Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-22
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tö 41. Jahrgang. vurt Urosärni-bk., II. 2U>0. Nk«L»r^ttk^tp« 4^«n»ut4b. Lo«wttkr«u» 1'rotiu. ^ 8 Illnl firttmilrr, M.OVt» 8t. In k'unvtion L>v« ^LTTS^/ZSTTS/'I m ,InI>I>. SviUis»»«» »ok»>II<>«. I a^lköllkU, 1896» » Uiaon Nostoll ll»«i,le, knriigr-°°ä r llsb«l'rlst»s»'-8tlll!8 ^ I tiltoro Llustor, illit » so 50"^ Linrol-Vvrlrauk: di«I»ndU»«i tr»»»« 2 Illtutber: 0»rl luellumälrwx. LekeüslstrLsss 6. I vrS«t«> L«««r w ^«I>t vuLl1„«»>,«i> u. ,I«ut«vIieu Hnruzr- und Oeuvolt' NK1R ^ — — UD L »M» Lxcglsm-MM SIN- NISI*- »u« Qu»ml. dl«15r«i u 8itur«a ^vt6«r»tekenck. d»N»ii u. »vl»r k»I»d»r. NLsct»vovvr»ctüu»»-3ckoLdeo D zv«tt»aer»tr. ,ü Qummi-ss.drik ur»6 etc. r,i«p»„>ll,i, Reinksrät Oeupolt, Oreurlen-^. Svlilsuvli llsMiiselürw« °LPL' Rr.263. r»ie«el: >»>»-»!>. v. kvlsvdkv, miä FLv«lv-^LuzxuLii» II. kvmlistr M 6 l>tiii.ii kt 8 j 8okUvfvruirt So^inindsr 1848 Tirols- uiiä W IIxI»u11»I»i ili ^ biotot stets »ui- du« Neuest« und Desto rn billigste» Nroissu. ^ HH tt««truirvr8tL IV. Hiunvnstr. -V (8taäiliau8). Neuen Dresdner Fußba! MIM tklub, De»tlch-österr.-una Verbund für Binnenichisssahrt, Wettkämpfe! Mutbmuß c Weise", S , Soloqnartett. Politisches. Die RelchShauptstadt steht augenblicklich ganz unter der Herr schaft deS schönen Geschlechts, da der internationale Kongreß für Frauenbestrebungen dort zusammengetreten ist, um über dir Mittel und Wege zu berathen, durch die der Frau in der modernen Gesellschaft erweiterte Rechte zu verschaffen seien. Tie Dauer des Kongresses, an dem Damen aus 14 Ländern theil- nehmen. ist auf 6 Tage berechnet und in dieser Zeit sollen Er örterungen gepflogen weiden über Madchenerziehung. Ausbildung der Lehrerinnen, Studium der Kunst, ferner über Fragen der Sitt lichkeit, der Mäßigkeit, der Gesundheitspflege, sowie über die recht liche Stellung der Frau. Errichtung von Handelsschulen und Mädchengymnasien für Frauen, abgesehen von verschiedenen ande ren Gegenständen minder erheblicher Natur. Die Thatsache, daß überhaupt solche Berathungen an so hervorragender Stelle start- sinden können und daß die Augen der ganzen Äulturwelt aus die in Berlin versammelten Vertreterinnen des anderen Geschlechts gerichtet sind, beweist die erhebliche Macht, zu der die Frauen bewegung bereits gewachsen ist. Sobald neu auftauchende Ge danken eine solche Stärke erreicht haben, daß sie sich organisatorisch in beachtlicher Form verkörpern, dürfen die Oeffenllichkeit sowohl wie die Regierung ihnen nicht mehr glcichgiltig gegenüberstehen, sondern müssen bestrebt sein, das Gute und Brauchbare heraus zunehmen und rechtzeitig in die bestehende Ordnung hinelnzusügcn, damit spätere Erschütterungen des Gcsammtorganismus vermieden werden. Dadurch wird dann zugleich eine Grundlage geschaffen, die eS ermöglicht, die übertriebenen Forderungen und utopistischen Ideen, die erfahrungsgemäß in solchen Fällen immer eine hervor ragende Rolle spielen, mit Erfolg zu bekämpfen und dte dafür ein- seßende Agitation lahm zu legen. Dasselbe Verhalten der maß gebenden Faktoren im Stagte und in der Gesellschaft ist auch gegenüber der Frauenbewegung angezeigt, die ohne Zweifel einen berechtigten Kern hat. daneben aber vielfach über das Ziel hinauS- schießt und die Verwirklichung von Dingen sich zur Aufgabe setzt, die einen ausgeprägt revolutionären Charakter tragen und wegen der Verkennung der natürlichen Grenzen des Geschlechlsunter- ichiedes als naturwidrig bezeichnet werden müssen. Es gilt also, bei der Stellungnahme zu der Frauenbewegung die Spreu von dem Weizen scharf zu sondern, um klare Bahn zu schaffen für das wirkliche Bedürsniß deS sozialen Fortschritts, das zu befriedigen ebenso sehr im Interesse der gesellschaftlichen Ordnung liegt wie die Bekämpfung und Ausrottung vechängnißvollcr Jrrthümer. Grundsätzlich muß zugegeben werden, daß die Erweiterung der ErwerbSthätigkeit der Frau unter den heutigen Verhältnissen eine soziale Nothwendigkett ist. Man kann die ganze Frauensrage nicht einfach damit abrhun. daß man spöttisch die Achseln zuckt, einige billige Witze über .Blaustrümpfe" und „Emanzipirte" macht und sich ln der Selbstherrlichkeit des eigenen stärkeren Gelchlechts sonnt mit dem behaglichen, an den anderen Theil gerichteten Rache: „Heirathet doch und beschäftigt Euch mit häuslichen Angelegen heiten". Die Dinge liegen nun einmal so ungünstig, daß nicht nur da- weiblich« Geschlecht numerisch dem männlichen stark über legen ist, sondern daß auch gerade in den gebildeten Mittelklassen wegen der gesteigerten LebenSanspürche ohne gleichzeitig vermehr tes Einkommen die Gelegenheit zum Heirothen immer seltener wird. DaS ist eine soziale Thatsache, mit der gerechnet werden muß und die zugleich zeigt, wie sehr eine kräftige, auf die Vermehr ung d«S allgemeinen Wohlstands gerichtete nationale Wirtschafts politik auch auf die Lösung der Frauenfrage von Einfluß sein muß. Bei oller Anerkennung dieser Thatsache aber bietet dte Begrenzung deS Umsanges der den Frauen neu zu eröffnenden Berufszwelge noch ein weites. größtentheilS unbeackerteS praktisches Versuchsfeld dar, dessen Kultur der Staat im allgemeinen OcdnungSinteresse ohne Verzug selbst in die Hand nehmen muß. um der Beschlagnahme durch dle utoplstiichen Elemente der Bewegung zuvorzukommen. Man wird im Allgemeinen sagen dürfen, daß die Frau in der Er ziehung. im Unterricht, in allen wirthschaftlichen Stellungen un entbehrlich sei, vor Allem auch in der Krankenpflege. Jndeß ist die Skala der den Frauen unbedenklich zu gewährenden Beschäf tigungen eine gleitende, die je nach der Entwickelung der wtrth- schafiliche» Verhältnisse eine Beschränkung erleiden oder eine Er weiterung erfahren kann. Jestgehalten werden muß dabei immer nur als leitendes Prinzip, daß eS gewisse Beschäftigungen giebt, zu denen die Frau infolge der Eigenart ihrer geschlechtlichen und gemüthlichen Veranlagung nicht berufen erscheint, ebenso wie der Mann niemals diejenige Summe besonderer Eigenschaften ent wickeln kann, die zu der Ausübung der mütterlichen Pflichten ge hören. Von diesem Gesichtspunkt auS läßt sich, aller fortschreiten den Entwickelung ungeachtet, als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht ein für alle Mal di« Nichteignung der Frau zu der politi schen und der männlich-wissenschaftlichen Bethätigung festlegen. In sehr beachtenSwerthen Ausführungen gelangt neuerdings u. A. der Aesthettker Julius Duboc zu dem bezetchneten Resultat. In sei» »er Schrift: .Fünfzig Jahre Franenfrage in Deutschland" (Verlag von O. Wigand, Leipzigs beschränkt er die berechtigten Ziele der Frauenbewegung auf dasjenige Gebiet, dem .Einwendungen, dle dom Standpunkt einer zu vermeidenden Entweiblichung oder einer zu befürchtenden Entfremdung vom Familienprinzip am wenigsten oder gar nicht entgegenstehen." Derartige Einwendungen sind aber nach Ansicht deS Verfassers mit aller Entschiedenheit zu erheben geoe» die Betbetligung der Frauen an der Politik mittels de- ichrichten, ^ . . , Jubelfeier in Ännaberg. „Wildschütz", „Nathan der aktiven und passiven Wahlrechts, sowie gegen die Erschließung der Universitäten für daS weibliche Geschlecht, gegen die Eröffnung des gelehrten Studiums überhaupt und gegen die Zulassung zu den entsprechenden Berufsarlen. Eine Ausnahme wird man allerdings wohl zu Gunsten deS ärztlichen Berntes machen müssen, da die Fordemng weiblicher Aerzte von den Frauen im Namen der weib lichen Ehre gefordert wird. Hier liegt ein unleugbares Bedürsniß vor, dessen Anerkennung sich »naushallsam zu vollziehen scheint. Freilich darf auch nicht verschwiegen werden, daß die bisherigen Erfahrungen mit der Institution der weiblichen Aerzte nicht beson ders günstig gewesen sind. Immerhin haben die weiblichen Aerzte das eine Gute, daß Tausende von grauen, die sonst aus Scham gefühl die ärztliche Hilfe überhaupt verschmähen und infolgedessen zu Grunde gehen würden, sich bei einem weiblichen Arzt wenig stens die Erkenntniß ihres Zustands verschaffen und dann ange sichts der drohenden Gefahr den Beistand eines erfahrenen männ lichen Arztes zu Rathe ziehen. Weitere Zugeständnisse aber sollten auf dem wissenschaftlichen Gebiete nicht gemacht werden. Herr Duboc citirt zur Unterstützung seiner ge stvollen Betracht ungen, die im Nebligen hinlänglich für sich selbst sprechen, das Wort des Gynäkologen Dr. Fehling: „Nie vergesse die Frau, daß sie bei der Wahl eines bisher Männern vorbehaltenen Berufes aus der Sphäre heraustritt, die die Natur für sie bestimmt hat. Sie ist dann eine weibliche Form des Mannes, keine Frau mehr." Diele bittere Wahrheit mögen sich alle Dieienigen recht fest ins Gedächtniß prägen, die auch unsere deutsche Frau zu einer bloßen Form erniedrigen möchten. Gerade im deutschen Charakter liegt die Achtung bar der echten Weiblichkeit ties begründet ihre unver sehrte Erhaltung ist eine Lebensfrage des deutschen Volkes. Unse ren Stammvätem, den alten Germanen, war die Frau sogar etwas Heiliges, sie legten ihr ein göttliches Wesen bei. In dieser hohen Verehrung der Frau, in dem Emporschen des Mannes zu ihr kommt dte ideale Gleichstellung des WcibeS mit dem Manne zum Ausdruck, dte die Grundlage eines gedeihlichen Verhältnisses zwischen den beiden Geschlechtern stckS gebildet hat und immerdar bilden wird. Diese ideale Gleichheit ist so sehr eine Forderung der praktischen Vernunft, daß sogar die Jakobiner der großen französi schen Revolution sich ihrem natürlichen Drucke nicht entziehen konnten. In jener Zeit der allgemeinen Auflösung hatte man neben den Menschenrechten auch die „Fraueurechte" Proklamirt. aber als die Frauen ihre neugewonnenen „Rechte" dermaßen praktiich auffaßten, daß sie in Hoten und Röcken einherzustolziren begannen, wie es letzt wieder gewisse amerikanische Dämchen thun, da machten die Jakobiner kurzen Prozeß, entzogen den Frauen das kaum gewährte Versammlungsrecht und zerstörten ihre Organisation. Das war die gewaltige Sprache der ewigen Natur, dte nicht will, daß der Unterschied der beiden Geschlechter in ikrem Verhältniß zu den großen Problemen der menichheitlichen Entwickelung auf gehoben und in ein karrikirtrs Gletchiein verwandelt werde. Die ideale, geistige und sittliche Gleichwerlbigkeit der Geschlechter hat keineswegs ihre praktische Gleichberechtigung zur Folge. Wir Deutschen zumal haben In unserer Auffassung des Verhältnisses zwischen Mann und Weib einen ganz besonders kostbaren Schatz zu verkheidigen. Wir dürfen daher auch nimmermehr Bestrebungen unterstützen, die jene reine erhabene Anschauung, wie sie einen Chamisso zu seinem herrlichen Sange „Frauenlirbe und -leben" zu begeistern vermocht hat, aus der modernen Welt verbannen wollen. DaS wäre der sichere Tod aller deutschen Eigenart, jo noch mehr! Die zerstörende Wirkung der „Emanzipation" im Sinne der Ent- weibltchung würde sich ans alle Nationen des europäischen Konti nents erstrecken. Diele Art von Emanzipation ist ein echte« angla- amerlkanksches Gewächs und ihr Sieg würde die endgiltige Anglo- Amertkanisirung der gesammten enropäochen Kulturwelt bedeuten: eine geradezu unerträgliche Perspektive für den Kontinent, eine Trüb he Witterung: kühl, naß. Tikiistag, 22. Lept. direkte Lebensgefahr für alle seine nationalen, geistigen, sittlichen und wirthschanlich-sozialen Kräfte. Unter diesen Umständen er scheint der Widerstand gegen die anglo-amerikanische Emanzipa tionsbewegung der Frauen als eine europäische Kulturfrage ersten RangeS und wir dürfen eS mit gerechtfertigter nationaler Befrie digung begrüßen, daß gerade in Deutschland dis jetzt alle un berechtigten Fordern» nahmen von den ma zurückgewiesen worden Aernsckreib- «nk> Fernsprech-Berichte vom 21. Septbr. Berlin. Der Kaiser ist heute im Jagdschloß Romtnten ein getroffen. Die Kaiserin begiebt sich morgen nach Plön, wo sie einige Tage verweist und dann zum Betuch ihrer Schwester nach Grünholz reist. — Geh. Oberregierungsrath Dr. Thiel, Vortragen der Rath im landwirthschasilichen Ministerium, erhielt das Kom- ltmrkrcuz 2. Klaffe des sächsischen AlbrechtsordenS. Obertelegraphen- lekreiär a. D. Lilchke in Dresden das Kreuz des preußischen Rothen Adlerordens 4. Klasse. — In der heutigen zweiten Sitzung des Internationalen Frauenkongreffes hielt Frau Dl Henriette-Gold- schmidt einen Vortrag über die internationale Bedeutung Friedrich Trömrl'S für Familien- und Volksecziehnng. Weitere Vorträge betrafen Kindergärten. Jugendborte u. s. w. Berlin. Der Gouverneur von Deutsch-Ostasrlka, Masor Wißmann, welcher gegenwärtig vier weilt, hat mehrfach längere Unterredungen mit dem Kolonlaldlrektor Dr. Kavier gehabt, wobei eS sich um Fragen prinzipieller Natur gehandelt haben soll, deren befrie digende Losung dle Vorbedingung für da« Verbleiben Wißmann « in seiner jetzigen Stellung sei. — Dle Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen hat sich dem Berliner Magistrat gegenüber bereit erklärt, nachdem sie durch Fertigstellung eines Drittels des SpreetunnelS den Beweis erbracht bat, baß die Herstellung diele« Bauwerks möglich sei. die Verpflichtung zur vollständigen Durch führung des Tunnels zu übernehmen. Die Gesellschaft knüpft, um das Unternehmen ertragsfählg in machen, die Bedingung daran, daß ihr die Genehmigung zum Bau einer ausgedehnten Straßen bahn im Anichluß an den Tunnel ertbellt werde. Frankfurt a. M. Dte Versammlung deukfcher Natur forscher und Aerzte beschloß, ein HuldtaungStelegramm an den Kaiser und ei« Begrüßungstelegramm an Nansen zu eichten, welch' Letzterer aus Gesundheitsrücksichten den Verhandlungen ieruvleiben muß. Vorträge hielten Büchner-München über Biologie und Gekundheitslehre, Geh. Hosraih Dr. Lupsius-Dnruisladt über die Eiszeit. Hamburg. Bei der plötzlich erkrankten Sängerin Katharina Klafskh mußte gestern die Trepcuiiuing des Tchäoels vorgenommeu werden. Frau Kiafsky lebt noch, doch soll ihr Zustand bedenk lich sein. Lübeck. Der zwilchen hier und Stockholm verkehrende schwedische Dampfer „Dana" ist während eines orkanartigen Snd- weststurmes gestrandet. Das Schiff ist in zwei Thcile geborsten. Schiff und Ladung sind total verloren. Tie Manuschast wurde gerettet. Schwerin. Bei der feierlichen Einsegnung des Erbgroß- herzogs Friedrich Franz und der Prinzessin Aiexandrine, die heule in der Schweriner Schloßkirche vollzogen wurde, waren außer dem Großherzog und der Grohherzogur von Mecklenburg zugegen: der Erbgroßherzog, die Herzogin Sophia von Oldenburg. Johann Albrecht von Mecklenburg mir Gemahlin, Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, Großfürst Michael und Großfürstin Maria Paulownn. Heinrich VIl. Prinz Reuß mit Gemahlin, Heinrich XVIll. Prinz Reuß mit Gemahlin. Gleiwitz. Der Verein deutscher Eisen- und Höttenleute hat hier seine Hauptversammlung abgehalren. zu welcher gegen 320 — <2? 3 Fremde aus allen Gauen Deutschlands, auch aus Schweden, Bel- Z Z Z- aien und Holland elngetroffen waren. Seit der letzten Zusammen- "" kunft ist der Verein von 1620 aus l700Mitglieder gestiegen. Ec beab sichtigt. in Düsseldorf, seinem Sitze, ein Vereinshaus zu errichten, wozu Kruvv-Essen 125,0)0 M. gespendet hat. An den Fürsten Bismarck wurde ein Begrüßungstelegramm entsandt. Weißenfets. In den Weinbergen von 17 Weinbergs- besitzern der Gemarkungen Freibucg a. d. Unstrut und Zscheiptitz sind Reblausherde entdeckt worden. Guben. Der städtiiche Aufseher Grünke wurde von einem Wilddiebe erschossen. Der Mörder lödtete sich daraus selbst. Augsburg. Gestern Nachmittag starb hier im Alter von 74 Jahren der Chef des Bankhauses Kart v. Stellen, Senior der Familie gleichen Namens. Stuttgart. Der Verband deutscher Gewerbevereine ist heute unter sehr zahlreicher Betheiligung von Delegirten der deut schen Gewertievereiue. Gewerbekammern und technischen Hochschulen zu seiner 5. Hauptversammlung zusammciigetreten. Geh. Ober- regierungörath Dr. Wilhelm» Berlin begriigte die Versammlung Namens der deutschen Reichsrcaiecung. Oberregierungsrath Mosthaf im Aufträge der württembergischen Regierung. Oberbürgermeister Rümelin im Aufträge der Stuttgarter städtischen Behörden. Letz terer sprach den Wunsch aus. daß der Verband den Entwurf zur Organisation des Handwerks nicht vollständig verwerfen, sondern in vieler Frage zu einem positive» Resultate kommen möge. (2n der gestrigen Vorstandssitzung der württembergffchen Gewerbeverelue §tz2.8 war der Entwurf abgctehnt worden ) Die badische und die hessische Z L«» Regierung haben ebenfalls je einen Vertreter entlaubt. Den ersten a, 2 Bortrag hielt Finanzamtmann Dr. Trüdingcr-Stuttgart über die rr" I Lage des kleinen Handwerks nach den Erhebungen des Vereins für Sozialpolitik. Tevlitz. Hier fand gestern ein von 28 Bezirken und 73 Städten beschickter deutsch-vöhmischer Siädtetai statt, welcher lcharfen Protest gegen dte czechischen Bestrebungen erhob, in oeutschc Gebiete einzubrechen, um daselbst czechijche Schulen zu errichten. Gegenüber der Gründung eines czechischen National fonds, der die czechischen Bestrebungen in deutschen Ortschaften fördern wll. beschloß der Städteiaa die Gründung eines deutschen Nationalionds behufs wirksamer Abwehr der czechischen Aggression. Die weiteren vom Skädletag gefaßten Beschlüssen betreffen ener gischen Widerstand gegen alle czechischen Angriffe und die kräftigste Verthetdigung des Deutschihums. * Pest. Abgeordnetenhaus. Der Ministerpräses Baron Bausiu beantwortete die Interpellation Ugron's wegen derZarenreiie. Er konstattrte zunächst, daß der Dreibund unverändert besteht und erklärte dann daß sich bei dem Wiener Zacenbesuch die zwischen den Endzielen der österreichisch-ungarischen und rmsischcn Politik bestehende Ueberetnstimmung hauptsächlich darin offenbarte, daß beide Mächte von einem gleich friedlichen Geiste dmchvruiigen sind und besonders betreffs der Lage im Orient von demselben Be streben geleitet werden, daß der Status guo erhalten werve. Pest. In der gestrigen Schlußsitzung des laubwirthschaft- llchen Kongresses erörterte Geh. Oberregierungsrath Dr. Thiel Lecltn die Wichtigkeit der Berathungen des .skoilgrcsjes und schloß mit einem Hoch aus den König. SämmtUche Mitglieder dankten Namens ihrer Negierungen der nngarnchen Regierung und der Hauptstadt für den Empfang, worauf der Präsident des Kongresses in einer Schlußrede seiner Freude über den Erfolg der Arbeit Ausdruck gab. Es werde die Ausgabe der kompetente» Fachkreise sein, die gewonnenen Anregungen auf praktischem Gebiete zu vcr- werthcil. Unter lebhaften Eljenrufen der Versammlung schloß als dann der Minister die Sitzung. Paris. Die Sicherheitspolizei hat zu der Reise des Czarcn die strengsten Maßregeln getroffen. Ans der Strecke Cherbourg- Paris-Chalons werden in gewisser Entfernung Polizeiagenten aus gestellt. die miteinander in Verbindung treten. Venedig. Die Prinzessin Olga von Montenegro ist heute früh hier gestorben. London. Von den nach Marseille verschickten l7 armenischen Bank-Attentätern sind die Führer Aravet und Haratchi nach Cahenne, die übrigen 15 trotz ihres Protestes nach B lenoS-Ayres gebracht worden. In einer Unterredung, die der Korrespondent der „Daily News" mit Araber hatte, soll dieser erzählt haben, daß die Griechen von Konstantinovc! versprochen gehabt hätten, sie würden seinen Angriff auf die Bank durch Angriffe ans ver schiedene Punkte von Skanibul unterstützen Er habe ferner verrathen. daß eine nerr Organisation des Attentats diesmal im Verein mit den Jungtürkeil vollständig fertig sei. Ko n sta n ti n op el. Hier sind Meldungen über ein »euer dings in Egi» iVilaiel Kürzt) stattgehables Gemetzel eingelanfen, welche besagen, daß die Unruhen zwei Tage, den 15. und 16. VS. Mts., andanerten. 'Das armenische Quartier winde von den Truppen angegriffen. Nachträglich bei der Pfoitc Angegangene» Nachrichten zufolge sind 60r) Armenier getödtet worden. Konstantinopel. Aus diplomalücher Quelle wird mit- getheilt, daß am Mittwoch und Donnerstag alle Maßnahmen ge troffen waren, um auf ein gegebenes Zeichen ein allgemeines Blutbad anzurichten. Pera ru bnmbardiren und in Brand «r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite