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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051109014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905110901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905110901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-09
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1905
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An- klmdisunge» aut der Prillalieile Zeile sc Via : drc Livaltiae Seile aut Terl- lkiie bo Vta. als lLinaelandt Seile w V>a !> i Nummern nnch Souu- Uiid Hetertaaru l ivalirae Gruiidieile so Vla. aut Privalieile «0 Pf,. ülvaliiae Seile au! Lcriieile und all viiuaSundi Lll Pta. SliiswariiaeAut- träae nur geaeu Poraiisdejaliluna. lveleadlätier werde» mit tv Wa> derechiiet. vernlvrechantchlutz: Ami I Nr. U und Nr. 20SS. ß.f>: -^i«^ locker Xrl aus ckon docksulonckstsn Olasliütlsn ckos In- uiick ^ apnrts dtonbvitcn Xuxlsnckos ompkoklou in rvieklinlltgor XusrvalU ^ '» «»O , Königs. lisflikteRnitvn, ^ R ^sr^ssttki Oin Vnaün'gli pgasttmann (!t Ii rouirlcirakon-lücko. D VL8vIillv-?uäsr ii»ll<j »US v»»sl!ne, l.»no 0.75. 1.—» 1.25 unii « Uackv-^xotLsks, zi Ngelireltz- iini! fezt-llMliMe s dontohenck »US v»»sl!ne, l-kuiolln ste., in Lclmelitsln ä Ist 025, ^' 8 locker >rt aus elon decksuloncknlsn Olasliüttvn Sv» In- unci ^ apartv r-vutivilen ^ 0.50. 0.75. 1.-. 1.25 unei »us^wüxcn. einigster Versanck. Z D . ^"»tanelvs vmpkvk.vn in reiet.l.nliteer -ru»«a„, ^ I. »>'« IVl^« »vlon, 10 A ^ N« I'i'ieäi'ioli kLelitmLnv ^«rininiltt l l. I < I » 4. I. <!<) »<>. *4 U0II1U0!) k!°MeN-,-»nt 8rNvr Ni-ntzs. uotllotlu vre §!lll lern ivkvLi ll von vttl » Süttvvr, ^o. i-K I 1 ' Umwälzungen in Rußland. Kvlonialbeawte, Mittelstand u. Handwerk. Wohltätigkcils- l ^ S » eZ » M » . Basar, Gerichtsvcrhandl. „Vvrwärtü"-Assäre, Politik Englands. Scgantiniü Grav. s l SlM"LZL8L!T»»«trst«N st.«»»cmver Die welthistorischen Ereignisse, die sich vl>r unseren Augen in Nnßlgnd abspielcn, tvcrden auncn- bücklich durch drei Tatsnchcn charcikterisicr!: die definitive Er- ueunung Wittes zum Präsidenten des russischen Ministerratcs, die Judeiivcrfolgungcn im ganzen Zarenreiche von Riga bis Odessa und die nationalpolnische Bewegung in Russisch-Polen. Was zuerst die Betrauung Wittes mit dem neugcschasfc- ncn Posten des Ministerpräsidenten anlangt, so war sie ja schon seit lange zu erwarten, denn Witte hat in den letzten Wochen tat sächlich die Negierung geleitet. Aber sei es, das; der Zar selbst unschlüssig war, oder die Intrigen der wittcfcindlichen Hofpartci ihn schwanken liehen, jedenfalls hat es ausfallend lange ge dauert, bis der neugebackene Graf seine endgültige Bestallung erhalten hat. Wie aus Petersburg gemeldet wird, soll sich Kaiser Nikolaus aber gerade in den letzten Tagen davon haben über zeugen lassen, das; Witte nur im Interesse der Dynastie und des Reiches handle und den revolutionären Elementen in der Bevölkerung mit aller Energie entgcgentretcn werde. Witte hat jetzt Vollmachten in den Händen, wie sic bisher nie ein russischer Minister besessen hat: ihm untersteht die gesamte innere Politik Ruhlands in allen ihren Zweigen und Teilen, und ebenso sind die hierin tätigen Minister von ihm abhängig. Nur die auswärtige Politik und alle miltärische» Ressorts unter stehen direkt dem Kaiser. Selbstverständlich ist es dem jetzigen leitenden Ctaatsmcmne des Zarenreiches nicht leicht geworden, seine Stellung als Ministerpräsident mit so viel Machtfülle ans- znstatten, wie sie andererseits doch unumgänglich nötig war, um überhaupt Ordnung in die trostlos defekte russische Slaats- maschine bringen zn können, lieber die Sitzung des Minister- komitecs, in der die Befugnisse des ncuznbildenden Minister- kaüinetts und des Ministerpräsidenten beraten wurden, werden Einzelheiten bekannt, die klar zeigen, wie scharf in dieser Frage die Gegensätze auscinanderplatztcn: ein Teil der Versammlung wünschte nämlich dem Ministerkabinett in seiner Gesamtheit hohe Machtvollkommenheiten zn gewähren, dagegen sollte der Minister- Präsident selbst eigentlich nur das ausführende Organ der Beschlüsse dcS Ministerkabinctts sein und zn derselben Machtlosigkeit ver dammt bleiben, wie der bisherige Präsident des Ministcrkomitees, der nur eine repräsentative und signrative Stellung hatte. Er- srenlichcrweise drangen die Gegner Wittes mit ihren Vorschlägen nicht durch, sodab nunmehr die von allen russischen Patrioten ersehnte Persönlichkeit mit fester .Hand und mit bindender Autorität ausgerüstet die Zügel der Negierung ergriffen hat, um das aufgeregte Volk zur Besinnung zu rufen und ihm im Rahmen der jüngsten Zarcnerlasse die neugewonnenen politischen uns wirtschaftlichen Bewegungs- und Entwicklnngsmöglichkeiten zu vermitteln. Tie Zusammenstellung des Kabinetts Witte stößt dagegen vorläufig ans große Schwierigkeiten. Biele Persönlich keiten. denen Portefeuilles angeboten wurden, lehnten ab, sodaß einstweilen nur Gras Lamddorss das Aenßcre, Birilew die Marine. Chilkotv die Wegebautcn und Schipow die Finanzen erhalten dürften. Was sonst in den Blättern über die Zu sammensetzung des neuen Ministeriums geredet wird, ist mehr oder weniger kühne Koiiibiiiation. In den nächsten Tagen dürste aber bestimmt die Entscheidung darüber fallen. Eins der wichtigsten Probleme, das dann seiner Lösung durch das neue Kabinett harrt, ist die im Gange besindliche große Judenverfolgung im Zarenreiche. Nach dem eigencnGe sländnis Wittes stehen die Lokalbehörden dem blutigen Treiben der blindwütigen Volksleidenschaft ohnmächtig gegenüber: das Militär und die Polizei verjagen den Dienst, wenn es sich um Judenmehelcieii und Plünderungen ibrcr Geschäftshäuser handelt. Diese Erbitterung des russischen Volkes gegen die Inden tritt nicht vereinzelt hier große Reich Inden und fast alle ihre Privativohiumgcn in der Stadt; der Schaden ist unermeßlich, auch Menschenleben sind zu beklagen. Durch Feuer sind cingcäschrrt die Synagoge, die Gemcinveschnle, eine Apotheke und viele Privathänscr, unzählige Familien sind obdachlos. Ter Kriegszustand ist verhängt worden, die Inden zeigen sich nicht aus den Straßen. So sehr diese Anchchrcitiingen und Greneltaten an sich zu verdammen sind, kann man doch leider nicht verhehlen, daß die jüdische Bevölkerung Rußlands nicht ohne eigene Schuld an ihnen ist. Genaue Kenner der Verhält nisse haben es schon vor Jahren ausgesprochen, daß ein großer Teil der russischen Revolutionäre von der jüdischen Intelligenz und besonders von den jüdischen Studenten gestellt würde. Es ist auch sestgestcllt worden, daß bei den revolutionären Ausschreitun gen in der letzten Zeit gerade Juden vielfach mitbeteiligt waren. Diese unruhigen Elemente im Judentum haben mit ihrem revo lutionierenden Treiben Wind gesät, und die Gesamtheit ihrer zum Teil unschuldigen Volksgenossen muß nun dafür büßen, indem sie den Sturm erntet. Und noch ein weiteres kommt hinzu. Wie überall, sind auch in Rußland die Inden hauptsächlich im Handelsgeschäft tätig. Was die un lauteren Elemente unter ihnen dabei besonders gegen den rnjsnchen Kleinbürger und Bauern in Wuchergeschäften gesündigt haben, ist aus unanfechtbaren Berichten jo bekannt, daß kein Wort dar über zn verlieren und andererseits zu verstehen ist, wenn die ausgehctzte und erbitterte Menge sich daiür jetzt in „ihrer" Weise zu rächen sucht, wobei dann leider Schuldige und Unschuldige gleichermaßen leiden müssen. Selbstverständlich muß diesem Greuel und diesem Jammer ein Ende gemacht werden und Mar so schnell als möglich und mit aller Energie. Eine Lehre aber sollte das Judentum daraus ziehen, sich mehr vom politischen Leben in Rußland znrnckzuhalten und dem niederen russischen Volke gegenüber nicht als AnSsauger auszntreten. Die andere Sorge droht dem neuen Ministerium von seiten der n a t i 0 n a l p 01 n i s ch e n B cw c g n n g, die seil dem Erlaß der letzten kaiserlichen Kundgebung an Kraft gewonnen hat und noch ständig wächst. Immer von neuem wird sie durch Versamm lungen und Flugblätter angefacht und dafür gesorgt, oaß die Bewegung nicht abslant. In Kalisch, Radom, Lomza und anderen Provinzstädtcn hoben kürzlich polnijchnationaie Massenversamm lungen statlgcsunden, in denen beschlossen wurde, an Witte fol gende Forderungen zn stellen: 1. Vollständige Autonomie Russisch-Polens und Litauens mit einem aus allgemeinem Stimmrechte hcrvorgegangcncn Landtage in Warschau. 2. Ein führung der polnischen Unterrichtssprache für alle Schulen. 3. Polonisicrung der Gerichte. 4. Emsührung des Pol nischen als Verkehrssprache der Verwaltungsbehörden mit dem Publikum. 5. Zulassung der Polen zu allen Vcamten- stcllcn in Russisch - Polen. Schon wenige Tage nach dem Ent stehen der russischen Unruhen machte sich bekanntlich im König reich Polen das Bestreben gellend, sie für großpolninhc .Zwecke anszumitzen. Seit den letzten Tagen dcS Oktober tragen diese Bestrebungen den Eharaklcr einer großen, festgefügten Orga nisation. Das Endziel, das erreicht werden soll, ist die W jeder- a 11 fr ich tung eines selbständigen polnischen Staatswesens. Gelder sind in überraschender Hülle und Fülle plvtzlicki zur Stelle, und ein sehr lebhafter Verkehr findet mit den niclurussischcn Polen, so besonders mit denen der p reu st ijchc n Monarchie statt. Gelingt cs nicht, in St. Peters burg in allernächster Zeit geordnete Zustände hcrbeizuinhr.11, hält vielmehr die Anarchie noch weiter an, so muß crnstha.s« mit der Möglichkeit eines, wenn auch nur teilwciscn und vorläufigen Erfolges der nalionalpolnischen Tendenzen in Warschau ge rechnet werden. In den maßgebenden Berliner Krcffen hat man schon seit längerer Zeit die Möglich-cit einer derartigen vcr König in den Noten Kammern Wohnung nahm. Von vhä Uk', ab stattete König Alfons Besuche beim Kronprinzen, dem Prinzen Friedrich Leopold, der Prinzeisin Salm und dem Prinzen Er»n von Sacwcm-Al'.-'nlmrg ab. Verl; n. lPrio.-Tel.j .Kaiser hat dcm spanischen Minister des Aenßcren Gallon und dcm Oberhosmarschall des Königs von Spanien das Großkrenz des Roten Aoierordcns, dem ,panischen Botschafter in Berlin Don Ruata » Sicher die K.rone^zum Großkreuz des Noten ÄdlerordenS und dem Granden von. Spanien Grcncu von Sr. Roman den Kronenorden erster K >aste ocrlic h e n. — Der König von Spanien ver lieh den Staaisministern v. Tirpitz, Freiherrn 0. NickNhwen und v. Bcthmami-Hollwsg das Großkrenz des -Ordens Karls NI und dem Kriegsminillcr v. Einem das Großkrenz des Militär- Verdienstordens. Koloniales. Berliir^ sPriv.-Tel.) Ein Telegramm des „Lokalanz." ans Dar-es-Salaau, meldet: Heute 5 Uhr morgens wurde dre Station Kilos!« von größeren Massen Aufständischer an gegriffen. Bezirksamrmann Lamprcchl schlug trotz gerin ger Bosatzung den Angriff nach heiligem Gefechte zurück. Der Feind hatte große Verluste. Zwischen 5 und 6 Uhr sprach Kilosfa wiederholt telephonisch mit Mrogoro. Um 6 Uhr wurde die Leitung unterbrochen. Zur Lage in Tcstcrreiis, und Ungarn. Wien. lPriv.-Tel.s In der Provinz dauern die W a h l r e ch t s d e in 0 n ft r 0 t i 0 n e n fort; in Krakau nah men sie tumnltnarisweir Eharakter an, dabei wurden zwei Poli- zcibcamtc durch Schläge auf den Kops ziemlich erheblich ver- letzt. In Eisenbahnerkreisen besteht die Absicht, passive Resistenz in der nächsten Woche auch auf alle österrcichstchen Privatbcchncrr auszudehncn. W i c n. lPriv.-Tcl.l Ter E > scnbahnerstrcik verbreitet sich aus Böhmen auf ganz Oesterreich. Bereits hat die Gütcrannahmc ans allen sSlatianeii in Böhmen ans acht Tage sistiert werden müssen. Es ist wenig Hoffnung vorhanden, daß das Eisenbahn- »ilnistcunm auf die Forderungen der Eisenbahner cingchcn kann. Die geforderte ckOprozenüge Lohnerhöhung machte für den ganzen Betrieb eine Koftcuvermehrnng vom mindestens !6 Millionen Kronen erforderlich, die das Parlament voraussichtlich nicht be willigen würde. Anr Lage in Nustland. London. vuco.l l-»-2 82 2 c»' ^ ^ ^ schon seit längerer Zeit die Möglichkeit und dort an sondern erstreckt st cg "bei das ^.wicklung der Dinge ins Auge von Odcisa bis Riga. Noch ist ein Ende - - - - - . -. gefaßt, und gerüchtweise ganze große Reich von t.Dc>ia vis Riga. Roch ist er» Ende daß durch Jnstruktioncn an die obersten Zivil- ^ t Exzeße nicht abznsehcn, rm Gegenteil liegt Militärbehörden an unserer Ostgrenzc für olle notwendigen die Vcsürchlung nahe, daß eine allgemcine Jndenver olgung aus- Maßnahmen Sorge getragen ist, um etwaige großpolnischc brechen wird, die besonders in den größeren Städte» unzählige lPriv.-Tel.) Ter Petersburger Korrespondent dcS „Daily Telegraph" bchanplet, G r a s W i t t e s N ü ck t r i t t sei wahrscheinlich, da seine Stellung von Tag zu Tag schwieriger werde. — Nach einer -Odessaer Meldung des „Daily Erpreß" beziffert sich die Zahl der während der MassacreS in SüLrnßland nms Leben gekommenen Juden auf 15 OM, die der Verwundeten auf 100 000. — Noch anderweiten Meldungen ans Odessa wären die fudrussischen Städte Polta und -O l v i 0 p 0 l von den Mitgliedern der sogenannten „Schwarzen Bande" nieder gebrannt und ausgcplündcrt worden. In den Flammen sei eine große Zahl Menschen mn- gekommen. Saratow. Tie Bevölkerung, die sich bereits einiger maßen beruhigt hatte, ist durch eine Proklamation des Bischofs Ermogenes von Saratow von neuem hcfiig erregt wor den. In dieser Proklamation fordert der Bischof zu Gewalt tätigkeiten gegen die Feinde des Staates ans. Zn dielen zählt er die männlichen und weiblichen Zöglinge des Gymnasiums. Nur die Eni'ernuna des Bischofs konnte die Bevölkerung be ruhigen. W a r s ch g n. (Priv.-TelO Honte wurden alle Vers a >11 m - lungcn n»lerjagt. Viele Vereine sandle» telegraphische Proteste an Witte. — Der P 0 lizeiinci st c r von Lodz ift wegen Gmnsanckeit seines Amtes entsetzt und vor Gericht grsiellt worden. K att 0 wi tz. sPriv.-Tel.) Gleichzeitig mit dem Beschlüsse, die Zn re»re g i e > » n g nicht mehr als bestehend zn erachte», beschloß eine Volksversammlung von Industriearbeitern in Kieler? zur Dnrchfiihrnng des AnSstandes Zwaugsvciträgc von den Industriellen dcS russisch-polnischen JndnstriebezilkS einzn- sordern. Taniende republikanischer Flugblätter werden an die Soldaten verteilt — Abg. Korsant» und RedakteurKvwalezyl hielten in Kielcc aufreizende Reden. — Regierungspräsident Holtz PI l vcsichligle die verstärkte G e u d a rm c r i e b c w a ch n » g an der E .«rcnrc. ^ SS ev c-7, äL rs Z >—-0« , Opscr fordern würde, lieber die blutigen Ereignisse der letzten Tage werden jetzt nähere Nachrichten bekannt, ans denen man allmählich ein etwas genaueres Bild von den Jndenmetzelcien im Lande gewinnt. Cherson ist vollständig ausgeplündert, die Plün derung dauerte zwei Tage lang vor den Augen der Polizei und des Militärs. In Gndiatsch ist kein einziges Hans stehen ge blieben. Golta und Olwiopol in Podolien sind cmsgcrnnbt und eiiigeäschcrt. der Ort Krinkow in der Nähe von Krcmcnlschiig ist vernichtet. Man zählt viele Tote, die Spitäler in Krementschng sind überfüllt. Surasch ist ausgeplündert, hundert Häuser sind verbrannt, man zählt dort 37 Tote und 244 Verwundete. In Jckat»tnoSlaw sind zur Zelt Krawalle im Gange. BrlanSk ist anSgeplündert, auch Romny ist total ansgeraubt, 5 Tote und 20 Verwundete werde» gezählt. In Krolcwih wurden 162 Läden und Wohnungen zerstört. In Kasan wurde die Synagoge demoliert und zahlreiche Läden zerstört. Stündlich laufen in Petersburg neue Un glücks-Depeschen ein. Ucbernü herrscht Plünderung und Morden. Die Juden in Nowosibkow sind vollständig ausgeplündert worden. In Saratow hat in diesen Tagen eine furchtbare Hetze gegen die Inden stattgefnnden. eine zahlreiche organisierte Menge '»störte und plünderte sämtliche Läden und die Apotheke der Unternehmungen schon im Keime zu ersticken. Neueste Tralltnrelvmtuen vom 8. Novbr. Der Könia von Lvaincn in Berlin. Berlin. sPriv.-Tel.I Der Kaiser nahm heute nach mittag mit dem König von 2 Panicn an einer Parfvrce- jagd bei Döbcrih teil. Am heutigen Familicndincr, das beim Kaiserpaare im Neuen Palais bei Potsdam stattsand, nahm außer dcm König von Spanien n. a. auch die Herzogin Marie Antoinette von Mecklenburg-Schwerin teil. Berlin. sPriv.-Lcl.s Um 2 Uhr hatten sich am Denkmal aus dcm Haienheidc-Berge bei Döberitz zu der heutigen Par forcejagd über 200 Herren und 0 Damen versammelt, ein so zahlreiches großes Feld wie kaum je zuvor. Der K aiscr und der König von Spanien trafen im Automobil ein Angelegt wurde die Jagd am Hascnhcldc-Bcrgc. unweit des Denkmals. Sie zog sich über den KönigSplak, wo der Keiler in Sicht kam und von den Hunden bis unmittelbar an die Lisicre von Ferbitz gejagt und dort gedeckt wurde. Der König war einer der ersten beim Halali. Leutnant Gras Einsiedel vom 1. Gardc- Dragoner-Regiment hob ans. Der Kaiser selbst erteilte den Fang und verteilte 20! Brüche an die Teilnehmer der Jagd, die 25 Minuten gedauert lnittc. Das Wetter war etwas neblig, aber sonst günstig. Der Kaiser und König AlfonS begaben sich dann im Automobil nach dem Neuen Palais bei Potsdam, wo der öfjent Krön- .UL Grenze. Berlin. iPriv.-Tcl.s Der „Neichs-Anz" die Vcrlcihuna des Schwarzen Adlerordcns an den Prinzen von Sachsen. Berlin. PPrw.-Tcl.j Der Rücktritt des Ministers D r. Schönstedt soll bereiis in der nächsten Woche erswgcn. Als- »ein Nachfolger wird heute ». a. OberlandeS- gericknspräsidenl Bcscler in Breslau genannt. Leipzig. (Priv.-Del.) Am stt. d. M. kommen zwei Land e S v e r ra l s p r v z e s s c vor dem Reichsgericht zur Per- lmndlnng. Der eine richtet sich gegen einen Studenten namens Pawlowski. der der Spionage angeklagt ist, der andere gegen eine Franenspersoi^ deren Personalien geheim gehalten werden. Auch die Verhandlungen sind gebcim. -Ha in bürg. sPriv.-Telj Eine hiesige Exportfirma ist durch Unterschlagung ihres in Barcelona ansässigen Ver treters namens Dillmann um 220 000 Mark geschädigt worden. Dillmann ist ftnehtig. Osnabrück. iPriv-Tel.) Die städtischen Kollegien be schlossen einstimmig, von der Ucbcrnalime der Beitragsgarantie für den R h c i n — L e i n e - K a n a l zunächst Abstand zu nehmen, nachdem der Eiienbahnsi-kns die Rentabilität des Kanalhafens durch eine nngecignetc Verbindung mit dem neuen Güterbnhnhofc gefährdet habe. Hannover. (Priv-Tcl ) Der S ch n eNzu g Nr. 13 von Rlici'iic-Osnavnick nach Hannover fuhr gestern abend gegen «l Ubr unweit der Station Seelze in eine Herde Schafe, tötete den Schäfer, den Hund und acht Schafe. Der Zug kam ohne Unfall davon. " i >81 Ii
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