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Dresdner Journal : 08.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186304085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-04
- Tag 1863-04-08
-
Monat
1863-04
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 08.04.1863
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1863 Mittwoch, den 8. April n 4. NI DresdnerIourlmt SN» DaS in Kopenhagen am 30. März publicirte kgl. Patent über die Versassungsverhältnisse der Herzogthümer wird in der „Neuen Preußischen Zeitung" also dargestellt: „Die zur Geltung kommen den Grundzüge dieser neuen Stellung Holsteins sind in Kürze: Ausstattung der holsteinischen Stände mit gesetz geberischer Competenz in gemeinschaftlichen Angelegenhei ten, ohne daß dadurch der Neichsrath in seiner Wirksam keit gebunden wird, so daß also, wenn keine Ueberein- stimmung zwischen den beiden Versammlungen erreicht wird, die Gemeinschaft bezüglich der behandelten Ange legenheit aufgehoben werden kann, — Bewilligungsrecht der holsteinischen Stände für die gemeinschaftlichen Aus gaben über das Normalbudget hinaus, doch so, sdaß eine Verweigerung derselben seitens der Stände die Regierung nicht verhindern kann, dieselben mit Zustimmung des Reichsraths für die übrige Monarchie anzuordnen, ohne daß sie dann Holstein zur Last fallen. Indem die Re gierung also an den Bestimmungen der Kundmachung vom 28. Januar 1852 frsthält, sind nur in zwei Be ziehungen Aenderungen eingetretrn. Es werden die Lu den Herzogthümern Holstein und Laurnburg ausgeschrie benen Mannschaften in eine besondere HeereLabthrilung formirt, deren Bataillone das holstein-lauenburgische Bun- descontingrnt abgeben, aber unter der Oberleitung des Krieg-Ministeriums verbleiben. Die Ausgaben für diese f Emil de Lavrlrhe in Gent hat «ine Urber- setzung de» „Nibelungenliede-" in- Französisch« veröffent licht, die im Journal de- D-bat-" sehr gerühmt wird. Dre-den, 7. April. Die officiöse „General - Corresondenz aus Oesterreich" schreibt: „Bezüglich der polnischen Frage kreuzen sich Telegramme, die einander geradezu widersprechen. Es wird gut sein, dabei nicht aus dem Auge zu verlieren, daß die Regierung in einer Ange legenheit, bei welcher selbst die Form schon von unge heurer Wichtigkeit ist, sich nicht in der Lage befindet, fortwährend darüber Aufschlüsse zu ertheilen, ob der Stand- G—ßraptzie. von den „Mittheilungrn aus Just»- Prrthe»' geographischer Anstalt über wichtig« neue Erforschungen auf dem Gesammtgrbiete der Geographie von 0r. A. Petermann" ist daS zweite Heft des Jahrganges 1863 erschienen. Generalleutnant v. Blaramberg, Direktor des kais. russischen topographi schen Kriegsdepot», der die Herstellung der russischen Generalstabskarten in 12 großen Blättern im Maßstabe von (herauSgcgeben von der kais. geographischen Gesellschaft), die ausgedehnteste Aufnahme dieser Art in Europa, leitete, giebt darin ein werthvolleS Memoire zu derselben, welches sich über die kartographisch« Kennt- niß deS europäischen Rußlands im Lichte der Gegenwart verbreitet. Auch über die russischen Aufnahmen deS kaS- pischrn Meere» unter Capitän Jwaschinzoff wird in einer andern Abhandlung Bericht erstattet; nach der bei gegebenen colorirten Karte bildet da» Becken diese» Binnenmeeres zwei große getrennte Vertiefungen von bei nahe 3000 Kuß Tief«. Da» Heft enthält ferner Be richte über die schwedische Erpedition nach Spitzbergen, di« Beobachtungen de» tüchtigen Reisenden vr. A. Echläfli in Kurdistan und Mesopotamien, u. s. w. Telegraphische Nachrichten. Krakau, Gountag, S. April. Nach Berich ten au- Polen find in der Krakauer Wojwod- schäft ueur gut bewaffnete Jnsurgentrvbanden unter - punkt, den jene Telegramme erwähnen, auch der richtige vder ob er nicht veraltet sei. Was das angeblich ener gischere Auftreten Englands betrifft, so dürfte es nicht überflüssig sein, zu bemerken, daß die so entschieden frzed- " lichen Aeußerungen Lord Palmerston'» in seiner letzten -- Rode jedenfalls neuern Dalums sind, als die Mitthei lungen jener Journale, welch« dos Grgentheil behaupten. Wir glauben übrigen» nicht zu irren, wenn wir anweh- «tn, daß die Verhandlungen wegen einer gemeinsamen diplomatischen Action, für welche unläugbar Anhalte punkte vorhanden find, sich noch in der Schwebe befin den." — Die „Donau-Zeitung" sagt in derselben Angelegenheit weiter: „Die Welt konnte aus dem bis herigen Verhalten Oesterreichs die Ueberzrugung schöpf«», t-daß es allen Rücksichten der Menschlichkeit und Billig ¬ keit zu genügen willens ist. Ohne seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen untreu zu werden, vermied es Alles, was i nur einen Schatten auf seine Unparteilichkeit und die Reinheit seiner Absichten werfen konnte. Ungeachtet per unläugbarrn Schwierigkeiten seiner Stellung faßte es die so plötzlich aufgetauchte und bedrohlich herangewachsene Frage mit zarter Hand an. Mit dem aufrichtigen Wunsche, eine befriedigende Lösung derselben hrrbeizuführrn, ver bindet eS keine eigennützigen Bestrebungen, keine Rück- . Haltsgedanken. Es will die Wahrung unzweifelhafter Rechte Polens, zugleich aber auch die Wahrung des all gemeinen Friedens und der bcsondern Interessen de- Kai- serstaatrs. Au» diesen drei Rücksichten seht sich das System r seiner bisherigen Haltung zusammen, und wer billig und unbefangen ist, wird seiner Politik das Zeugniß nicht versagen, daß sie nach jeder Seite hin eine möglichst ver söhnende war. Diesen Charakter muß sie auch in Zu- kunft bewahren. Mit dem Fortschreiten der Ereignisse, die nicht immer berechenbar, der Verwickelungen, die bei dem besten Willen nicht allemal lösbar sind, können wer möchte dies läugnen — Modifikationen in der Weise . des jetzigen Benehmens unvermeidlich erscheinen. Denn auch inf Völkerleben gebiert jeder Tag neue Sorgen, und in dem Maße, als die Eonjuncturen sich verändern, muß staatsmännische Voraussicht den Gehalt der ergriffenen Maßregeln prüfen, ob er auch der neuen Lage noch voll kommen entspreche. Aber unabhängig von den Mitteln im Detail ist der leitende Gedanke, der sie alle tragen :. muß, und der nothwendig aus den Bedingungen unser- staatlichen Lebens hrrvorgeht, der Gedanke friedlicher AuS- , gleichung ohne Verletzung irgend eine» anerkannten Rechts, Mtzna eiocheiü», AaMei»»tzWi» »tz«a Utzber-ürzung »»d Lei denschaft. Indem Oesterreich diese« Gedanken frsthält, verleiht eS seinen Bemühungen eine kraftvolle Stütze, der europäischen Ordnung und seiner eigenen Sicherheit und Wohlfahrt «ine kostbare Bürgschaft." — kksrrateaannahou auswärts: Latpüg: k». Ommwoiooiir <t«» 1>r«8<tn«r lourn»!«; «d«aä»l>.. 8. Lsal.««, L. lel-axn; »»wdarx - «Noa» ttnoaaorii« L Voul.,«; -«rUa: Lucl, kanäl-, ttiraner»«'» Vur««ui tk. »raotaa: l.ovl» iirLnorn; kraoUturt o.lt : Luobk.; HUn: -tooi.r KSvsili»; kari,: v. (28, ra« dno» easono); kruz: t «. Niickk.; Vtan: Oomptotr «1. U. >Vieuvr LuiMvx, 887. Heraus-rber: LSnlgl. klrp«äitic>i> <!«» lrr«,仫r lonroulo, vrooäoo, Isartoootr»»,« Ko 7. Heeresabtheilung werden von Holstein allein bestritten (mit rinrm Zuschuß von ^auenbaiz), während eS an den Ausgaben für die dänische Armee nicht mehr Theil nimmt und nur nach Verhältniß zu den Kosten der gemeinschaft lich verbleibenden Oberleitung der Armee lKriegsmini- strrium), der militärischen BildungSanstaltrn und der Garde de» Königs beizusteuern hat. Die Regierung erreicht dadurch zunächst den finanzielle« Vortheil, daß das ge meinsame Budget, durch Wegfall der Ausgaben für die Armee, so erleichtert wird, daß ein Zuschuß HolfteinS zu den gemeinschaftlichen Ausgaben in Z»kunft unter normalen Verhältnissen nicht nöthig wird, und ferner den föderativen Vortheil, daß die holsteinische Heeresabthei lung nunmehr ganz den desfallfigen Bundesbeschlüssen gemäß organisirt werben kann. Die Maßregel empfiehlt sich schließlich auch dadurch, daß sie den bei den Verhand lungen des Jahres 1851 und 1852 seiten des Bundes ansänglich geäußerten Wünschen, wie auch dem von den Holsteinern wiederholt ausgesprochenen Verlangen nach eigenem TruppencorpS entspricht. Die zweite Veränderung ist die, daß in Betreff der localen Verwaltung des Zoll-, Post-, Domänen» und Telegraphenwesens der Neichsrath und die holsteinischen Stände, jedes für sein Territorium, die Vrrwaltungsanordnungrn zu treffen haben, während die Einnahmen und natürlich auch die allgemeine Gesetz gebung in diesen Branchen (also Zolltarife und dergl.) gemeinschaftlich bleiben. Auf die politisch - verfängliche Seite de» ganzen Arrangements kommen wir später zurück." — Die liberalen preußischen Blätter äußern sich bereits über den lehtgedachten Punkt. So sagt die „N at.-Z tg ": „Der Plan hat den Vortheil, daß er die Aussonderung nur so weit durchführt, als eben nöthig ist, um die po litische und konstitutionelle Verbindung Dänemarks und Schleswigs zu einem „Eiderstaate" herzustellen, ohne die Tributpflichtigkeit Holsteins für dänische Zwecke und In teressen zu beseitigen. Holstein soll demnach für die dänische Marine, das dänische Prnsionswesen, die dä nischen Finanzen, das dänische Ministerium des Aus wärtigen rc. in Ueberrinstimmung mit dem Normalbud get von 1856 einen Tribut von über 2i4 Mill. Rthlr. pro Jahr bezahlen. In diesen Punkten soll deshalb die Gemeinschaft aufrecht erhalten bleiben und den Ständen auch ein Bewilligungsrecht nicht zugestanden werden. Uebrigrn» verspricht man, wenn di« holsteinschen Stände sich ohne Widerstand dem Staatsstreiche vom 30. März fügen wollen, Hand schöne Dinge. Es sollen nämlich ,chie laut - -Harn Wünsche »ach grö ßerer religiöser »nd bürgerlicher Freiheit", rrsp. wir es in dem Reskript an Hall heißt, „die Fragen, betreffend die Preßfreiheit, daS Petition--, Vereins- und Versamm lungsrecht gebührend berücksichtigt werden." Auch die Vorschriften über die Zusammensetzung der Ständever- sammlung sollen einer Reform unterzogen, eine Erwei terung de» Wahlrechts und der Wählbarkeit zugestanden, „ja sogar" — die Liberalität ist wirklich staunenswerth! — „beschließende Mitwirkung der holsteinschen Vertre tung mit Rücksicht auf die bcsondern Finanzen Holsteins eingeräumt werden." Und für das Alles verlangt man Nichts weiter von uns, als Anerkennung der dänischen Oberhoheit, Leistung eines respectabeln Tributs und — einen Verrath an Schleswig, eine unwiderrufliche Prris- grbung dieses Landes, ein Zerreißen aller Bande, die seit Jahrhunderten Schleswig und Holstein verknüpft haben. Daß zu einem Eingehen auf ein solches Pro gramm eine holsteinsche Landesvertretung nun und nimmer zu bringen sein wird, daS wird man nachgerade wohl in Kopenhagen wissen. Der Staatsstreich vom 30. März ist also, wie jenes Casino-Programm von 1848, eine Kriegserklärung. Die Bekanntmachung enthält aber auch in ihrem Eingänge die offene und ausdrückliche Los sagung von der Bekanntmachung vom 28. Januar 1852, d. h. also von den damals mit deutschen Mächten ge troffenen Vereinbarungen Nun denn: die unseligen Noten und Depeschen von 1851 wären also von Däne mark zerrissen worden; eS ist jetzt an Deutschland, die Consequenzen hiervon zu ziehen. Dänemark selbst hat l«bul, ra», gemacht; der Bund wird jetzt auf seinen Be schluß vom 17. September 1846 zurückzukommen haben." Hartmann wie sämmtliche Mitwirkende durch dir gestrige hiesige Aufführung desselben ein außerordentliches Ver dienst sich erworben und den Dank aller Kenner und Verehrer der Bach'schrn Musik im reichsten Maße ver dient haben. Möge die unverkennbare Thrilnahme de» äußerst zahlreich versammelten Publikums ihnen wenig stens einige Genugthuung für ihre außerordentlichen Mühen gewähren und sie zu einer baldigen Wiederholung der großen Bach'schrn „Passion" oder Vorführung eines ähnlichen Meisterwerke» der Kirchenmusik auffordern. Literatur. „Neue historische Erzählungen und Bilder aus dem Leben. Von Eduard Gott wald. Leipzig, Verlag von Chr. E. Kollmann. 1863." Es find elf theil» längere, theil- kürzere Geschichten mit historischem Anhalt, welche der auf diesem Gebiet« be liebte Verfasser in vorliegenden zwei Bändchen dem Lese- publicum tzarbietet. Ohne den Apparat kunstreicher Brr- und Entwickelung sonderlich zu benutzen, weiß der in der Specialgrschichte wohlbewanderte Autor seine Stoffe gewandt, anregend und i« Kürze vorzutragrn. Für sächsische Lelrr »erden „Dresden» PrüfungStage" (im Jahre 1813) und „Leipzig im Jahre 1593" (Verfol gung der Kryptocalvinisten) von desonderm Interesse sein. Jnzleichen haben uns namentlich angesprocben „Der Kinderraub zu Hameln", „Die Folgen einer Ohr feig«" (Schlacht bei Wasungen) und „vr. Marti« Luther al- Jäger". „Der Polizeidirector von Luzern" bietet riu politische» Zeitbild, da» in de« letztverstossenen De- cennien spielt, wo vr. Steiger nebst vielen andern »ackern Männern End« de» Jahre» 1844 au» L»zrr« al» poli tisch Verfolgter hatte flüchten müsse». V- 78. 1 —— - Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. theaterS und von einer größern Anzahl der Mitglieder der k. musikalischen Hofkapelle zu Dresden sowie von mchrern andern Dresdner Künstlern die trefflichste Unter stützung mit größter Bereitwilligkeit zu Theil geworden. Die Soli der Gesang-Partien waren nämlich durch die Hofopernsängerinncn Fräulein AlvSleben (Sopran) und Frau Hofkaprllmeister Krebs (Alt) und durch die Herren Hosopernsänger Freny und Weiß (Baß) aus Dresden übernommen worden, und wurden von den Ge nannten insgesammt in trefflichster W«ise auSgesührt. Insbesondere entzückte Frau Hofkaprllmeister Krebs in den Altarien, die wohl als die Glanzpunkte der Soli de» gesammten Werke- anzusehrn sind, durch die tiefe Empfindung ihre» Gesänge-. Außerdem wirkte der herzogl. sachsen-meiningensche Kammersänger Hr. Weirls» torfer, früher mehrere Jahre lang Mitglied deS k. Hof theater» zu DreLden, in der äußerst schwierigen Tenor partie des Evangelisten mit und bewährte seine tüchtige musikalische Bildung und die Sicherheit seine» Gesanges inSbesondrre in den zahlreichen Recitativen. Die Jn- strumentalsoli wurden namentlich vom Herrn Concert- mrister Lauterbach (Violine), der da- berühmte Violin- solo der Altarie (U-molt) meisterhaft vortrug, und den Herren Kammermusikern Hirbendahl (Oboe) und Fürstenau (Flöte) in höchst vollendeter Weise ausgeführt. Die Chöre waren vom Herrn Musikdirektor Hartmann mit außerordentlichem Fleiß« einstudirt worden und zeigten anerkennrn-wrrthe Sicherheit und Präcision. Am schwäch ste« erwiesen sich die Bässe des Streichquartett». Wenn wir bei unser» Anforderungen die zu Gebote stehenden Mittel und die nöthige Beschränkung auf eine einzige Hauptprobe brrllckfiwttgen, so glauben wir wohl behaup ten z« können, daß em« ähnlich« Aufführung de» Bach'- schen Meisterwerke» in rinm Provinzialstadt Sachsen» noch nicht dagewesen ist, und daß Herr Musikdirektor ec IKUet,: 1 ,„10 „ ,» ,» klummvru: 1 Kgr. -«seratmepreisr; k'Ur <l»o «in«r gv»p»Iteo«u 1 ttgr. , I7utvr „Linx«»»uat" Sie 2 kigr. r.-.tt:-.. I. - , -I - . Gregowicz erschienen Bei Wilna wurde eine Schaar von 70 jungen Leuten, die sich den Auf ständischen ««schließen wollten, von den Russen vollständig aufgerieben. In Kowno wurde der Insurgeutenfüßrer Korewa erschossen. — Rach dem Eza- werden dir Russen in ganz Lithaueu durch klrine Jusurgentendandrn fortwährend beunruhigt. General Maidrll ist von Kowno nach Polaugrn - adgerstckt. Lemberg, Montag, 6. April. Rach Privat nachrichten au- Airff find daselbst drei rassische Offiziere erschossen worden, herrscht in den eigestt- lieh russischen Laadr-theilen große Aufregung und ist die Division deS General- Rzewu-kt in EU Märschen an- Wolhynien nach dem Innern Ruß land- dirigirt worden. Aug-burg, Montag, «. April. Die „Allg. Zta." veröffentlicht eia ihr vou dem Verfasser zu gesandte- Schreiben de- Grafen Ti-i-mund Wie- lopol-kt an den Prinzen Napoleon vom 24. März, worin der Graf für den seinem Later im Sengte zugefüatea Schimpf Genngthunng fordert und die ganze Verantwortung für da- Unglück Polen- auf den Prinzen und seine revolutionäre Gevatter schaften wirft. Obgleich, heißt eS in dem Briefe, nach den bekannten Antrcedrntien deS Prinzen wenig Au-ficht zur Annahme der Forderung fei, so werde Wirlopol-ki di- zum 2. April warten und al-danu den Brief veröffentlichen. (Dgl. unter Paris.) ' Kassel, Montag, 8. April, Vormittag-. Der einstweilige Vertreter Preußen- am hiesigen Hofe, Graf Münster, ist heute Morgen von Erfurt hier eiugetroffeu. London, Montag, 6. April. Die Prinzesfin Alice, Gemahlin drt Prinzen Ludwig von Hessen, ist heute Morgen S Uhr von einer Prinzessen r»t- Kunden worden. Die hohe Wöchnerin und da- Kind find vollkommen gesund. Der fällige Dampfer an- Rio-Janeiro ist ein- getroffen. St. Petersburg, 4. April. (Tel. d. K. Z.- Viel« Beurlaubte find eiuberufen. — Das ..Jour nal de St.Peter-bourg" veröffentlicht ein kaiserliche- Decret, durch welche- dem General v. Berg i« »rrhindernug-falle dr- Großfürtzeu Konstantin ' Nvch dkd Uivilverwalttrug PvMrS Sdertragen"wsrd. St. Peter-burg, 7. April. Der Adel d,S St. Petersburger Gouvernemeutt hat einstimmig eine Adresse beschlossen, wori« e-heißt: Die durch die polnische« Wirren erweckten Ansprüche auf Rußland- Erbe erregen Ihren Schmerz, Ihren Unwillen. Aber die durch Ew. Majestät eiugrlei- tete Lera der Reformen wird sich den gegen dir Integrität deS Reich- gerichtet«« Projekten nicht günstig erweisen. Der Adel wird vereint mit allen Klaffen der Bevölkerung vor keiner Anstrengung und vor keine« Opfer zurückschrecken, um daS Rrich-gebirt zu vertheidigrn. New Uork,26.März.(Tel.per .Australafian") Bei Port-Hudson haben sieben von dem Commo- dorr Aarragut befehligte Dampfer die Blokade de- Mississippi durchbrochen. Ueber die unioni- stische Negerexpedition lauten die Nachrichten gün stig. Sie hat Jacksonville in Florida genommen. Amtlicher Theil. vmGeu, 26. März, «eine Königliche Majestät haben dem OrtSrichter Johann Gottlob Wittich in Caffabra au- Anlaß der von demselben weaen vorge rückten Alters uachgesuchten Entlassung an- seinem Amte in Anerkennung seiner langjährigen treaen Dienstleistun gen die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu vcrleihen huldreichst geruht. Dresden, 30. März. Se. Majestät der König haben geruht, den Eommandantrn de» Cadettrncorp», Obersten von Witzleben, König!. Flügel-Adjutant, zum König lichen General-Adjutanten zu ernennen und zur Dienst leistung zu befehligen, sowie den Hauptmann vonMontbe vom Generalstake, unter Beförderung jum Major, zum Eommandantrn de» CadettencorpS zu ernennen. Dre-den, 7. April. Se. Majestät ^er König haben allergnädigst geruht, dem bisher » I» mut« der Armee gestandenen Hauptmann der Infanterie von Seelhorst, die nachgcsuchte Entlassung auS der Ar»«, mit der Er- laubniß zum Tragest der Armeeunifor«, zu bewilligen. Drr-deu, 7. April. Er. Königliche Majestät haben geruht, dem Handwerkersoldaten der Festung Königstein, Johann Gottlob Hänel, in Anerkennung seiner langen und guten Dienste, bei Gelegenheit seines 50jährigen DirnstjubiläumS, die silberne Verdienstmedaille allergnä digst zu verleihen. Dre-de«, 1. April. Mit allerhöchster Genehmigung ist dem bisherigen Rentbeamten zu Eibenstock, Gustav Adolph Fraurustein, dir Stelle eine- Revisors für das Caffen- und Rechnungswesen im Departement der Fi nanzen übertragen und ihm dabei da» Dienstprädicat eine- „CommissionSraths" verliehen worden. f THrater. Wie „Aftonbl." meldet, haben die Kapellmeister und sämmtliche Mitglieder d«S k. TheaterS in Stockholm an Tichats check nach Gothrnburg, wo der berühmte Tenorist gegenwärtig mit großem Bezfall gastirt, ein Schreiben gerichtet, worin sie seine Verdienste frier» und dir Hoffnung auSsprechen, daß er Schweden nicht verlaffen werd«, ohne daß die Einwohner Stock holms ihn gehört hätten. Wie daffelbe Blatt mittheilt, wird Herr Tichatscheck in diesen Tagen in Stockholm auftretru. Nichtamtlicher TheiL. Übersicht. Telegraphist« Rachrichte». Zeit»»p-s«-a». (General.Eorrrsponden, a. Oesterreich und Donau-Zeitung über die polnische Frage. — Sten« Preußisch« Aettvng «nd Rattonckk-Arttung über die holsteinischen BerfassungSverhiltnifse.) Taae-geschichtr. Dresden: Hofconcert. — Wien: Dementi wegen der polnischen Katholiken. Erzherzog Albrecht zum Feldmarschall ernannt. — Krakau: Abreise Langiewicz'. — Lemberg: Complotgerüchte falsch. — Berlin: Behandlung der übertretenden russischen Unterthanen. Bismarck vom polnischen Eomits bedroht. — Altenburg: Äewerbefreiheit ringrführt. — Pari»: Tagesbericht. Schreiben Wie- lopolSki'S an Prinz Napoleon. — Turin: Ratazzi für eine Verständigung mit Oesterreich. — London: Flotte für China. Untergang des „Orpheus". — — Konstantinopel: Sultan nach Aegypten. Suez canal gebilligt. — New-Vork: Vom Kriegsschauplätze. Der polnische Aufstand. Ernennungen und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Provinzialuachrichten. (Leipzig) Statistik und Volk-wirthschaft. Feuilleton. Inserate. Ta-e-kalender. Börsen- Nachrichten. Itzommuratspretztz: ». !»>..> 1 . 10 (tritt koot auä 8t»wp«Ir» F e uille ton. -f Dre-den. Auf dem Postplatze zeigt gegenwärtig Herr I. Lera aus Prag ein von ihm gefertigtes großes Rundgemäld« der Schlacht bet Leipzig. Herr Lera ist durch ähnliche Panoramatische Arbeiten, die er in früher» Jahren hier gezeigt hat, noch vorthrilhaft be kannt; auch daS gegenwärtig aufgestellte Rundgemälde weiß das Interesse d«S Beschauer» zu fesseln. Ohne künstlerische Prätenfionen, aber doch möglichst treu, deut lich und lebendig, führt uns da» Bild einen der letzten entscheidenden Momente jener gewaltigen Schlacht vor die Augen; die Truppenaufstellungen find mit Sorgfalt und Genauigkeit markirt und die Wahrheit de» land schaftlichen Hintergrundes verstärkt die Wirkung des ge schickt gemalten Schlacht-Panorama». Dre-de», 7. 4^>ril. Die angrkündigte literarische Soiree de» Herrn Alexandre findet morgen, Mitt woch, Abend im „Hotel de Pologne" statt. (Vgl. die Inserate.) o Meißen, 4. April. Am Nachmittage de» gestrigen CharfrritagrS ist die durch Herrn Musikdirektor Hart mann in der hiesigen Domkirche veranstaltete Auffüh rung der PassionSmusik von Joh. Seb. Bach nach dem Evangelium dr» Matthäi»» mit einem sehr günstigen Erfolg« von Statten gegangen. Bedenkt man die wahr haft enormen Schwierigkeiten, mit welchen diese Krone der protestantischen Kirchenmusik für di« Au-führenden, namentlich für di« Sänger, »«rbunden ist, so muß man gestehen, daß H«rr Musikdirektor Hartmann «tne sehr gewagte Aufgabe sich gestellt hatte. Rich1»d«stowenigrr ist e» ihm gelungen, dteselb« nach Maßgabe der aller ding» ungenügenden localen Kräfte in möglichst be friedigender und würdiger Weise z» lösen. Freilich ist ihm hierbei auch von mehrer» Sängern dr» k. Hof- «rscheima: mlt <t»e 8o«u>- uns keisrtog», sd«o<tij sUr
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