Volltext Seite (XML)
SL^er-vm, Sesmke, K»seM//e v. KfösSsr Die Tachsen^eitunq enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meitze», des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen u. a. Nr. 122 - 83. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Sonntag den 25 Mai 1924 Postscheck: Dresden 2640 MwMs DaMM/MS M Ls/rSEWaK Tel.-Ndr.: .Sachsen,eimn«' die,Eachsen.Zeitung' erscheint täalich nachmittags 8 Uhr für den folgenden Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in den Geschäftsstellen und Ausgabestellen 2,— Mark im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,3V Mark, bei Postbestellung d>— Mark zuzüglich Abtrag- /x«,'!!,-« . <7,1,gebühr. Einzelnummern löPsg. Alle Posmnstaltcn und Post- Vl7A^0/lIts boten sowie unsere Austräger »nd Geschäftsstellen nehmen - k: jederzeit Bestellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bc,jeher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Anzeigenpreis: di- 8 gespaltene Raumzeil- 2V Doldpfennig, die 2 gespaltene Zeile der amtlichenDekanntmachungen40Dold- pfcnnig, die »gespalten- R-Klamezeil- im textlichen Teile der Zeitung Ivo Goldpf-nnig. Nachweisungsgebühr 2V Gold pfennige. Dorgeschriedene Er- fchcinungstage und Platzoor- schriften weiden nach Möglich- 6 keit berücksichtigt. Anzeigen annahme bis vormittags IVUHr. l - Für di- Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radattanfpruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage cingezogen werden'»»»« oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgegen. IG WWW III» die WwIWMW. M Hem WunM der LkkmMtk. Von Korvettenkapitän Gadow. In «den Vereinigten Staaten macht sich seit längerem eine ge- s steigerte Piopagaüba für "die Verstärkung der Seerüstungen be- I «aerkb-ar. Durch die Fiottenkonserenz von Washington 1821/W, Welche den fünf größten Seemächten eine BeschränlUng ihrer i ErvUchifstonnage im Verhältnis von 5:5:3:1,75 :1,75 (Ame- s rika, Engtand, Japan, Frankreich, Rälien) aufediogte, hatte man i Schosst, dem RüstuMsfteber Einhalt tun zu können, umsomehr, als j öie damals dringendste Frage, die ostasratische, durch die Verträge i leidlich staMisiert erschien. Japan war damals überstimmt, in i seiner weiteren Kräfteentfaltung «behindert and aus seiuer domi- s nieieNden Stellung i«n China verdrängt. Schon die Aufnahme jener Verträge in Frankreich lehrte aber, daß mit Ker Behandlung der Rüstungsfrage keineswegs die politischen Probleme zur Ruhe gekommen waren, denen die Rüstungen entspringen. «Frankreich verzögerte Lie Ratifizierung jahrelang und gab auf jode Weise zu erkennen, daß es «seine Vorbehalte zu der auferlegten «Kontingenz tierung machen müsse. Auf der anderen «Seite liehen die Verträge wichtige Einzecheiten der «Seerüstungen offen, so vor allem !den Bau und die Zahl «der Kreuzer und Zerstörer — -ein Erfolg Eng lands, das dieser Waffen gegen künftigen Udootkrieg dedars — und «der U-Boote und Flugzeuge — der Waffen Frankreichs gegen die englische «Seeherrschaft. Es war daher nicht zu ver wundern, daß« alle «Seemächte sich nach kurzer Pause diesen Lücken der Bestimmungen zuwandten und Fahrzeuge der zutäMen Gattung vermehrt zu bauen begannen. So blaut augenblicklich Amerika 8 schnelle Kreuzer die obere Grenze «dieser Schiffe ist aus 10 000 Tonnen«, die Gefchützgröhe auf 21 Zentimeter fest gesetzt — Japan 5, Italien 4, Frankreich 6, England unter dem Einftuß der neuen Regierung statt der zuerst geforderten 20 Kreu zer «deren fünf. Neben« diesen Kreuzerhauten geht der Bau der anderen gelassenen SchMW vv. sich, .alles in allem eine lebhafte RüstungÄbewegung, die jedoch noch in keiner Weise ein sieberartiges Tempo angenommen hat. Es «mutz daher einigermaßen «überraschen, daß der amerika- j ursche Senat mit Veröffentlichungen hervortritt, die ein anstatt- « Haftes Bautempo kvi den übrigen Seemächten beweisen« sollen«. « Nanrcnmch wird «der Argwohn «geäußert, Hatz Japan seine ; Verpflichtungen im «geheimen übertrete und «Schiffe über« seine i Boschränkungsgrenze hinaus im Bau habe. Auch «der englische i KriegsschWau wirb übertrieben dargestellt und «von einem Bau- . Programm von« 52 Krouzeru gesprochen, «das zwar an sich vor- i Händen sein mag, aber hoch in «der Praxis auf «die genannten 5 . «beschränkt ist. Tie «Gefahr, die Amerika «angeblich «von beiden j Seiten «droht,, «wirb« «unablässig beleuchtet. «Ein «Flottenmanöver « im Vorjahre mußte «den Beweis liefen, haß «Japan «durch einen - maritimen Köbersall «die Panamaschleusen, zerstören, die im stillen Ozean befindlichen «amerikanischen Flottenteile abschneiden und ! vernichten, uüd seine «Seeherrschaft im «Stillen Ozean errichten« könnte. Ein zweites Manöver, Anfang «dieses Jahres, hatte daozutun, daß von einer atlantischen (cnMchen) «Flotte, gestützt auf Jamaica und Westindien, «die gleiche Gefahr zu gewärtigen sei. Die Folge war erhebliche Mchrforberungen für die Kanal- Verteidigung «durch Artillerie und Flieger, und «die «letzte Aus wirkung «dieser Esgung scheu wir in der «erneuten amerikanischen « Forderung die «Seemacht aus «der Höh- und jedem vorstellbaren Gegner ebenbürtig zu« erhalten. Aus England fehlt b«as «Echo nicht. Die Fachpresse wendet sich gegen die amerikanischen BestrÄUNgen uüd wirft «der.ame rikanischen Marineleitung ihrerseits Uebertretung der Abkommen vor, die namentlich in einer artilleristischen Verbesserung «der Linienschiffe (Erhöhung «der «Schußweite) uüd Umbau mehrerer Schisse «von Kohlen- auf Oelseuerung gesehen wird. «Gelegentlich der Reichsausstellung ist eine «grandiose Flottenschau geplant, die den ostentativen Mittelmeermanöv-ern bei Heu Balearen, im Februar hieses wahres, zur paffenden «Ergänzung dient und die jedenfalls zeigt, «daß auch eine sozialistische Regierung für die Grundlagen der Machtpolitik Verständnis «besitzen kann. Aller dings werden die Fäden «dieser Politik in England vorzugsweise! von nicht zur Regierung gehörigen «Kreisen weiter gesponnen, und die Admiralität darf geradezu als ein Reservat der konserva«- tiven oder traditionellen Politik gelten, in der die Ai beite rregle- rung wenig M sagen« hat. Uetzer «diesen Aufregungen« wird der Besuch französischer Sechreilkräfte in der Ostsee kaum «beachtet, «deren. «Weg über Kopenhagen, Gedingen (bei Danzig), Riga, Reval, Helsingfors, Stväholm und Chriftiania führt und der der Hebung des marft timm Ansehens Frankreichs bei «den Uferstaaten« «der Ostsee, sowie de» Pflege der Beziehungen zu Dänemark und Polen gewidmet ist, 'Am ganzen- wird man vergebens nach einem besonders akuten Anlaß dxr plötzlichen Erregung «suchen, obgleich «die Einwande- run«gssra«:<e zwischen Japan und Amerika «immer «dornenvoller ge- woüden ist und wohl «die Eigenschaften eines entscheidenden Kon fliktes gewinnen kann«. «Der «wohne «Grund der Rüstunaskon«- traveise bleikt'immer der, «daß «keine Abrüstungsversuche bisher zur «Lösung der machtpolitischen Probleme führen konnten. Die weite Welt ist von ihnen «erfüllt, in Ostasien, in Westindien, im Mittelmeer rind der Ostsee. Die letzte WrWunaskonferenz n Rom, im Februar dieses Jahres, scheiterte vollkommen an der Haltung Südamerikas, Spaniens und Rußlands, alles Saaten, «d:e «keineswegs geneigt sind, das egoistische Diktat der Großen« hirMnchmen, und so bleibt «im ganzen «alles «beim alten: es rüstet wer «kann, und wer zurücklbleibt, trägt die Folgen. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Berlin, 23. Mai. Wie aus Kreisen, die der Reichs regierung nahestchen, lutgeieilt wird, wird die Reichsregierung am Montag oder Dienstag dem Reichspräsidenten ihren Rück tritt anzeigen. Man rechnet damit, daß, falls die Verhandlungen der Mittelparteien mit den Deutschnationalen zu keinem Ergeb nis führen, Reichspräsident Ebert wieder einen Vertreter der Mittelparteien mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragen wirb. Berlin, 23. Mai. Wie wir erfahren, haben sich die Zentrumsfraktionen mit Zweidrittelmehrheit und die Demokraten nahezu einstimmig dafür ausgesprochen, daß das jetzige Kabinett Stresemann-Marx vor den Reichstag treten soll. Dr. Marx wieder Reichskanzler? "Berlin, 23. Mai." Bon besonderer Seite wird behauptet, falls eine Einigung bei den schwebenden Verhandlungen der Parteien zustande kommen sollte, werde voraussicWich wieder ein Kabinett unter Führung des bisherigen Reichskanzlers Dr. Marx gebildet werden. Vergewaltigung d r Eise bahn. 40 prozentige Herabsetzung der Beamtenzahl. Genf, 23. Mai- „Petit Parisien" meldet: Die gestrige Sitzung des Orgamsa-ionskonuses für die deutsche Reichsbahn hat den endgültigen Plan sür das neue Statut der deutschen . Reichsbahn gegen die Stimmen der anwesenden deutschen Ver treter Bergmann und Vogl Mgestimml. Anpassung der Beamtenschaft an die neue Be- kMsrrforM ist von den -alitierten« Vertretern vorMWägen«, «daß für .«le Zahl dar Bitten und Arbeiter xro-cnLt'P «sie Kopfzahl der englischen Eisenbahner maßgebend sein soll. Das würde eine 4 0 prozeutiae Herabsetzung Heu jetzt in her Reichs bahn DeschäftiOen zur «Folge «haben. Die Berattmeen «sollen bis Enbe «nächster Woche fortgesetzt werben, woraus sich «die deutschen Vertreter «nach Berlin ««zurückbegeben. Zum Manifest -es demokratischen Kontrollyerdlmdes Paris, 24. Mai. Der Londoner Vertreter der Havas- Agentur erllärt, er habe aus offiziellen Kreisen folgende Mittei lung über das von dem demokratischen Kontrollverbande verbrei tete Manifest erhallen. Man versuche überhaupt nicht, daß das Ausland annchme, daß die Erklärung des Verbandes die Absicht der englischen Regierung zum Ausdruck bringe, ihre Politik der strikten Befolgung des Versailler Vertrages auszugeben. Die MtsWMMWiWrozch Von volkswirtschaftlicher Seite wird uns geschrieben: Soeben hat die Reichsbank verkündet, daß sie nicht gesonnen sei, ihre Kreditpolitik irgendwie M ändern, daß auch nichts an den umlaufenden Gerüchten über einen allgemeinen Zahlungsaufschub wahr sei. Verursacht wurden diese Gerüchte übrigens hauptsächlich dadurch, daß kein Tag mehr vergeht, ohne daß dieses oder jenes Unternehmen die „Geschäftsaufsicht beantragt" — was man früher etwas weniger vornehm mit „Pleite^ bezeichnet hat. Wenn der Pleitegeier ein altes Unternehmen wirklich produktiven Charakters ergreift, wie es beispielsweise das unter Geschäftsaufsicht gestellte Stahlwerk Becker ist, fo be deutet das einen schweren volkswirtschaftlichen Verlust. Aber um die zahllosen Neugründungen, die uns die Inflationszeit bescherte, und deren sabelhaft große Kapitalien — aber in Papiermilliarden — jetzt zu den winzigsten Goldmarkbeträgen zufammenschmelzen, ist es weniger schade. Es war unnötig, daß in den Großstädten die „Banken" und Finanzierungsinstitute wie die Pilze unter dem warmen Regen der Inflation aus dem Boden schossen. Aber nicht nur der finanzielle, auch der wirt schaftliche Zwischenhandel schwoll zu völlig un gesunden Ausmaßen an. Waren, die früher vom Produ zenten zum Konsumenten durch zwei oder drei Hände gingen, wandern jetzt durch die doppelte Zahl, und jeder will dost an diesem Zwischenhandel verdienen. Und zwar „anständig" verdienen. Manche sog. Handelsunterneh mungen haben die reelle wirtschaftliche Berechtigung des Handels, nämlich die Stätten der Produktion mit den Swtten des Bedarfs zu verbinden, tatsächlich nicht mehr im Auge, sondern sind zum Selbstzweck geworden. Viel größere Teile unseres Volkes sind aber in dieser nicht mehr produzierenden, sondern nur verteilenden volkswirtschaft lichen Funktion tätig, obwohl einmal die Volkszahl als solche durch die Gebietsabtretungen um 6 Millionen ab- genommen hat, vor allem aber die Menge der produzierten Güter selbst sich ganz außerordentlich verringerte. Dabei haben gerade die zwischenhändlerischen Kreise es am wenigsten gelernt, die Gewinnquoten entsprechend der Stabilisierung der Währung herabzusetzen und sich mit geringen Gewinnen zu begnügen, wie sie im Frieden die Regel waren. Der Grundsatz des „aroßen Umsatz. Regierung ist entschlossen, alles zu tun, was in ihrer Kraft steht, um die sosortige Ausführung des Dawes-Gutachtens zu sichern. Die maßgebenden Londoner Kreise verweisen weiter auf die Er klärungen, die Macdonald am 19. April in Port abgegeben hat, wobei er u. a. sagte, daß Großbritannien und seine Verbündete« mehr denn je zusammenstehen würden, wenn Deutschland nach einer formalen Uebernahme der Verpflichtungen des Sachverstän digengutachtens auf Ausflüchte sinne. Vor der Katastrophe im Ruhrgebiet. (Eigener Fer »sprech «dien st der „S a ch s e n - Z e i t u n g".) Köln. Die «Unterlassung «der Notstanbsaübeitm «bringt die «Gefahr des Ersaufens «der «Schächte auf allen «Zechen« «des Ruhr- gedietes mit sich. Die untersten «Söhlen der Schächte sind bereits mit Waffer gefüllt. Der litauische Finanzminister mit Riesen- snmmen drnchgedrannt. Königsberg. Aus Kewno 'wird «gemeldet: Der litauische Fsncmzminister D unter Mitnahme von «anderthalb Million-eni Dollar und 200060 Goldmark flüchtig geworben. In Litauer Finanzkreifett herrscht Panikstimmung. Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Japan und Frankreich Tokio, 24. Mai. Das japanische Außenministerium ver öffentlicht ein Kommunique zu den Besprechungen, die der fran zösische Gouverneur von Indo-China-Merlim kürzlich hier mit Vertretern der japanischen Regierung geführt hat. In dem Kommunique steht, daß die Basis zum Abschluß eines Handels vertrages gefunden sei. Irgendwelche wichtigen Fragen, die aus die internationale Politik im allgemeinen sich beziehen, seien nicht zur Sprache gebracht worden. Die Lage in Nord-Syrien. Paris, 24. Mai. Die Pariser Blätter veröffentlichen eine Meldung aus Beiruth, wonach verschiedene Angriffe aus Dörfer in Nord-Syrien von türkischen Räubern unternommen worden seien. Am 14. Mai sei das Dors Meden-Ekbes von türkischen Räubern geplündert worden. Außerdem seien drei Dörfer nördlich von Azaz gleichfalls von Banditsn in der Nacht vom 14. zum 15. Mai überfallen und ausgeplündert worden. Schließlich wurde ein französischer Beobachtungsposten nördlich von Meden-Ekbes ain 16. Mai überfallen. Ein Korporal wurde getötet, zwei Soldaten wurden verwundet. Vorstehendes Tele gramm wurde vom Quai d'Orsay der Presse übermittelt. kleiner Nutzen" wird in seiner« zweiten Hälfte nicht mehr anerkannt. Es ist Tatsache, daß man sich nicht wie früher mit einem 12- bis ISprozentigen Gewinnnaufschlag be gnügt, sondern 30, ja 50 A dafür in die „Kalkulation" einsetzt. Dabei ist noch daran zu denken, daß die Her- stellungs- und damit die Beschaffungspreise infolge von NohstoffknappheiL, Steuern, Erhöhung der sozialen Lasten, höhere Kreditzinsen und andere Ursachen die General unkosten schon an und für sich höhere sind, diese Unkosten aber von einer wesentlich geringeren Gütermenge getragen werden müssen; damit wird auch der prozentuale Gewinn zuschlag zu einem weit höheren absoluten Betrag, als es im Frieden üblich war. Das muß aber die Entrüstung der anderen Volks klassen erregen, die in ihren Einkommen beträchtlich her abgedrückt worden find, also der Beamten, Arbeiter, Angestellten, übrigens auch eines anderen großen Teiles der deutschen Produzenten, nämlich der Land wirtschaft, die für ihre Erzeugnisse nur weit unter dem Friedensstand liegende Absatzpreise erhält, für ihre Bedarfsartikel aber weit über diese Höhe liegende Preise bezahlen muß. Die wirtschaftliche Entwicklung wird aber zweifellos eine größere Einschränkung der Gewinnquoten schon dadurch die Notwendigkeit des Warenabsatzes er zwingen, wenn die Reichsbank als das größte Kredit institut ungesunderen Unternehmungen gegenüber sich bei der Krediihergabe zurückhaltend erweist. Das mag noch manchem überflüssigen Zwischenglied den Hals kosten; aber die Zeit der zwanzigjährigen „Bankdirektoren" und „Exporteure" muß baldigst vorbei fein. Diese kaum der Portolasse entwachsenen Jünglinge müssen eben wieder wirklich produktiven Beschäftigungen zugeführt werden. Krieg, Reparationen und Inflation haben unsere Wirtschaft.ausgezehrt und ausgehöhlt. Die Güter, die produziert werden, müssen auf kürzerem Wege zum Ver braucher gelangen. Die Absatzkrife ist aber durch den Pro duzenten, namentlich aber den Verkäufer zum großen Teil selbst verschuldet worden, weil man nicht rechtzeitig sich entschließen konnte, die Gewintt spanne zu ver kleinern. Im Auslande sind deutsche Waren zu teuer; im Jnlande hofft man sie zu diesen höheren Preisen los zuwerden, bedenkt aber dabei nicht, daß man damit den Kreis der Abnehmer ständig mehr und mehr verkleinert, bis man schließlich doch eines Tages genötigt ist, die Ware mit Verlust abzustoßen. «MW