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Morler s Grenzbote x - —r Di« Blatt entzLL die amWcheu DeLmntmachungerr der Amttchavpt- r Der Adorfer Grenzbote gelangt jeden Wocheat. k mannschast Oelsnitz i. DogL, d« Amtsgerichts, i 2m Falle höherer GewaL (Krieg oder sonstige t 1 nachm.-ur Ausgabe, für den nächsten Tag voüx»» r d«^ Amtsamoaltschaft und des Stadtrat« zu Ado^ im Vogtland r Störung d« Betrieb«) hat der Bezieher keinen r E tiert.—Anzeigen nach Taris.—Postscheck-Konto r M cktz t Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der t r 87369 Leipzig.-Fernruf Nr. 14. Gegr.18SS i II. IlM^lLL^I/ t Zeitung oder aus Rückgabe des Bezugspreis«, k MMorfKSlMiMWH^ Arnsgrün, Breitenfeld, Bergen, Sreiberg, Ober- u. MergetteogM, Smvsgrön, Fugelsburg, Leubetha, AMlhanfen,Rebersreuth, Remtengrün, Schönberg, Eiebenbnma, SM, Wohlbachn. das übr. obere Lgtl. Sonntags eine Mustrteetr «nterhaltungSbotlagr Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (VogL.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.) Mr. ISO Dienstag, den S. August 1SSV S«. Iaheg. Der Gasthofbesitzer Oskar Schneider in «Bad Elfter beabsichtigt, die auf dem Flurstück Nr. 162 des Flurbuches für Bad Elster anfallenden Abortspülwässer nach Durchlaufen einer Atäranlage mit nachgeschaltetem Tropfkörper durch die Gemeindeschleuse und die Untergrundschleuse in Vie Weiße Elster einzuleiten. Etwaige Einwendungen gegen die Erteilung der wasseramtlichen Erlaubnis sind, soweit sie nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, binnen 2 Wochen bei der Amts hauptmannschaft anzubringen. Beteiligte, die sich in dieser Zeit nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der unterzeichneten Behörde zu treffende Regelung. - IIIV: tt 77/30 - Amishauptmannfehaft Oelsnitz j. D., den 2. August 1930. Preiselbeeren. Unter Bezugnahme auf Z 14 F. F. Str. G. wird das Abpftückea unreifer Preiselbeeren untersagt. Bis zum 10. August dürfen Preiselbeeren überhaupt nicht eingesammelt werden. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Stadt. Foeftrevierveetvaltung Adorf. Staatl. Korftamt Adars. Vas gibt es Ae»eS? — In der Reichskanzlei findet heute nachmittag eine Besprechung des Reichskanzlers mit Mrtschaftsführeru statt. — , — In einem Brief an Dr. Scholz schlägt Koch-Weser neue Fusionsverhandlungen auf der Grundlage vor, daß weder Scholz noch er selbst eine führende Rolle in der neuen Parier einnehmen sollen. — Die bayerische Schlachtsteuer ist durch eine Not verordnung eingeführt worden. — Sechs Mitglieder des Arbeitsausschusses des indi schen Nationalistischen Verbandes wurden verhaftet. — Der König des Irak, Fessal, beabsichtigt» Ende August oder Anfang September Berlin zu besuchen. — In der rumänischen Ortschaft Muraja ermordete ein entlassener Diener aus Rache die ganze Familie seines Dienstherrn. — Wie aus Montreal gemeldet wird, soll das eng lische Luftschiff R 100 zur Beseitigung der Schäden an den Stabilisierungsflächen nach Lakehurst gebracht werden. — Die Fraktion der Deutschen Volkspartei im Sächsi schen Landtag hat beantragt, die Regierung zu ersuchen, für den Freistaat Sachsen die Wahlpflicht einzuführen. , ^.ESie der ,Amtliche Preußische Pressedienst" mit teilt, ist rn Preußen kein Lehrerabbau beabsichtigt. Arbeitsbeschaffung. Reichskanzler Dr. Brüning hat für Montag nach- mrttag o Uhr dre Führer der deutschen Wirtschaft LZ einer Besprechung rn die Reichskanzlei eingeladen. Die Einladung ^folgte auf eine Anregung des Reichs verbandes der -ei tichen Industrie. Den Gegenstand Wirtschaftsfragen" bilden. Man wrro oaoer rn erster Linie an das Arbeits beschaffungsprogramm der Reichsreaieruna zu denken haben. In engem Zusammenhang^ die al - gemeine Wirtschaftskrise Mit ihren Fol^ n^ wie Stillegungen und MassenkündiaInÄn In seinem bekannten Brief hat Ww Reiwsarbeits- minister erklärt, daß Unternehmungen 'di?^ soziales Verhalten zeigen, bei den Aufträgen der Reichs behörden nicht berücksichtigt werden sollen Man kann es verstehen, daß dieser Brief m Jndustriekreisen einige Beunruhigung hervorgerufen hat, weil der Beariff un sozial" den verschiedensten Deutungen ausgesetzt isi" Es lag jedenfalls nahe, den Brief mit den Massenkündi gungen in der Berliner Metallindustrie in Zusammen hang zu bringen, zumal da die Berliner Großwerke in erster Linie für die Aufträge der Reichspost und der Reichsbahn in Frage kommen. Bon Unternehmerseite werden bekanntlich die Mas- senkündigungen zum Teil damit begründet, daß der von der Regierung geforderte, aber auch durch die Welt- Wirtschaftslage erzwungene Preisabbau nicht ohne einen Abbau der Löhne und Gehälter durchgeführt werden kann. Zum Teil werden aber auch Betriebseinstellungen für notwendig erklärt, weil nicht genügend Bestellungen vorliegen. Es würde also ein „fehlerhafter Kreis" vorliegen, wenn in diesem Falle die Reichsregierung den notleidenden Firmen ihre Aufträge entziehen würde. Die Firmen wären zu Kündigungen gezwungen, weil keine Aufträge vorliegen, sie erhalten aber vom Reich keine Aufträge, weil die Kündigungen erfolgt find Eine unzweideutige Auslegung des an sich natür lich gutgemeinten Briefes des Reichsarbeitsministers erscheint deshalb am Platze, damit nicht das Gegenteil von dem erreicht wird, was beabsichtigt ist. Den Schaden würden ja letzten Endes die Arbeiter und Angestellten zu tragen haben, deren Kündigungen nicht rückgängig gemacht werden könnten, wenn die Werke keine Beschäf tigung haben. Es ist auch nicht möglich, das stel lungslos werdende Personal ohne weiteres in anderen Unternehmungen unterzubringen, denn heute sind mehr oder weniger alle Betriebe notleidend, und ern behörd licher Auftrag bedingt noch nicht sogleich dre Einstel lung neuer Arbeiter oder Angestellter, wenigstens nrcht in so großem Umfange, wie es nötig wäre, um alle Abgebauten unterzubringen. Von feiten der Reichspost ist übrigens bereits zu dieser brennenden Frage Stellung genommen worden. In einer Berliner Zeitung war behauptet worden. Komm» dM noch dir Fusion? Koch-Weier an Nr. Scholz. Abg. Koch-Weser hat an Dr. Scholz einen Brief gerichtet, in dem es u. a. heißt: Das deutsche Volk will angesichts der Schwere der bevorstehenden Entscheidungen die Verbindung gesinnungs verwandter Kreise zu einer deutschen Staatspartei. Das zeigt uns das starke und ermutigende Echo, das unsere Gründung überall gefunden hat, übrigens auch in Krei sen rechts von der Deutschen Volkspartei, und in Krei sen, die in der Parteioffiziellen Presse bis fetzt nicht zu Worte kommen. Der Kampf um eine handlungsfähige Mehrheit im neuen Reichstag verlangt geschlossenes Vor gehen großer Gruppen. Ich würde es für ein national politisches Unglück halten, wenn in diesem Wahlkampf un sere Parteien sich in einem kleinlichen Zank gegenüber stehen und vielleicht sogar erörtern würden, wer am Schei tern der Einigung schuld ist. Angesichts Vieser großen Verantwortung dürfen per sönliche Fragen und taktische Meinungsverschiedenheiten keine Rolle spiele». Wenn meine Person im Wege steht, weil ich die Art der Gründung der neuen Partei zu ver antworten habe, so bin ich bereit, den Weg freizumachen. Ach schlage Ahnen vor, daß zur Ausschaltung aller lam menden Empfindungen nnd Empfindlichkeiten hüben und drüben wir beide uns von der Führung der neuen Partei znrückhaltcn und sie anderen Kräften überlassen. Ich mache diesen Vorschlag in der Gewißheit, daß bei dem Nebeneinander der beiden Parteien weder Dämp fungsversuche des Wahlkampfs noch gemeinsame Aufrufe und ähnliche kleine Mittel fruchtlosen politischen Zankes verhindern werden, sondern nur ein entschlossener Wille zu völliger Neugestaltung unter weitgehender Heranziehung neuer und junger Kräfte. Ob auf Grund des Briefes Koch-Wesers noch eine Fusion zwischen der Deutschen Volkspartei und der Staatspartei zustandekommt, bleibt abzuwarten. Jeden falls müssen aber die volksparteilichen Bemühungen, auch die Konservative Volkspartei in die neue Partei einzubeziehen, als endgültig gescheitert angeseh i wer- oen. Dieser Auffassung gibt auch das Organ des Gra fen Westarp, die „Kreuz-Zeitung", Ausdruck, wenn sie schreibt: Wir halten im jetzigen Zeitpunkt gerade die Be tonung des weltanschaulichen Charakters auch im Par teileben für unbedingt nötig, nachdem er leider in den Jahren nach der Revolution stark in den Hintergrund getreten war. Wir sind deshalb durchaus nicht unzu frieden damit, daß die von der Volkspartei aufgenom menen Verhandlungeit von vornherein die Unmöglich keit einer Fusion zwischen rechts und der Mitte er geben haben. Nur ein gemeinsamer Wahlaufruf, der sich auf die Finanzreform erstreckt, soll redigiert wer den. Auch sollen Vereinbarungen für ein späteres tak tisches Zusammengehen zwischen den Konservativen und dem Landvolk, der Wirtschaftspartei und der Deutschen Volkspartei getroffen werden. Ein solches Zusammen gehen, das mit einer Verwässerung der Weltanschauun gen nichts zu tun hat, begrüßen auch wir, da es eine ' Rückenstärkung der antimarxistischen Front bedeutet. I Wie die „D. A. Z." hört, denkt man in den Kreisen der Staatspartei als Führer an Stelle Kochs u. a. an den preußischen Finanzminister Höpker-Aschoff, sofern man mit der Volkspartei und der Wirtschafts partei nicht mehr zur Einigung kommen sollte. Als Führer einer großen, die drei genannten drei Parteien umfassenden Partei hätte dagegen die meisten Aus sichten Reichsfinanzminister Dr. Dietrich. -ft Die Deutsche Staatspariei in Groß-Vertin. Die Pressestelle der Deutschen Staatspartei teilt „Der Aktionsausschuß der jungen Deutschen Staatspartei für Groß-Berlin ist am Freitag von Ver tretern der in der Deutschen Staatspartei zusammen wirkenden Richtungen in voller Einmütigkeit gegründet worden. Es gehören ihm u. a. an: Vertreter ans dem Lager der christlichen Gewerkschaften, Vertreter der Deutschen Demokratischen Partei, der Jnngdemokraten mit Einschluß des Sozialrepublikanischen Kreises, Ver treter aus der Deutschen Volkspartei und Vertreter der Volksnationalen Reichsvereinigung und des Jungdeut schen Ordens. Zum Vorsitzenden wurde einstimmig der Schriftleiter Herr Fritz Herrmann (Volksnationale Reichsvereinigung) gewählt. Die Absage der Voltspartei. Die „Nationalliberale Correspondenz", der Par teiamtliche Pressedienst der Deutschen Volkspartei, schreibt zu dem Brief des Herrn Koch-Weser an Dr. Scholz: Der Brief von Koch-Weser an Herrn Dr. Scholz bedeutet den völligen geistigen Zusammenbruch einer politischen Sammlungsaktion in der besonderen Form, wie sie von Herrn Koch-Weser aufgefaßt und durchge führt worden ist. Der staatsparteiliche Führer Koch- Weser weiß sich nicht anders mehr zu helfen, als daß er seinen Vorsitz zur Verfügung stellt, nachdem sein Rücktritt bereits sehr deutlich von den verschiedensten demokratischen und staatsparteilichen Stellen und Per sönlichkeiten in aller Oeffentlichkeit gefordert worden ist. Es ist aber gelinde gesagt naiv, wenn Herr Koch- Weser, weil er gescheitert ist, nun auch den Rücktritt des Herrn Dr. Scholz fordert, obwohl diesem die ge samte Deutsche Volkspartei und vor wenigen Tagen noch der Reichsausschutz der D. V. P. einstimmig das uneingeschränkte Vertrauen ausgesprochen haben. Die Deutsche Volkspartei hat jedenfalls keine Veranlassung, sich mit dem Führerproblem zu beschäftigen, weil Herr Koch-Weser gescheitert ist. Darüber hinaus wird die Deutsche Volkspartei, wenn jetzt die Staatspartei unter anderer Führung zu der Frage der Sammlung und Zu sammenfassung eine andere Haltung einnimmt, sicher ohne weiteres bereit fern, mit ihr und den anderen Parteien hierüber zu verhandeln die Reichspost habe sich geweigert, irgendwie in den Berliner Metallkonflikt durch Regulierung der Bestel lungen einzugreisen. Dazu wird zunächst erklärt, daß sich die Deutsche Reichspost hinsichtlich der noch zu ver gebenden Aufträge vollkommen der Stellungnahme an- schließt, die das Reichsarbeitsministerium bekannt ge geben hat. Was die bereits vergebenen Aufträge an- langt, so ist auf Anregung des Reichsarbeitsministe riums hin folgende Regelung getroffen. Den Arbeits ämtern und den Gewerbeaufsichtsbehörden liegt es ob, darüber zu wachen, daß die bei Vergebung der Zusatz aufträge gestellten Bedingungen bezüglich der Ver meidung von Ueberstunden, der Neueinstellung von Arbeitskräften und der tunlichsten Verwendung inlän dischen Materials erfüllt werden. Um diesen Behörden die Möglichkeit zu geben, die Ueberwachung durchzusüh- ren, teilen die Vergebungsstellen der Deutschen Reichs post ihnen die auf Grund des Arbeitsbeschaffungspro gramms erteilten einzelnen Aufträge mit. . . Man wird gegen diese Regelung ernstlich nichts enmwnden können und man darf wohl annehmen, daß auch von anderen Behörden in ähnlicher Weise vor- werden wird. Das letzte muß jedenfalls sein, möglichst vielen neue Arbeitsgelegenheit zu schaffen, ebenso aber auch, eine Vermehrung des Heeres der Arbeitslosen durch Neuentlassungen zu vermeiden. Membuud und ReiHstagswahl. Frage« an die Parteien. Der Reichsverband evangelischer Eltern- und Volks bünde (Reichs-Elternbund) hat an die Parteileitungen der alten und neuen Parteien ein Schreiben gerichtet, worin er um Stellungnahme zu den kulturpolitischen Forderungen der evangelischen Wählerschaft bittet. Die Parteien werden nach ihrer Bereitschaft gefragt, „dafür einzutreten, daß. dem Reichstag baldigst der Entwurf eines Reichsschul-