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MMM U;UAÄ»^M Nr. 100 — 92. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Sonnabend, den 29. April 1933 Postscheck: Dresden 2640 Telegr.-Adr.: „Amtsblatt* 3um Feiertag atler SÄastenLen Sachsens. LLALS Den vielen deutschen Volksgenossen, die es noch nicht ver standen haben, was für den Nationalsozialismus und das in ihm geeinte sächsische Volk der 1. Mai sein soll, sei zunächst ein mal der Gedanke nahegebracht, daß die nationalsozialistische Revolution im Gegensatz zu der Revolte von 1918 nicht in den trüben, schmutzigen November, sondern in den Frühling siel. Die Urheber dieser Revolte hatten es sich nicht überlegt, daß große umwälzende Dinge in der Natur und auch im mensch lichen Dasein sich niemals im Herbst vorzubereiten pflegen, son dern immer nur in jener Zeit, wo die Säfte auffteigen, wo der Boden bei der Feldbestellung dampft, um den Samen für die neue Ernte in sich auszunehmen, wo überall sich Hände regen, um alle Gegenstände wiederherzustellen oder neu zu gestalten. Es ist deshalb in mehr als einem Sinne symbolisch, daß für den 1. Mai das frische Grün als Wahrzeichen des Tages auserwählt wird. Symbolisch zunächst einmal für unser Sachsen durch unsere Landesfarbe, symbolisch für die Hoffnung auf Adolf Hitler, die uns an diesem Tage beseelt,, symbolisch letzt lich auch für die Anschauungen, die der Nationalsozialismus für Wirtschaft und Arbeit hat, und die samt und sonders ihre Wur zeln im Landmann, im Dauern besitzen. Dieses frische Grün soll jedem Deutschen, gleichviel, wel chen Berufes und welchen Standes, daran erinnern, daß er seine Wurzeln in der deutschen Erde hat, daß — gleichgültig, ob er Arbeiter, Handwerker oder Geistesarbeiter ist — er Mann für Mann letzten Grundes vom deutschen Bauern abstammt! Daher auch das Versprechen Adolf Hitlers, in vier Jahren zu nächst »inmal, um der deutschen Erwerbslosigkeit zu steuern, den deutschen Dauern zu retten. Es geht um riesengroße Sehnsucht durch das ganze deut sche Volk, wie man aus der Wanderlust, aus der Schrebergar tenbewegung, aus den Siedlungsbestrebungen, der zahllosen Bünde erkennt, die vielleicht in der Form irregeleitet, im Ge fühl aber richtig nur in einer Richtung gehen. Sie heißt: zurück zur deutschen Heimaterde, zurück zur immer lebendigen Mutter Deutschland! Nationalsozialismus bedeutet — und das ist der tiefe Sinn des 1. Mai —völlige lleberwindung, völlige Entsagung, völlige Zurückstellung aller persönlichen Wünsche zugunsten der Volksgemeinschaft. An diesem Tage wird nicht ein Fest einer bestimmten Klaffe gefeiert, aus Trotz gegen den anderen Stand, wie es bei dem roten 1. Mai zu geschehen pflegte, am 1. Mai des Nationalsozialismus wird das Fest aller derer, gleich welchen Standes und welchen Berufes, gefeiert, die den Willen haben, sich ganz in der Arbeit selbst aufzugeben, damit ihr Volk lebe! Der frühere 1. Mai hatte seine Wurzeln nicht im Sozialis mus: der frühere 1. Mai hatte sie vielmehr in jenem Gedanken der französischen Revolution von 1793, welche den Grund auf stellte, daß das Wohl des einzelnen die freie Auswirkung der Person, nicht der Persönlichkeit, ohne Rücksicht auf Volks- und Staatsintereffen, das Ziel der Wirtschaft und damit des Le bens sei. Der rote 1. Mai hatte nichts mit der vielgepriesenen „So lidarität" zu tun — warum wählte man dafür nicht ein anderes Wort? — der rote 1. Mai war der Festtag des Egoismus. Der 1. Mai.Adolf Hitlers aber soll endgültig den Ab schluß dieser über hundertjährigen Periode der Selbstsucht be deuten. Dieser 1. Mai ist ein Ende und ein Anfang zugleich und damit ein tiefreligiöser Tag! — Ende und Anfang sind bei Gott in der Natur immer dasselbe. Der Tag Adolf Hitlers beendet die vvrangegangene Zeck des Kampfes aller gegen alle innerhalb des deutschen Voltes, die Zeit, wo der Mann am Pfluge, der Mann am Amboß oder an der Maschine und der Mann am Schreibtisch sich nicht ver standen, wo ihm die große Liebe zur Mutter, zur deutschen Erde und zum deutschen Blut verloren ging. Der Tag Adolf Hitlers, der 1. Mai, aber ist zugleich An fang, Programm und Gelöbnis für die Zukunft, in der ali Stände geeint am großen Werke des freien Volkes auf freie. Scholle arbeiten sollen. Er ist der Feiertag der deutschen Ar beit, an der der Führer dem Volke die Ziele des nächsten Jah res weist, welche erreicht werden müffen, und von seinem Volke das heilige Gelöbnis entgegennimmt: Treue um Treue — an diesem Ziele mit ihm gemeinsam zu arbeiten! Der deutsche Kanzler Adolf Hitler ist Arbeiter und Dauern- kanzler in einer Person. Jetzt erst wird mancher Abseitsstehende aller Stände und Schichten verstehen, warum sich die große deutsche Volksbewegung Nationalsozialistische Deutsche Arbei terpartei genannt hat. An diesem 1. Mai geloben wir alle, Re gierung, Arbeiter, Bauern, Bürger und Soldaten Sachsens, unseren greisen Reichspräsidenten Generalfeldmarschall v. Hin denburg und dein deutschen Vvlkskanzlers Adolf Hitler Treue bis zu unserem letzten Atemzuge. Das Motto des 1. Mai aber soll sein: „Deutsch sein heißt eine Sache um ihrer selbst willen tun!" Dieses Motto, macht uns kein Volk der Erde nach. 1.Mm Der deutschen Arbeit sei der Tag geweiht, Ta in des Maien ersten Sonnenbränden Tas deutsche Volk erwacht aus Not und Leid, Dem frohen Schaffen von Millionen Händen, Tas unser Vaterland einst groß gemacht Und seinen Ruhm in alle Welt getragen! Von deutscher Arbeit, deutscher Geistcsmacht Soll dieser Tag heut' klingen uns und sagen! Die Fahnen hoch! Laßt sie statt grauem Rauch Von allen Essen heute wallend wehen! Laßt die Maschinen heut' vom grünen Hauch Ter jungen Lenzcspracht umkränzet stehen! Und laßt uns fühlen, wie der tiefste Sinn, Der je sich aus dem Erdensein erschlossen, Beglückend seit der Menschheit Anbeginn Nur aus dem Quell der Arbeit uns geflossen! Der deutschen Arbeit! Am Maschinenstand, Am Schreibtisch, wie in weitgespannten Sälen. Ob mit dem Hirn, ob mit der Manneshand — Wir wissen, daß sie alle gleichviel zählen! M33 Die Klüfte, die uns blutend einst entzweit, Die Haß uns riß, sie können nicht mehr trennen! Ein einig Volk steht heute tatbereit, Sich zur Gemeinschaft freudig zu bekennen! Und wenn die Räder heute feiernd stehn, Dann hat nicht Hatz sie höhnisch angchaltcn. Wir feiern, um im neuen Geisteswehn Dann doppelt alle Kräfte zu entfalten. Ein Atemholen nur vor neuer Tat. Ein Einigsühlen mit den Kampfgefährten. Dann greift die Faust mit frohem Mut ins Rad, Und Gottesdienst soll uns die Arbeit werden! — Der hcil'gcn deutschen Arbeit sei der Tag Geweiht in dieses Lenzes Hellem Klingen, Und wie ein junges Werden jauchzt im Hag, Soll jauchzend Neues unser Volk durchdringen! Durch Einigkeit und Arbeit stehn wir auf, Gigantisch starke Kräfte zu entfachen, Und keine Macht auf Erden hält mehr aus Des deutschen Volkes heil'ges Lenzcrwachen! Felix Leo Göckeritz. MsdmfferTageblatt ZI für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeigenpreis- die 8 gespaltenc Ranmzeile 20 Rpsg.. die 4 gespaltene geile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs. - Pfennige. die ^gespaltene R-KIam-zeile >m textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Rcichspsennige. Darge. L^nach N'AAA Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 bAchsichNÄ?^ annahme btsvorm.lOUHr. — - ... . - Fy* die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durchs «läge eingezogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Nationale Tageszeitung für die Landwirtschafi, Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend k-g-m Im Falle »ein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt.