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Der Telegraph von Berlin. Don dieser Zeitschrift- er scheint wöchentlich olle --reir tage Ij bis 1i Logen Tert. An jeder Nnmmer gcl'ört em Aiodcturfer, welNieS Abbil dungen der nenesten Poriicr und Wiener Moden ent hält: glich werden von Zeit zn Zeit Zeichnungen der neue, sie» Mcnblcs ec. bcigcgcbcn werden. Eine Zeitschrift für Der PrannmerationSprciS ist für Berlin inongtlich 12 Zgr. 6 Pf., vicrteljäbrlich 1 Ntvlr. 5 Sgr. ; für ans- wortige Tsteilnelnner vicrtcl- jgstrlich i Rtlnr. lv Sgr. Die Königlich wolstlöblichen Postämter und alle soliden Vnchdandlnngen Deutschlands »cyuicn VcstcUnngcn an. Unierhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herausgegeben von R. v. Radern. Nur im Krgstgesns'lc Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich zum Ziele. M atrl, isso n. HO. 1837 Acrlin, dcu 19. Mai Laura Luchelli. (Fortsetzung.) Paul hatte über das heitere Wesen des Knaben fast seine düstre Stimmung verloren, und fest überzeugt, in ihm den Sohn des Ermordeten gefunden zu haben, freute er sich, daß er dem unglücklichen Weibe für den Au genblick auf eine Weise geholfen, die weder sie selbst kränken, noch ihn aufdringcnd erscheinen lassen mußte. Gern hätte er zwar erfahren mögen, wer sie eigcnilich sei, ob sie immer in Dürftigkeit gelebt, oder durch widrige Ver hältnisse erst j„ die gegenwärtige Lage gekom men; indcß er unterdrückte alle diese Wünsche und schickte sich an, nach Lucca zurück zu keh ren, cs ganz dem Zufalle überlassend, ob er der Befriedigung seiner Neugierde zu Hilfe kommen würde. Darin zeigte er sich ihm so gleich sehr günstig, daß er schon nach wei 'gen Augenblicken von einem vorübergehenden Mädchenden Namen jenes Weibes so wie ei nige Andeutungen auS ihrem Leben erfuhr. Sie hieß Laura Luchelli und war, wie ihm berichtet wurde, vor etwa sieben Jahren nach Viareggio gekommen, hatte bei den schon be jahrten Eltern des ermordeten Luchelli Auf nahme gefunden und sich nach dem kurz dar auf erfolgten Tode derselben mit ihrem einzi gen Sohne, Mattheo Luchelli, den jetzt Gui» seppc's Dolch getrosten, wohl mehr aus Dank barkeit als aus Liebe verhcirathet. Diesen Mittheilungen fügte das Mädchen die Bemer kung hinzu, daß sie glaubte, Laura sei wohl hauptsächlich nur deshalb Matthco's Gattin geworden, weil ein vornehmer Herr aus Lucca sie unaufhörlich mit seiner Liebe verfolgt. Die früheren Verhältnisse Laura's und ihren eigent lichen Familiennamen wußte das Mädchen nicht und obgleich Paul diese Nachrichten mit einem nicht unbedeutenden Geschenke belohnte, so wiederholte die Berichterstatterin doch nur das schon einmal Gesagte mit vielcrWcitschwei- sigkeit. Paul grüßte sie freundlich, ging rasch dem Wirkhshause zu, bestieg sein Maulthicr