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Solltest :rt für dich? hts an. Du dir gewesen, zwischen dir Zeiten. Ueber te fortreißen es Mal aber ergeben, eine ?ie liebte da» bösen Launen i taten Verab- ion vor einer hrem „wider- lich jetzt, dem id ihn regio» fahle» Gesicht «r. »SV. DaauerSmg, oeu 1v Oktober »VOS. Sayrga«8 Sächsische KolksMng »rtchttnt titaltch »achm. mit «i>»nabme der Sonn- u Fe»ttaa«.j» „ ! v»«dvr»ßtße» c»«edian». lvsdtdeit. kecdt u.»»«den. 4'.-sa6,ons.Sprechstunde: 11-1» Uk». !! Juterat« werden die «aespalt. Petttzeile oder deren Raum mit IS Vf. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt «»chdruSeret, Redattt»» »ud «etchätiefteür, Tee»deu. Kardinal Fischer nepen den Evan gelischen Bund Unsere Leser werden sich erinnern, in welcher frivolen Weise der Kirchenrat Superintendent I>. Meyer-Zwickau auf der Hamburger Generalversammlung des Evangelischen Bundes das nationale Bewußtsein der Katholiken ver dächtigte. In Elsaß sei das Zentrum französisch, in Polen polnisch. Das Deutschtum werde nur herausgesteckt, wenn eS gilt, dem erwachenden Mißtrauen des Volkes Sand in die Augen zu streuen; in diesem Tenor ging es weiter. Gegen diese Beleidigung der deutschen Katholiken wurde nunmehr dem Herrn l). Meyer eine prompte Antwort von hoher kirchlicher Seite zuteil. Kardinal Fischer sprach am Montag abend anläßlich des hundertjährigen Jubi läums der Marpfarre in Düsseldorf in der Festversamm- lung über die Notwendigkeit des konfessionellen Friedens. Redner führte aus, daß Kirche und Staat ganz besonders in unserer Zeit aufeinander angewiesen seien. Ein Beweis hierfür sei der Jenaer sozialdemokratische Parteitag, wo die Fahne des sozialen Umsturzes offen und frei enthüllt und die Revolution verherrlicht wurde. In einer solchen Zeit sei Staat und Kirche aufeinander angewiesen, sei der Friede — nein, das ans Vertrauen beruhende Einvernehmen beider eine patriotische Pflicht, namentlich sei die Stärkung des religiösen Einflusses nötig. Denn nur die Religion sei end gültig imstande, die Leidenschaften zu zügeln, die auf Gottes Einrichtung beruhende gebietende Stellung der Obrigkeit zu wahren, die Fundamente der sozialen Ordnung der menschlichen Gesellschaft zu schirmen. „Zu diestm Behnfe," fuhr der Kardinal fort, „ist aber weiter notn>cndig der Friede unter den verschiedenen Kon fessionen. Unser deutsches Vaterland ist nun einmal nicht geeint im religiösen Glauben. Wir mögen es beklagen; doch die Tatsache steht da, wir müssen mit ihr rechnen, wir können sie nicht ändern. Ist aber konfessioneller -Haß, kon fessionelle Verhetzung stets zu mißbilligen und einem Gifte gleich zu verwerfen, das an dem Marke des Volkes nagt, so gilt das wahrlich in einer Zeit, wo das Gespenst der Re» volution gähnend und drohend sein Haupt erhebt. Ich sollte meinen, daß in solcher Zeit alle, die ihr Vaterland lieben und die sich von den Vorfahren her die gemeinsamen christ lichen Grundlagen, den Glauben an Gott, sein heiliges Ge setz und seine Vergeltung, sowie den Glauben an Christum den Herrn, den Erlöser der Menschheit, bewahrt haben, auch gemeinsam einstcben müßten zur Wahrung der von Gott ge setzten gesellschaftlichen Ordnung." Nachdem der Kardinal die Notwendigkeit des Friedens unter den Konfessionen erhärtet batte, wandte er sich mit bitteren Worten an die Adresse des Hetzhundes und fuhr fort: „Aber was haben wir erlebt in den jüngsten Tagen? Auf der Versammlung eines Bundes, der sich nach dem Evangelium nennt, hat man offen und sonder Bedenken den Zankapfel der Zwietracht unter die beiden Kon fessionen geworfen und in maßloser Weise gegen den katho lischen Teil der Nation geeifert. Man hat es gewagt, uns Katholiken im Reiche deutsches Fühlen und deutsches Denken abzusprechen, unsere Vaterlandsliebe zu verdächtigen, uns als verkappte „Wälsche" darzustellen, die auf den Ruin des Vaterlandes bedacht sind. Man könnte cs nachgerade lächer- lich finden, wenn aus solchem Munde uns deutschen Katholiken das Deutschtum abgesprochen wird, den deutschen Katholiken, die zum weitaus größten Teil kern deutschen Stämmen angebören: die Westfalen, die Alemannen und Schwaben, die Ostfranken, die Bayern und erst recht die Rheinländer. Ich weiß nicht, ob die gute Stadt Zwickau schon eristiertc, als in Köln der Grundstein zum Tom gelegt wurde. Jedenfalls hatte sie damals nicht eine ungefähr tausendjährige Geschichte christlicher Kultur hinter sich, wie die rheinfränkische Erde und die Metropole des Rlieinlandes, die edle, dentsclie Stadt am deutschen Rhein- ström, das heilige Köln. Allein ein solches Gebühren ist nicht sowohl lächerlich als vielmehr höchst bedenklich und höchst gefährlich in einer Zeit, wo das Zu- sammenfassen aller erhaltenden Kräfte durch die Strö- nningen der Zeit gebieterisch verlangt wird. Wohin dieses Verfahren führt, das ergibt sich deutlich daraus, daß man bei derselben Gelegenheit sich nicht gescheut hat, mitsamt den Katholiken des Vaterlandes auch die Negierung des Reiches und des Landes offen anznfeinden und gar gegen die er habene Person Sr. Majestät des Kaisers in sehr durch sichtiger Weise Beschuldigungen zu erheben. „Wenn ich gegen derartige nnkritisierbare Insinua tionen — ich glaube im Sinne aller deutschen Katholiken zu reden — laut protestiere, so weiß ich freilich, daß hinter den jenigen, von denen sie ansgehen, nicht die gesamte nichtkatho- Nsche Bevölkerung des Vaterlandes steht. Im Gegenteil, ich weiß es, viele, sehr viele, ja ich glaube sagen zu dürfen: bei Nxütcm die meisten nn'ercr evangelischen Mitbürger wollen von der konfessionellen Verhetzung nichts wissen und wollen gleich uns den konfessionellen Frieden gewahrt wissen, wollen gewahrt wissen die gegenseitige Schonung, Achtung und Liebe und das gemeinsame Arbeiten am Wohls des Vaterlandes und gegen den Umsturz. Wir Katholiken werden aber uns die Freude am Vaterland und die Liebe zu ihm und zu seinem von Gottes Gnaden waltenden Herr scher, unserem erhabenen kaiserlichen Herrn, nicht verbittern und nicht trüben lassen. Gewiß, wir sind treu unserer Kirche ergeben und ihrem Oberbanvte, dem Papst und zwar nicht ans Heuchelei, sondern ans voller Ueberzcngnng. Allein das hindert uns wahrlich nicht, auch unserem Vaterland die Treue zu wahren, treu zu sieben zu unserem Volke, treu zn unserem Kaiser und Herrn. Im Gegenteil, wir lieben unser Vaterland und sind begeistert für des deutsche-., Volkes Macht und Herrlichkeit und wollen uns mit Nichten in unserer dent-chen Gesinnung von irgend jemand übertrcffen lassen. Und um diesen Gefühlen, unserer kirchlichen, unserer Vater- ländischen Treue einen Ausdruck zu geben, stimmen Sie nunmehr, verchrw Anwesende, mit mir in ein kräftiges Hoch ein ans die beiden erhabenen Personen, in denen sich für uns Vaterland und Kirche gewissermaßen verkörpern, ans Kaiser und Papst!" Der Protest gegen die Beleidigung des Herrn 15. Meyer wird in den weitesten protestantischen Kreisen Zustimmung finden. Ein Mann, der infolge seines kirchlichen Amtes verpfichtet wäre, dem Frieden das Wort zu sprccl)cn, ent facht durch seine Tätigkeit den konfessionellen Kampf und bedient sich mitunter allerlei Mittel, die der objektiven und ehrlichen Wahrheit nicht entsprechen. Oder ist es ehrlich, dem deutschen Katholiken das Deutschtum abzusprechen? Ist cs ehrlich, zn sagen, die katholische Kirche sei „ultramontan' und deshalb eine Macht, die Deutschland zugrunde richtet? Ist es ehrlich, die tolle Behauptung anfznstellen, vor der Macht der katholischen Kirche beuge sich Kaiser und Re gierung? Diese Phrasen kehren in allen Reden wieder. Der aufgeklärte. friedliebende Protestant wird sich durch sie nicht täuschen lassen. Aber es gibt leider viele, die, aufge zogen im konfessionellen Hasse, dadurch bewogen werden, den Reiben der Knltnrkämpfer beizntreten, die sich im Evan gelischen Bunde konzentriert haben. — Fast scheint es, daß im Evangelischen Bunde die Lehre Luthers zn Ehren komme: Es schadet nichts, wenn einer eine gute, starke Lüge tut — zum Nutzen des Evangeliums, (cfr. Kolde, ^nnlootn. Lenz, Briefwechsel.) r Ein schwerer Tcklerg für die preußische P-leuPoliEik Wie oft hört man in alldeutschen Kreisen, daß Oester reich sehr „verlottert" regiert iverde; eine ganz andere Ord nung bestehe in Preußen. Gewiß, es ist ein gut Teil richtig, aber inan muß hierbei nicht vergessen, daß Oesterreich eine ganze Unmenge von Nationen und Völkerschaften in sich birgt: würde dasselbe für Preußen zutreffen, so hätte es schon längst den Todcskeim in sich. Der preußische Staat hat nur in zwei Teilen fremde Nationen und doch steht er mit diesen in stetem Kriege, der nicht einmal aussichtsvoll ist. Die paar Dänen an der Nordgrenze von Schleswig-Holstern machen dem preußischen Bnreankratismns sehr viel Arbeit. Das seitherige Regiment „mit dem Stock" hat uns nur Apa thie in Dänemark eingetragen. Obwohl dieses Land schon 40 Jahre zn Preußen gehört, hat dasselbe doch noch keine Zuneigung und Liebe errungen. Ganz so sieht es mit den 2V9 Millionen Polen anS. Man hat eine förmliche Polenpolitik eingeleitet, riesige Staatsmittel wurden anfgewendet, Gesetze direkt gegen die Polen gemacht. Mit allen Mitteln der Verlnaltnng sucht man diese znrückzndrängen. Der Kaiser- erscheint in der Ostmark und billigt die Politik seiner Minister. Was kann die Negierung noch mehr tun? Ter Flottcnredner General p. Liebert unterbreitete einmal in einem Vortrage in Pots dam der Versammlung den Vorschlag, den Polen die allge meine Schul- und Wehrpflicht zn nehmen, „damit sie wieder zn Heloten berabsinken, was sic pon jeher waren". Aber dieser tolle Gedanke wird nie hoffähig werden. Doch kurz um: Alles tat die Negierung, um ihre Polenpolitik zu stützen. Und die Erfolge? Es sind die Triumphe des Nad'- kalpolentnmcsl Tie Negierung will das Polentnm mit Macht zurück drängen, und dieses schreitet mit Riesenschritten vorwärts und gebärdet sich immer radikaler. Por einem Jahrzehnt hätte man es nicht für möglich gehalten, daß in Obcrschlesien eine erlerne radikale Polenbewegung entstehen könnte; heute ist sie da, nimmt im ersten Wahlgangc den Wahlkreis Katto- Witz und wird im Jahre 1908 noch 8 bis 4 andere Wahlkreise erobern. Tie gesamte polnische Fraktion, die einstens die Flotte vergrößern half, ist heute eine Oppositionspartei ü tont pi'ixl Unter allen bürgerlichen Parteien steht keine so abgeneigt der Negierung gegenüber wie die polnische Fraktion! Im polnischen Volke aber schießt eine Saat des Hasses und der Unzufriedenheit empor, die aller Beschrei tung spottet. Wo sind da die Erfolge? Nur Mißerfolg ans der ganzen Linie ist zn sehen. Freilich haben einzelne Leute Gewinn bei dieser Poli tik, gerade so wie bei unserer Kolonialpolitik. Das Volk muß cs bezahlen, und die Taschen einiger weniger nehmen die Millionen ans. Es sind in der Tat Millionen, die der preußische Staat sich seine an Enttäuschungen so reiche Polenpolitik kosten ließ. Tie Hoffnungen und Ent täuschungen in der amtlichen Polenpolitik spiegeln sich in den lakonischen Bestimmungen der zur Zurückdrängung des polnischen Einflusses durch Auskauf polnischer Besitzungen bestimmten 3 Polcngesetze vom Jahre 1880: „Der Re gierung wird ein Fonds von 100 Millionen Mark zur Ver fügung gestellt", vom Jahre 1898: „Der Fonds von 100 Millionen Mark wird auf 200 Millionen Mark erhöht", und vom Jabre 1902: „Der Fonds von 200 Millionen Mark wird ans 350 Millionen Mark erhöht". Zugleich wurde 1902 noch ein weiterer Fonds von 100 Millionen Mark der Negierung für Germanisationszwecke zur Verfügung gestellt zum Ankauf von Gütern in Wesivreußen und Posen zur Verwendung als Domänen oder für Forstknltnren. Außer dem aber ist 1904 für die alten Provinzen Preußens ein Ansiedclnngsgcsctz beschlossen worden, das dazu bestimmt Benno-Kalender I. Dieses wichtige Jahrbuch hält zum 66. Male seinen Einzug in die katholischen Familienkreise Sachsens und er freut sich mit Recht einer ivachsenden Beliebtheit. Bcson- ders wertvoll macl)t diesen Kalender sein reiches statistisches Material, welches in seiner neuesten Auflage eine außer- ordentliche Erweiterung erfahren hat. Es existiert kein ähnliches Jahrbuch in der katholischen Kalenderliteratnr, welches einen derartigen genauen Ucberblick über katholische Kirchen- und Schulverhältnisse, sowie über das Vereins wesen bietet. Und daß in dieser Hinsicht eine Orientierung in katholischen Familien nicht nur gewünscht, sondern auch als Notwendigkeit empfunden wird, bciveist zur Genüge die von Jahr zu Jahr wachsende Verbreitung des Bennokalcn- ders. Gibt er doch allen Katholiken in der Diaspora ein genaues Bild des öffentlichen katholischen Lebens in Sach sen, wie es von anderer Seite und mit ähnlicher Genauig keit gar nicht zu finden ist. Eben dadurch bleibt er zum Unterschiede von anderen Kalendern stets aktuell und hat den Charakter eines notwendigen NachschlagebucheS welches in der Familie die Rolle eines treuen Ratgebers innehat ! und dazu berufen ist. das Interesse am katholischen Leben ^ in Sachen rege zu halten und zu fördern. An erster Stelle finden wir das Kalendarium mit den üblichen allgemeinen kirchlichen Notizen. DaS Verzeichnis der Messen ist diesmal dem Kalendarium eingefügt. Die *) Verlaa der kaxo«il>-Vu<ht>ruckerei. Dresden. Ptllnitzer Straße 48. 244 Textseiten. Pret» brolib 60 H. gebunden 80 Rubrik über die Negierung der katholischen Kirche enthält eine Zusammenstellung aller hohen kirchlichen Würden- träger mit den wichtigsten Taten. Anschließend daran folgt ein Verzeichnis der katholisch-geistlichen Behörden und der in den beiden sächsischen Diözesen angcstellten Geistlichen. Eine allgemeine Gottesdicnstordnung gibt einen genauen Ucberblick über das kirchliche Leben im Königreich Sachsen. In ganz neuer Form erscheint die statistische Infam- menstellnng der katholischen Schnlanstalten Sachsens und der an denselben wirkenden Lehrkräfte. Besonders bemerkens wert ist da das alphabetische Verzeichnis der im Hanptamte in der Schule beschäftigten Lehrer und Lehrerinnen mit An führung des Amtscharakters, des Ortes und des Beginns der Tätigkeit, sowie der Vorbildung, ferner ein alphabeti sches Verzeichnis der Neligionsschnlen, welches jedem einen gründlichen Einblick in diese bezeichnenden Verhältnisse gewährt. Die Abteilung „Vereinswesen" bat diesmal eine wesentliche Veränderung erfahren. Zunächst fällt die Hanpteinteilung in Verbände und Vereine ins Auge. Die Vereine sind nicht wie früher nach ihren Zwecken geordnet, sondern alphabetisch nach den einzelnen Orten, wodurch die Uebersicht über die an einem Orte bestehenden Vereine be deutend gewonnen hat. Von ganz besonderem und allgemeinem Interesse ist eine Abhandlung von PH. Rancr über die Konfession der Kinder im Königreiche Sachsen. Der Verfasser bespricht eingelxmd die gesetzlichen Bestimmungen, welche die religiöse Erziehung betreffen. Ausgehend pon der elterlichen Ge walt, welche im allgemeinen als entscheidend zu gelten hat, kommt er zunächst auf diejenigen Fälle zu sprechen, in wel chen Kinder in Ermangelung des katholischen Re ligionsunterrichtes dem evangelisch-lutherischen beiwohnen müssen, wodurch sie dann nach Erreichung des zwölften Lebensjahres einfach der protestantiscl-en Kirche zngezählt werden. Dann geht er ans die Verhältnisse in gemischten Ehen ein und gibt eine Reil« von interessanten und be lehrenden Ausschlüssen, von denen der katboli-cbe Teil in einer derartigen El>e unbedingt Kenntnis haben muß. Ebenm wichtig sind die Punkte, über den Konsessicmswechsel und die Ausnahmen durch Dispens, nx'lcbe die Behörde ein- trcten lassen muß. um die Härten und unzuträglichen Zu stände zn mildern, tvelcbe durch die grundlegenden Vorschrif ten in die Familien hineingetragen nvrdeii. Im Schluß wort endlich betveist der Autor, daß die religiöse Erziehung der Kinder ein Natnrrecbt ist. wclclx's lediglich den Eltern zukommt, und welche nicht in da? Gebiet des Kirwenstaatsrecbtes gehört. Das Resultat seiner Abhandlung ist folgendes: Ein (besetz bedarf unbedingt einer Abänderung, wenn die Behörde ans dem sehr bedenk lichen und gesetzlich nicht zulässigen Wege der Dispensation die unerträglichsten Härten mildern muß. Es wäre daher eine Wohltat für viele Eltern, wenn entnvdcr der Landtag die Rechtsgrundsätze des gemeinen Rechtes Herstellen, oder der Reichstag mittels Gesetzes beschließen würde, daß die landesgesetzlicben Vorschriften über die Konfession der Kin der als anfgeboben zu betrachten seien. Außer dieser wichtigen anfklärenden Abhandlung ent-