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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreisvierteljöhrl.M.l.SOeinschließl. des „Illustr. Unterhciltungsblatts" und der Humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebeiallen Reichspostanstalten. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Eibenstock, Larlrfeld, tzundrhübel, Lugkvmn Neuheide, Sberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengrün, wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Zernsprecher Nr. NO. ^272 Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ——————————— 62. Jahrgang. — Dienstag, den 23. November ISIS Brotmarkellzuschlag für die Weihnachtszeit. Der Bezirksverband Schwarzenberg hat für die Weihnachtszeit auf den Kopf der Bevölkerung 2 Vollmarken — 600 A Mehl mehr bewilligt. Die Marken sind bei den Ortsbehörden gegen Vorlegung der Brotmarkentaschen erhältlich. Von den Bestimmungen der Bekanntmachung über die Regelung des Brot- und Mehlverbrauches im Gebiete des Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 24. August 1915 — Erzgeb. Volksfreund Nr. 200 vom 29. August 1915 — in 8 1 Abs. 2 —. Bei der Herstellung von Kuchen — als solcher gilt jede Backware, die unter 100 Teilen des Gesamtgewichts mehr als 10 Gewichtsteile Zucker enthält — bleibt die Beimischung von Roggen- oder Weizenmehl bis auf weiteres verboten — und in tz 3 — In den Bäckereien und Konditoreien dürfen die in 8 1 bezeichneten Backwaren mit Ausnahme des Hausbrotes der Selbstversorger (8 18) nicht ausgebacken wer den, wenn der Teig von einer anderen Person als dem Bäcker oder Konditor be reitet worden ist. — wird auf die Zeit vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab bis mit 2-1. Dezember 1815 eine Ausnahme bewilligt. Vom 25. Dezember 1915 ab ist die Herstellung von Kuchen unter Beimischung von Roggen- oder Weizenmehl zur Vermeidung der Bestrafung nach 8 23 der obenerwähnten Bekanntmachung wieder verboten. Schwarzenberg, am 19. November 1915. Der Bezirksverband der Kgl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Die Ehefrauen von Kriegsteilnehmern erhalten einen Teil der Zuschutzunterstützung zur Kriegsfamilienunterstützung in bar gewährt. Die Zahlung für den laufenden Monat erfolgt nur vormittags am Mittwoch, den 24. November 1915 für die Empfänger nnt Namen Donnerstag, „ 25. „ „ „ „ „ „ „ »—X. Zu anderer Zeit kann keine Zahlung geleistet werden. Stadtrat Eiöenllock, den 22. November 1915. Stadt. Kartosfelverkaus Dienstag, den 23. d. W. norm. u. nachm. Wagazinstr. 12. Rovibazar von de« Deut schen besetzt. König Konstantin bleibt standhast. Immer kleiner wird der Raum, den die Serben von ihrem Lande noch inne haben. Vom letzten Teil altserbischen Bodens bereits vertrieben, ist ihnen nunmehr auch die Hauptstadt des ehemaligen tür- kijchen Sandschak entrissen worden, wovon der ge strige Heeresbericht bereits meldete: «Amtlich.) Großes Hauptquartier, 21. November. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Bahn Ipern — Zonnebeke gelang eine größere Sprengung unserer Truppen in der feindlichen Stellung. Französische Spren gungen südöstlich von Souchez und Combres hatten keinen Erf 0 lg. Bei Souchez kamen wir den Franzosen in der Besetzung des Sprengtrichters zuvor und behaupteten ihn gegen einen Angriffsversuch. Auf der übrigen Front an verschiedenen Stellen lebhafte Feuerkämpfe. Unsere Flugzeuge warfen auf die Bahn anlagen von Poperinghe und Furnes eine größere Anzahl Bomben ab. Es wurden Treffer be obachtet. Der englische Oberbefehlshaber sagt in seinem Be richt vom 15. Oktober über unseren Angriff südwestlich von Loos am 8. Oktober, daß nach zuverlässigen Schätzungen 8000—9000 gefalleneDeutschevor der englisch-französischen Stellung gelegen hätten. Diese Behauptung ist freie Erfindung. Unser Gesamt verlust an Gefallenen, Vermißten und den ihrer Ver wundung Erlegenen beträgt 763 Mann. Oestlicher Kriegsschauplatz, Die Lage ist im Allgemeinen unverändert. Balkankriegsschauplatz. Deutsche Truppen der Armee des Generals von Köveß haben Rovibazar besetzt. Die Armee des Generals von Gallwitz und der rechte Flügel der Armee des Generals Bojadjeff kämpfen um den Austritt in das Labtal nördlich von Pri stina. Die Zahl der am 19. November gefangen genom menen Serben erhöhte sich auf 3800. Gestern wurden über 4400 Mann gefangen genommen. Oberste Heeresleitung. (W T. B.) Der Kampf der Ssterreichisch-imgarische« Streitkräfte an der italienischen Grenze dauert mit unverminderter Heftigkeit an. Görz bildet weiter den Brennpunkt des heißen Ringens, von dem die letzten Generalstabsberichte sagen: Wien, 20. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Bei der Armee des Erzherzogs Josef Fer dinand wurde nordwestlich von Olyka ein rus sischer Angriff abgeschlagen. Sonst nichts Neues. » Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe im Görzischen dauern fort. Der Brückenkopf von Görz wurde wieder an mehreren Stellen vergeblich angegrissen, die Stadt eine Stunde lebhaft, dann mäßig beschossen. Im Nordteil der Hochfläche von Doberdo er neuerte der Feind seine Vorstöße mit starken Kräf ten sowohl gegen unser' Stellungen am Nord- Hange des Monte San Michels als auch gegen den Abschnitt von San Martino. Mehrfach kam es zum Handgemenge. Die Italiener wurden überall zurückgefchlagen: unsere Kampflinie ist nach wie vor in unseren Händen. Dasselbe gilt auch von unseren Stellungen bei Zagora, wo der Gegner nächst der Straßensperre eindrang, in er bittertem Nahkampf aber wieder vollständig ver trieben wurde. Unsere Flieger bedachten Ve rona, Vicenza, Tricesimo, Udine und Ccrvignano mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generals der Infanterie v. K öveß hat Nova Varos besetzt und die Linie Sjeniza—Du- gapoljana—Rajchka überschritten. Südöstlich von Raschka nahm eine k. und k. Brigade 2000 Ser ben gefangen. Die deutschen Truppen des Gene rals von Gallwitz kämpfen südlich des Prepo- laz-Sattels, die Armee des Generals Bvj ad- jeff im Gebiete der Goljak Planina. Der Feind wurde sonst gestern durch die Wassen der drei ver bündele,, Heere vom letzten Stück alt ser bischen Bodens vertrieben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 21. November. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Im Wolhynischen und am Styr stellen weise Geschützfeuer, wobei die Russen Gas bomben verwenden. Sonst keines besonderen Ereig nisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener haben neuerdings Streitkräfte von der Tiroler Front ins Görzische gebracht. Unter Einsatz solcher Verstärkungen greift der Feind den ganzen Görzer Brückenkopf neuerlich an. Vor dem Monte Sabotino brachen mehrere Vorstöße in unserem Feuer zusammen. Im Ab schnitt von Oslavija gelang es dem Gegner, in unsere Verteidigungslinie cinzudringcn. Ein Gegenangriff brachte jedoch diese Stellung mit Ausnahme einer Kuppe nordöstlich des Ortes, um die noch gekämpft wird, wieder in unseren Be sitz. Drei feindliche Vorstöße gegen Pcvma miß langen unter schweren Verlusten. Besonders hef tige Angriffe waren auch diesmal gegen die P 0 d - gora gerichtet. Auch hier wurden die Italiener blutig abgcwiesen. Der Raum beiderseits des Monte San Michele stand unter starkem Ar tilleriefeuer. Nachmittags gingen am Nordhange des Berges bedeutende feindliche Kräfte vor. Ihr Angriff scheiterte in unserem Kreuzfeuer. Das gleiche Schicksal hatten mehrere Vorstöße gegen den Abschnitt von San Martino und nördlich des Görzer Brückenkopfes gegen die Straßensperre bei Zagora. In Tirol schlugen die Verteidiger des Col dl Lana zwei italienische Angriffe auf die Spitze dieses Berges ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Eine österreichisch ungarische Kraftgruppe er zwang sich gegenüber den nördlich von Cajnice eingenisteten Montenegrinern den Ueb ergänz über die obere Drina. Rovibazar wurde von deutschen Truppen besetzt. Oestlich davon warf imIbartal eine österreichisch ungarische Kolonne den Feind zurück. Die Zahl der in diesem Raume gestern eingebrachten Gefangenen übersteigt 2000. An den Uebergängen des Amselscldes wird heftig gekämpft. Der Stellvertreter des Ch:fs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. »om Balkan liegt u. a. auch eine, amtlich noch nicht bestätigte Nachricht über den Einmarsch der Bulgaren in Mo- nastir vor. In Kraljewv wurde außer einem großen Benzinlager außerordentlich viel Sanitätsmarerial erbeutet: Kriegspressequartier, 20. November. Die Beute von Kraljewo ist nunmehr gesichtet und noch über Erwarten groß. Es sind erbeutet 65000 Liter Benzin, große Mengen Munition und Sprengma terial (auch große Teile des berüchtigten französi schen L Pulvers), viel Pioniermaterial, Sanitäts- matcrial in solchen Massen, daß wei terer Nachschub aus der Heimat sich crübrigt, tausende Ausrüstungsstücke, wie Hemden, Strümpfe, Handschuhe, Mäntel, Pferdegeschirre. In den Bu reaus der serbischen Ministerien, die ihren Sitz zu letzt in Kraljewo hatten, sind Hunderte Kisten mit Papieren aller Art zurückgelassen. Rotterdam, 20. November. Der Kriegsbe richterstatter der „Tribuna" in Saloniki drahtet seinem Blatte, daß die bulgarischen Vorhuten in Monastir ei „zogen. Die Bevölkerung flü- tete, die Konsuln sind aus Monastir eingetroffen. Konstantinopel, 20. November. Hier hält man auf Grund zuverlässiger Meldungen die Zu rückziehung der englischen Truppen von der Linie Gewgheli—Doiran und deren Ue Ver führung nach Aegypten für wahrscheinlich. Kitchener soll geäußert haben, daß die weitere Teil- nohmc Englands am Balkankriege angesichts der Be drohung Aegyptens mit den Interessen Englands un vereinbar sei. König Konstantin von Griechenland hat sich allen Lockungen und Drohungen gegenüber bisher als ein Mann mit festem Rückgrat erwiesen. Ein französi scher Abgeordneter erfuhr eine glatte Absage und auch Kitchener dürfte keinen Erfolg gehabt haben, wie aus der Nachricht über die bevorstehende Blok- kade geschlossen werden kann. Die betr. Meldungen besagen: London, 20. November. Central News mel den aus Bukarest, daß nach aus Athen eingelauss- nen Meldungen in der Konferenz zwischen Kö nig Konstantin und dem französischen Abge-