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B««Ia-,n1 vrrsde». «n^Igenprrls«: dl« tlpaltlg« « mm drel« gell« « Ml sllr FamUlenanzelgia S Plg. 8», Platzwllirsch« Um»«» »k t«l»« <Ltw»-l E«I4«Int i mal wdchrnlllch. Ksaatllch» vkjugaprel, duich Iiüge« elnschl S0 Plg b,w. l0 P,g Trlgkilohn 1,70; durch die Post 1.70 elnschllkgllch Poftiibnweyungsgkbüh«. »uzstgllch SS Plg Post-PrsteNgeld. k>»plnum»l«r 10 Plg. dl, Sonnabend- Sonntag- an» Fistta-nummer LS Plg. Nummer KZ — 35. Iahrg Sächsische volfszeilung Schi>Itl«ltung: Dr«sd«n-A., Polirrstr. 17, Fernruf W711 u. rivll Te,chSP»st«lle, Druck und Verlag: Tennanla Buchdruckrrrl und lörrlag Id. und T. Winkel, Pollrrstratz« 17, Fernruf Sloir, Postlchrck: N«. 107», Boni: Stadtbank Diroden Nr. S17S7 Sonnabend, 14. März 1SZS 2m Fast, von HSHerer Gewalt. Verbot, elnlretend« «rlrled» stürungen hat der Bezieher oder itverbunglreibend« kein« «» lpriich«, fall» di« Zeitung tn belchrSnktem Umlange, oerfpSlet oder nicht erscheint. — ErsiMungsork Dreoden. — — — — Deutschlands Appell an die Well „Ich wende mich mit diesem Angebot an die Well, indem ich ihr auf ein Mertel,ahrhunder« den Frieden diele" Oie Rede Adolf Hitlers in Karlsruhe Karlsruhe. 13. März. Auf der Grohlmndgebung in der Hochschulbampsbahn in Karlsruhe „ahm der Führer das Wort zu folgenden Ausfüh- rungcn: Meine deutschen Volksgenossen und -gcnossinncn! Drei Jahre geht der Kamps der nationalsozialistischen Ne« nxgung seht in Deutschland. Ein beispielloses Ninaen ging die sem Kampf voraus. Wir haben damals keine reiclie Erbschaft übernommen, sondern einen vollkommen verfallenen Staat und emc verfallene Wirtschaft. Auf allen Gebieten ein Zusammen bruch. Niemand hatte mehr den Glauben, dak es noch einmal gelingen würde, die deutsche Wirtschaft wieder in Gana zu sehen. Allein schlimmer noch als dies war der Zerfall der deutschen Ar beitskraft. Fast sieben Millionen Erwerbslose. Und noch schlimmer als das: Millionen Deutsch, die ihren Beruf nicht mehr ailsübcn konnten, und Millionen junger Deutscher, die heran wuchsen, ohne einen ordentlichen Beruf zu lernen. Es Ivar die Zeit, in der das deutsche Volk aushörte, ein Volk von gelernten Arbeitern zu sein, und begann, ein Volk von Hilfsarbeitern zu werden. Zeder Mensch konnte voraussehen, üah diese Entwick lung durch drei. vier, fünf Jahre fortgesetzt zu einer Katastrophe sichren muhte. Dieser wirtschaftlichen Entwicklung entsprach auch unser inncrpolitise!»er Zerfall. 46 Parteien versuchten da mals, das deutsche Volk zu vertreten. Lauter Zähnchen und nicht nur eine einzige deutsche Zahne. Deutschland befand sich im Zu stande vollkommener Auflösung! Keine grossen politischen Ge danken. keine grohen Ideale, keine Triebkraft — anher bei einer einzigen Bewegung — bei unserer Nationalsozialistischen Partei! Wir sehen iveiter in dieser Zeit nicht nur den Parteien zerfall, sondern den Zerfall des Volkes an sich in zahllose Grup pen, in Stadt und Land, in Arbeiter und Bauern, in Angestellte und Beamte, in Proletarier und Akademiker, in Katholiken. Pro testanten, Monarchisten, Republikaner usw. Deutschland hatte damals ausgehört, von einem Volk bewohnt zu fein und war stattdessen Heimstätte geworden siir einander widerstrebende und widerstreitend« Interessengruppen. lind dem entsprach dann auch die Stellung Deutschlands in der Welt. Das Jahr 1018 war nicht nur ein Zusammenbruch, der die deutscl>e Nation in ihrem inneren Leben traf, nein, ein Zusammenbruch, der ihre Stellung auf viele Jahr« der Auhen- welt gegenüber festlegle. Deutschlands Zoll war alwr nicht der Zoll eines Volkes allein oder eine-. Staates er war auch der Znll Europas. Aber seit diesem Zoll sehe» wir in Europa eine Periode ewiger Krisen fortgesetzter Spannungen und lausender Katastrophen. Dieses Europa und die ganze Welt, sie sind seit dem nicht ruhiger, die bZegensähe sind nicht geringer geworden. Im Gegenteil, sie sind stärker und krasser als ie zuvor. Miss trauen erfüllt heute die Völker. Auf der einen Seite Hah. aus der anderen Seite Neid oder Zurcht. So wie unser deutsches Volk im Innern zerfallen war. erleben wir es auch bei den anderen. In diesem Zustand traten wir am 30. Januar 1033 die Macht an. Damals hatte ich nichts hinter mir als diese eine Nc- ivegung, aber ans sie stützte ich mich, denn ans sie koniile ich mich blind verlassen, und meinen Glauben, der mich selbst nie ver lassen hat! (Fortsetzung auf Seite 4.) Noch ein weiter Weg bis zur Einigung Sie französische presse zu den Verhandlungen in London Paris. 13. März. Tie Pariser Morgenpresse hebt am Freitag bei der Beur teilung der Lage zwei Punkte hervor, die sich aus den Londoner Besprechungen besonders herausschälen. Es handelt sich einmal um den Beschluß der vier L o c a r n o m ä ch i« . wonach Teulschlanü durch die Wiederlvsehung des Rheinlandcs eine Ac r 1 rags v e r le h u ng begangen habe, und zum anderen um die ablehnende Antwort der R e i ch s re q i e r u ng auf die Forderung, einen Teil der Truppen wieder ausdem Rheinland z u r ü ck z u z i e h en. Fran- Micherseils begrüht man natürlich den erste» dieser beiden Punkte, da man hofft, dah England nunmehr auch die notwendi gen Lchluhfolgcrungen daraus ziehen wird. Man zeigt sich aber euch über die ablehnende Antwort der Reichsregierung keines wegs enttäuscht, sondern hofft im Gegenteil, dak sie die englisclie Regierung veranlassen werde, ihren bisherigen Standpunkt aus- zugebcn. um sich der französiscl-en Auffassung anzuschließen. Vor läufig müssen die Blätter allerdings zugeben. das, bis zu einer Einigung der beiden Thesen noch ein weiter Weg ist. Man versucht das so darzustellen, als ob die englisckw Negierung wohl lwreit sei, mit Frankreich» gemeinsame Sache zu machen, ^bicrlrei alvr auf den Widerstand der öffentlichen Meinung in OEngland flöhe. Da ein Umschwung dieser öffentlichen Meinung «ecl'er immer nur sehr langsam vonstalten gehe so erklärt man, dursten die Verhandlungen auch noch gewisse Zeit andaucrn. .Echo de Paris" schildert die Lage folgendermahen: Auf der einen Seit« kämen die englischen Minister immer wieder darauf zurück, dah die Verurteilung der deutschen Initiative vom 7. März einen rein platonischen Eharakter haben müsse, rind auf der anderen Seite bestritten sie nicht, dak damit ein Casus foe deris geschaffen sei. Um ihre eigene Einstellung mit der Wirk lichkeit in Einklang zu bringen, lele man englischerscitg hervor, dah das Recht eine Sache sei und die politische Zweckmäßigkeit eine andere. Der französische Auhenminister habe seinen Stand punkt ausrechterhalten. Er fordere, dak die Locarnomächte sich über eine Empfehlung einigten, die dem Völkerbund vorgelegt werden solle, und die die praktisch»« Anwendung der Verurteilung der deutschen Initiative ermöglich»!. Die englische Regierung wisse nicht, nrelchen Entschlusz sie fassen solle. Ter Londoner Sonderberichterstatter der halbamtlichen französischen Nachrichten-Agentur Havas stellt bei der Bcur- icilung des Verlaufs der gestrigen Londoner Besprechungen ein AKIivum und ein Passivum fest. Das Aktivum bestehe In der amtlichen Feststellung der am Locarno-Vertrag beteiligten Mächte, dah die Wiederbelebung des Rheinlandes esne Ver letzung des Versailler Vertrages darstelle. Aus die passive Seite seiner Bilanz stellt er die ablehnende Haltung der Reichsregie rung auf den Äorschlag, die deutschen Truppen aus dem Rhein land zurückzuzlehen, um die politischen Verhandlungen inst Teutschland aufnehmen zu können. Die Aukenpolitikerin des „O euvr e" Ist der Ansicht, dah die ablehnende Antwort Deutschlands eine Annäherung der englischen und französischen Einstellung zur Folge haben werde. Man sei jedoch in London über die Analyse der Schwierigkeiten noch nicht HInauogekommen. Diese Schwierigkeiten seien nicht gering, und die Lage werbe immer verwickelter. Man habe den Eindruck, als ob die Verhandlungen ziemlich lange dauern wür den. Frankreich weiche aber nicht von seinem einmal einge nommenen Standpunkt ab. Die englische Presse zu den Londoner Verölungen London, 13. März. Die Berichte der Blätter über den Verlaus der Ereignisse weichen in kleinen Einzelheiten voneinander ab, stimmen aber in allen wesentlichen Punkten überein. Zaft farblos ist der Bericht der „Times", der im Ton üuherst zurückhaltend ist. Tie Konferenz werde am Freiing zunächst die Lage überprüfen, bevor sie sich auf eine Politik für den Bölkerbundsrat sesllege. Weitere Mitteilungen an die d e u t s ch e'M e g i e rung ans Grund der gestrigen Zusnmmenkunst seien nicht zu erwarten. Die diplomatische Korrespondent der ,.M o r n i n g - P o st" berichtet, dah ans die deutsche Weigerung hin. die Truppen zu- rückznziehen, die Konferenz der Locarno Mächte zusammengc- trcten sei. Es sei die Frage erörtert worden, welche Maßnahmen er griffen werden sollten, um die Einhaltung des Locarno-Ver trages zu erzwingen. Eine Entscheidung sei nicht erreicht wor den. Die deutsche Antwort sei allgemein als nicht befriedigend angesehen worden. Der diplomatische Korrespondent des „Dailn Tele graph" erklärt, dah sich die Haltung der britischen Regierung sichtbar versteift habe. Die Minister hätten gestern die Schlnß- sotgorungen gezogen, das; jeder mögliche Weg, Verhandlungen zustande zu bringen, versucht werden müsse. Die „M o r n i n g - P o st" stellt fest, das; die Locarno- Mächte über eine Tatsache zur Uebereinstimmung gelangt seien, dah die deutsche Handlung einer Besehnng des Rheinlandes eine klare Verletzung des Locarno-Paktes sei. Was sie des wegen zu tun gedächten, sei noch offen. Eden habe vorgeschla gen, dah es die Lage erteichtern würde, wenn Deutschland seine Truppen zurückziehen oder sie auf ein symbolisches Mas; ver mindern würde. Das Große Los gezogen Nach Rheinland und Westfalen gefallen Berlin, 13. März. Am heutigen letzten Ziehungstag der k. Ziehung der 64/273. Preutzisch-Süddeutschen Staats- (Klassen-) Lotterie wurde das Gröhe Los gezogen. Es siel auf die Nummer 171111. Das Los wird in der ersten Abteilung In Slchteln in Westfalen, In der zweiten Abteilung tn Vierteln im Rheinland gespielt. Im Ziehungssaal der Staatslot- terie in der Viktorlastrahe halten sich wie üblich wieder zahl reiche Spieler und Neugierige elngefunden. Das Große Los wurde bereits zwei Minuten nach Beginn der Ziehung gezogen. Lieber ehrenhaste Vereinsamung als diskriminierende Ungleichheit In London herrscht Hochspannung, die Locarno-Mächte tagen wiederholt und allmählich reisen auch bereits die Diplomaten der anderen Staaten zu, die an der Sitzung des Völkerbundrates teilnehmen werden. Alles geht um den deutschen Schritt und seine Folgen, und es will scheinen, als habe die politische Gedanken welt, die um diesen Gegenstand kreist, sich gespalten. Da sind auf der einen Seite die Diplomaten, die ihr Haupt augenmerk auf den toten Locarno-Pakt und auf die Wiederbelegung der Nheinzone mit deuischen Trup. pen richten, und da ist auf der anderen Seite die öffent liche Meinung der Pölker, die von dem Wert der deut schen konstruktiven Vorschläge aufs Tiefste beeindruckt ist und so sehr in ihren Bann gezogen wurde, das; die Blätter, darunter auch ein grosser Teil der französischen Presse, die Bedeutung der Vorschläge) immer wieder hervorheben. Wie vor allen Konferenzen, die Entschlüsse von großer weltpolitischer Tragweite zu fassen haben, wird die diplomatische Vorarbeit unter ein starkes Störungsfeuer der an einer Einigung nicht interessierten Kräfte genommen. Die stärkste Hetze gegen Deutschland geht von Moskau aus, dessen letzte Absicht ist, die Westmächte in einen Konflikt mit Deutschland zu stürzen, um aus der daraus entstehenden Verwirrung für eine Inszenierung der Weltrevolution Nutzen zu ziehen. Die starre Haltung Frankreichs ist nicht zum wenigsten darauf zurückzuführen, das; von Moskau aus in Paris das Mißtrauen gegen Deutschland geschürt und wachgehalten wird. Dieser Druck pilanzt sich von Poris nach London fort, und es fehl! nicht an starken Ein schüchterungsversuchen gegenüber der englischen Negie rung, deren Verhandlungsbereitschaft auf Grund der deuischen Vorschläge von der Pariser Presse als eink schwere Erschütterung des Völkerbundsgedankens ge deutet wird. Wenn nicht alles trügt, sind Kräfte im Gange, die Deutschland zu einer Nückgängigmackung seines Schrittes bewegen möchten. Schon aus den Presse stimmen allein ergibt sich, wieviel Unklarheit über die tatsächliche Belegung des Nheinland"s sowohl als auch über die geistige Haltung des deutschen Volkes noch im Auslande herrscht. Es muß deshalb begrüßt werden, daß die deut sche Negierung nochmals in einer amtlichen Er klärung ihre Auffassung und eine klare Feststellung der Lage verlautbart hat. In einer eindrucksvollen Dar stellung wird es deutlich gemacht, daß geaenüher den gewaltigen militärischen Sicherungen, die Frankreich dur h Bündnisse, Befestigungen und Trup- penmassierungen für sich geschaffen hat, die U> in das Rheinland einmarschierten Bataillone in der Tat nichts sind als eine s n m boli s ch e I n o n s p r u ch n a I; m e d e s militärischen Hoheitsrechts in diesem Gebiet. Demgegenüber steht das großzügige Angebot Deutschlands zur Befriedung Europas als ein schla gender und unwiderleglicher Beweis dafür, daß das deutsche Volk nach keiner Seite hin Angrisssabsichten hegt. Deshalb haben wir einen moralischen Anspruch darauf, daß auch die anderen 'Völker die Ernsthaftigkeit unserer friedlichen Ziele anerkennen, und daß die ande ren Negierungen sich bereitnnden. mit Deutschland zu sammen auf Grund seiner Vorschläge an die Ordnung Europas heranzugehcn. Der Standpunkt der Neichsregierung ist vor allem in den folgenden Partien der Negierungserklärung klar und für jeden unmißverständlich herausgearbeitet: Deutschland hat diese geringfügige Besatzung tn seinem eigenen Hoheitsgebiet zunächst überhaupt nur vorgcnommen, um der sranzösijchcn Negierung und besonders dem französischen Volk jeden Anlas, zu nehmen, zu befürchten, Deutschland setze Frankreich unter irgendeinen Druck, um cs so zu Bcrhandlun- gen unter etwa unwürdigen Begleitumständen zu veranlassen. Darüber hinaus aber hat Deutschland das groß- zügigste Angebot zur Befriedung Euro- pas gemacht, das überhaupt möglich ist. Dieses Angebot erhält seine besonder« Bedeutung dadurch, dah es von einer nationalen deutschen Regie rung ausgeht, die sich im vollkommenen Benrauen des Volkes befindet und die damit im Höch st en Auftrage dieses Volkes handelt. Es erhält aber seinen geschichtlichen Wert nur durch die tatsächlich« Voraussetzung, dah es das erste allgemeine europäisch« Abkommen sein muh, das seit dem Friedeno vertrage von Versailles ohne jeden Zwang von leite« «ll«r Beteiligte« abgeschlossen werde«