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Volkszeitung Irsches S mal «»q.nlllch. NonaMch«« Bezug,p«l, durch lrüger «Inschl. » Ps,. «,». <0 Pfg. Trügerlohn 1.70; durch dl« Poft 1.7V elnlchlletzllch Postllberwellungrgebllhr, zuzüglich ist Psg. Post-Bestellgeld. S>nz«l-?!r. 10 Pfg., Sonnabend- u. 8-stlags-Nr. « Pf» ilbbestellungen müssen fpülesten, «In« Woch« vor Ablauf der kezugszelt fchrlflttch beim Verla, «lngegong«, fei». Unfer« lrtgrr dürfen kein« Abbestellung«, entgegenn«-»«^ verlagsorl Dresden. Anzelg«npr«lfe: dl« lfgaltlg« 1! mm trell« Iell« b Pfg l fü, gamlllenanzelgen S Pfg. gg, Platzwünfch« lbnn«n wir t«In« Dewähr leisten E Nummer 17S—S». Iakrg LüchsWe «chrtstleltung: Dresden-»^ P«ll«rstr. 17, S«r»r«f 70711 u. UOll Sefchliftsstell«, Druck und Verlag: T-rmaola Buchdruck«»«! «. Villa« lh. «. T. VIlnk«l. P»ll«rstrat« 17. kk«r«r«f »1011, Postfch«»: «r. lv», Ban»: St-dtbanl Dr««d«, «r. «7»7 Donnerslag, 2». Juli 1S37 Zm Soll« von höherer Dewatt, verbot, «lnlrrlrndrr Betrieb» störungen hat d«r Bezieher »de« «ierbungtreibende kl« «nfprüche, fall, dl« 3e»ung ln befchrilnttem Umfang«, rxr. fpätet oder nicht «rfcheint. irrsstllungior» Istvr«»»«» Moskau stört wieder Mchteiumischung Nach Maiskys Besuch im Koreign Office Vis jetzt erst zwei Antworten auf den enaltschen Fragebogen eingegangen London, 29. Juli. Der diplomatische Korrespondent der „Times" meldet, dos, dos Büro des Nichleinmischungsausschusses am Mittwochabend erst zwei Antworten auf die britische Anfrage bei den Nichleinmischungsckächtcn erhalten habe, und zwar die Antworten G r o sz b r i t a n n i c n s und Polens. England Hobe sclbstoerstöndlich die eigenen Borschläge gutgehcihen. Die polnische Antwort enthalte die Annahme des englischen Planes als Ganzes und aller seiner Einzelheiten, bringe aber gleichzeitig dieselben Vorbehalte zum Ausdruck, wie sic be reits in der Vollsitzung von, tl>. Juli vom polnischen Votschasicr bezüglich der technischen Seite der Zurückziehung der auslän dischen Freiwilligen aus Spanien gemacht worden seien. Nack) dem Plane sollte es den ausländischen Freiwilligen ermöglicht werden, in ihre Heimatländer zurückzubehrcn. Polen wünsche aber nicht.an irgendeiner Mahnnhme teilznnehmcn, die es ver pflichten könnte, z. B. polnische Kommunisten Heimzubefördern, die schon seil langem als ausgewanderte Arbeiter in Frankreich gelebt haben und von dort aus nach Spanien gegangen sind. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" ist der Ansicht, dah die .täauptmäckte der Nichteinmischung den einzelnen Vorschlägen höchstwahrscheinlich ihre Zustimmung er teilen würden, allerdings unter der Voraussetzung, dah jeg licher Vorschlag oder jedes Abkommen Einstimmigkeit finden müsse. Allerdings sei zu erwarten, dah die Sowjctregie- rung eine „Ausnahme" machen werde. Man müsse bckgrchten, dah Moskau durch seine Einstellung tn der Frage der Zugestehung der Rechte Kriegführender eine in / Tokio meldet planmäßigen Verlauf SHÜINPjk VN / der militärischen Operationen Tokio, 29. Juli. Nach japanischen Meldungen nehmen die hier als Straf- erpedition bezeichneten militärischen Mahn ah men in Nordchina einen planmähigen Verlauf. Die japanischen Truppen hätten nach der Besetzung von Nanuuau die 98. Division weiter in Richtung aus Peiping zurückgedrängt und den Chinesen schwere Bertuste zugesügt. Nach einer Meldung der Agentur Domei sind augenblicklich ln Tientsin schwere Kämpfe im Mange, ln die auf chinesischer Seite neben Truppenteilen der 29. Armee bemerkens werterweise auch Teile der chinesischen Polizei verwik- kestt sind » Gin japanisches Geschwader an der Küste von Schanlung Vor gröheren Flottenoperationen Schanghai. 29. Full. Chinesischen Meldungen zufolge sind ein japanischer Kreuzer und sieben Zerstörer in der Aungtschöng-Bucht an der Nordostkilste der Halbinsel Schantung eingetrossen. In hiesigen chinesischen Kreisen nimmt man an, dah das japanisch« Ge schwader nicht nur die am Mittwoch an der Taku-Barre ins Gefecht gekommenen japanischen Zerstörer unterstühen, sondern aich gröhere Flottenoperationen gegen die Häsen Schontungs durchführen soll. s Wie die japanische Nachrichtenagentur Dome! aus dem Kriegsmiuistcrlum erführt, kam es Mittwoch zu heftigen Kämp fen bei Schanghotschcn und Tschinghotschen nördlich von Pei ping und bei den Ortschaften Nanyuan und Hsiyuan im Süd osten der Stadt. Die Kämpfe führten zur Besetzung der strate gisch bedeutungsvollen Bahnlinie Peiping—Tientsin durch die japanischen Truppen. Aus dem Hauptquartier der Nordchina- Folgenschwerer Zugunfall in Radebeul Eilgüterzug fährt auf das Stellwett - Dresden, 29. Juli. Am Donnerstag ln der dritten Morgenstunde suhr ein von Elsterwerda kommender Eilgüterzua im Bahnhof Radebeul-Kötzschenbroda aus das dortige Stellwerk l auf und zerstörte es. Hierbei wurde der im Stellwerk dienst- tuende Weichenwärter Max Prater getStet. Durch den heftigen Aufprall des Zuges auf da» Stellwerk schoben sich dle ersten zehn Wagen ineinander. Dadurch kamen zwei Zug- begleltbeamt« ums Leben, und zwar der als Zugführer dienst leitende HIlfszugschassner Fritz Werner und der Gepäck- lchassner Martin Berndt, bild« aus Dresden. Auch der Lokomotivführer Arno Steudtner au» Dresden wurde getötet, während der Lokomotivheizer Kurt Rietschel aus Dresden schwere Verletzungen erlitt. Er wurde ins Krankenhaus Meihen llbersührt. DI« erste Hilf« leisteten di« Feuerwehr und di« Samariter von Radebeul-Kötzschenbroda. Der Hilsszug ml« dem Arzt wagen tras alsbald nach dem Unfall aus Dresden-Friedrichstadt Diskussion Hervorrufen werde, die jeglichen Fortschritt für lange Zeit aushalten würde. In diesem Falle könnte der 'Ausschuh sich gezwungen sehen, sich mit der Frage zu befassen, die Kon trolle so wieder herzustellen, wie sie in den beiden ersten 'Ar tikeln der britischen Kompromihvorschläge enthalten sei. Diese Borschläge seien bekanntlich die, dah Beobachter aus den Schissen beibehalten werden sollen, dah die Flotten kontrolle durch Einsetzung von Beobachtern in de» spanischen Häfen ersetzt und dah die gesamte Landcsgrenzenüberwachung wieder hergestellt würde. In diplomatischen Kreisen Londons habe man am Mittwoch erklärt, dah der britische Vorschlag, Ausschüsse nach Spanien zu entsenden, nm die Zurückziehung der Freiwilligen vorzubereiten, allgemein Annahme gefunden habe. Die Frage der Kriegführenden Rechte könne allerdings ein Abkommen über diese Frage verhindern. Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost" ist ebenfalls überzeugt, dah Deutschland, Frankreich und Italien als Hauptmächte der Nichteinmischung in ermutigenden Darle gungen antworten würden. Der S o w j e t b o t s ch a s t e r sei am Mittwoch im englischen Auhenamt vorstellig ge worden und habe dort über eine Stunde verhandelt. Obgleich man über den Gegenstand seiner Mitteilungen nichts erfahren habe, glaube man doch, dah Maisky seine Einwände gegen die Zngestehung K r i e g f ü h r e n d e r - R e cb t e an Ge neral Franco unter allen Umständen aufrechterhalten habe. Wenn die Sowjetregierung in ihrer Haltung verharre, dann würden die Aussichten für ein Uebereinkommen ernstlich ge fährdet sein. Garnison werden Gegenangriffe chinesischer Truppen bei Lang fang gemeldet, die aber nach Einsatz starker Gegenkräfte ab gewehrt werden konnten. Bei allen Gefechten wurden Artillerie wie auch Bombengeschwader in hohem Mähe eingesetzt. Bei der Beschiessung von Nanyuan wurde die chinesische Militär, Kaserne zerstört. Gefecht an der Takubarre Cinesischer Feueriibersall aus japanischen Dampfer. Meldungen aus Tientsin zufolge, ist der japanisck-e Dampfer „Ehoau Maru" nm Mittwochabend an der Takuborre von chine sischen Truppen beschossen worden. Einige Zeit später eröffne ten die Chinesen auch das Feuer auf den japanischen Zerstörer „Fuji", der jedoch von anderen Zerstörern unterstützt das Feuer erwiderte und die chinesischen Stellungen bei Taku beschoh. Auch Truppen der japanischen Nordchinagarnison griffen schliehiich in das Gefecht ein. Auch die Deutschen und dle anderen Ausländer lnspeipinger Gesandtschastsviertel zusammeugerufen Nanking, 29. Juli. Die deutsche Botschaft hat alle deutschen Staats angehörigen in Peiping angewiesen, sich angesichts der Lage ins Botschaftsgebäude zu begeben. Auch die anderen ausländischen Botschaften und Gesandtschaften haben ihren Staatsangehörigen gleichartige Anweisungen gegeben. Der Londoner Floltenvertrag wurde am Mittwoch im Oberhaus endgültig verabschiedet. Im Internationalen Schachmeisterkamps siegle Dr. Enwe mit 4 Punkten vor Aljechin j3,5), Bogoljubow f3,s>) und Sämisch fl) Punkt. Vier Todesopfer — Ein Schwerverletzter «in. Vertreter der Reichsbahndirektion Dresden, darunter Bize. Präsident Flachs, begaben sich an di« Unfallstelle. Die Bor- orts- und di« Ferngleise waren für mehrere Stunden gesperrt. Der Vorortoverkehr wurde durch Pendelzüge und Kraftwagen aufrechterhalten, di« Fernzüg« wurden umgeleitet. Wie der Pressedienst der Relchsbahndlrektion Dresden hierzu mitteUt, hat der Etlgüterzug das sür ihn aus Halt stehende Signal übersahren. Schweres Eisenbahnunglück ln Zapan Tokio, 29. Juli. In der Station Okayama auf der Hauptstrecke Tokio— Schlmonoseki fuhr ein Personenzug aus einen dort haltenden Exprefzzug aus. Mehrere Wagen des Pcrsoncnzuges wurden zertrümmert. Bisher wurden öü Tote und Verwundete gezählt. Wermutstropsen Paris, im Juli. Kürzlich ist an dieser Stelle der unverkennbar» Stimmungswechsel zwischen den beiden Partnern der Entente cordiale geschildert worden. Inzwischen hat die leichte Bitterkeit in Paris insosern konkretere Formen ail- genommen, als inan von deuilichen Besorgnissen gegenüber der Möglichkeit eines radikalen Umschwungs der britischen Orientierung sprechen kann. Man stellt auch hier unumwunden fest, dah die Engländer sich nicht nur ent schlossen hatten, zugunsten Francos zu kämpscn, sondern, das; auch ein Ausgleich zwischen London und Rom vom Foreign Osfice gejucht werde. In diesem Augenblick be kommen hypothetische Ausführungen rechtsstehender Poli tiker, die von einer bevorstehenden Annäherung Roms an Frankreich sprachen, eine gewisse Bedeutung. So hat ein Senator sich sogar zu der Behauptung verstiegen, dah Italien die Achse Rom—Berlin lediglich als Umweg dazu benutze, um sich um so wirksamer den Westslaaten Eng land-Frankreich zu nähern. Hier handelt cs sich zweifel los um Gerüchte, bei denen der Wunsch der Bater des Ge dankens ist. Immerhin ist es aber bemerkenswert, dah die kategorischen Dementis offizieller Stellen von der Sorge begleitet waren, dah eine englifch-italirnnche Berstäudigung „in nächster Zukunft im Bereich der Möglichkeiten liegen könnte". Während ein groher Teil der hiesigen Rechtspresse be sorgt ist, den Anschluh zu verpassen, manijenicrten die Zei« tuiige» und Zeitschriften der Linken in immer deutlicherer Form ihre Unzufriedenheit mit den britischen Verbündeten, wobei man spürt, dah es sich nicht um eine fruchtlose Kritik und Bearbeitung der französischen Meinung allein handelt, sondern dah der Versuch unternommen wild, einen ge wissen Druck auf die Politik G.o'chritonniens ouszuiiben. Die Sprache des Herrn Pierre Broisoletle, den wir in unse rem letzten Artikel erwähnten ist in dieser Woche nm eine Nuance deutlicher: wir finden u. a. folgende Sätze in der „Europe Nouvelle": „Unser Land hat fick bereit erilärt, dem Frieden insofern Opfer zu bringen, als es einen Plan annahm, der in keiner Weise weder seinen natürlichen Sympathien, noch seiner tiefen Sorge um die Gerechtigkeit entsprach. Es hat der britische» Freundschaft geopfert, in dem es ohne Hintergedanken dem Plane, welcher vom Londoner Kabinett vorbereitet war, beistimmte. Aber heute wird es nicht mehr zustimmen können, der Gewalt und dem Zynismus zu opfern, indem es iich bereit erklärt dah das Problem der Nückberufung der Freiwilligen aushört, jeno Prioritätsrolle zu spielen, die ich» der britische Plan kon zediert. Darüber hinauszugehen, würde eine Abdankung hedeuten. Und niemand hat noch das Recht zu glauben, dah Frankreich bereit wäre, in Europa abzudanken." Wenn man nach dem Stichtag für den kühlen Wind gegenüber England sucht, wird man zweifellos auf die letzte -Rede des Herrn Eden im Unterhaus zurückgreisen müsse». Indem man so nebenbei festslcllte, doh Herr Eden bei dieser Ge legenheit die Notwendigkeit der französisch englischen Zu sammenarbeit betonte, verblieb man recht lange bei der Tatsache, dah der britisclz« Auhcnminister in seinen Aus führungen durchblickcn lieh, dah er keine allzu grohe Hoff nungen mehr in den Völkerbund setze. Mit Bitterkeit stellte man fest, dah das Schicksal des Königreichs keine Analogien mit dem der Genfer Liga mehr ausweise. Man habe den Eindruck — so schreibt die „Tribüne des Nations" —, dah London, welches gewillt schien, eine internationale Politik zu machen, sich endgültig entschlossen habe in Zu'u»^ eine ansschliehlich britische und j m p e r i a l i st i s ch e Linie zu verfolgen. Englands Haltung habe diese Tendenz bereits ausgezeichnet, seine Aktivität im Fernen Osten werde morgen eine noch deutlichere Sprache sprechen. Es sei mög lich — so fährt das Blatt fort —, dah die spanische Kris« und die Enttäuschungen der „Nichteinmischung" darauf hin deuteten, dah in Europa ein System zusammenbrechen würde, das Erohbritannien eine entscheidende Rolle in der Organisierung Europas einräumte. Frankreich werde sich wieder typisch kontinentalen Problemen gegenübersehen, die es allein zu lösen in der Lage sei. Die regionalen Abkommen und die französischen Freundschaften in Mittel und Osteuropa wiiroen ihre Ursprungsrolle wieder eiii- nehmen, der Expansions-Hegemonie einen Halt zu bieten. Auch Frankreich würde durch den Völkerbund und nötigen falls auch ohne die Genfer Liga eine imperialistische Politik ausiiben. Bernard Savigny, den wir an dieser Stelle ebenfalls bereits zitiert haben, hat sich in diesen Tagen mit der Eden-Rede auseinandergesetzt. Der Politiker betont datz der britische Auhenminisler am Ist. Juli äuherst kon ziliant gegenüber Italien gewesen sei und dah oi» öffentlich« Meinung des Inselreichs Immer deutlicher di» Partei des Generals Franco ergrekfe. Es wird eine beson dere Beachtung der Stelle jener Unterhausrede geschenkt, in der Herr Eden wörtlich sagte: „Dle Freiheit im Mittel meer ist das allgemeine Interesse Englands und aller Mittelmeermächie. Menn wi, die Absicht haben, dort