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ll' I - / .HP^I ,1 E I! i. >! io >->? .,^ -! iS Iß str «rsch ».Ep (So, In dtl . ,) und Waisenhaus N^1527 " n4 ui' >! ! h. ? .- ss.. ks-4 xr .LL7KL« Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Sonnt, bis ru.)ang«nomme« ^ In der Expedition: JohanniSallee " «straß» a. Mitredactrur: Theodor Drobisch. Lurch die r. Po» vi«t.tjährltch rr »gr. Einzel«, Aumnrm Sounaüend, deu 1. IM 1861. Dr-Sde«, d,n 1. Juni. ,, — Se. Mal her König haben geruht, der» ä In suite der Arm« stehenden ArMerhOd,rlr«tnant Carl die, wegen erlangter Anstellung im Sivilstaatsdienst«. erbetene Entlassung au» der Ar me«, mit der Erlaubntß zum Tragen der Armee-Uniform, alftr- gnädigst zu bewilligen. — St. K. Majestät haben allergnädigst zu genehmigen ge ruht. daß der Appellationsrath 0. Christian Theodor Tauchnitz in Leipzig den ihm von Sr. Mal dem Könige von Preußen ver liehenen rothen Adlerordrn S. Klafft aunrhme und trag«. — II. lk. kk. HH. der Grpßherzog Ferdinand von Tos kana und Höchstdeffea Prinzessin Tochter, Erzherzogin Antoinette^ find gestern Nachmittag halb 1 Uhr von Pillnitz nach Teplitz gereist. — Die Erste Kammer hat gestern über j die kurhesfisch« Verfassungsangelegenheit berathen. Der Deputation»,Antrag: der von der Zweiten Kammer beschlossenen Verwahrung gegen den Bundesbeschluß von 1852 nicht beizutreten, wurde gegen.7 Stimmen, der auf Ablehnung des jenseitigen Antrags an die Staatsregi rung (Mitwirkung zur baldigen Wiederherstellung des RrchtHjustandes in Kurheffen unter Festhaltung der Rechtsbrständig- keit'der Verfassung von 1831) gegen 1 Stimme, und der Antrag, die Eingabe der Abgg. Cichorius und Genossen auf ßch beruhen zu lassen, gegen 4 Stimmen angenommen. — Dir zweite Kam mer beschäftigte sich mit Petitionen. , — vesfentliw« Gerichtsverhandlungen. Am Don nerstag« stand der 25jährige KupferdruSergehilf« Franz Joseph Spengler, zeither unbestraft, wegen einfachen Diebstahls vor hiesigem Bezirksgericht. Derselbe hatte schon seit einiger Zeit bet dem hiesigen Schänkwirt- Herrn E. T. Eisold t« Quar tier gelegen. End« März d. 2- hatte es ihm sehr an Geld gefehlt und hatte rr auch von seinem Arbeitgeber Herrn Zieger keine» zu erwarten gehabt. Da suchte er sich denn auf un redliche Weise au- s»iner Verlegenheit zu helfen und stahl am 1. April d. I. in der Zeit von früh 8 Uhr bis wenig« Mi nuten nach halb S Uhr seinem Wirth« aus dessen Schlafstube «ine goldene Uhr nebst Kette, deren Werth auf 25 Thlr. an gegeben worden ist. Den Diebstahl konnte Niemand anders als Spengler verübt habe«, weil er nicht nur um dies« Zeit allein in dem fraglichen Quartier anwesend sich befunden hatte, sondern auch nach Beschaffenheit der Localität und nach de«, von einer Zeugin zur fraglichen Zeit angrstellten Beobachtun gen die Möglichkeit, daß zu dieser Zeit ein fremder Dieb, oha« daß er von Spenglern bemerkt worden wäre, Eingang in das Quartier genommen haben sollt«, gänzlich ausgeschlossen scheint; sowie sich daran auch die weiter« Wahrnehmung der Eisold- scht« Eheleute und! dtrrn Dienstmädchms knüpft, wonach Speng ler beim Fortgehen aus dem Quartier dir Thür UUverWoffm und «in Gangfenster, welch«« stet« zugrwirbelt gehalten und von außen gar nicht apfzumachen gewesen, offen stehend zurückgr- lassen hat. Keim Kaffertrmken in »er Gaststube- hat er . sich hierauf ziemlich unruhig und in. auffälliger Weise eilig gezeigt, wozu noch der «tgenthümliche Umstand tritt, -daß rrschouTag« zuvor gegm da« Dienstmädchen Schreche« von einem angeblich in dem Quartier wahsaenommenen auffälltgeu Geräusch gespro chen Hab« spL welche« ah» gar nicht stottgesunden zu ha ben scheint, vielmrhr auf sein Schuldbewußtsria und darauf schließen läßt, daß er jene Veranstaltungen absichtlich getroffen Hab«, um den verdacht von sich abzulenken. Ferner wurde Spenglern auch zur hast gelegt, daß er «inen Herry Etsold gehörigen, auf 1 Thlr. grwürd«t«n, schönen SpazirrstoS heim lich an sich und in Gebrauch genommen habe» dieser Stock war von ihm hier und da für sein Etgenthu« au-gegeben worden, halt« sich auch später in seinem BeU versteckt, laorge- funden, so daß dt« Vermuthung nah« lag, daß er denselben sich widerrechtlich anzueignen beabsichtigt habe. Spengler läng» > nete hartnäckig, den Diebstahl begangen zu haben. Allein da» Gewicht der Zeugen erdrückte ihn. S« war gar nicht ander» möglich, als daß er den gegebenen Verhältnissen und Umstän den gemäß der Dieb gewrsen sein mußte. Freilich kam die Uhr nicht wieder zum Vorschein, und ob in späterer Zeit Spengler im Stand« fei« wird, dieselbe zu bezahlen, steht wohl sehr da hin Den« der Gerichtshof hielt ihn des verübten Uhrendirb- siahls für überführt und verurtheiltr ihn zu 8 Monat«» Ar beitshaus, sprach ihn aber in Bezug auf di« Entwendung de» St-cke« in Mangel ausrrichenden Beweises klagsrck. 7- Di« «Ueberstcht dsr im Jahre 18S0 vom vberappel- lationsgericht gegeben« Entscheidungen? von v. vt Langenp lie fert abermals einen in hohe« Grade belehrende» Britjig-. zur Lrtminalstatistik, belehrend nicht blos für den Juristen «yd Sta- tistikrr, sondern unläugbar auch für den Staatsmann und.Eul- turhistorikrr, um so mehr, da di« Uederslcht von einem Mann« herrührt, der «in an sich tovtes Material so zu bis,den und mit der Spracht der Belehrung auszuftatten im Stande ist, wir es nur «enigen Männer» gegeben ist. Lewer hat der für das Wohl und Weh« der Menschhett so tief fühlend« Verfasser keine Gelegenheit gehabt, sittlich« Besserung i« Laufe des vn- stoffeuru Jahres zu.beobachten, «her da» Gegentheil. M dürste sich hierdurch bewahrheitest, daß di« Straft« in sehr vielen »äl- len ahn« nachhaltig« Wirkung bleiben; «» läßt sich aber auch nicht »erkennen, wie schwer es für dm einmal dem Strafge setze Verfallt««» sei, sich wieder avfzurichtm und sich eine, de.