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-M — Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur: Paul Zehne. 84 Jahrgang h den 19. Juni 1918 abends Mist Der Stadtrat. Dippoldiswalde, am 17. Juni 1918. Die Ortsbehörde. ^Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Earl Zehne s ul'I" r r 3 e It n e n S . U vom 24. Juni bis 7. Juli gesperrt. Der Fährverkehr wird auf den Mathäusweg verwiesen. net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. — Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf- schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die -Spaltenzeile SV Pf. NerMchey und Sächsisches. Dippoldiswalde. Alle diejenigen, die die von Herrn Baumeister Schmidt „mit Herz und Hand" hergestellien Heimatbilder gesehen Haien, sind darüber des Lobes voll und sind sch einig darin, daß die Vervielfältigung ihres großen und notb steigenden ideellen Wertes wegen recht wünschenswert wäre. Da nun bekanntlich zurzeit eine Stadtgeschichie aurgearbeilet wird, läge nahe, sie dieser bei Drucklegung seinerzeit beizusügen, wenn — ja wenn der Kostenpunkt das erlauben würde. Dieser wird zweifel los meist unterschätzt. Die Stadtgeschichle würde dann dem Preise nach ein Lururwerk werden. Das wäre aber falsch, denn sie soll doch möglichst in jedes Hau« einziehen (was übrigens auch das in den hiesigen Buchhandlungen aus liegende Merkchen de» Herrn Lehrer Unger „Unsre Heimat" verdient hätte). Die Stadt hat auch keine Mittel für den Zweck. Hier könnten wohl nur leistungsfähige Porte monnaies im Verein mit tiefer Anhänglichkeit ihrer Besitzer an die Heimat helfen. Nun, wer weiß — noch ist ja die Stadtgeschichle nicht im Druck. — Die städtischen Kartoffelvorräte und der Umstand, dotz vor kurzem wieder Kartoffeln von hier abiransportiert wurden, haben verschiedentlich zu Erörterungen Anlob ge geben und auch zu der Vermutung, daß die Stadt un nötigerweise viel Kartoffeln oufkaufte. Der Sachverhalt ist folgender: Ursprünglich war der Termin, bis zu welchem die Gemeinden mit Kartoffeln sich eindecken sollten, der «31. August. Darauf richtete unsre Stadtverwaltung sich rin. Dieser Termin wurde später zurückgesetzt auf den 3. August. Jetzt hatten wir zuviel Karlosseln und mutzten den Ueber- schutz abgeben an Gemeinden, die nicht einmal bis dahin eingedickt waren. Verdient wird dabei freilich nicht». Aber was würde man wohl gesagt haben, wenn der 31. August als Endtermin geblieben wäre und die Kartosseln hätten dann nicht gereicht? Wie ollerort», so ist freilich die Ein lagerung auch bei un» nicht ohne Verlust, abgegangrn. Dieser Umstand ist Grund zu teilweise recht herber Kritik geworden. Wir möchten da einen Vorschlag zur Güte machen: Wie wäre es, wenn diejenigen, die so genau wissen, wie da» gemacht werden mutz, sich freiwillig «- - bieten würden, die Einlagerung der nächsten Ernte und die Urberwochung der Befände zu übernehmen. Dotz ihr Anerbieten gern angenommen würde, glauben wir ver- sichern zu können. Und drn Dank aller könnten sie sich sicher damit erwerben. — Entlassene Mannschaften und militärische Disziplin. Vom stellv. Generalkommando Xll wird darauf hingr- wiesen, datz entlassene Mannschaften «inschl. der zur Arbeite- aufnahme vorläufig Entlassenen, wenn sie in Militär- uniform erscheinen, der militärischen Dirziplin unterworfen sind. AI« MilOänmiform gilt auch der Entlaslunpsanzug. Rr. 140 Andächtigen dicht gefüllt. Herr Superintendent Michael aus Dippoldiswalde hielt die Festpredigt über den Sonn tagsteri 1. Petri 5, 6-I I und legte seinen kraft-und sinn vollen Ausführungen das Leitwort zu Grunde: „Mission»- gemeinde, halte au« in schwerer Zeit, in Demut, im Glauben und zuversichtlichem Hoffen in Demut dich beugend unter die gewaltige Hand Gottes, im Glauben fest stehend in Gottes Kraft. Er führte aus, wie England den Krieg auch in die Kolonien getragen hat und unser« lutherische Mission dadurch in schwere Gefahr geraten ist, da unser« Missionare in Ostindien ausgewiesen worden sind. Da aber die Mission ein Edelstein in der Krone de» himm lischen König» ist, wird er sie auch erhalten, denn sie ist ja sein Werk Die eingeborenen Pastoren und Katecheten hüten auch in der jetzigen Zeit der Not unsere Gemeinde unter den Tomulen, und in Afrika bewähren sich besonder« die Schwarzen am Kilimandscharo in Treue. Gerade jetzt scheint sich der Traum einer jungen lutherischen Kirch« im Tamulenlande verwirklichen zu wollen. Auch arm den Heimsuchungen des Kriege» erhoffen wir schlietzlich reichen Segen für die Mission, die aber in der Heimat reiche Liebe, Teilnahme und offene, willige Hände braucht. Giotze Aufgaben werden nach dem Kriege unserm Volke erwachsen, auch große Missionsaufgaben. Darum laßt un» stet» ausmerksam sein auf Gottes Winke und ans Gottes Wege und, liebe Missionsgemeinde, halte au»! — Ein zweistimmiger Kinderchor verschönte die kirchliche Frier. — i/s5 Uhr versammelte sich eine zahlreiche Frstgemeinde Im Saale des Gasthosr». Herr Psarrer Scheumann richtete herzliche Begrützungsworte an die Anwesenden, besonder« an die Festredner, Herrn Superintendent Michael und Herrn Missionrsenior Gering au» Leipzig, welch letzterer dann über die Lage der Tamulenmission in Ostindien berichtete, woselbst er 27 Jahre als Missionar und al, Leiter eines Seminars in Trankebar zur Ausbildung ein geborener Lehrer und Prediger gewirkt hat. Er sprach darüber, was die Leipziger Mission bi» zum Krieg-arm- bruch erreicht hatte auf diesem ältesten Arbeit,seid- der lutherischen Kirche, die ihre Mission dort anfang» des IS. Jahrhunderts begonnen hatte. Die Ende de« Jahrhun derts beinahe wieder erlahmte Arbeit ist erst seit dm 1840er Jahren von der Leipiger Mission wieder ans- genommen worden, die dos ganze Land mit Station«« besetzt und «ine tamulische Volkskirche organisiert hat. Redner verbreitete sich über die hohe Kultur der Tam ulen, besonder» in der Fruchtbarmachung de» Lande» durch Bewässerung und auf anderen Gebieten. Infolge de« Kastenwesens und des da» Land beherrschenden Buddhismus ist die Arbeit der Missionar, sehr schwer. Da» Wirken derselben ist eine mühevolle Diaspora-Arbeit. Bei Ausbruch des Krieg«« ha«, die Leipziger Mtsfton Solche Mannschaften, einschließlich der während der Dauer des Aufrufes de» Landsturms Entlassenen, haben die Ver pflichtung, militärische Ehrenbezeugungen zu erweisen und machen sich durch deren Unterlassen strafbar. Ulberndorf. Soldat Albin Weinhold, Sohn des Werkmeister» Clemens Weinhold, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Obercarsdorf. Dem seit 30 Jahren bei der Firma Mar Nitzsche L Co. in Stellung befindlichen Werkmeister Herrn Clemens Weinhold in Ulberndorf wurde am 17. d. M. durch Herrn Amtrhauptmann Edler v. d. Planitz dos Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ausgrhändigt. Naundorf. Für die Ludendorff-Spende wurden in hiesiger Gemeinde 95 M. 20 Pf. gesammelt. Kipsdorf. Am Donnerstag den 20. Juni früh wird das neue Fernsprechvermiltelungramt in Betrieb genommen. Don gleichem Tage ab gelten dir bereit» mitgetrilten neuen Anschlutznummern, wird der gewünschte Teilnehmer vom Amte gerufen und ist kein besonderes Schlußzeichen mehr zu geben. Allenberg. Die am Sonnabend hierorts durch Schüler der Höheren Lehranstalt durchgesührte Sammlung zu Gunsten der Ludendorss-Splnde ergab den stattlichen Betrag von rund 260 M. Geising. Die hier durch Schulkinder bewirkte Sammlung zur Luden dorss-kpende hat den ansehnlichen Betrag von rund 450 M. erbracht. Lauenstein. Di« Ludendorff-Sammlung ergab hier den dankenswerten Betrag von 186,65 M. Stadt Bärenstein. Die Sammlung zur Ludendorff- Spende hat den erfreulichen Ertrag von 175 M. erbracht. Pretzschendorf, io. Juni. Heute vor 50 Jahren brannte der im Ntederdorse gelegene Hof des Gutsbesitzers Müller nieder. Reinhardtsgrimma. Die durch Schülerinnen der oberen Klasse «folgte Einsammlung zur Ludendorff-Spende «gab in unserem Orte den ansehnlichen Betrag von 204 M. 40 Pf. Allen Gebern herzlichen Dank. Börnersdorf. Am Sonntag feierte der Bärensteiner Missionskrei» in unserem Orte ein Mission,fest, zu dem au» der ganzin Gegend zahlreiche Besucher hrrbeigekommen waren, darunter auch der Jünglings- und der Jungfrauen- verein Bärenstein. Der Besuch wäre gewiß noch zahl- reicher gewesen, wenn nicht zu Mittage der von den Land, leuten so heiß ersehnte Regen endlich eingesetzt hätte, der auch bi» zum späten Abend anhielt. V23 Uhr setzte sich der Fesizug von Kühns Gasthof au» unter Vorantrilt de» K. 8. Militärverein» Breitenau u. Umg. mit Fahne nach dem festlich geschmückten Gotte,Hause in Bewegung. Der vom Ort,geistlichen, Herrn Pfarrer Echeumann, «öffnete Missionssestgottrsdienst hotte uns« traubGes Kirchlein mit SRnsksnspssvung Wegen Maisenschutt wird die Dorfstraße von K. Nr. 36 bi» 58 in Schellttha« Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 15 Pf, die Spattjeile oder deren Raum berech Frritag und Sonnabend den 21. und 22. Juni 1918 sind die Geschäftsräume wegen Reinigung nur vormittazs für dringende Geschäfte geöffnet. Königliche Amtshauptmonnfchaft Dippoldiswalde, am n. Juni 1918. Landwirtschaftliche Bernssgenosfenschaft. Da» Verzeichnis der zur landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gehörigen Be- triebsunternehmer in der Stadt Dippoldiswalde liegt mit der Heberolle vom 19. 2«ni ».I. ab im Rathaus, 1. Obrrgeschvß, Zimmer Nr. l>. 2 Wochen lang zur Einsicht für die Beteiligten au«, damit dieselben in der Lage sind, die auf da» Jahr 1917 vor- genommene Beitragsberechnung zu prüfen. Wir bringen dieses hierdurch mit dem Bemerken zur öfsentlichen Kenntnis, daß die Tinhebung der Beiträge in drn nächsten Tagen von hier aus «folgen wird. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung sind binnen einer weiteren, am 3. 2uli d. 2. beginnenden Frist von 2 Wochen direkt an den Genossen- schastvorstand (Geschästsstrlle Dresden, Wiener Platz 1, ll, Eingang ä) zu richten. Der »«»geworfene Beitrag ist jedoch ««geachtet des Einsprach« in voller Summe zu bezahlen. Die Veranlagung und die Abschätzung können nicht angefochten werden, wenn sie bereits auf Grund von § 12 Absatz 3 und 4 oder 8 13 Absatz I und 2 der Landes gesetzes angefochten wurden oder angefochten werden konnten (8 14 Absatz 6 des Landgesetzes). „Welheritz-Zeitung« erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einichlietzl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Nährmittel Wrg«n der d«n Verbrauchern zustehenden Mengen wird auf die Bekanntmachung de« »Ninmiinninerkandes in Nr. 127 der „Weißeritz-Zeitung" vom 4. Juni Hingewielen. Die den Selbstversorgern zum Bezüge von Kaffee-Ersatz ausgestellten Bescheinigungen sind in den Geschäften «bzugebe^ 2 Hilfsarbeiter ober Hilfsarbeiterinnen für die Stadtkasse und Sparkasse sofort gesucht. Gesuche mit Entschädigungsansprüchen bis 24 /6. einzureichen. StaLtrat Dippoldiswalde. Weißeritz-Mllng AMitW M AM R WoMOe, WWergu.1l - Amtsblatt ft» dl« Königliche Amtshanptmannschast, das Königliche Amtsgencht und den vramrm zu Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltung^ übernommen. Mr di» Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen w r .. Kartoffeln betreffend Alle Schwerarbeiter haben bis mit 3. August d. I- «och Anspruch aus eine Ka» toisel-Kulaaevon je 60 Pfund. Di« Marken dazu werden gegen Bezahlung Montag den 24. d.M. vormittag» von 10—12 Uhr im Rathaussaale ausgegeben. Gleich zeitig werden diejenigen Einwohner, die noch Kartoffeln auf Abschnitt v der Landeskartoffelkarte zu beanspruche«! haben, hiermit ausgefordert, diese V Abschnitte bi. «pStv.bvn. 6.« S0.6. M. im Rathause Zr. Nr. 8 gegen städtische Kar- toffelmarken umzutauschen. _ Kartosfeln werden Montag den 24. d. M. vormittags von 10—12 Uhr und nach mittags von 2—4 Uhr im Brauereikeller ausgegeben. Stadtrat Dippoldiswalde.