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, - zv Bffchofmverda im 88. Jahrgang Morttag, de« 8. Mai 1S33 IrgendwÄchrr Mlllimitirzeik 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pf«. Sm T«rÜ,il dl« — „ - erung»»inrich- 90 «w breit« Millimeterzril» 80 Pfg. Für da» Urschet««, von t Bezieher keim» Anspruch auf Lieferung oder Anzeige« in bestimmten Nummern und an bestimmt«« Plätzen MMg oder ««fRGtzahÜmg d«,Begugipreift».keim Gewähr. — «rsüllungeort vischof-werba. der Zeitung oder der S^cherün, Aleukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagrblatt Hgdaatkundlich« Beilage > Frau und Helm / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mao, G. m. b. H. in Bischostwerda. — Postscheckkonto Ami Dresden Nr. 1521. Demeindeoeckandsgirotaffe Blschostwerda Konto Nr. S4 DerSSHWeLrzGker fiirZWOwecka Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und dm angrenzenden Vebiäen L« SSchfische Erzähler ist daß zur veröffenÄchmrg her «uütchen Betmmt- mgchang« der AmtoKauxvummschaft, de» AweistWchi» rmd deß.H-upt- WNmatw » tu dar- «8, * MM ßdwführNcheo an gadewr Stele, ren siegreichen Vollzug diese, dann fiem-eich vollzogen fein, neue-deutsche» Dolkh „ Heer Waffenschule ist de» deutschen Lolke». d > in euch tzle p olttische Schule llegen. so daß einst -»Heiden Fak' ' teilngung dMVatei wick. E» muß einml Kiel. 7. Mai. Am Sonntag fand in Kiel ein großer SA.- Aufmarsch der Gruppe Nordmark statt. Die ganze Stadt stand im Zeichen dieser gewaltigen Kundgebung. Schon früh um 8 Uhr begann das Anrücken der Verbände auf dem städti schen Sport- und Spielplatz. Gegen 12 Uhr waren 80 000 SA.- und SS.-Leute und weitere 18 000 Angehörige per Hit- letjuaend, de» Jungvolkes, des Bundes Deutscher Madel so wie Abordnungen der Reichsmarine und der Reichswehr auf marschiert. Mn« weil üb« 100 000 Menschen zählend« Meng« war Zeuge her Veranstaltung. Nack Ansprachen de» Gruppenführers Schoen« und de, Gameiter» und Oberpräsidenten der Propinz Schleswig-Hol stein, Loh s e, fand die Seihe der Stander der Motorstürme durch den Chef des Kraftfahrwesens der SA. und SS., Obergruppenführer H ü hnlein, statt Gegen 13 Uhr traf der Reichskanzler und Oberste SA.-Führer Adolf Hitler im Flugzeug aus Berlin ein und betrat kurz vor 13Z0 Uhr, von ungeheurem Jubel der Masten begrüßt, den Platz. Nach dem «r in Begleitung des Stabschefs Röhm und de» Ober- srupumführerr L u tz e (Hannover) die Front der aufmar» chienen Kolonnen abgeschritten hatte, nahm er das Wort zu eme? Ansprache. Udolt.Hitler führte u. a. aus: Line groß« Zeii ist «nstebrochen, und wir sind nicht nur ihre lebenden Zeugen, sondern ihre G e st alter. Eine Revolution vollzieht sich in Deutschland, die sich von all'den ähnlichen früheren Vorgängen solcher Art unterscheidet durch die unerhörte D i s zip l i n um» P lanmöß i g k e i t ihrer Durchführung. D-ß diese» Wunder denkbar ist, haben wir nur der Tatsache zuzüschreihen: Während frühere Revolutionen volhogen wurden durch eine empörte, in sich aber nicht organisierte Bolksmasse, wird diese Revolution vollzogen von der größten politischen Organisation, die Deutschland je gesehen hcü. Nicht nur einer Organisation de» Willens, nein, auch einer Organi sation der Kraft, der Gewalt. Heber 600 000 stehen heut« in Deutschland im braunen Hemd hinter dem Banner der Revolution. Das Ziel dieser großen Erhebung ist die in nere und tatsächliche Überwindung des Novembers ISIS. Es mußte die Stunde kommen, wo die Männer des November verbrechens vor deü Stuhl der Ger.ichte gezogen werden mußten. Sie sollen sich keiner Täuschung hingeben, daß diese Auseinandersetzung plötzlich au» irgendeinem Grunde ein nicht natürliches Ende nehmen könnte. Da» Ende der deutschen Revolution ist da» Ende der Novemberverbrecher, da^ Ende ihre» System», da» Ende ihr« Sein»! (Tosender Beifall.) Wir misten, daß der Neuaufbau diese» Staates in erster Linie eine Frage der inneren Sene- sung des Voltes ist, und daß da» nicht von heute auf mor gen geschehen kann. Wir wissen, daß die Quelle aller Taten Tagesschau. * Lei dem großen SA.-Allfmarsch in Miel, an dem über <5000 SA.-Leute an» Schleswig-Holstein leilnahmen, hielt Reichskanzler Adolf Hitler «ine groß« Lede, in der er al» Ziel der groß« Mhehang die innere «ad tatsächliche lleberwlndnag de» November kennzeichnete. Diese Revoluklan von ISIS habe ledig lich einem kleinen Klüngel Glück und Segck gebracht, aber Millio nen Malscher, Millionen Arbeiter seien die vpfer dies« verbre- cheaa geworden. Der Statthalter für Sachsen, Martin Mutschmana, beabsich- ligl, den sächsische« Landtag zum Lnd« dieser Woche einzuberufen. * Der zum sächsischen Nultuiminlster ernannte.Universität». Professor Gerullie, der seit kurzem die tzochschulablellung lm Preu- bischen Solluiministerlum leitet, Hal gebeten, aus diesem Post« verbleiben zu dürse». Der Leichskanzler ha« diesem Wunsche stalt- g-geben- * Der Mhsshäuser-Vund Hal sich mit seinen 30 000 Mrlegerver bänden Und -Vereinen unter die Führung Adolf Hiller» gestellt. * Der langjährige Relch»lag»abgeordnet« und Araklion»füh- rer der Deulschnallonalen Volstpartei, vr. vberfohren, hat sich am Sonntogmittag infolge vollfländlgem Nervenzusammenbruch, in seiner Wohnung in Miel erschossen. * Leichobankpräsidrn« vr. Schacht erklärte vor der presse la Washington, «in wirtschast»fri,de sei ohne poNNschen Frieden und ohne Revision de» Versailler Vertrag« «nwäglich. Lr. Schach« hatte am ßoankag ein« «lnstllndlge Vesprechnag unter vier Ang« N ««Mln tta t« W Sn Ulimln MIMn. «rog-er Aofmorfch der fchiermkg-tzotsterrrifchen SA. und all« Leben» im Volke selbst liegt, und daß da» Volt selbst seine Gesinnung, sein Wesen ändern muß, wenn es ein ander« und besseres Leben gewinnen will. Wenn letzt da» deutsche Leben neueFormen erhält, dann sind diese neuen Formen getragen und gewollt von einem ande ren, und lch darf sagen besseren deutschen Volk. Wir zweifeln kein« Sekunde daran, daß man dem deutschen Volk mühevoll das anerziehen muß, was man einst als We- en und Ausdruck unseres Volte» auch äußerlich repräsentiert ehen will. So «le es nur einen Waffenträger in der deut» chen Nation geben kann, so wie es nur eine Reichsgewalt geben kann, so kann « nur geben eine Organisation de» politischen Willens. Und daß diese Organisation d« politischen Willens sich vollendet, da» ist eure Aufgabe, meine Kameraden! Ihr seid bisher die Gacke der nationalen Revolution gewe sen. Ihr habt diese Revolution getragen, mit eurem Namen wird sie für ewig verbunden sein. Ihr müßt der Garant sein für den siegreichen Vollzug dieser Revolution, und sie wird nur dann siMeich vollzogen fein, wenn durch eure Schule ein neue» deutsche» D o l k herangeblidet wird. Wenn das Heer Waffenschule ist des deutschen Volk«, dann mich in euch hie p olitische Schule llegen, so daß einst aus dsMy bellten Faktoren --- politische Willensbildung und Ver- tesingung de» Vaherland« — eine große E r g änzung wick. Es muß einmal die Zeit kommen, da unter dem Haken- kreuzbanner wirküch ganz Deutschland marschiert. (Brausender Beifäll.) Wir wollen dabei nicht kleinlich sein und jedem die Hand reichen, der sich anschließen will. Allein, am Ende unser« Weg« mutz stehen ein deutsches Bolt mit einer politischen Dillen sorgani- sation. Ich weiß, manchen unter unr bewegt so manch- mal die Frage: Und das ist eine Vergeltung gegenüber dem, was sie uns einst angetan haben? Meine Freunde! Es gab in diesem November 1918 zwei Sorten von Menschen, ein ganz verkommen« und elend« Führerpack und eine große Masse deutscher Arbeiter, eine große Masse deut scher Soldaten, deutscher Matrosen, die im Innern gar nichts damit zu tun hatten, sondern nur den Führern zum Opfer gefallen sind. Und wir wollen sie dafür nicht ver antwortlich machen, sondern ihnen sagen: Mr geben euch die Hand, eure Führer aber müssen weg. Die Welt wird nur das in uns sehen, was wir sind, und sie wird nur das in uns achten, was sie in Uns sieht. Und wir wollen dieser Welt zeigen, daß die Zeit des November- Deutschlands endgültig vorbei ist. Man soll nicht hoffen, daß es noch ein zweites Deutschland vielleicht im Ver borgenen gibt. Dafür sind wir und seid ihr die Garan ten. Wir sind uns darüber klar, daß, wenn diese Erhebung scheiter n sollte, dies das Ende des deutschen Volkes sein wurde. Vielleicht lassen sich in Jahrhunderten nicht mehr die Kräfte der Jetztzeit wiederherstellen, wenn die heute erreichte Einheit scheitern sollte und ich glaube, daß wir eine Einheit sind. So wie ich der Eure bin, seid ihr die Meinen. (Stür mischer Beifall.) Ich glaube, wenn wir die 14 Jahre zurück blicken und da» Wunder von heute ansehen, dann dürfen wir mit allem voll zufrieden sein. Mehr von der Zukunft zu er warten, wäre unbillig. Kameraden! Wir gehen jetzt einer schweren Zeit entgegen. Wir müssen den Kampf um das Innere des deutschen Menschen fortführen. Vir wollen keinen Krieg und kein Blutvergießen, aber wir wollen da» Recht zum Leben, da» Recht zur Freiheit. Wir wollen, daß das deutsche Volt nicht als Paria« behandelt wird. Wenn ihr da« bleibt, was ihr gewesen seid, die eiserne Sarde der Revolution, treu und diszipliniert wie einst der Soldat des deutschen Volker, dann wird die Zukunft wieder das gutmachen, was di« Vergangenheit einst sündigte. Deutschlands Fahne kann nur sein die Fahne der Ehre. Kein Feind kann euch die Fahne nehmen, wenn ihr selbst sie in Ehren hallet. Wir haben unser« Fahne al» Fahne der deut schen Erhebung der alten Fahne der Vergangenheit zur Seite gestellt. Wir haben damit die Verpflichtung vor der Geschichte übernommen, dafür zu sorgen, daß diese Fahne dem Urteil der Jahrhundert« standhält und sich ehrenvoll be hauptet neben dem Symbol der Vergangenheit. Unsere herrliche Bewegung, unser Vaterland und unser deutsches Volk Sieg-Heil! Nach nicht endenwollendem Beifall sangen die Massen da» Deutschlandlied. Es folgte dann der Vorbeimarsch der braunen Armee an dem Führer. Dann rückten die Teil nehmer in Gruppen nach dem Hafen ab, wo die dort liegen den Kriegsschiffe besichtigt wurden. Der Lag wurde mit Propagandamärschen durch die festlich geschmückte Stadt be endet. Unterredung Wer - Hugenberg. Berlin, 7. Mai. Der Reichskanzler Kat am heutige» Sonntag an der großen SA.-Tagung in Kiel teilgenommen Er ist vormittags im Flugzeug nach Kiel gestartet und in der Abendstunden bereits wieder zurückgeflogen, so daß er in de» neunten Abendstunde wieder in Berlin eintraf. Bestimmt» Pläne für die weiteren Arbeiten der Reichsregierung liege» im Augenblick noch nicht vor. Es ist aber anzunehmen- daß im Laufe dieser Woche vor allem die wirtschaft»- und sozialpolitischen Fragen weiter behandelt wecken. Die Spannung, die in der Frage des weiteren Verblei bens oder der Ausscheidens des Reichsminister» Dr. H uc genberg aus dem Reichskabinett in den letzten Tagen zt beobachten war, hat auf Grund der am Sonnabendnachmit tag geführten Besprechungen einer Beruhigung Platz gemacht. Am Sonnabendmittag hat eine Aussprache zwischev dem preußischen Ministerpräsidenten Goering und den Reichsminister Dr. Huaenbera stattgefunden. Es verlautet, daß Goering da» preußische Landwirtschaftsministerium mit dem Landbundvorsitzenden Williken» zu besetzen gedachte Hugenberg aber Wert daraus legte, sämtliche wirtschaftlich« Ressorts im Reiche und in Preußen in seiner Hand vereinigt zu behalten. Am Sonnabendnachmittag hat dann noch ein» Unterredung zwischen Hugenberg und dem Reichskanzler stattgefunden, woran sich in den Abendstunden weitere Be sprechungen anschlossen. Dar Ergebnis glaubt man in polü tischen Kreisen bahm beurteilen zu können, daß Williken» nunmehr nicht zum Minister, sondern vielleicht zum StaatsiekretSrim preußischen Landwirtschaftsminist» rium ernannt werden wird. In der Unterredung zwischen Hitler und Hugenberz sind, wie man hort, auch einige grundsätzlich wichtige sacPiche Fragen der Gesamtpolitik behandelt worden. Gewisse Schwie rigkeiten wurden noch in der Siedlungsfrage erblickt. Von nationalsozialistischer Seite wird im Gegensatz zu Hu genberg auf eine starke Enteignung beim ostpreußischen Großgrundbesitz hingedrängt. Es wird angenommen, daß nach der Verständigung zwischen dem Reichskanzler und Hugenberg auch in dieser Frage ein Mittelweg gefunden wird. Der KyffhLuferbun- unterstellt sich -er Führung Adolf Hitlers. Am heutigen Sonntag fand in Berlin unter dem Vor sitz des Bundespräsidenten General der Artillerie a. D. von Horn eine außerordentliche Gesomtvorstandssitzung des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" statt, an der als Vertreter des wehrpolitischen Amtes der Nationalsoziali stischen Deutschen Arbeiterpartei Herr Oberstleutnant a. D. Sichting teilnahm. Der Gesamtvorstand ermächtigte den Bundespräsidenten zur alleinigen verantwortlichen Führung des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser". General von Horn erläßt an alle ihm unterstehenden 30 000 Kriegerverbände und -Vereine folgende Kundgebung: „Der Deutsche Reichskriegerbund „Kyffhäuser", dessen Ehrenpräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg ist, bekennt sich seinem Wesen entsprechend zum neuen Deutsch land. In dem Kampf für Ehre, Freiheit und Größe des Vater landes fühlt er sich mit der nationalsozialistischen Bewegung, dem jungen Träger soldatischen Kampfgeistes, eng ver bunden. Der Deutsche Reichskriegerbund »Kyffhäuser" unterstellt sich in allen seinen Aufgaben dem Neuschöpfer d« Reich«, Reichskanzler Adolf Hitler. Al» Führer de» Deutschen Reichskriegerbundes „Kyff- bäuser", ermächtigt durch den Gesamtoorstand, fordere ich hiermit im Interesse de» deutschen Volkes die unbedingte Te- solgschaft aller angeschlossenen Verbände und Vereine. Nicht die Mehrheit kann heute entscheiden, sondern allein der Wille der verantwortlichen Führer. Die Verhandlungen mit der nationalsozialistischen Füh rung wegen der Neugestaltung des Bundes und seiner staat lichen Anerkennung als gleichberechtigter nationaler Ver band sind von mir ausgenommen." Krüning Führer des Zentrums. Reorganisation der Partei. Berlin, 6. Mai. (Privattelegr.) Die Deutsche Zentrums partei wählte nach Beratungen, die am Freitag, und Sonn abend in Berlin stattgefunden haben, in gemeinsamer Sitzung der Zentrumsfraktlonen des Reichstag», de» preußischen Landtags sowie des gesckäftsführenden Parteivorstandes den früheren Reichskanzler Dr. Prüning zum Führer der Partei. Die Inhaber der nachg«rdneten Partei instanzen und Aemter «erden dem neuen Führer ihre Aem- ter zur Verfügung stellen, der dann von ych .au» über eine etwaige Umbesetzung der Parteiämter verfügt.