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Dresdner Journal : 27.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790227
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-27
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 27.02.1879
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Auf allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ableben- Sr. königlichen Hoheit desPriuzen Heinrich der Niederlande am könig lichen Hofe die Trauer auf eine Wache, vom 26. Februar bi- mit 4. März d. I. angelegt. Dresden, 26. Februar. Se. Majestät der König Kat allergnä^ßst zu genehmigen gernht, baß die nach stehenden Offqiere die ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Orden-decorattonen anlegen dürfen, al- Generalmajor v. Carlowitz, Lom- mandeur der 1. Cavallerie-Brigade Nr. 23: das Groß kreuz des Frauj-JosephS-Orden-, Oberst v. Tschirfchky und Bögendorff, Commandeur de- Schütz«n-(Füsi- lier-)Regiment- „Prinz Georg" Nr. 108: den Orden der eifernen Krone II. Classe mit der Knegsdecoration III. Classe, Major v. Treitschke de- Generalstabes: das Comthurkreuz des Franz-Joseph--OrdenS, Haupt mann Compagnie-Chef Freiherr v. Hammerstein des Schützen-(Füfilier-)Regiment-„Prinz Georg" Nr 108, sowie char. Rittmeister v. Posern d«S Garde-Reiter- Regiment«: den Orden der eisernen Krone III. Classe. Se. Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß der Oberhofmarschall Freiherr von Könneritz den von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich »hm verliehenen Orden der eisernen Krone I. Elaste, sowie der Kammerherr, Leremonienmeister von Miltitz den selben Orden II. Elaste annehmen und tragen. Dresden, 24. Februar. Se. Majestät der König hat den Nachaenauuten die Annahme und das Tragen der von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich den- lelben verliehenen Orden zu gestatten geruht: dem ersten Director de» Historischen Museums Professor Or. Hettuer und dem Galeriedirector Professor Or. Hübner de- Lomthurkreuze- vom Franz-Josephs-Or den, dem Director de- Grünen Gewölbes Hofrath Or. Grüße und dem Direktor des Zoolimischen Museums Or Meyer des Ordens der eisernen Krone III. Elaste. Dreödea, 22. Februar. Se. Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß der Hoffourier Dölzig das von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene goldene Berdienstkreuz mit der Krone annehme und trage. Dretde», 24. Februar. Se. Majestät der König hat dem Assistenten bei dem Hauptzollamte Leipzig Adolph Bech daS Albrechtskreuz allergnädigst zu ver leihen geruht. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Borschrist in tz 6 der Verord nung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versiche rungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. Sep tember 1856 wird von dem Ministerium de- Innern hierdurch bekannt gemacht, daß die Versicherungs-Ge sellschaft „Kais. Königl. Privileg, kinnione XäriaticL äi Lieurt» in Triest" behufs ihrer Zulastung zum Betriebe der auf die LebenSversicherungS-Branche bezüglichen Geschäfte in Sachsen den Vorschriften in 2 bis 4 der ange zogenen Verordnung Genüge geleistet und Dresden zu ihrem Sitze für den gedachten hierländlschen Ge schäftsbetrieb gewählt hat. Dresden, am 19. Februar 1879. Ministerium des Innern, Abtheiluug für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Schmaltz. Fromm. Nichtamtlicher Theil, u e d e r s i ch k. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichle. ^Dresden. Berliii. München. Lon don. Kopenhagen. St. Petersburg. New-Aork.) Deutscher NeickStag (Sitzung vom 25. Februar.) Zur Orientfragr. Ernennungen, Versetzungen rc. im össentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Beilage. Börsenvachrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Dienstag, 25. Februar, Abends. <W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus erledigte in seiner heutigen Sitzung zunächst die Grundsteuernovelle auch in dritter Lesung und genehmigte sodann nach längerer Debatte die Regierungsvorlage, betreffend die Gewährung eines unverzinslichen Vorschusses biS zur Höbe von 7500t» Kl. für den Bedarf des Jahre- 1879 an die mährische Grenzbabn behufs Lolleinlösung ihreS Prioritätencoupons, mit der Modifikation, daß der Coupon mit 5 Procent zu verzinsen ist. Der Handelsmivister, Ritter v. Chlumeckv, batte im Laufe der Debatte die Er klärung abgegeben, dir Regierung beabsichtige keine Eanirung der Bahn, sondern wolle nur verhindern, daß die Prioritäten einer vom Staate garantirten Bahn nothleident würden. Wien, DienStag, 25. Februar, AbendS. (Tel. d. Boh.) Die Abgeordneten Sturm, Groß und Dienst! überreichten heute dem Minister v. Ttre- manr die mit 90 Unterschriften bedeckte Resolution der OccupationSgegner. Der Minister versprach, daß er die Resolution dem Ministerrathe vorlegen werde, erklärte sich erfreut, daß auch dir Gegner deS Berliner Vertrage sich nun auf dessen Boden stellen, und sagte die Regelung aller staatsrecht lichen Schwierigkeiten in den occupirten Ländern auf dem Lege der Gesetzgebung zu. Heute Abend war hier wieder ein Gewitter mit starkem Blitz und Donner. Loudon, DienStag, 25. Februar, Abends. «W. T. B.) Im Unterbaust bestätigte deute der erste Lord der Admiralität, Smitb, auf eine Anfrage Elliot'S die Entsendung eines englischen, sowie eines französischen Kriegsschiffes nach Alerandrien und fügte hinzu, daß dieS unter den gegenwärtigen Umständen für notbwendig erachtet worden lei; Specialbefehle seien den Befehlshabern der Schiffe nicht ertheilt worden. Loudon, Mittwoch, 26. Februar. ^Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Prinz Louis Napoleon wird morgen nach der Colonie Natal (Südafrika) ad- reisen, um deu Feldzug gegen die Zulus mitzu machen. Wie verlautet, wird der Prinz dem eng lischen Artilleriestabe attachirt. Wie aus Paris gemeldet wird, richtete der Prinz LouiS Napoleon ein Schreiben an den Er minister Rouber, in welchem er demselben mitthrilt, daß er (der Prinz) au den Operationen der Eng- länder gegen die ZuluS theilnebmen werde. Der Prinz sagt, seine Gedanken würden stetö auf Frank reich gerichtet sein; er rechne darauf, daß während seiner Abwesenheit die Anhänger der kaiserlichen Sache vereint bleiben und sich auch fernerhin dem Lande als eine Partei zeigen wurden, welche, treu ihre« Grundsätzen, immer beseelt bleibe von glühen dem Patriotismus. St. Petersburg, Mittwoch, 26. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Regierungs-Anzeiger" veröffentlicht den Wortlaut deS ratisicirteu russisch- türkischen FriedenstractateS. Der Verweser des Ministeriums deS Zunern, Makow, bat verfügt, daß dem Journal „GoloS" wegen Verbreitung falscher und übertriebener Nach richten bezüglich der Pest der Straßenverkauf ent zogen wird. Tirnova, DienStag, 25 Februar, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Das der bulgarischen No- tabelnversammlung zur Berathung zugegangene organische Statut spricht sich für freies Versamm- lungSrecht, für Preßfreiheit und für obligatorischen Unterricht aus Der erste Kürst braucht nicht der griechischen Eonfesfion avzugehören, wohl aber seine Erden und Nachfolger. Zur Wahl des Kürsten ist Zweidrittelmajorität erforderlich. Alle Bul garen find militärpflichtig und vor dem Gesetze gleich. Die Religion ist für Niemand ein Hinder niß zur Bekleidung öffentlicher Aemter. Die De- putirten bestehen aus durch ihr Amt berufenen Mitgliedern, aus gewählten Mitgliedern und aus vom Kürsten ernannten Mitgliedern. Die Zahl der letzteren darf die Hälfte der gewählten Mit glieder nicht übersteigen. Die Notabelnvrrsammlung beginnt ihre Le rathungeu am morgenden Tage. Der Generalgouvernrur, Kürst Dondukow Kor sakow, bat es abgelchnt, dir Delegirten von Thra- cien und Makedonien zu empfangen. Er ließ denselben erklären, er würde ihnen die Vereini gung mit den bulgarischen Deputirten nicht ge statten, und sprach sich auf das Bestimmteste da- hin auS, daß die Bestimmungen deS Berliner Ler- tragS respectirt werden müßten. Der Kürst Don- dukow beabsichtigt, Tirnova nicht vor der Con stituirung der Notadelnversammlung zu verlassen. Washington, Dienstag, 25. Kebruar. (W. T. B.) Der Senat bat eine Lill über die Ver hinderung der Einschleppung epidemischer Krank heiten und über die Errichtung eines Gesundheit-- bureauS angenommen. Lagesgeschichte. Dresden, 26. Februar. Be» Ihren königl. Maje stäten hat gestern Abend in den Paradejälen der I!. Etage des Residcnzschlosses der letzte diesjährige Hof ball statlgefunden. An demselben nahmen außer Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg auch Se. königl. Hoheit der Erbgroß herzog von Baden, Se. Hoheit der Prinz Alexander zu Sachsen-Weimar und Se. Durchlaucht der Prinz Otto zu Schaumburg-Lippe Theil; auch waren zahlreiche Einladungen ergangen an das diplomatische Corps, die Herren SlaatSmmister, die Generalität rc., sodaß die Zahl der eingeladenen Personen überhaupt gegen 700 betrug. Vor Beginn des Balles hatten die allerhöchsten und höchsten Herrschaften die genehmigten Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren anzunehmen geruht. Ihre Maiestäten der König und die Königin erschienen in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzessin Georg gegen H9 Uhr im Ball saale und machten daselbst zunächst Cercle. Bei Er öffnung des Balles nahmen die allerhöchsten und höchsten Herrschaften an der Polonaise Theil und zwar: Ihre Majestät die Königin mit Sr. königl. Hoheit dem Erbgroßherzoge von Baden, Se. Majestät der König mit Frau Minister v. Fabrice, Ihre königl. Hoheit Frau Prinzessin Georg mit Sr. Hoheit dem Prinzen Alexander zu Sachsen-Weimar und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg mit der Gemahlin des k. k. österreichischen Gesandten Frhrn. v. Franckenstein. Sodann schlossen sich an: Se. Durchlaucht der kaijerl. russische Gesandte Fürst Gortschakow, der k. k. öster reichisch-ungarische Gesandte Frhr. v. Franckenstein, der königl. preußische Gesandte Graf v. Dönhoff, die Herren Staatsminister General v. Fabrice, Or. v. Gerber, Frhr. v. Könneritz und v. Abeken. — Nach H11 Uhr wurde das Souper an zwei Buffets und zwar von den allerhöchsten und höchsten Herrschaften mit Deren distinguirtesten Gästen im Eckparadesaale, von der übrigen Gesellschaft im Banketsaale, eingenommen. Tas Fest war ein sehr animittes und währte bi- 12 Uhr, wo die allerhöchsten und höchsten Herrschaften sich in ihre Gemächer zurückzogen. Die Ballmusik war von der Kapelle des Schützenregiments „Prinz Georg" Nr. 108 (unter Musikdirecior Werner). Dresden, 26. Februar. Ihre Majestät die Königin wird Sich heute Abend in Begleitung der Hofdame Freiin v. Lützerode und des Kammerherrn v. Minckwitz zu einem mehrtägigen Aufenthalte über Regen-burg nach Sigmaringen begeben. * Berlin, 25. Februar. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sowie Se. kaiserl und königl. Hoheit der Kronprinz wohnten gestern Abend einem Ballfeste bei, welches bei dem italienischen Botschafter, Grafen v. Launay, stattfand. — Heute Abend ist im königl. Schlosse bei Ihren Majestäten Fastnacht-- ball. — Der Ausschuß des BundesratHS für Han del und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Die heutige „N. A. Z." enthält folgend« officiöse Note: „In der Presse werden angebliche Aeußerungen deS Kaisers über den Regierungswechsel in Frankreich und über die Stimmungen der europäi schen Cabinete gegenüber dem Wechsel verbreitet. Die angeblichen Worte aus allerhöchstem Munde charakteri- siren sich durchweg als Erfindung. Sie stehen in voll kommenem Widerspruch mit dem erneuten Austausch freundschaftlicher Versicherungen zwischen der deutschen und französischen Regierung aus Anlaß deS Präsiden tenwechsels und ebenso in sichtbarem Widerspruch auch für das größere Publicum mit der Haltung unseres Botschafters m Paris, der, als der erste unter den Vertretern der großen Mächte, dem neuen Präsidenten Frankreichs bei einer Abendgesellschaft in seinem Hause den glänzendsten Empfang und alle Ehren, die dem Staatsoberhaupt« zukommen, bereitete." — Die Trauer- feier für den verewigten Generalfeldmarschall Grafen v. Roon wird morgen Vormittag um 11 Uhr in der Garnisonklrche stattfinden. Die sämmtlichen Offiziere der Garnison, soweit sie nicht dienstlich behindert sind, haben sich hierzu in der Garnisonkirche einzufinden. Wie die „N. Pr. Ztg " meldet, legt die Armee am 26. Februar, dem Bcisetzuugstage des verstorbenen Generalseldmarschalls, die Trauer um denselben für drei Tage an. Das „Armeeverordnungsblatt" ver- öffemlicht eine kaiserliche CabinetSordre, wonach zu Ehren und zum Andenken an den Verewigten sämmt- liche Offiziere der Armee eine 8 tägige, die Offiziere des Füsilierregrmenls Nr. 33 eine 10 tägige, die Offi ziere des Kriegs Ministeriums eine 14 tägige Trauer vom 26. Februar an anzulegen haben. — Die Zolltarifcommission ist, wie bereit- mitgetheilt, gestern Nachmittag unter dem Vorsitze d«S Frhrn. v. Varnbüler zu einer Sitzung zusammengetreten und hat sich Mit den Anträgen der Herren v. Bötticher und Tiedemann beschäftigt. Dieselben lauteten nach der „Boss. Ztg." wie folgt: »Tu Lomminion wolle bejchlieben: 1) rohe Baumwolle vom Emgangszoll frei zu lassen, die Berichterstallung über kardäljchle. gekämmte und gesärdte Baumwolle sowie über Baumwollwalle dem Referenten für die Baumwollsabrikate zu übertragen; S) Erden, Erz« und edle Metalle frei zu lassen; Sj für Roggen und Maio einen Eingangtzoll von 3b Pfenni gen, für Weizen, Gerste, Haser und Hüljenfrüchle einen solche» von üu Pfennigen, für Malz einen solchen von 7b Pfennigen und für Oelsaaten einen solchen von 13 Pfennigen für den Centner seftzmetzen. (Tie Anträge wegen der übrigen Erzeug nisse der ^andvaues bleiben Vorbehalten.) 4) Für Brennholz einen ElngangSzoll von b Pf. für die ttlafter zu 33 Ell.; S) Feuilleton. Nedigirl von Ott» Bauet. Steuographie. In einer d«r letzten Plenar sitzungen d«S königl. stenographischen Instituts wurden auf Anregung deS Vorstandes Prof. Krieg die Termiue für Prüfung stenographischer LehramtScan- dtdateu von Juli und December auf Ostern und Mi chaelis verlegt mit der Bestimmung, daß die nächste Prüfung den 7. April c. stattfinden und Anmeldungen hierzu bis spätesten» den 10. März d. I. bewirkt wer den sollen. Gleicher Initiative verdankt der Gcsammt- v«rein der Stenographenvereine im Königreiche Sachsen eine regere Thätigkeit und Bciheillgung an stenogra phischen Angelegenheiten. Demselben gehören nach de» Vorsitzenden Mltthettungtn nunmehr 15 säch sische Bereinigungen in Chemnitz (stenographische Gesellschaft), Dre-deu (Damenverein), Ehrenfriedersdorf, Geyer, Colditz, Leipzig (Club^, LeiSnig, Löbau, Mee rane, Meißen, Oschatz, Riesa, Sebnitz. Zöblitz, Zschopau, mit überhaupt 233 ordentlichen, 37 außerordentlichen, 31 corrrspondirenden und 18 Ehrenmitgliedern an. Außerdem liegt eine unbeanstandet gebliebene Beitritts erklärung au» Werdau vor. Da» Dre»dner Institut hat al» geschäft-leitende Stelle de» GesammtvereinS in Ueberrinstimmung mit den Mitglied-Vereinen folgende bi» 15. Mai e. emzujendeud«, bez. zu löfende Prers- aufgaben gestellt: Ii Bearbeitung de» Thema»: „Welche Schreibweisen von Partikeln und sogenannten partikula- rischen Redeu»arleu finden ihre Begründung in den Regeln der Eatzkürzuog, beziehungsweise wie lassen sich dieselben begründen?" 2) Uebertragung der Erzählung von Schiller „Herzog v. Alba bei einem Frühstück auf dem Schlosse zu Rudolstadt i. I. 1547" ^Bd. XI, S. 97,9 der Reclam'schen Ausgabe) in Tebatlenschnfi mit Erläuterung der einzelnen ang«wendeten Satzkürzungen; 3) Uebertrag ung derselben Erzählung in eine möglichst schone und cor- recte Correspondenzschrift. Die Preise wurden auf 20, 15 und 5 Mark festgesetz:. Im Anschluß hieran ist einer vom Vorsitzenden deS Verwaltungsraths der Rätzschstiftung, E. Oppermann, umgetheilten Bekannt machung zu gedenken, wonach aus den Mitteln der Stiftung im laufenden Jahre eine Prämie zu fe 50 bez. 40, zwei davon zu je 30 Mark zu v-rgeben sind. Zu den Vorbedingungen der Zulassung von Schülern stenographischer Lehrcurse zur Milbewerbung gehört u. A. der Nachweis der Fertigkeit der richtigen und vollständigen Nachschrelbung und sicheren und geläufi gen Wiederlesung eines Dictats von mindestens fünf Minuten Zeitdauer mit 100 Worten in der Minute. Besonder»» Beifall fanden die (bereits besprochenen) ideographischen Studien des Gasiechnikers Bergen auS Gießen, für deren Abdruck in der Weber'schen Leip ziger „Jlluftritten Zeitung" der Redacnon m einem Schreiben zu danken und derselben gleichzeitig zu em pfehlen beschlossen wurde, die bezüglichen Bergen'schen Arbeiten m Separatabdruck erscheinen zu lassen. Wegen des allgemeineren Interesses erklärte man sich für Ver öffentlichung deS von Or. Rätzsch im Auftrage des Vorstandes gehaltenen Vortrags „über Beifalls- und MißfallSäußerungen in den stenographischen Berichten über die Reichstag-Verhandlungen". Wie Pros. Or. Zeibig aus der fremdländischen Presse und Correspondenz bekannt gab, herrscht gegenwattig reges stenographisches Leben m Italien, wo beispiels weise ein lebhafter Streit zwischen den Anhängern des Taylor schen und deS Gabelsberger-Noö'jchen Systems ausgebeochen ist, ebenso in England, wo u. A. die Verwaltung einer Eljenbahncompagnie in Anerkennung des Nuyens der Kurzschrift die phonographische Unter weisung ihrer Beamlen angeordnet hat, ferner in Nord amerika, in dessen Bundeshauptstadt Washington die Secretäre des Präsidenten und der Depanementschcfs ihre Vorgesetzte!» durch phonographische Thätigkeit unterstützen. Auch Finnland, Frankreich und Spanien bleiben nicht zurück. Or. Lehmann beleuchtete die vor gelegte Schrift Gillbauer's über „die Ueberreste grie chischer Tachygraphie" im Ooüex vatioLnu» gruecus 1809 (Wien 1879) und erstattete Bericht aus der Alt-Stolze'schen Presse, wonach sich neuerdings Stim men vernehmen lassen, welche, wenn auch nicht direct die Adoption des früher geschmähten Gabelsberger'scheu Satzkürzungssystems befürworte», doch den sogenannten „fteien Kürzungen" auch in der Stolze'schen Steno graphie daS Wort reden. Eingehende Verhandlungen rief hervor der infolge cultuSmlnisterleller Anregung ausgearbeltete und zur Abfindung gelangende Normal lehrplan für den Unterricht in der Stenograph»« an Gymnasien, Realschulen 1. Ordnung, Lehrer- und Lehrerinnensemlnaren im Königreich -sachsen. Or. —r. Mtdiciu. Der kürzlich erschienene Jahresbe richt der Geselljchast für Natur- und Herlkundr in Dresden umfaßt den Zeitraum vom S«ptemb«r 1877 bis August 1878. Sem wesentlich verspätete- Erscheinen ist nicht in einer Versäumniß des Vorstan des begründet, sondern aus einem mit der Redaction der „Deutschen Zeitschrift für praktisch« Medicin" neuerdings elngegangenen Vettragsverhältnisse hervor gegangen. Ta die genannte Zeitschrift leider mit dem Jahre 1878 ihr Erscheinen eingestellt hat, so macht sich wieder eine Veränderung in der Herausgabe der Jahres berichte nöthlg. Ter ebenso instructive als vielseitige Inhalt bezeugt, daß die Geselljchast auch in dem ver flossenen Jahre sich das Lob des fleißigen Streben- ,m vollen Maße verdient hat, wie Solches auch schon durch den zahlreichen Besuch der jeden Sonnabend von 6 bis 8 Uhr stattfindenden Versammlungen bekundet wird. Die Geselljchast zählte Ende 1878; 212 ordent liche, 113 Ehren- und 193 correspondirende Mitglieder. In dem MitgUederverzelchniß finden sich einige kleinere Mängel, deren Beseitigung für das nächste Mal wün- schenswetth erscheint. Referent wird darüber dem ersten Schriftführer selbst Mittheilung machen. Den größten Theil des 160 Leiten starken Buche- füllen die Be richte über die 29 abgehaltenen Sitzungen auS, und zwar sind dieselben elngecheilt in Vorträge, größere TlScussionen, Demonstrationen und Referate. Zum Schluß sind noch fünf kürzere Lriginaladhandlungen belgefügt. Fast alle diese Mitteilungen sind im Wesentlichen rem sachwissrnschastlicher Natur und da dem zeitunglejenden Publicum heut zu Tage so schon - vielleicht öfterer, al» demselben gut ist — populäre und unpopuläre Berichte au- dem Gebiete der Medicin dargedoten werden, so dürfen wir wohl an dieser stelle von einem näheren Eingehen auf den einen oder anderen der gehaltenen Botträge absehen. Wir verweisen nur, als oas Interesse weiterer Kreise
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