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Dienstag, den II. Juli ISIS. Nr. I5S II. Jahrgang ^ver amtliche WegrbrUM vsn deuten Hauptstadt angekommenen Verwundeten von den Engländern hinter der Front und Juni Sprechsiun-e -er Ne-aktion mit Ausnahme -er Sonntage nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm-A-ress» r Lageblatt flueerzgebirg». Zernfprecher SS. Zür unverlangt eingefaa-te Manuskripte kann Gewahr nicht geleistet «er-en. )S psa. 0,t ü«« »,Hastest«»« aS- hr ü menoNIch 5» psa. u. «Ich««t» Kch 10 Pt«> v«i »«« Post d«st«llt un» Mst vtortogahrltch 1.M Mk., monatlich»» pfa. Lurch»,« SrNftrügcr fr,t tn» hau» vi«rt«l» Ehrlich Nik., monutUch 74 Pf». Lrsch <l»> l > u lick' m 4«nMlüa,,sw- »,n, mit stu»ual>m« vo» Sonn-un» «,lertae«n. Unf,r« 2»!tung»auo» Pilger uu» stuogab»st«ll«u, sowl, all« Postanstalt«« ua» »rlrstrll,«« nehm«« L«st<llun»«o «ttg«,««. Schiff, der Dampfer Pendennis aus Falmouth, mit einer Ladung Grubenholz von Gothenburg nach Hüll bestimmt, an der norwegischen Küste aufgebracht worden ist und auf der Borkum-Reede geankert hat. Ferner kam gestern die Meldung, daß nicht weniger als acht englische Schiffe in der Nähe der englischen Küste versenkt worden sind. Und heute berichtet der Draht von der Fahrt eines deutschen U-BooteS nach Amerika, die eS trotz der angeblichen Alleinherrschaft Englands über die Meere auSführen konnte. Einen besseren Kommentar zu der Großsprecherei JelltcoeS können wir uns nicht wünschen. Er wird die Neutralen und vielleicht auch manchen Engländer etwas zum Nachdenken über das Schlagwort von Englands Seeherrschaft anregen. Zahlreiche U-Boote in der Nordsee. BerlingSke Ttdende meldet aus Bergen: Reisende von Norwegen nach Island müssen einen von englischen Kon sulatsbehörden ausgestellten Paß besitzen, da sie sonst tn England zurückgehalten werden, wenn die Schiffe zur Durchsuchung etngebracht werden. Die Besatzungen von Schiffen, die aus der Nordsee in Bergen etntrafen, berichte ten, daß tn der Nordsee zahlreichegroßeundklet- neUnterseeboote gesehen worden fein. Die Nord see sei mit Wrack stücken an gefüllt. (W. L. BI. -Versenkung eines russischen Schiffes im Schwarzen Meere. Nach einer telegraphischen Meldung aus Petersburg wurde das russische Schiff YPeriode im Schwarzen Meere durch ein Unterseeboot versenkt. Sieben Mann sind umgekommen. Ergebnisse des U-Boot-KriegeS im Monat Juni. Nach den Zusammenstellungen des holländischen Blat tes Wgasbode gingen durch Torpedierung oder durch Minen im Monat Juni verloren: 73 Schiffe mit einem Inhalt von 125 553 Tonnen Brutto oder 79 840 Tonnen Netto. Von 8 Schiffen fehlt die Angabe des Tonnengehalts. Unter diesen 73 Schiffen befanden sich zwei niederländische. Die Verluste der letzten vier Monate beziffern sich auf: sind außerdem in Parts untergebracht worden. Ein Ver treter einer l — Ntederländtj Großes Hauptquartier, N. Juli vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen sinere an- Somme setzten -ie Englän-er nach mittag un- nachts starke «rüste zum Angriff tn breiter Zront bet-erseitt -er Straße Vapaume-Mbert an. Uor-westitch -er Straße wur-en sie zusammengeschossen, eh» e» zum Nahkampf kam. westlich -er Straße entspannen stch heftig» Kümpfe am Sü-ran-e -es Dorfes Lontalmaison un- -es Walser von Mametz. Vie «vie-erholten versuch» -er Zein-er, -a» wül-che« von Troner wie-er m -te hün-e zu bekommen, scheiterte« unter großen blutigen Verluste« für ihn un unter Einbuße von etwa ISS Gefangenen. Sü-lich »er Somme wur-e -er Umstarm von Neger- stanzosen gegen-ie YSHe von La Malfonnett» mit über- «ülttgen-em Zeuer empfange«. Einzelne Neger, -l» stch zu unseren Linie« vor-rangen, sielen unter -en -rutschen Sa- lovetten o-»r wur-en gefangen genommen. Set -em gestern berichteten Gegenangriff auf Sarleux blieben S Offiziere ««- 147 Mana gefangen in unserer Han-. Dl» flrtiUerletütig- kett «ar im ganzen Kampfabschnitt b«-»utea-. Unser Sperr feuer unterbau- all» flngriffsabflchten »es Zeln-es zwischen Sellop un- Sopecourt. Sm Maasgebiet fan»»n nur ledhasi» firttlleriekümpfe statt. fiuk -er übrigen Krönt stellenweise gesteigertes «euer un- mehrere ergebnislos» fein-liche Gasangriffe, patroutllen- un- Erkun-unasadteilungen unserer Segne« zeigten groß» Rührigkeit. St» wur-e« überall abgewiesea. »ei Ltlnttrp (Lothringen) »rang eine deutsche Stellung »»ch einer ««kangreichen tprengnng in Sie stark derchil- üigte krnnrSrlrwe 5teIIui>g ei» uaä nah» to Mann gelangen. Hu» iüdiich von Lus« wuräeo von einer ?attou»le ge fangene gemachi. Sei sehr reger Zliegertütigkeit ist es zu zahlreiche» Luft gefechten gekommen, in üenen -er Zein- an »er Somme un- westllch von vouzter» je zwei Zlugzeuge verlor, flußerüem lst ein englischer voppel-ecker bet Lourcelette lan -er Straß» Vapaume-Mbert) -urch stbwehrfeuer hrruntergeholt. Gestlicher Kriegsschauplatz. M, -er Zront von Ser Küste bis Pinsk kein» beson-er»« krelngisse. Sei ?in»k Sude. »le russischen llersffrntffdiungen über Sie Miumung -er Stadt ist lrel erfunden Segen die tztoebod-Linie lief der Segner ,n vielen Steile» vergeblich an, mit starken Krillte» bei Srerewlsrere, ijeulemlree. Sorrvnl, Zanowka und beider seits der Sahn Sowel-Sswno. Sei Dulle«!»» wurde er durch kräftigen Segens«- über «ein« Stellung hinaus »urückgeworlen. Sr büßte in diese» Kämpfen über 70» «e- fangene »ud a Marchinengewehr» ein. Unsere tzllrgergrrcbwadrr haben cruppenveriadunge» bei Ssrodrlcla Minsk (-trecke Saranowitsch«) ausgiebig mit Somden belegt und Angriffe aut ruilllehe Unterkunffrorte vltiich des riochod wiederhsl.'.M dm Luflkamyf «ur-» je »in frtn-liche» Zluazeua bet woroutscha (westlich von Zlvin) un- westlich tdkonsk ab geschossen. Sri -er Mmee -es Generals Grafen von Sothmer hatte »in Jag-komman-o ein günstiges Gefecht sü-lich de« wal-er von purkanow un- hat einig» Dützen- Gefangen» etngebracht. Salkau-Krlegsjchauplatz. Vie Lage ist unverün-ert. (W.T^.) Gberfte Heeresleitung. kln llemrcher ünlerreebosl!n valtiwore elngettsNen! Eiqe yarbistqffladuug an Bord! (Meldung des Reuterschen BmeauS). Die Lon doner Blätter veröffentlichen ei« Telegramm aus New port, in dem gemeldet wird, daß ein deutsches Unter seeboot mit einer wertvollenLadung Farbstoffe inB altt- m 0 re angekommen ist. L0 Meilen von der Küste wurde das Unterseeboot von britischen und französischen Kreu zern verfolgt, wodurch feine Ankunft nm vier Tage ver zögert wurde. (W. T. B.). Fast zu derselben Zeit, da Admiral Jellieoo noch einmal den verunglückten Versuch machte, Englands Niederlage am Skagerrak abzuleugnen und seinen Landsleuten und der Welt zu beweisen, daß England nach wie vor die Meinherr schast über die Meere auSÜbe, wurde gemeldet, daß unweit der englischen Küste der britische Dampfer LestriS durch Teile der deutschen Hochseeflotte aufgebracht worden sei. Bestem konnten wir melden, daß ein wettere» englische »LUV.,'EM AL Reum tNr /in,«!,«, au» ffu, mW ' -<m o«zi''k bck,wa«s»nb«,a 1- pf» ou»«a«na« r-nz-Ig«» »» ps., n». klamy>«tüz«t!c für Mur uoö S« mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. M'WZAW üutch,«n,hj»»ch«' «ffo^tMW Maauskrtpialcht »«utllchl^tza« ist Vie Taktik der englizch-ttanr-rirchen VMvrive. Der wohlinformierte Pariser Korrespondent des Secolo telegraphiert: Wie zu erwarten gewesen sei, gehe die Aktton in der Picardie nur langsam vorwärts, doch sei es grund falsch, nunmehr anzunehmen, die Offensive würde ebenso im Sande verlaufen wie die früheren Offensiven im Artois und tn der Champagne. Damals suchte man lediglich an be stimmten Punkten eine Gaffe zu bahnen, die aber zu eng war, um den Durchgang zu erlauben. Deshalb verzichtete man jedesmal auf die Fortsetzung des kostspieligen Unter nehmens. Heute handelt es sich nicht um die Durchstoßung der feindlichen Linien an einem Punkte der Front, sondem um einen so starken Druck auf eine breite Frontstrecke, daß diegesamteFronteineVeränderung erleidet. Diese neue Methode ist langsamer, weil die leichter vorrük- kenden Truppen auf die schwieriger vorrückenden warten müssen. Außerdem muß man der Artillerie Zeit lassen, nachzukommen, was nicht so einfach ist, da der Vormarsch ja tn großer Breite erfolgt. Man soll deshalb also die heutige Offensive nicht mit der früheren Offensive verwechseln. Diese konnte nur wenige Tage dauern und mit sofortigem Siege oder sofortigem Verzicht endigen. Die heutige Offen sive dagegen wird mehrereMonate währen. Da bei darf man sich nicht aufregen, wenn die Engländer und Franzosen auch gelegentlich da oder dort zurückwetchen wie eS den Franzosen südlich der Straße Clery — Maric 0 urt geschah, wo gewisse Truppenteile allzu weit vor andeM vorgedrungen waren. Da die letzteren nicht gleichen Schritt mit ihnen hielten, so war ein Zurückweichen nötig. Auf diese Weise behält die Angriffsfront eine konve xe, regelmäßige und harmonisch gebildete überaus glückliche Form. Die schweren feindlichen Verluste an der Westfront. Aus Dieppe wird berichtet: Wenn stch unter den engli schen Soldaten und Unterführern, die tn den schweren Kämpfen von Mametz—Gommecourt verwundet wurden, Unmut und bitter sie Enttäuschung kundgtbt, so liegt das einerseits tn der nun gewonnenen Erkenntnis der ungeheuren Stärke des Gegners begründet, anderseits in der Höhe der Verluste, die von nüchtern urteilenden Of fizieren als exorbitant und in keinem Verhältnis zumErretchten stehend bezeichnet werden. 65 000 Mann englische Verluste während der ersten drei Schlachttage. Der Kölnischen Zeitung zufolge berichten aus London kommende Holländer, wie den Hamb. Nachr. aus dem Haag gemeldet wird, daß nach Erzählungen der in der englischen Hauptstadt angekommenen Verwundeten die zahlreichen von den Engländern hinter der Front und an der französi schen Küste errichteten Spitäler vollständig überfüllt find, weshalb die Verwundetentransporte jetzt nahezu ausschließ lich nach England gehen. 4 000 englische Schwerverwundete holländischen Firnis die durch ihr ZwetghauS in tsch-Jnd en tropische Produtte für medizinische Zwecke nach England liefert, erfuhr, daß man tn den Kreisen der englischen Sanitätsoffiziere die englischen Verluste für die ersten dret Offenstvtage auf65000Mann veran schlagt. vluiigeOerluste der Engländer sowie frsnrssen und üegerlranrosen Zahrt eines ürutschen v-öootes nach Mmerlka. — Han-els-Unterfeeboote Veutschlau-s. — Zort-auer -er Kämpfe an -er Somme. — Italienische Mugrlffe zwischen Etsch «n- Srenta unter schweren Verlusten abgewiesea. — vier bewaffnete englische Ueberwachuugs-ampfer in -er Gtrautostraße vom österreichisch-ungarischen Kreuzer Novara -urch Seschützseuer versenkt. Vie fforddenssche Allgemeine nochmals über die Kriegrpele Die Norddeutsche Mgemeine Zeitung schreibt u. a.:, s Die Deutsche Tageszeitung meint tn einer Entgegnung vom, ! Sonnabend ,die Behauptung, man habe im ersten Halb jahr des Krieges den Reichskanzler als Flau-und^ Schlappmacher hinstellen wollen, dürfte unbe weisbar sein. Daß man es gar nicht tun konnte, dafür habe, schon die Zensur Sorge getragen. Diese Erwiderung wird allen, welche die Tüchtigkeit eines gewandten Publix zisten zu schätzen wissen, nur ein vergnügtes Lächeln abnö-i ttgen. Man kann das sehr gut, auch trotz der Zensur, und wie man eS macht, darüber geben unzählige Artikel der Deutschen Tageszeitung lehrreichen Aufschluß. Die Zei tung wird sich auch selbst erinnern, daß sie trotz ihrer Kunst, zwischen den Zeilen lesen zu lassen, gelegentlich die Zensur zum Einschreiten nötigte. In ihren weiteren Bemerkun gen liefert dieselbe Zeitung sogleich ein paar Beispiele. Sie meint, die Flau- und Schlappmacher hätten immer den An schein erwecken dürfen, als teile die Regierung ihren Stand punkt. Wir glauben, daß niemand, außer den Lesern der Deutschen Tageszeitung, an besondere Verbindungen zwi schen dem Bund Neues Vaterland und der Regierung glaubt, niemand ohne die versteckten Hinweise der Deutschen! Tageszeitung den Etndruckck haben konnte, der Reichskanz ler sei Führer oder Werkzeug einer anglophllen Partei, d t e nur an einen baldigen Frieden mit Eng land denke und darum England ja nicht zu nahe treten wolle. Endlich soll der Reichskanzler wieder tn Gefahr sein, als Flaumacher zu gelten, wenn er nicht den Abgeordneten Scheidemann abschüttele, weil dieser tn einer Breslauer Versammlung behauptet hat, vom Reichskanzler gehört zu haben, daß er die in der Denkschrift der sechs Verbände aufgestellten Eroberungspläne keines wegs billige. In Besorgnis um das Ansehen deS Reichs kanzlers in weitesten Volkskreisen beruft sich die Deutsche Tageszeitung daraus, daß die Angabe des Abgeordneten Schetdemann in vollem Gegensatz zu der Auffassung stehe, welche die Vertreter der sechs Verbände selbst bei ihren Un terredungen mit demKanzler und dessenAeußerungen hatten. Ist etwa der ein Weichling und schwachmütiger Politiker, der anderer Ansicht ist als die sechs Verbände? Ist die Ver kündung von Zielen, die nach ihrer Möglichkeit ungewiß und nach ihrer Nützlichkeit bestritten und zweifelhaft sind, das wahre Zeichen von Mut und überlegener Einsicht? Jedenfalls hat unser Großmeister Ker Staatskunst den Wert seiner Friedensschlüsse niemals allein nach der Größe der Gebietserweiterungen bemessen, deshalb auch niemals frem de selbständige Völker dem Reiche einzuverleiben getrachtet, sondern Kern und Stern seines Wirkens war immer: Wie mache ich am zweckmäßigsten und dauerhaftesten mein deutsches Vaterland einig, stark und zur freien Entwickelung seiner Kräfte unangreifbar? Diese Grund- und Richtlinien der Bismarckschen Praxis dürfen in Kem heroischen Vertet- dtgungskampf um das Werk, das er bald mit Blut und Eisen, bald mit weiser Mäßigung schaffen half, auch gegen über der Forderung nicht vergessen werden, daß wir aus diesem Kriege stärker hervorgehen, als wir hinetngegangen sind. Dem nachzustnnen, küntt uns eine bessere Vorberei tung auf die Friedenserörterungen, als das Hantieren mit Kategorien und eingebildeten Kümmernissen. (W. T. B.), Mr Cageblatt Mnzeiger Mr -as Erzgebirge Brutto Netto Schiffe Tonnen Tonnen ; . . . . 52 166006 107370 l .... 79 181259 118576 . . . . S8 137847 92703 .... 73 125533 79840 Zusammen 2^2 610645 398489