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Weißeritz-Zeitung : 23.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260823
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-23
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.08.1926
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92. Jahrgang Nr. 195 2.^ 's/ iMi -> ^3 SS 3 - » , -I M L 2 « "8 2 's-! 2^2»^ 3'8 3 Z : s. Z ^g< ? S-^HL 3 3 E A«zekge»prMr M« « Millimeter »reit« 'petltzerke AI RolchSp^mi^ae- OingesaiM »nö R«Llam«n 00 RelchSpfennIg«. !-2—-0» S > V -r vr- rsZ« »- MzugSprei«: Für einen Monat 2 Reichsmark mit Zutrauen, einzelne Rammern IS ReichS- pfenniae. Gemeind« - VerLamd« - Girokonto Rammer » Fernsprecher: Amt Dippoidit- «rlLe -lr. S. V-ftscheckonto Dreien irS4S. o° rv -'L^y iZsl 3 2.L °r>s8 3 » 2 v -- 2 n.-ri Oeffentl. Sitzung des Schulausschusses in Dippoldiswalde Dienstag, am 2s. August 1926, abends 7 Uhr im Rathaussaal. Die Tagesordnung hangt lm Rathaus« aas. -3ZZS- BW r—Z'D'ZH Wegesperrung. Die wegen Mastenschutt auf der FalkenhaIner Strohe zwischen Fallbachbrücke an Abt. 46 und Dönschtener Dorfweg, welcher an Abt. 42 von der Falkenhalner Straße abzwelgt, fest gesetzte Sperrzeit wird bis zum Mittwoch, den I. Sep tember 1926 verlängert. korrtamt 8chmiedeberg, am 22. August 1926. »?' 8 AZ Z VSsles Blak snlhäll -le amllichen BekanulmachungeL -e» Amlshauplmannschafl, »es Amksgertchl« AN» -es Sla-lrals Zu Dippol-iswal-e -8 2 ... ... , r fuhr auk der Kaltzer Landstraße der in der Milte der vierziger Jahre stehende Maurer Raffel, der in Boderih an einem Hebeschmaus teilgenommen hatte, auf dem Heimweg mit feinem Fahrrad gegen «in Geschirr und erlitt dabei «inen schweren Schädelbruch, der zum Tode führte. Wie sich das Unglück ereignen konnte — sowohl das Geschirr wie auch das Fahrrad waren beleuchtet — dürften die weiteren behördlichen Ermittelungen ergeben. ! 3 3»«- § A d-E große Scheune in Flammen auf. Beide Objekte gehören zum landwirtschaftlichen Betriebe der Bezirksanstalt Saalhausen. Die Scheune enthielt fast die gesamte diesjährige Getreideernte des zur Bezirksanstalt gehörigen Betriebes. Die Strohfeime war noch Nt voll o-L °us dem Stroh des bereits aUsge- droschenen Getreides. Die Feime wie die Scheune brannten voll ständig nieder. Der Brandschaden ist sehr erheblich. Am Sonn- kagmorgen gegen 2 Uhr stellte sich der Polizeiwache in Freital der FZrsorgezögling Krancher mit der Selbstbezichkigung daß er das schadenfeuer mit Borsah angelegt habe. Er war fräh-r ^ Hausen untergebrachk gewesen, zuletzt in der Anstalt Bräunsdorf. Als er Sonnabend zu einem Zahnarzt gebracht werden sollte, er griff er die Flucht und tauchte abends in Saalhausen auf. Aus reiner Wollust legte er das Feuer an. An der Brandstelle waren 16 Feuerwehren bis In die Sonntags-Bormittagsstunden tätig. Günstiger Wind verhinderte ein weiteres Umsichgreifen des Feuers. Dresden, 21. August. In der gestrigen Sitzung H«S Krelsaus- schuffes zu Dresden wurde nach längerer Aussprache der Umbe- zirkung des Zägerparkes aus dem Gutsbezirke Dresden - Albert stadt in den Stadtgemetndebezlrk zugpstimmt, vorbehaltlich der Zu- stlmmung der Amtshauptmannschaft Dresden. Wetter wurde die Berufung des Kirchenvorstandes der Kreuzkirche gegen die von der Stadt Dresden für die Kreuzklrchenvefpern erhobenen Ver- gnügungsst«uern mit 7 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Die Ange legenheit wird vor dem OberverwalkungSgerlcht zur erneuten Ver handlung kommen. — , , , — Festgenommen wurde ein Postbetriebsasflstent des Dresdner Hauptpostamtes, der ausländische Briefe entwendet hat, um auf diese Weise Geldbeträge zu erlangen. — Sonnabend in der 10. Abendstunde fuhr au i das Schild „Staatsstraße 17" mit Winkeleisen ebenfalls in die I Bordkante elngelaffen. Mußte wirklich ein neues Hindernis ge- I schaffen werden, konnte die Tafel nicht wie die Richtungslafel „nach Freiberg" auch gleich an dem Leitungsmaste angebracht oder an der Innenseite des Fußsteiges am Zause ausgestellt werden? Es ist wirklich nicht recht zu ersehen, warum man Imm^r Ber kehrshindernisse schafft, wenn sie zu umgehen sind. — Aus Landwirtskreisen wird uns geschrieben: Nachdem die I ersten Druschergebnisse auch in unserem Bezirke von voriger I Woche vor uns liegen, finden die mehrfachen Artikel in unserem I Blakte vom Mai und Juni leider voll und ganz ihre Bestätigung. Die Befürchtungen, daß der Roggen schlecht verblühte und viel I flache und geringe Körner liefern würde, entsprechen voll und ganz I den Tatsachen. Just vorige Woche konnten wir von der Bautz- ner Gegend lesen, daß dort vom sächsischen Acker' 6 Zentner und darüber, auf besten Lagen nur 18 Zentner Roggen auf den Acker I erdroschen wurden. Bei uns Ist es nicht viel anders. Hinzu kommt I noch die Minderwertigkeit der Ware. Während jahrelang die ! Basis für normalen Roggen an den Produktenbörsen 72 Kilo- I gramm das Hektoliter galt und alle Ware, die darunter wog, niedriger bezahlt wurde, wird der Roggen dies 3ahr an der Börse mit 7V Kilogramm das Hektoliter als guter, der schlechte mit 65 bis 69 Kilogramm beziffert, und dementsprechend bezahlt. Auf einem Gute unserer Umgebung ergab der Drusch von schlechtem Roggen, nachdem eben 15 Proz. an geringen und flachen Körnern I ausnotiert wurden, immer nur noch ein Gewicht von 66 Kilo- I gramm das Hektoliter. Bei neugedroschenem Winlerweizen mit I einwandfreier Körnerausbildung betrug das Hektolitergewicht gar I nur 64 Kilogramm gegenüber 74 Kilogramm normaler Basts. In einem Falle wurde bei einem von der Funkrankheit der Winter- I gerste befallenem Stück, verursacht durch die allzu große Nässe, I nicht einmal die Aussaat erdroschen! Die Gerste war in vielem I Falle überhaupt zu keiner Berkörnerung gekommen. Wir haben somit In diesem Jahre, obwohl unsere Scheunen sich füllen wer- I den, mit einer großen Strohernte, aber geringen Körnererträgen zu rechnen und werden diese Ausführungen wohl auch im Laufe der nächsten Wochen von anderer Seite ihre Bestätigung finden. v»Is«. Beim Gewitter am Mittwoch vormittag traf neben I dem Blitzstrahl, der die Däberihische Scheune einäscherk«, «In Kaller Schlag unsere neuelngewelhke Turnhalle und richtete I einigen Schaden an. Reichstädt. Einen raschen Tod fand vergangenen Sonnabend I der hier stationierte staatliche Straßenwärter Pellmann: Auf I einem Dienstganae war ihm, der schon früher einmal an einem I schweren Magenleiden gelitten halte, unwohl geworden, so daß er I sich an den Straßenrand niedersehen mußte. Vorübergehende be- I nachrichtigten seine Frau, die ihn mit Hilfsbereiten heimholte. Dort I verstarb P. bald darauf. BorlaS. Borgestern fuhr ein von einer Dame gelenkter Kraftwagen hier in einen Zaun. Wagen und Zaun gingen kapuk; I die Führerin, die erst am Tage vorher den Führerschein sich ge- I holt hatte, kam mit dem Schreck davon. B8renst»in. Die gemeinsame Sitzung der Gemeindeverord- nelen von Stadt und Dorf Bärenstein am vergangenen Donners- I lag hat zu dem Beschluß einer Verschmelzung beider Gemeinden I am 1. Oktober dieses Jahres geführt. Angeregt wurde die Ber- I schmelzung vor etwa einem Vierteljahr von Stadt Bärenstein aus. j Der bisherige Bürgermeister Mende von Dorf Bärenstein wurde I zum neuen Oberhaupte gewählt; erster Stellvertreter Ist Schneider- I meister Vorig, zweiter Stellvertreter Fabrikant Dimmel. Die Freiwillige Feuerwehr hofft man durch neue Mannschaften auS I Dorf Bärenstein zu verstärken, daß diese dann die jetzige Dorf- l spritze besehen können. Da beide Gemeinden fast in ollem gleiche I Interessen haben und, fast stets, soweit solche In Frage kommen, gleichen Verbänden angehören, war die Lösung der einzelnen ! Fragen leicht. Auch die Personalfragen konnten rasch gelöst-1 werden. Rathewalde. Eine bei einem hiesigen Gutsbesitzer dienende I Wirkschaflsgehllfin war am 2. August früh 3 Uhr von der Tanz- I musik helmgekommen und seitdem verschwunden. Nachdem alle Nachforschungen, auch seitens der Polizei, erfolglos geblieben wa ren, entdeckte ein Dtenstbote des Gutes am vorigen Montag, also genau nach 14 Tagen, das fast zum Skelett abgemagerte Mädchen, das keine Ursache für sein unbegreifliches Benehmen angeben konnte, auf dem Heuboden. Neustadt. Vom Landgericht Bautzen war ein hiesiger Zi- garrenfabrikant wegen unlauterer Mechselgefchäfte zu einundetn- halbjährlger Zuchthausstrafe sowie dreijährigem Ehrenrechtsver lust verurteilt worden. Bei erneuter Verhandlung wurde jetzt das Urteil von derselben Instanz umgewandelt in einjährige Gefäng nisstrafe mit zweijähriger Bewährungsfrist, obwohl Ehrsnrechts- verlust bleibt. Meißen, 21. 8. In der gestrigen Sitzung der Stadtverord neten wurde das Rücktrittsgesuch des Oberbürgermeisters Dr. Ay von den Stadtverordneten einstimmig genehmigt und die sofortige Ausschreibung der Stelle beschlossen. Ein Antrag der Sozial demokraten, die Wahl des neuen Oberbürgermeisters erst nach der erfolgten Gemelndewahl vornehmen zu lassen, wurde abgelehnt. Die Meldung einer demokratischen Korrespondenz, daß für den Posten bereits bestimmte Persönlichkeiten In Aussicht genommen seien, bestätigt sich nicht, sie muß als ein Versuchsballon von in teressierter Seite gewertet werden. Leipzig. Der im einstweiligen Ruhestande befindliche Kreis- Hauptmann Lange—Leipzig wurde mit Wirkung vom 1. August in den dauernden Ruhestand versetzt. Chemnitz. Vor einigen Monaten starb das Kind eines Chem- niher Fabrikanten nach der Einspritzung von Malernserum an Blutvergiftung. Die Staatsanwaltschaft Ehemnitz hak seinerzeit sofort eine Untersuchung eingeleiket und gibt darüber folgenden Bericht aus: Die staatsanwaltschaftlichen Erörterungen haben er geben, daß dem Arzt, der daS Kind behandelt hat, irgendein Ver schulden oder Versehen nicht nachzuweisen ist. Weiter ist er wiesen, daß das Serum, ebenso wie zwei andere weitere Serien des Serums, bakteriologisch verunreinigt gewesen ist. Diese stammten aus dem Chemnitzer städtischen Küchwald-Krankenhaus. Es ist feskaestellt, daß dort bei der Technik der Serumgewinnung bezw. Aufbewahrung Fehler vorgekommen sind, diese richt ein wandfrei war und daß dort irgendeine Verunreinigung stattge- funden hat. Es ist jedoch nicht möglich, aufzuklären, welche der verschiedenen in Betracht kommenden Stellen dafür verantwort lich zu machen ist. Wie der Staatsanwaltschaft bekannt gewor den ist, sind bereits in Aerzte- und Regierungskreisen Bewegungen im Gange, die darauf hinzielen, daß nur solche Stellen mit der Gewinnung und Abgabe von Serum betraut werden dürfen, die sichere Gewähr für einwandfreie Behandlung bieten. Schwarzenberg. Freitag früh in der achten Stunde fuhr in unmittelbarer Nähe der Polizeiwache ein sehr schönes Personen auto beim Umlenken in den Straßengraben, riß dabei die Straßen laterne und den Zaun, der die Hofwiese begrenzt, mit um und wurde von den Insassen — ohne auch nur im geringsten zu ver suchen, den Wagen wieder flott zu machen — fluchtartig im Stiche gelassen. Einer der Mitfahrer rannte über die Hofwiefe, zwei in Richtung Eibenstocker Straße und zwei die Erlaer Straße ent lang, wahrscheinlich um mit dem nach der tschechoslowakischen Grenze fahrenden 8-Uhr-Zug sich aus dem Staube machen zu kön nen. Dabei konnte man beobachten, wie einige der Ausreißer Brille und Bart vom Gesicht abnahmen. Zwei Koffer die ihnen bei der Flucht nur hinderlich werden konnten, ließen sie im Auto zurück. Dieses seltsame Gebaren läßt uns aus Hochstapler sch? ßen, die das Anto auf unlautere Weise sich mmeelanet haben trug die Nummer II 6806. Die Polizei war gleich zur Stelle und nahm die Ver- °lner Viertelstunde war auch der Wagen wieder flott. Das Anto war, wie festgefkellk wurde, In der vor- gestohlen^wm einem Autoschuppen in Dresden-Plauen Pretzschendorf. Die alte Sitte, Jungverheiratete beim ersten Betreten der Wohnung mit allerlei Scherzen zu überraschen, ist auch hier noch In Blüte. Als kürzlich ein junges Ehepaar nach den Anstrengungen des Hochzeitstages in aller Stille sich zurück gezogen hatte und die Wohnung betrat, fiel ihm beim Oeffnen der Tür die größte Kuhglocke, die man im Dorfe halte austreiben können, vor die Füße. Aber damit nicht genug, selbst im Schlaf raume sollten sie keine Ruhe haben, man hatte sich kaum zu Bett gelegt, als ein gewaltiges Glockengeläut begann, so daß man glau ben konnte, sämtliche Nachbarorte läuteten mit allen Glocken. Da bei hatten schadenfrohe gute Freunde weiter nichts getan, als unter den Matratzen eine Riesenmenge von Kuhglocken zu be- testigen, die bei jeder geringsten Bewegung ihr Geläut erklingen keßen. Nicht einmal auf die gewohnte richtige Seite konnte sich jedes legen, ohne den Sturm der Glocken zu entfesseln. Es fehlte nur noch, daß die Feuerwehr, vom Slurmgeläut alarmiert, aus geruckt wäre. Die jungen Leute mögen sich bei ihren guten Freunden für diese liebevolle Aufmerksamkeit bedanken Altenberg. In vergangener Woche ist abermals versucht wor den, in der Bookstakion am Galgenteich einzubrechen. Vom Teiche aus wurde ein halber Meter eines starken Ankerzugsbalkens weg gesägt. Vermutlich wurden die Spitzbuben aber gestört, so daß sie ihr Ziel nicht erreichen konnten. Der Einbruchsversuch ist be reits der vierte beim derzeitigen Besitzer. Böhmisch-Zinnwald. Freilag vormittag gegen -/-11 Ahr war das an der Niklasberger Straße seitwärts der „Linde" nach Ge orgenfeld zu gelegene Wohnhaus der Witwe Eickler in Brand ge raten. Die beiden Spritzenmannschaflen von Sächsisch-Zinnwald und Georgenseld waren rasch zur Stelle, bald traf auch die Frei willige Feuerwehr von Böhmisch-Zinnwald und später die Feuer wehr Geising ein. Die Löscharbeiten gestalteten'sich schwierig, da Wassermangel herrschte. Infolge der günstigen Windrichtung blie ben die Nachbarhäuser vor Brandschaden verschont. Das einge- äscherke Gebäude wurde von der Familie John und der Besitzerin Frau verw. Eichler bewohnt. Da zur Zeit der Entstehung des Brandes nur die kranke Frau John und ein paar kleine Kinder zu Hause waren, während die übrigen Familenglieder auswärts auf der Arbeit waren, sind den Brandgeschädigten fast alle Sachen, Velten usw. mit verbrannt. Freilag. Sonnabend abend gegen 11 Uhr gingen in Saal- Hausen eine Slrohfeime und eine in unmittelbarer Nähe flehende Veranlworllicher Redakleur: Selir Se-ne. — Druck und Verlas: Sari KeSne in «MsvoMsumloe. Montag, am 23. August 1926 n 5'3.2 j ö ev " I II 2 "> 2 »r Weitzeritz Heilung Wgeszeikma mS Anzeiger wr DippoMswaUe, Schmiedeberg mA AeSSsfte Zeitung -es Bezirks OerUiches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach einer recht regnerischen Nacht, war doch noch ein schöner Sonntag aufgezogen, der diesmal bei uns ganz im Zeichen des Kraftverkehrs stand. Die Gebirgsprüfungs- fahrt des ADAC, bei Kipsdorf ährte eine riesige Zahl von Rä dern und Autos aus der Großstadt heraus ins Gebirge. Von den frühesten Morgenstunden an hupte und knatterte es über den Obertorplatz, die Altenberger Straße entlang, von 6 Uhr an folgte in langer Kette ein Kraftwagen dem andern, ein Kraftrad dem andern. Von Freiberg her erhielt dieser Strom neuen Zu fluß an der Einmündung der Frewerger Straße und auch von hier aus machten sich viele Sportler auf den Weg ins Gebirge. An ein ausgedehnteres Morgenschläfchen war für die Anwohner der genannten Straßen nicht zu denken, und wenn sie gehofft hatten, es In einem Mittagsschläfchen nachzuholen, sahen sie sich arg getäuscht, denn da flutete der Kraftverkehrsmitkelstrom zu rück. Irgendwelche Anfälle sind hier nicht zu verzeichnen; auf -er AlkenbeMr Straße wäre jedoch beinahe eine Frau von einem in anderer Richtung fahrenden Auto überfahren worden, als sie dem „rsickflutenden Strome" zusah. Geklagt wird auch darüber, daß noch immer Autos den Sonntags gesperrten Mühlweg nach -er Heidemühle befahren. Spaziergänger, die dadurch belästigt werden, täten gut, sich die Erkennungsnummer des betr. Kraft wagens zu merken und Meldung bei der Polizei zu erstatten. Ein kleiner Unfall, bei dem Personen nicht verletzt wurden, passierte einem Chemnitzer Auto an der Kurve hinter dem Ulkerndorfer Gasthofe. Bei dem starken Verkehr wurde ein aufwärksfahren- -er Wagen aus der Kurve gedrückt und an einen Straßenbaum geschleudert. Dabei wurden der Kotschützer und die Reserveräder weggerissen, der Wagen selbst an der rechten Seite beschädigt. Er wurde später abgeschleppt. Neben dem Autoverkehr herrschte aber auch reger Wanderverkehr und auch die Eisenbahn beför derte viele Wanderlustige neben Teilnehmern am Autorennen, teils nach der Talsperre, teils nach Schmiedeberg zu Wanderungen ins Pöbeltal, teils auch nach Kipsdorf. Zum Früh- und Vor- miltagszug aufwärts machten sich Nachzüge nötig, abwärts wur den ein Sonderzug ab Malter und ein Borzug zum Abendzug ge- fahren. Zum Wandern war -das Wetter ganz besonders geeignet, ein leichter Wind brachte' Kühlung, der Regen ln der Bornachl ließ keine große Staubplage aufkommen. — Montag ist in der amkshauptmann- schaftlichen Nebenstelle (Krlegerfürsorgeamt) an der Weißerih- firaße und Im Kornhause hinter dem Bahnhofe nach Zertrümmern einer Fensterscheibe eingestiegen worden. Der Täter hat sämtliche Kästen durchwühlt, doch ist ihm an ersterer Stelle gar nichts, an zweiter Stelle ein Betrag von 12—15 Mark auS der Porkokasse In die Hände gefallen. Andere Sachen blieben unbe rührt, so daß man wohl vermuten kann, daß der Dieb es nur auf bares Geld abgesehen hatte. Etwaige Wahrnehmungen wer den an die Kriminat-Dienskstelle Dippoldiswalde erbeten. Ein dritter Einbruch wurde in die Verkaufsstelle des Kon sumvereins „Vorwärts" verübt, wo Waren gestohlen wurden. — Am gestrigen Sonntag wurde der sich hier zu Besuch auf- halkende Handlungsressende Schwenke mit seiner Braut fest genommen und dem hiesigen Amksgerichksgefängnis zugeführk. Schw. batte sich fälschlicherweise als Detektiv ausgegeben, mit fal- I scheu Papieren legitimiert und dadurch Betrügereien verübt. — Die nächst« Tuberkulose-Beraiungsstunde in Dippoldis walde findet Mittwoch, am 25. August 1926, von vormittags 10 Uhr ab statt. Dippoldiswalde. Ein Autounfall mit glücklicherweise keinen Folgen trug sich Sonnabend auf der Staatsstraße hinter Oberhäs- lich zu. Gegen '/,12 Ahr passierte ein tschecho slowakisches Auto den Ort. Am Ausgange des Ortes nach der Teichmühle zu wird die Straße ausgebesserk und Straßenarbeiker fuhren in einem Handwagen Makeral herbei. Eie hörten das Marnungssignal des Autos nicht, umgekehrt sah infolge eines entgeaenkommenden Bierwagens der Autofahrer erst im letzten Augenblick, daß der Handwagen quer über die Straße stand, während sich links und rechts vom Magen Personen befanden. Der Autofahrer bremste stark und lenkte, um Menschenleben zu schonen, seinen Kraft wagen bewußt auf den Handwagen, -er in Trümmer ging. Nur so war es möglich, daß niemand zu Schaden kam, auch die Auto- Insassen blieben unverletzt. Für die staatliche Bauverwaltung ist ein Schaden von 60—80 M. entstanden. Am Auko waren beide vordere Kotschützer verbeult, eine Pneumatik geplatzt und am linken großen Scheinwerfer die Scheib« In Trümmer gegangen. Warnungsschilder waren von der Baukolonne nicht ausgestellt. — Die staatliche Skrahenbauverwalkung Ist jetzt dabei, die Staatsstraßen des Landes zu numerieren und an deren Beginn, Ende und wichtigen Kreuzungspunkten Schilder mit dem sächsischen Wappen und der Aufschrift „Staatsstraße Nr. . . ." aufzustellen. Das wird ja nun manchen ganz interessant sein zu wissen, daß er i und der Staatsstraße befindet, es kann vielen auch als Wegweiser dienen, sobald er im Kopfe hak, wo die und jene Staatsstraße hinführt. Nimmermehr können diese Vorteile aber . Nachteile weklmachen, wenn, wie am hiesigen Freiberger Platz, ein solches Schild auf die Bordkante des Fußsteiges gestellt wird. A schon, ebenfalls ein Hindernis, ein starker Leitungsmast i oußstelg-Bordstein und jetzt hak man etwa 2 Meker davon noch
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