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Dienstag de« 6. März 1917 ».»8 »»««ab« 0 vt«tErLch S.1» Ja Dresden and ganj Deuachland frei H«» ».S« ^ tn Oeiterrrü» S S« ic. Ltnzei-Numrarr 1« 4 »- : «, »llra Sächsische UolksrettunK veschüftsstsLe «US Ncdaktisn- Lr«sden«N. 16, Hotbeinstrastc 46 Fer»k»r»ch§r 21360 Postschekttont» Leipzig Nr. 14 787 Aatetgeii. glnnadme von VeichSlrSanzejM bl-5 i< vou ffcwiUtenailjkigeii di-.' r> Utir!on Preis für die PejU LplUt^eUeÄV 4 >>" melei! ««- 4 - Für Ulldealllkii geschrieben,:, laivic durch m - . wrccher aufgegednu- Sliueigcn Wime» wir -u BermirwvrUichke'i fiirdieNHillgll'it - nicht iiderneisinen. L-rech>umdk der RcdaMon: 11—1!t Uhr bsrm.' f 0- Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe -V mtt illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilage. . Ä- -i-k Amerikanische Seeschutzmatznahmen Feldmarschall Conrad von Hötzendorff Wechsel in der Leitung des österreichisch-ungarischen Grnrralstabs Der bisherige Chef des Generalstabs der gesamten österreichisch-ungarischen Streitkräfte, Feldmarschall Freiherr Conrad v. Hohendorf, ist fast während eines Menschenalters der Lehrer der Armee seines Vaterlandes gewesen. Und der Erfolg seines Wirkens hat sich in dem gewaltigen Kriege im hellsten Lichte gezeigt. Bis zum Jahre 19l1 war Freiherr Conrad v. Hohen dorf Chef des Generalstabs, trat aber von dieser Stelle zu rück, tveil er die Verantwortung für die nach seiner Auf lassung unzureichende Vorbereitung des Heeres für einen damals möglichen Konflikt mit Italien nicht tragen zu lönnen glaubte. Er wurde durch General v. Schemua er acht und erhielt die Stelle als Armee-Inspekteur. Genau ein Cahr später berief ihn das Vertrauen seines Kaisers von neuem auf den Posten, den er bis zum 2. März d.'I. be neidete. Die ungewöhnlich gnädige Form des Kaisers Carl, in der er dem verdienten General seine anderweitige Verwen dung kundtat, zeigt die hohe Wertschätzung, die Höhendorf genießt. Wer den hochverdienten Offizier kennt, weiß, daß er sein höchstes militärisches Ideal in der Vereinigung der beiden unerläßlichen Eigenschaften Theorie und Praxis für den Offizier erblickt. Der Frontoffizier, der lediglich seine Aufgabe in der exerziermäßigen Ausbildung der Truppe sieht, entspricht seinen Forderungen ebensowenig wie der jenige, dem das Wissenschaftliche so zur ausschließlichen Be schäftigung geworden ist, daß er zu einer Unterschätzung der Ausbildung auf dem Exerzierplatz und im Gelände geführt wird. Jene Grundsätze, die der verstorbene Kronprinz Rudolf in seiner Schrift „Drill oder Erziehung" nieder legte, sind in ibrer Gesamtheit auch von Feldmarschall Con rad v. Höhendorf vertreten worden. Diese Geistesrichtung bat sich schon sehr früh gezeigt, »nd eine militärische Laufbahn, die Freiherr v. Conrad vom Generalstab in ein längeres Truppenkommando führte, hat wesentlich dazu beigetragen, seinen Grundgedanken aus der Erfahrung heraus zu befestigen. Er Kat für die Ausbildung seiner Offiziere nicht in erster Linie große wissensctwftliche Gesichtspunkte ins Auge gefaßt, sondern am Kleinen, an der sorgfältigen Behandlung der Einzelheiten, die allgemeinen Grundsätze der Truppen- sührung erläutert. Die Beurteilung und die Praktische An wendung der taktischen Grundregeln sollte den Offizieren vor allen Dingen geläufig werden. Seine Kriegsspiele be wegten sich darum auch stets in diesem Geiste, und sie galten nicht nur durch die knappe Stellung Per Aufgabe und die überlegene Freiheit des Entschlusses, die er jedem Mit wirkenden ließ, sondern auch durch blendende, in der besten rednerischen Form geübte Kritik des Kriegsspielleiters als geradezu klassisch. Freiherr v. Conrad ließ sich die Mühe nicht verdrießen, seine älteren Hauptlcutc persönlich für die in Oesterreich notwendige Stabsofsizicrprüfnng vorzu bereiten, und er hatte fast ohne Ausnahme Erfolg mit seiner Arbeit. Bei dieser Tätigkeit, der er sich mit großem Eifer unter zog, hielt er stets auf einen ungezwungenen kameradschaft lichen Ton. Er wollte mehr der ältere, beratende Kamerad als der belehrende Vorgesetzte sein, und mit großer Rücksicht ging er auf die Eigenart jedes einzelnen ein. Trotzdem ver stand er vorzüglich die Stellung des Vorgesetzten zu wahren. Aber er war ein überaus beliebter Vorgesetzter und ein Untergebener, der das weitestgehende Vertrauen genoß. Auch literarisch hat sich Freiherr v. Conrad bewährt, und zivar in den Jahren, da er Lehrer der Taktik an der Kriegs- sckmle in Wien war. Mehrere taktischefLebr- und Hilfs bücher tragen seinen Namen und sind hochgeschäht weit über die Fachkreise seines Vaterlandes hinaus. Freiherr Conrad v. Hötzendors hat eine glänzende Lauf bahn dnrchmessen. Er ist am l2. November 1802 zu Pen zing bei Wien geboren. Sein Vater war Oberst, und so ver stand eö sich von selbst, daß auch er den militärischen Berns ergriff. Er kam in die Hainbergcr Kadettenanstalt und dann ,u die theresianische Militärakademie. Schon 1876 wurde er in den Generalstab komnlandiert. »nd nahm tätigen Anteil an dem Okkupationsfeldzug in Bosnien. Nach seiner Rück kehr wurde er als junger Hauvtmann von neuem in den Generalstab kommandiert, um im Jahre 1886 die Leitung des Stabes der 11. Infanteriedivision z» übernehmen. Im J-ahre darauf, also mit 33 Jahren, rückte er zum Major auf und wurde zum Gencralstab nach Wien versetzt. In, Jahre Das Neueste vom Tage st -SS-»»»»««»»- M S»!W »NW LqMW (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauvtguartier. den 6 März 10>7. Westlicher §kiiegsschunpi i;; Auf dem rechten Somme-tfter »ahm gegen Abend der Anilleriekamps große Heftigkeit au. Nach Trommet- icuer griff ver Engländer östlich von Conchavesnes erneut an. Sem Angriff wurde abgewiesen, ein weiürer durch unser Vernichtungsfeuer vere teil In den übrigen Frontabschnitten herrschte bei Schucc- gcstöber meist geringe Feueitüligreil. LKniwei. die den Verlauf der französischen Stellung am Carrieres - Walde gegenüber den von uns dorr gewonnenen Linien ''estslellren, brachten noch lä Gefangene er». Örtlichen KrieftsschrrupUifft Front des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Ein Nachlangrifs der Russen gegen unsere Stellungen südlich von Brzezaiiy schellt rtc. „Front des Generalobersten Erzherzog Joseph: An den Osthäugcn des Kelemen Gebirges »n Südreil der Waldk rpaihen wurden mehrere rnssijche Kompanien, die nach leohafiem Feuer unsere Stellungen aiigriffen, zurückgewieseu. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls v. Mackensen Die Lage ist unverändert. Mazedonische» Front Zwischen Orida und Prespa-See wurde eine fran zösische Feldwache überrumpelt und gelungen. Der erste Generalquartiermeister: Ludendorsf. Arncrikanischc Seeschutzmaßnahmen Die amerikanische Regierung beabsichtigt, außer der Bewaffnung der Handelsschiffe auch Pa trouille u längs der von den amcrikanischen Schissen in der Gefahrenzone eingehaltenen Route zu organisieren. Tie Patrouillen werden von einer großen Flotte von Zerstörern und besonders von zur Bekäinpfnng der N-Boote bestimmten Schiffen ansgeführt werden. Tie Obstruktionisten im amerikanischen Senat erklären, sie würden Wilson unter stützen, wenn der Kriegsfall eintrete. Sie betrachteten aber die Vorschläge, die in der Bill enthalten sind, als zu weit gehend. Italic» soll die HandclSschissc bewaffne» Iw „Verl. Tagebl." heißt es: 160 Abgeordnete der italienischen Küstenstädte haben eine Tagesordnung einge- hraebt. die Regierung möge die Handelsschiffe gegen die U-Boote bewaffnen. Der Pariser Sozialistrntag schloß mit einer Verschärfung der Gegensätze zwischen den Anwälten »nd den Gegnern der Wiederaufnahme der Be ziehungen zu den Sozialisten aller Länder. Ein brennendes Krankenautvmobil versetzte gestern abend die Bewohner der Anllamer- und Fehrbellinger Straße in Berlin in einige Aufregung, da die am Führersitz wehende Fahne mit dein Noten Kreuz an- zeigtc, daß im Innern des in Brand geratenen Wagens ein Leidender, sich befinde. Nach vergeblichen Löfchversnchen des Fahrer und der Begleiter wurde die Feuerwehr geholt, die den Brand bald erstickte. Tie im Wagen befindliche Kranke wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo sich hcraiisstellte, daß ihre am Kopf und a» den Händen sich zeigenden Brand- wnnden nicht erheblich waren. 1892 Oberst, 1890 Generalmajor und 1903 Feldmarschall Leutnant. Bevor er Ende des Jahres 1906 an die Spitze des Gencralstabes berufen wurde, war er Kvmmandenr der 8. Infanteriedivision in Innsbruck und hat dort eine so segensreiche Tätigkeit entfaltet, daß er trotz seines jungen Patentes in die verantwortiingSreichste Stelle des mili tärifchen Oesterreichs berufen wurde. In diesem Kriege, in den er als General der Infanterie eintrat, errang er kurz hintereinander den Grad eines Genealobersten und GencwCe'.dmarschalls. ««!!»«>»» Der Weltkrieg Ter deutsche Abcndbcricht B erIin , -7. März abend.-. (Amtlich. W. T. B.) Im Westen bei Schneeiall. im Ssi-m HK strenge, Käir> keine besonderen Ereignisse. Ocstcrreichisch-»mürrischer Krieg-Auaiwr Wien. (W. T. B.) Onirlicr iniid ner!rn:l. : den 5. März 1917: L c st l i ch e r »nd S ü b ü st lichcr Kriegs s ch n u p 1 a t«. . Nichts zu melden. Italienischer K r i e g s s ch a n p I a 1> An der k ü st e n I ä n d i s ch e n Front war das Ar tillerie- und Minenwerfer Feuer nach Aufheiterung des Wetters wieder lebhafter. Abends beschossen die Italicm- Costanjeviea besonders heftig. Nächst Dolje hei Tolmeft stießen Patrouillen des Jnsanterie-Rc'-pments Nr. 37 bis ir einen rückwärtigen Laufgraben des Feindes .^or, überwäl tigten die Besatzung und brachten olme eigenen Verlust zehn Gefangene zurück. An der T i r o l e e O st s ront griffen die Italiener nördlich des San Pelegrino-Tales gegen Eime di Costabella an. Nach wechselvollem Kampfe gelang es ihnen, eine Vorstellung in Besin zu nehmen. Der Kamps ist noch nicht abgeschlossen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs v. Höser, Feldmarschall-Lenlnant. > Der bulgarische Bericht Sofia, 0. März. <W. T. B.) Genelalsiadsberich: I" der Gegend von Bitolia und Mvalena vereinzeltes Ar tillerie- und Minenwerserseiier. Im Vardartal schwache- Ariilleriesener und lebhafte Tätigkeit in der Lust. An de unteren Struma zeitweiliges Arlill.-'neseuer und iinb- denlende Patronillengefechte. R n m ä n i s ch e F ront Seitlich und westlich von Tnleea Jniantene und Maschiner- gewehrsener zwischen Posten bei Mahmudie. Eine russisch Jnsanterieabteilnng versuchte sich ans dem Eise unserer- Pasten zu nähern, wurde aber durch Feuer g'rstreiit nn"- vertrieben. Vom westlichen Kriegsschauplatz Znr Vernichtung der Mniritionssabrii in London. Da englftcbe Fachblatt „Aire" gibt eine ins einzelne gehend- tlebersicht über den Schaden, der durch die Explosion in de Munitionsfabrik zu London am lo. Januar oernrsacht war den ist. Ter Schaden beträgt mehr als eine Million Pfuue (also m ehr als 20 MilIio n e n M a r I). Dos G- bände, worin die Explosion sich ereignete, ist völlig vernichte: An seiner Stelle sieht man ein >00 Fuß breites und 20 Fus tiefes Loch. Tie chemische Abteilung ist gänzlich eingestürz! und die übrigen Gebäude ans den anliegende» Grundstücke! sind in Flannnen aufgegangen. In der Nachbarschaft wur den die Dächer durch de» Luftdruck abgehoben. M ehral l 0 0 0 0 0 Fenster wurden zeit r ü in m e r t. In den Stadtteil sind an vielen Stellen die Hausmauern g- spinngen. 18 feindliche Flugzeuge nbgcschussr». Las llare Wetle a»i Sonntag führte ans der ganzen Westfront zu lebhaftere Fliegertätigkeit. Die englischen Flieger waren besonder: rege in Flandern und iw Artois. Unsere Flieger waren nu! großem Erfolge vor ArraS »nd über der Somme tätig. I, zahlreiche» erbitterten Lilsttämpfen zwangen sie bier nich weniger als l2 seiiidliäre Flugzeuge zur Erde nieder Weitere 6 Flugzeuge verlor der Gegner an den andere, Fronten, eins davon durch das Feuer unserer Aliweh' geschähe. Vizeseldwebel Manschatz schoß nördlich Verdn seinen achten Gegner, einen Caiidioii'Dovveldecke, ab nn' GM- D!! /ist