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Leipzig. Die Zemmg erscheint täglich. Zu beziehen bnrch alle Post ämter vcSJu- nnb Auslan des; in jfkankrcich bnrch <s. A. Alexandre in Strail- bura, nnd bei Demselben in Paris. Kr. ^Z, rnn ciolr« Vama Ue «araralli! Deutsche Allgemeine Zeitung. »«England durckWilltamS k Nvrgate in London, 14 Henrietta. Street, Co vent. Garden. Preis für das Vierteljahr 2 Tblr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» InsertwnSgebüdr fstr den Raum einer Zeile r Ngr. Zur Rachricht. Auf das mit dem t. April 1849 beginnende vierteljährliche Abonnement der Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpeditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt viertel jährlich in Sachfen 2 Thlr., in Mreußen 2 Lhlr. 5'/z Sgr., in Oesterreich 7 Fl. 38 Kr. U-Verblick. Deutschland. Frankfurt a. M. Nationalversammlung, Fortsetzung der Berathung über den Wclckcr'schcn Antrag. * Frankfurt a. M. Die Fractionen der Linken. S Frankfurt a. M. Die Kaiserfragc. U Frankfurt a. M. Die Kaiserfragc. — Die preußische Circularnote vom 1V. März. ^Dresden. Die Truppen nach Schleswig. Oteipsig. Die Gustav-Adolf-Stiftung. Rundschreiben des bairischen Ministeriums des Innern an die bischöflichen Ordinariate. Hannover. Feier der März- revolution. — Der Schifffahrts - und Handelsvertrag mit Nordamerika. Hr. Willmar in Luxemburg. — Preußische Kürassiere in Mecklenburg- Strelitz. Ot-enburg. Die Artillerie. Hamburg. Die dänische KricgS- frage. Schleswig. Reichscommissar Souchay. Die Rcgierungsvcrän- derung. — Der Sohn des Prinzen Friedrich von Augustenburg. Preußen. Sertin. II. Kammer, die Adreßberathung. Handel und Industrie. -sLeipsiff, 21. März. Die Verhandlung der deutschen Natio nalversammlung über den Welcker'schen Antrag ist am Schluffe der dritten damit verbrachten Sitzung auf die vierte verlängert worden. Aber mals wurden mehre Verbesserungsanträge eingereicht. Interessant sind diese Reden für und wider, wenngleich sie für Die, welche nach Gold körnern staatsmännischer Tiefe darin suchen trotz ihrer beziehcntlichen Be deutung kein Kalifornien darbieten und mit Verhandlungen des britischen Unterhauses über Fragen von weit geringerer Wichtigkeit sich leider nicht darin messen können. Allein woher sollte auch solche selbstbewußte und selbstvertrauende Sicherheit der frankfurter Versammlung jetzt kom men? Doch, unsere Korrespondenten finden es selbst an Ort und Stelle schwer, die Wirren der Lage in zwei Worten zusammenzufassen, und wir geben es auf, es ihnen zuvor thun zu können. Einhellig wird übrigens gemeldet, daß dem Welcker'schen Antrag eine Mehrheit gesichert sei. Die gestern erwähnte preußische Circularnote, welche die preußische Gesandtschaft instruirt, sich auf die österreichischen Vorschläge -cinzulassen, wird heute mitgetheilt. Aus Hannover wird von einer Märzfeier berichtet. Ueber die schleswig-holsteinischen Angele genheiten und die Aussicht auf Unterbleiben von Feindseligkeiten meldet mran aus Hamburg vom 19. März, daß ein Kurier mit der dänischen Zustimmung zu dem londoner Fricdcnsprotokolle durchgereist sei. An demselben Tage verneinte Minister v. Gagern, daß eine Verlänge rung des Waffenstillstandes eingetretcn sei. Von Berlin wird nichts darüber gemeldet. Erfreulich ist die Nachricht aus Amsterdam vom 16. März, daß der von der provisorischen Centralgewalt angckauste Dampfer Acadia nicht bei Terschelling verunglückt ist, wie einige Blät ter meldeten, sondern mit geringer Havarie wieder flott geworden sei. In der preußischen II. Kammer gibt der Finanzminister bei Vorlage des Staatshaushaltsvoranschlagcs für 1849 die Erklärung ab, daß nie daran gedacht worden sei ein Anlehen von 70 Mill, zu negociren, wie öffentliche Nachrichten behaupteten. Die Adrcßdebatte nahm einen ziemlich stürmischen Fortgang und gelangte bis zur Annahme des er sten Satzes, der die dankbare Anerkennung der Verfassung vom 5. Dec. ausspricht mit 172 gegen 161 Stimmen, sowie des zweiten, wel cher von der Revision des nunmehr gültigen Grundgesetzes handelt, mit 175 gegen 158 Stimmen. Die Conflicte bei den Märzfeierunter- nchmungen am 18. d. M. mögen den nachträglichen Mitteilungen darüber zufolge doch mislicher gewesen zu sein, als es gestern schien. Die Wiener Zeitung enthält eine amtliche Darlegung der Verhält nisse zu Sardinien als eine Art Kriegsmanifest. Der Kaiser soll dem nächst seine Residenz nach Schönbrunn verlegen wollen, wo dann der Belagerungszustand für die Umgebung von Wien aufhören werde. An die Spitze der ungarischen Civilangelegenheiten ist Hr. v. Kübeck ge ¬ stellt worden. In Dresden ist gestern bei der /.Kammer das königl.' Decret wegen der Amnestie für Jagdvergehen eingcgangcn; die Kam mer bcrieth die Differcnzpunktc mit II. Kammer bei dem Gesetzentwürfe von der Initiative, und erklärte sich mit den jenseitigen Beschlüssen einverstanden. (Unser ausführlicher Bericht folgt morgen.) Spanien scheint sich ernstlich zur Intervention im Kirchenstaate zu rüsten. In Rom denkt man sich durch ein Bündniß mit Toscana zu verstärken. Sardinien hat wegen Aufkündigung des Waffenstillstandes versucht, sich bei Frankreich und England zu rechtfertigen. Die französische Nationalversammlung fährt mit der Budgetberathung fort. Deutschland. Frankfurt a. M., 19. März. Bevor in der heutigen Sitzung der deutschen Nationalversammlung die Berathung über den Welcker'schen Antrag wieder ausgenommen wird, zeigt der Präsident den Eintritt zweier neu eingetretener Mitglieder, Bandelow aus Posen und Gier aus Mühlhausen, sowie den Einlauf mehrer Beiträge zum Bau der deutschen Flotte an, und richtet endlich der Abg. Hartmann'die Anfrage an das Reichsministerium, ob cs wahr sei, daß das Ministe rium gegen den Beschluß der constituircnden Versammlung des Freistaats Frankfurt, die Aburtelung aller Preßvcrgehen bis zur Einführung von Geschworenengerichten auf sich beruhen zu lassen, Protest eingelegt habe. Die Antwort auf diese Interpellation wird auf den 22. März zugesagt. Die Tagesordnung führt hierauf zur Discussion des Welcker'schen Antrags, und cs erhält zuerst Abg. v. Wydenbrugk das Wort: Hr. Vogt verlange einen Dictator. Aber einen solchen könne man nur ernennen in einem bereits begründeten Staat, und eben an der Begründung eines solchen Staats stehen wir. Um die Welt zu bewegen, bedarf es doch zuerst eines Punktes, auf dem man steht. Mit noch ungegossenen Kanonen aber zieht man keinem Feind entgegen. Der Redner nimmt die deutschen Fürsten gegen den Abg. Vogt in Schutz und hofft, auch Männer wie Stüve und Bcisler würden sich im entscheidenden Augen blicke nicht /,zu klein zeigen für das Große." Was aber solle man zu dem Benehmen von Männern sagen, die im März die Einigung Deutschlands am lebhaftesten begrüßten, was von Bewegungen, wie sie sich z. B. vorbereiten in den sächsischen Kammern! Es ist aber keine Vorkehr, die wir treffen gegen einen vorübergehenden Zustand, wir wollen uns hier vielmehr zu dauernden Maßregeln vereinigen, die doch über kurz oder lang einmal getroffen werden müßten. Nachdem der Welckcr'schc Antrag einmal eingebrachi, das Wort einmal ausgesprochen worden ist, haben wir auch keine Wahl mehr, als ohne Zögern rüstig vorzuschreitcn. Wenn irgend etwas dazu dienen kann, daß wir repu blikanisch und kosackisch werden, so ist cs die Zögerung. Der Redner beleuchtet dann den Zustand Oesterreichs, welches auf die gewaltsamste Weise centralisire. Sei der bewegende Gedanke unserer Gegenwart wirklich ein lebendiger, nämlich die Geltendmachung der Nationalitäten, so könne Oesterreichs Verfassung und die Gcsammtmonarchie nicht be stehen. Müssen wir daher jetzt mit Schmerz eine Anzahl österreichischer Männer aus unserer Mitte scheiden sehen, so geschieht das doch mit der festen Hoffnung auf „baldiges Wiedersehen." Aus den Verträgen von 1815 kann Oesterreich kein Recht ablcitcn, und wir können keine olchcn Rechte gelten lassen. Daß das einzige Heil der Zukunft in dem Anschluß an Preußen liege, daß in diesem Staate dem deutschen Volke >cr natürliche Gravitations - und Höhepunkt gegeben sei, führt der Redner sodann aus. Eine Uebertragung der Vorortschaft an Preußen auf drei oder sechs Jahre würde die Verhältnisse Deutschlands nur verschlechtern. Was gegen das Directorium und gegen sonstige dem