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Hohenfleiner Tageblatt Erscheint U Gd « d Inserate > jeden Wochentag abends für den folgenden VW« nehmen die Expedition bis Vorm. 1V Uh« Tag und kostet durch die Austräger pro MMDM MWWWUW W N ^7 M WW M N W 8 SA M sowie für Auswärts alle Austräger. deSgl. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 M W M 8 alle Annoncen-Expeditionen zu Original- frei ins Haus. V V vM M Preisen entgegen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Neichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 135 Dienstag, den 14. Juni 1892. 42- Jahrgang. Bekanntmachung. Im Laufe dieser Woche wird die Feuerwehr zu einer Uebung durch Alarmsignal beordert werden. Hohenstein, am 13. Juni 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Ordre! Die Freiwillige Feuerwehr, Freiwillige Turnerfeuerwehr und Deutscher Kriegerverein stellen auf gegebenes Alarmsignal am Spritzenhaus, die Wachmannschaften dagegen auf dem Marktplätze. Hohenstein, am 13. Juni 1892. Der Branddirector. A. Lehmann. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Emil Otto Rother eingetragene Grund stück, Wohnhaus, Nebengebäude, Fabrik mit Dampfanlage und Garten, Folium 823 des Grundbuchs kür Oberlungwitz, Parzellen Nr. 2O7e und 2076 des Flurbuchs, 19,a groß, mit 281^ Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 26 500 M., soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 25. Jnni 1892, vormittags 10 Uhr als Bersteigernngstermin, sowie der 2. Juli 1892, vormittags 10 Uhr als Termin zn Bertündnng des VertheUnngsplans auberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 29. April 1892. Königliches Amtsgericht, vr. von Feilitzsch. Sächsisches Hohenstein, 13. Juni. Am Sonnabend Abend und in der darauffolgenden Nacht trafen hier, begleitet von heftigen Regengüssen, mehrere schwere Gewitter auf, die eine wesentliche Abkühlung verursachten. Hierbei schlug der Blitz in die Umzäunung des neuen Hohen- steiner Gottesackers, sprang von da über auf einen Baum pfahl und ging an diesem nieder in die Erde. Am Abend des Sonnabend war auch hier der Regen mit kleineren Hagel körnern untermischt, in der Richtung nach der „Katze" ru aber war das Unwetter noch etwas schwerer ausgetreten, hat auch Spuren an den Fcldfrüchten hinterlassen und in Grumbach rc. sind viele Fensterscheiben dem Hagel zum Opfer gefallen, sodaß die Bewohner dieser Gegend sehr beängstigt gewesen sind, da viele den Hagelschaden von vor drei Jahren noch nicht über wunden. Glücklicherweise aber ist der diesmalige Schaben nicht groß. Ein Taubstummer Namens Karl Döring hat die obrig keitliche Erlaubniß zur Kolportage eines das Seelenleben be handelnden Schriftstückes und wird dieser Tage hier und io der Umgegend vorsprechen; er hofft auch hier willige Abnehmer zu finden, umsomehr, als der Reinertrag aus dem Verkaufe der 30 Pf. kostenden Broschüre zum Besten eines Unter- stützungsfonds für alte erwerbsunfähige Taubstumme bestimmt ist. Da der Zweck des Unternehmens also ein ganz löblicher ist, so wird hoffentlich gern ein Jeder sich zum Ankauf des Büchleins bereit finden lassen. Ueber die während dieses Sommers im Verfolge der Allerhöchsten Verordnung über die im laufenden Etatjahre zu Uebungen heranzuziehenden Mannschaften des Beurlaubteu- standes sind bezüglich der Mannschaften der Infanterie und Jäger des König!. Sächs. ArmcecorpS folgende Bestimmungen getroffen worden: Es werden eingezogen in der Zeit vom 20. Juni bis 3 Juli Reservisten der Jahresklaffe 1885 von der Infanterie, den Schützen und den Jägern zu einer 14tägigen Uebung bei den beiden Grenadier-Regimentern 100 und 101, den Infanterie-Regimentern 103,133, 134, 139, dem Schützen- Regiment Nr. 108 und den 1. Jägerbalaillon Nr. 12. Diese Mannschaften üben, gleichgiltig welchem Regiment sie ursprüng lich angehört haben, bei den obengenannten Truppentheilen, nur werden die Grenadiere, Schützen und Jäger bei ihren Truppcntheilcn eingezogen. Zu gleicher Zeit, also vom 20. Juni bis 3. Juli, werden die Landwehrmannschaften der Jahres- tlasse 1880, soweit sie aus der Infanterie und den Schützen bez. den Jägern stammen, zu einer Uebung in zu diesem Zwecke in Zittau und Chemnitz besonder- zu formireoden Landwehr- übungsbataillonen einberufcn. Die Wchrleute der Infanterie und Schützen ersten Aufgebots sämmtlicher Jahresklassen, vom Jahrgange 1880, soweit sie nicht zur vorerwähnten Uebung bereits eingezogen waren, üben in der Zeit vom 8. bis 21. August. Es wird zu diesem Zwecke eine aus zwei Regimentern zu je 3 Bataillonen zusammengestellte Reserve-Brigade formirt und zwar werden die Bataillone des 1. Regiments in Leipzig, Wurzen und Meißen, die de« 2. Regiments in Bautzen, Dresden und Glauchau aufgestellt, in welchen Octen sie zu nächst in Bataillonen üben, späterhin treten die betreffenden Bataillone in Regimentsverbände zusammen und werden die 3 letzten UebungStage zum Exerieren und Manöoeriren im Brigadeverbaude verwendet. Als U-bungsgclände ist dieser Rcservedrignde die Gegend rechts der Elb: zwischen Coswig und Großenhain zugewiesen worden. Die Landwchrmann- schaiten der Jahresklassen 1880 und 1881 und die Reservisten der Jahresklassen 1885 und 1886 der Feldartillerie haben einer Einziehung auf 14 Tage je nach den Regimentern, denen sie zugelheilt werden, in der Zeit vom 20. Juni bis 3. Juli bez. 18. bis 31. Juli entgegen zu sehen. Des Weiteren wird aus den zu dieser Uebung nicht verwendeten übungspflichtigen Land- wehrmannschasten der Feldartillerie der Jahresklassen 1880 und 1881 beziehentlich 1882, 1883 und 1884 und den Re servisten der Feldartillerie aus den Jahresklassen 1885 bis 1888, soweit sie nicht bereits zur erwähnten Uebung heran gezogen wurden, in der Zeit vom 22. August bis 4. Septem ber eine besondere Uebungsabtheilung formirt. Bei der Kavallerie werden einzelne Reservisten der Jahresklasse 1885. 1886 und 1887 auf 28 Tags behufs Ausbildung mit der Lanze vom 1. Juli ab, ferner einzelne Reservisten der jüngsten Jahresklassen auf 14 Tage vom 20. Juni bis 3. Juli beziehent lich 18. bis 31. Juli zur Ausbildung als Fahrer bei der Feld artillerie eingezogen. Die Eheschließungen zwischen Ausländern, namentlich russischen Untcrthanen und deutschen Frauen, haben vielfach dadurch Mißstände im Gefolge, daß die Frauen gemäß ß 13 Ziffer 5 des Bundesgesetzes vom 1. Ium 1870 über die Er werbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörige keit die deutsche Staatsangehörigkeit verlieren, oft schon nach kurzer Zeit mit ihren Kindern als lästige Ausländer ausge wiesen werden und in dem fremden Lands, dessen Sprache sie nicht kennen, dem Eiend entgegen gehen. Um der Gefahr zu begegnen, daß die einen Ausländer heirathenden deutschen Frauen aus Unwissenheit in eine solche Lage gerathen, sind die Standesbeamten mit Anweisung dahin versehen worden, bei Eheschließungen deutscher Frauen mit Ausländern die Bräute auf den durch ihre Verehelichung eintretenden Verlust ihrer Staatsangehörigkeit und die damit verbundenen Folgen aufmerksam zu machen. Leffentliche Versteigerungen j» den Königlichen Amtsgerichten. Donnerstag, den 16. Juni. Leipzig: Gasthalter Friedrich Dürrc's Grundstücke da selbst: 1) HauSgrundstück, 28.500 M.; 2) das Grundstück ge nannt „Hotel Stadt Hamburg", 220,MO M. Chemnitz: Friedrich Eduard Wols'S Grundstück (Villa mit Ballonen, Waschraum rc., Schuppen mit Wagenremise und Pierdestall, sowie Garten mit zwei Gartenhäuschen) in Nlcderrabenstein, 15,OM M. Lößnitz: Ernestine Wilhelmine verw. Oeser geb Huth's Grundstück (Haus mit Garten), daselbst, 2550 Mark Dresden: Kaufmann Herrmann Louis Emil Wolffs Grundstück (Baustelle) daselbst (Ecke der Nord- und Löbauerstraße), 18,000 M. Geithain: Hutmacher Heinrich Robert Steuer's Haus- grundstück daselbst, 86M M. Chemnitz: Emil Bernhard Matthe's Grundstück (Eckwohngebäude mit Flüzelanbau, Wasch- und Schlachtgcbäude, sowie ÄuSgangsvorbau) daselbst, 79.285 M. Freitag, den 17. Juni. Glauchau: Strumpffabrikam Emil Oskar Röller's Grundstück (Wohnhaus, Hof und Garten) in St. Egidien, 68M M. Freiberg: Bergarbeiter Johann David Rietzschel's Grundstücke rn Zug: 1) Wirthschaft, 15,847 M.; 2) Feldgrundstück, 1881 M. Ehrenfriedersdorf: Posa- mcntiermeister Carl August Wilhelm Meyer's Haus- und Gartengrundstück in Geyer, 5000 M. Dresden: Kaufmann Hermann Louis Emil Wolffs Grundstück (Baustelle) daselbst (an der Nordstraße gelegen), 14 MO M. Plauen: Christian Friedrich Seidel's Grundstücke daselbst: 1) Haus- und Garten- arundstück, 38,550 M ; 2) Stickmaschinengebäude, 21, 300 M. 3) Bauplatz, 17,5M M. Zittau: Schankwirth Anton Jantze's Hausgrundstück in Ober-Ullersdorf 4500 M. Klingenthal: Fabrikarbeiter Ernst Reinhard Meinel's Haus- und Feld grundstück daselbst, 2450 M. Schandau: Adolf Georg Gustav Stechenbaue»'« Haus- und Gartengrundstück daselbst, 11,970 M. (bez. 13.500 M.) Hohenstein-Ernstthal: Bertha Auguste ocrehel. Hempel geb. Vogel's Grundstück (ein Wohngebäude mit Anbau und Garten) in Oberlungwitz, 7600 M. Schwar zenberg: Maurer Carl Gottlieb Louis Schneiders Grundstück in Oberriltersgrün, 33M M. Auerbach: Handelsmann Franz Gottlieb Badstübner'» Hausgrundstück in Untcrgöltzsch bez. Rodewisch, 12M M. Hohenstein-Ernstthal: Friedrich Moritz Kluge'S Grundstücke in Tirschheim bez. Callenberg: 1) Gasthof auf welchem die Realgasthofsgerechtigkeit haftet, und Garten, 24,600 M,; 2) Feld und Wiese, 4197 M. Plauen: Wilhelmine Kober geb. Weniger's Hausgrundstück daselbst, 39,150 Mark. Dresden: Klempnermeister Conrad Gerstenmayer'S Grundstück (Wohnhaus, Hosraum und Garten) in Plauen (Reisewitzcrstraße Nr. 27), 50.000 M. Meerane: Fleischermcister Bernhard Schumann'» Hausgrundstück daselbst, 5776 M. Sayda: Holz- drechsler Julius Dieoegott Gläßer's Hausgrundstück in Heidel berg, 1350 M. Zahlungseinstellungen. Firma Gebrüder Köhler, Apolda. O. Rudolph und P. Fosse, Metallwaarenfabrikanten, Inhaber der Firma Rudolph und Fosse, Berlin. V. Fagcr- ström, Kaufmann (Nachlaß), Berlin. Firma Gebr. Erwig, Düffeldorf. Firma Fr. H. Tyolius, Köln. M. Rosenow, Kauf mann, Haiburg. W. Linnartz, Spezereiwaarenhändler, Coblenz- Lütz. W. Brettle, Kaufmann, Wiesbaden. Carl Friedlich Philipp Stendebach, Mechaniker, Inhaber einer elektrotechnischen mechanischen Werkstatt zu Leipzig - Plagwitz. Gustav Adolf Schulze, Cigarrenhändler, Nachlaß, Leipzig. August Robert Schaarschmidt, Kaufmann, Inhaber der Firma: „Robert Schaar schmidt," Zwickau. Jakob Franz Schäfer, Klempner und Ma- terialwaarenhändlcr, Meerane. Heinrich Oswald Kunze. Wuth- schaftSbesitzer, Niederhermsdorf. Friedrich Wilhelm Ernst Peitz, Kaufmann, Inhaber der Firma: „Leipziger BlechbearbeitungS- maschincnfabrik Adolph Siöcker u. Pertz", Leipzig - Reudntz (Schlußtermin 8. Juli ds. I.). Amalie Auguste vcrchel. Blei, HandelSfrau, Inhaberin der Firma: „A. A. Blei", Aue, (Schluß termin 6. Juli ds. I). Beim Ankauf junger Kartoffeln ist den Hausfrauen äußerste Vorsicht geboren. Bisweilen werden nämlich alte für junge Kartoffeln verkauft. Zu diesem Zwecke werden die alten Knollen in Wasser geweicht, damit sie achqaelleo, und dann mit Sand gerieben, wodurch sie die rauhe, sich leicht lösende Schale der jungen Kartoffeln erhalten. Die Motten beginnen jetzt zu schwärmen und sind zu dieser Zeit recht schädlich. Wie Spinner, Eulen, Spanner, Wickler zur Familie der Nachtfalter gehörig, verlassen diese Zwerge der Schmetterlinge mit Eintritt der Dunkelheit ihre Schlupfwinkel und flattern in den Zimmern umher, nach Pelz-, Plüsch- und Wollfachen zum Ablegen ihrer Eier suchend. Winzige, gefräßige Räupche» entwickeln sich aus ihnen und diese sind die Pelzvrrderber — die Schaben, nicht die Schmetter linge, die an sich ganz unschädlich sind und gewöhnlich bald nach dem Ablegen der Eier an völliger Ermattung sterben. Nachdem die Räupchcn eine gewisse Zeit im Pelzwcrk gehaust, verwandeln sie sich in winzige Tönnchen (Puppen), überwintern darin und entschlüpfen daraus im nächsten Jahr als Schmetter-