel entgegen gesetzte Strömungen der Luft gleichzeitig vorhanden und es er folgen dieselben in Strömen von sehr großer Breite. Diese Ströme sind nun entweder neben oder übereinander gelegen. Im gegenwärtigen Winter war in unseren Gegenden sehr oft eine nordwestliche Strömung in den höher gehenden Wolken sichtbar, während an der Erdoberfläche gleichzeitig südlicher Wind wehrte. In östlicheren Gegenden lag der Polarstrom tiefer. In der Regel erweitert sich der tiefgehende kalte Polarstrom zur Winterszeit allmälig westwärts, und der südliche Strom geht entweder über den atlantischen Ozean oder in höheren Luftschichten. Wenn nun jetzt diese Fortrückung des kälten Polarstroms nach Westen noch eintritt, so wird durch die schon kräftiger erwärmenden Sonnenstrahlen seine Kälte, wenigstens am Tage, sehr vermin dert.— In dieser Woche wird zunächst eine stärkere Luft strömung zeitweilig dichtere Bewölkung des Himmels verursachen, hierauf wird allmälig rauhere Witterung entstehen. Lai-ome-trius. — Eommerzieinäth Kratz in Glauchau hat an seinem Geburtstage der Stadtgcmeinde Glauchau ein baarcä Geldge schenk von 8000 Thlr. gemacht mit der Bestimmung, daß 3000 Thlr. der höhern Webschule zu Gute gehen und die Zinsen von 5000 Thlr. zur Unterstützung kranker und hilfsbedürftiger Weber verwendet werden sollen. — Bei allen Reichs-Postanstaltcn werden seit einigen Ta gen dem Publikum auf Verlangen Musler-Eouverts vorge- lcgt, deren Form, nach der neuesten General-Postamts-Besiimm- ung, zulässig macht, bei einem Inhalt von Geld oder sonstigen Werthpapicren nur zweimal, nicht wie bisher fünfmal ge siegelt werden zu müssen. DiejenigenCouverts, welche künftighin von Kaufleuten re. benützt werden und Geld enthalten, aber nur zweimal gesiegelt werden sollen, müssen nach Forni und Schnitt genau den Mustercouverten nachgebildet sein. So unbedeutend der Vortheil auf den ersten Blick erscheinen mag, ob man zwei mal oder fünfmal siegelt, so wird er doch bedeutend bei den Leu ten, die, wie Banquier's, Kaufleute rc. :c., tagtäglich oft viele Briefe abscnden; sie ersparen nicht allein Siegellack, sie sparen auch Zeit und Porto, denn derBrief wird selbstverständlich leichter. — Der „Volksstaat" schreibt: „Der Bestand der politi sch e n V e r b r c ch e r, die sich in Sachsen im Gefängnis, befinden, ist augenblicklich folgender : Liebknecht und Bebel in Hubertus burg, Hcpner in Leipzig, Kwasniewsky in Erimmitzschau, Most in Chemnitz, Daschner in Dresden." — Die erste vorgestrige Vorstellung der zweiköpfigen Nach tigall in Brarm's Hotel war von einem zahlreichen und elegan ten Publikum besucht. Die beiden zusammengewachsenen Mulat tinnen stellten sich viermal vor. Deutlich gewahrte man, wie die beiden Geschöpfe in der Gegend der Hüften zusammengewachsen waren. Während der obere Theil ihrer Körper in Nichts von den wohlgestalteten Formen junger Afrikanerinnen abwich, gab die Betrachtung der abwärts von der Zusammenwachsung gele genen Körpertheile die Ueberzeugung, daß der Unterleib seiner unbedeutenden Stärke wegen als Einheit zu betrachten sei. Das Publikum vermochte zwar nicht endgiltig darüber abzuurlheilen, ob das Zusammengewachsensein infolge einer in zartem Aller er folgten gewaltsamen Verbindung geschehen ist, die nachher sich natürlich weiter bildete, oder ob) die Mulattinnen schon im Mut terleibe unlösbar verbunden seien, aber daß sie jetzt einen Leib darstellen, das erhellte deutlich. Sie bewegten sich in ihrer etwas mühsamen Weise, sprachen und sangen englisch, doch konnte sich der fühlende Zuschauer eines gewissen wehmüthigenGefühlS über dieses unglückliche Spiel der Natur nicht erwehren. Das Musik chor von Girod spielte einige Eoncertstücke. — Die kleinen vierfüßigen Künstler des Herrn Broekmann im Affen-Theater erfreuen sich einer ungemein regen Anerkenn ung , denn jeden Abend ist das Theater reichlich gefüllt. Man glaube auch nicht, daß immer dasselbe Programm abgespielt wird, die Affen, Pferde, Pudel rc. sind vielseitig gebildete Künstler und können Verschiedenes. Vor Allem aber können sie das Publikum trefflich erheitern und das ist jetzt eine Hauptsache für Tausende. — So Du einen Hund hast, so sollst Du nach stadträth- licher Aufforderung in diesen Tagen und zwar längstens bis mit 31. dieses Monats auf das Rathhaus gehen oder schicken und die Steuer für Deinen vierbeinigen Freund bezahlen, um eine Marke dafür zu empfangen, gleichsam die Eintrittskarte, die ihn zum freien Umhertrollen unter den Bürgern dieser Stadt ermächtigt, --denn: thust Du dieses nicht, könnte cs geschehen, daß der Eaviller, der mit Stangen und Stricken umherziehl'und zusieht, welchen er singe, eben Dein theueres Möpperl mit dem schnöden Stricke umhanste und hinführte, wofür die Hunde die Hennandad ist und eine Rückkehr ihm nur gegen einen Silbertribut bereitet wird. — — Eine höchst originelle Antwort gab ein gestern beim Fechten erwischter Handwerksburschc auf der Polizei ab. Er sagte, er habe gehört, daß der Eonditor Trepp auf einen Thaler Kupfergeld 5 Ngr. Provision zahlt und da sei er denn, lediglich um den kleinen Verdienst mitzunehmen und Herrn Trepp auch einen Gefallen zu thun, i« die Häuser gegangen und habe ange sprochen, weil er da am meisten Kupfergeld zu bekommen hoffte. Natürlich milderte diese Anschauung die strenge Meinung der Polizei über das „Fechten" nicht. — Gestern Vormittag wurde in der Antonstadt ein persi scher Geistsicher von der Polizei beim Betteln betroffen. Derselbe war vonHaus zu Haus gegangen und hatte in deutscher Sprache, der er mächtig ist, um Almosen gebeten. In seinem Besitze soll man eine namhafte Geldsumme gefunden haben, welche er sich auf jene Weise erfochten zu haben scheint. — Wie nur hören, haben sich in der Neuzeit mehrere nicht- deuIsche Familien hier angcsiedelt, die ein Geschäft daraus machen, ihre Wohnungen ganz oder zum Theil wieder aftermiethweise an