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«WWW MW« Nr. 17ö Iahrg. 97 G«schSft»fteLr«: A«e, Ruf S«m»«i-Rr. 2541. Schvetd—g »W Schwar»«»b«rq 812t »ud L»i«itz filmt Rue) 2«L Somabeud Sonntag, den 29., 39. Juli 1944 I- Nor-amerikanischer Großangriff bei St. Lo -anert an Sm Zuge «iner Frontverkürzung Lemberg, Brest-Litowsk, Bialystock und Dünaburg geräumt. ArtMerietreffer auf einem Schlachtschiff. Dor OKIV.-Lvrlodt von DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 28. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kampfraum beiderseits St. Lo setzten die Nordamerikaner ihren Großangriff den ganzen Tag über fort. Während ihnen östlich St. Lo nur einige ««wesentliche Ein- brüche gelange«, w«rde» «nsere Truppen südwestlich der Stadt in erbitterten «nd beiderseits verlnstreichen Kämpfen weiter nach Süden und Südwesten zurückgedrängt. Die Gegenangriffe zur Schließung der an einigen Stellen aufge- rissene» Front sind im Sange. 75 Panzer wurden abge- schofsen. Im Abschnitt von Caen führte der Gegner nur er- folglose Angriffe geringen Umfang». Jagd» «nd SchlachtfliegerverbSnde schosse» in Lustkämp- fen zehn feindliche Flugzeuge ab. Torpedoflieger versenkten in der Nacht zum 27. Juli in der Seinebucht einen feindlichen Tanker von 4000 BRT. und beschädigten vier Transportschiffe mit 25 000 BRT. und einen Zerstörer schwer. Im Ostteil der Seinebucht erzielte eine Heeresküsten batterie mehrere Treffer auf einem feindlichen Schlachtschiff. Sicherungsfahrzeuge eines deutschen Geleits schossen vor der Loiremündung von acht angreifenden feindlichen Jagdbombern sechs ab. Im französischen Raum wurde» 42 Terroristen im niedergemacht. chweres Vl-Bergeitungsfeuer liegt fast ununterbrochen auf dem Großraum von London. I» Italien tastete der Feind unsere gesamte Front durch zahlreiche örtliche Angriffe ab. Der Schwerpunkt der feindliche» Austlärnngsvorstöße lag im Abschnitt südlich Flo- renz und an der adriatischen Küste. Alle Angriffe wurden vor unseren Stellungen abgewiese». Seit den frühen Mor- gcnstunden ist der Feind in breiter Front südlich Flo- renz erneut zum Großangriff angetrete«. Heftige Kämpfe sind entbrannt. An der Ostfront hat die große Abwehrschlacht zwi schen den Karpaten «nd dem Finnischen Meerbusen an Heftig, leit noch zugenommen. Nachdem es dem Feind an verschiedenen Abschnitten gelungen war, zum Teil tief in nnsere Front ein- zubrechen, würden zur Kräfteeinsparunq in einigen Abschnitten vorspringende Frontbogen zurückgenommen. Im Zuge dieser Frontbegradigung wurden nach Zerstörung aller militärisch wichtigen Anlagen die Städte Lemberg, Brest-Litowsk, Bialystok und Dünabnrg ge. räumt. InGalizien setzten sich «nsere Truppen befehlsgemäß auf neue Stellungen im Karpatenvorland ab und schlugen dann alle Angriffe der scharf nachdrängenden Sowjets ab. Westlich des San sind wechselvolle Kampfe mit vor- dringenden feindlichen Angriffsspitzen im Sange. Zwischen dem oberen Bng «nd der Weichsel wurden von Pan zern unterstützte Angriffe der Sowjets in erbittertem Ringen nach Abschuß zahlreicher feindlicher Panzer abgewiesen. Im Abschnitt Bialystok «nd Kauen scheiterte» örtliche Angriffe der Bolschewisten. Nördlich Kauen sind heftige Kämpfe mit feindlichen Panzer- «nd AufklSrnngskräften im Gange. An der Front zwischen Dünabura nnd dem Finnische» Meerbusen brachen wieder«« zahlreiche schwere Angriffe ver lustreich für den Feind zusammen. Stark« Schlachtfllegerverbände «nterstützten die Abwehr- kämpfe des Heere» «nd vernichtete« in Tiefangriffe« 71 s«indlichePaaz«rundüber40VFahrzeuge.2n der Nacht waren der Bahnhof von Wilna «nd sowjetische Trnp- venansammlunge» westlich Lublin da» Angriffsziel schwerer deutscher Kampfflvgzeuge. Nordamerikanische Bomber führten einen Terroraagriff gegen Budapest. Durch deutsche und ungarische Lustver- teidignngskräfte wurden 29 feindliche Flugzeuge, darunter 26 viermotorige Bomber, zum Absturz gebracht. In der vergangenen Nacht warfen feindliche Flugzeuge Bomben ans einige Orte in Westdeutschland «nd in Ostpreußen. In der Stadt Insterburg entstanden Schäden «nd Per- sonenverluste. Drei Flugzenge wnrden abgeschossen. Die BerbrechereUyue. DNB. Berlin, 28. Juli. Bei den von Reichsminister Dr. Goebbels in seiner Rundfunkansprache gebrandmarkten Teil nehmern an dem Putschversuch des 20. Juli handelt es sich um 1. den General d. Inf. Olbricht, der standrechtlich erschossen worden ist, 2. den ehemaligen Generalstabschef Beck, der sich bei der Verhaftung selbst erschoß, und 3. den Generaloberst Höpfner, der verhaftet wurde und seiner Aburteilung ent- gegensieht. «Wiederholt, do tn einem Lei! der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Da« Vertraue« a«f Deutschland. Die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels am Mittwoch hat in der europäischen Presse und darüber hinaus einen starken Widerhall gefunden. Wir verzeichnen folgende Aeuße- rungen: Finnische Zeitungen weisen auf die schneidige Liqui dierung des Putschversuches hin. In Deutschland seien jetzt die letzten Reste des alten Systems auch in der Wehrmacht beseitigt worden. Wenn das Attentat auch nur von «rwm, be deutungslosen kleinen Kreis angezettelt worden sei, so habe es doch zu einer großen Zusammenfassung des Kriegspoten tials geführt. Dr Goebbels sei wohl deshalb mit der Durch führung des totalen Kriegseinsatzes betraut worden, weil er von jeher dafür eingetreten sei. — Japanische Zeitungen be merken, auch für Japan sei der Zeitpunkt geeignet, eine totale Mobilisierung durchzuführen. Die blitzschnellen Maßnahmen noch dem Attentat auf den Führer und das entschlossene Han. dein der deutschen Führung im Anschluß daran seien eine gute Lehre. — Der fanatische Glaube an den Sieg, so schreibt „Pester Lloyd", ist beinahe schon der Sieg selbst. Dieser Glaube erfülle die Ansprache Dr. Goebbels. Im „Uj Magyarsag" heißt es, aus dem Munde eines verantwortlichen deutschen Staats mannes sei in diesem Kriege bisher noch kein Versprechen ge kommen, das nicht eingelöst worden wäre. Die göttliche Vor- sehung, die den Führer gerettet hat, festige die europäischen Völker in dem sicheren Bewußtsein, daß sie mit dem deutschen Volk und seinem Führer für eine gerechte Sache kämpfen und daß dieser gerechte Kampf mit dem vollen Sieg Europas enden wird. — Wie die spanische Presse ausführt^ werden in der spanischen Oeffentlichkeit die Worte von Dr. Goebbels dahin ausgelegt, daß Deutschland in diesem Kriege noch ein entschei dendes Wort zu sprechen gewillt ist. Die Ankündigung, daß sich, besonders an der Ostfront, die Lage bald zugunsten Deutschlands ändern wird, ist vor allem auch von maßgebender spanischer Seite lebhaft begrüßt worden, da man daraus entnimmt, daß die bolschewistische Gefahr bei den Maßnahmen der deutschen Führung^heute noch dieselbe entscheidende Rolle spielt, wie am ersten Tage des Krieges gegen Sowjetrußland. Der »es« OKW-Bettcht Negi btt Drucklegung a«b «icht vor. Die Aberholung des Borsprungs. Mit der technischen Entwicklung der modernen Krieg- führung, die er in seiner Rundfunkrede am Mittwoch behan delte, beschäftigt sich Dr. Goebbels auch im „Reich". Er geht davon aus, daß unsere waffenmäßige Ueberlegenheit mit zu den schnellen Siegen der Jahre 1939, 1940 und 1941 beige tragen habe. Denn sie habe uns eine großzügige, revolutionäre Kriegführung ermöglicht, der die Feinde nichts Gleichwertiges entgegenzustellen hatten. Es sei aber nicht zu vermeiden ge wesen, daß unsere Feinde sich bei längerer Dauer des Krieges die Erfahrungen der sogen, deutschen Blitzkriegsstrategie zu eigen machten. Vor allem konnte der Feind mit Leichtigkeit feststellen, welche Waffen bei der Erringung der aufsehen erregenden deutschen Siege entscheidend mitgewirkt hatten. Hinzu kamen auf der Feindseite einige wenige, aber tiefein greifende technische Erfindungen, die bestimmte Gebiete der modernen Kriegführung von Grund auf umwälzten, z. B. die des sogen. Rotterdam-Gerätes, das den feindlichen Luftwaffen ermöglicht, bei gutem Absprungwetter in England auch in schlechtes Flugwetter über dem Reichsgebiet hineinzufliegen und die gewünschten Ziele, wenn auch nur in groben Umrissen, auszumachen. Dr. Goebbels erklärt dazu wörtlich: „Es ist keine Schande einzugestehen, daß die Erfindung des Rotterdam-Ge- rätes für uns ziemlich überraschend kam. Für die Engländer ist der Einsatz unserer V1-Waffe genau so überraschend ge wesen, und wie wir lange Zeit gebraucht haben, um gegen die feindlichen Nachtangriffe mit Hilfe des Rotterdam-Gerätes durchschlagende Abwehrmittel zu finden, so werden auch die Engländer lange Zeit brauchen, um ein gleiches gegen den Ein- satz unserer V 1-Waffe zu erreichen." Dr. Goebbels fährt fort: „Es ist uns bald klar geworden, daß wir die Gegenseite nicht durch Uebersteigerung ihrer Mittel, sondern nur durch Schaffung neuer Möglichkeiten schlagen können. Cs handelt sich also nicht so sehr darum, den Vor sprung, den sie hielt, einzuholen, als vielmehr ihn zu über holen. Das ist im Laufe der vergangenen zwei Jahre auf den verschiedensten Gebieten geschehen." Der Einsatz der neu artigen Waffen und Kampfmittel werde für England große Schwierigkeiten bringen, zumal es unserem Zugriff am nächsten liege und nach seinem Verhalten auch die härteste Strafe ver diene. „Ls ist nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, daß wir im Begriff stehen, die Krise unserer Waffentechnik, unter der unsere Kriegführung in den vergangenen zwei Jahren so sehr gelitten hat, endgültig zu überwinden. Entscheidend ist natürlich, daß unsere Produktion mit den Erfindungen unserer Techniker Schritt hält. Der Feind befindet sich in einem ver hängnisvollen Irrtum, wenn er glaubt, durch seinen Luftterror unsere Produktionsstätten so schwer getroffen zu haben, daß sie mehr oder weniger für den Fertigungsprozeß ausfallen. Wir haben die deutsche Rüstungsindustrie durch organisierten Schuh der verschiedensten Art sowie durch großzügigste Verlagerung weitgehend luftfest gemacht, ein Prozeß, dessen Schwierigkeiten wir bereits kennen, unsere Feinde aber, mindestens England, noch kennenlernen werden. Im Sommer 1943 haben wir Kinder und nichtberufstätige Frauen aus Berlin evakuiert; London muß dasselbe im Sommer 1944 tun. Im vergangenen Jahr haben wir unsere deutsche Rüstungsproduktion angriffs sicher gemacht; es wird nicht lange mehr dauern, dann wird England zu denselben Maßnahmen, nur unter wesentlich er- schwelten Umständen, gezwungen sein. Die Feinde sind nicht über den Berg, wie ihre Führungen immer wieder behaupten, sondern sie stehen noch davor. Das wird die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate erneut zeigen. Jedenfalls können wir ihr mit gelassener Ruhe entgegenschauen." Der Minister schließt seine Ausführungen: „Wenn wir eine solche Entwicklung zu unseren Gunsten mit tiefem Aufatmen begrüßen und auch die Geduld aufbringen wollen, noch eine gewisse Zeit bis zu ihrer restlosen Verwirk- lichung zu warten, so darf sie uns deshalb doch kein Anlaß sein, in unseren sonstigen Kriegsanstrengungen auch nur im geringsten nachzulyssen, sondern wir müssen sie im Gegenteil verstärken, womöglich sogar verdoppeln." Am 2. August vor 10 Jahren starb Generalfeldmarschall v. Hindenburg, der Sieger von Tannenberg. Scherl-Bild. Großadmiral Dönitz überreicht dem U-Bootkonstrukteur Mini sterialdirektor Dr. Schürer das Ritterkreuz des Kriegsver- dienstkreuzes. — PK-Kriegsberkchter Tomann, Sch. Deckblatt und Textprobe aus dem eng lischen Handbuch für Gangster. Scherl-Dllderdienst-M.