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Nr 1SS 8. Junius 184S Freitag Lüvjia. Dit Zkiiung MW Deutsche Allgemeine Zeitung dura, und Vet Demselben m Pan«, «t. rr. ru>! «°lr« «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U»u>« a« »->/««»>; i mEngland durchWIMam« ai Avrg.iie in t'end«n, 14 brnnri» - Street, Eo- ncnt.Änwen. Preiy für dae Vicrteliabr 2 Idir. Im'ertwnSgebüdr für de» Äaum einer Zette 2 Rgr. Neber-kick. Deutschland. Frankfurt a.M. Adresse an den Reichsverwcser. Dank schreiben der Nationalversammlung. Die Kanzlei derselben. Auffoderung von Dahlmann und Genossen. — Da« badische Ministerium. — Hr. Welcker. Die Maßregeln gegen den Aufstand. K Frankfurt a. M Die deutschen Angelegenheiten. ^Dresden. Der Belagerungszustand. Die Maiereignisse. — Die Verhafteten. München. Abgeordnetenkammer. Die Adresse. Die Pfälzer. Der berliner Vcrfassungsentwurf. — Die Presse. Würzburg. Durchmärsche. Kaiserslautern. Proclamation der provisorischen Regierung. Stuttgart. Die Zustände. Das Militair. Die Bürgerwehr. Die Nationalversammlung. Scidenhanncs. — Die Beeidigung. General v. Miller. — Das Standrecht. Karlsruhe. Die provisorische Regierung und die Disciplin. — Die Verhaftung Fickler's. — Bekanntmachungen. — Schlöffel Sohn. Das württembergische Mi nisterium.'— Patriotische Gaben. — Das 2. Regiment. Die Wahl. Mannheim. Das erste Aufgebot. Französischer Zuzug. Heppenheim. ! Die Feindseligkeiten. — Proclamation des Großherzogs. Darmstadt. Freischärler in Weinheim. — Truppenbewegungen. — Öbcrlieutenant v. Rosenberg. Aus ktheinhessen. Hr. Zitz. Mainz. Die badischen Of fiziere. kheinhessische Pfalz. Die Grcnzdörfler. Wiesbaden. Die nassauischen Truppen. Kassel. Die Beeidigung auf die Reichsverfas. sung. Papiergeld. Braunschweig. Das Verhältniß zum RcichSvcrwe- scr. Hannover. Der König. — Der Anschluß an den Zollverein. Au rich. Die ostfricsischen Stände. Krawall. Schwerin. Der preußische Verfassungsentwurf. Die Vürgcrwehr. Von der untern Elbe. Der Herzog von Nassau. Aarhuus. — Das Sectreffen bei Helgoland. — Hr. Duckwitz gegen Stoman. Wreußen. Berlin. Die Erlasse über bäuerliche Grundstücke. — Die Verhältnisse der Juden. Bertin. Die deutschen Angelegenheiten. Man gel an Offizieren. Preßfreiheit. Vercinsrecht. Der Belagerungszustand. — Die Cholerafurcht. — Uniformirung der Justizbeamten. Danzig. Greifswald.' Russische Kriegsschiffe. Koblenz. Die Truppen. Erccsse. — Die Aufnahme der Truppen. Wetzlar. Die mobile Division. — General v. Hirschfeld. — Angebliche Proteste. Kvefkerreich. Wien. Neuer Kriegsminister. — F.M. Radetzky. — F.Z. M. Haynau. *Prag. Die Rathhauswache. Fürst Windisch-Grätz. Brünn. Die Garnison. Presburg. Die Russen. Der rechte Flügel der k. k. Armee. Deutschland. Frankfurt a.M., 5. Jun. Vorgestern begab sich eine Abordnung hiesiger Bürger zu dem Reichsverweser, um demselben mehre Adressen zu überreichen, in welchen der Erzherzog ersucht wird, unter allen Um ständen auf seinem schwierigen Posten auszuharren, so lange, bis eine endgültige Verfassung für ganz Deutschland zu Stande gekommen sein werde. Die Adressen zählen ein halbes Tausend Unterschriften der an gesehensten Bürger der Stadt. Der Erzherzog war sehr erfreut über ein solches Zeichen von Vertrauen und Anhänglichkeit und sprach iil den herzlichsten Ausdrücken mit den Männern, welche die Abordnung bil deten. Er gab ihnen die Zusicherung, daß er voll Vertrauen auf einen glücklichen Erfolg den mühevollen Pflichten seiner großen Aufgabe, die Einigung des ganzen Vaterlandes zu erringen, bis zum Ende sich un terziehen werde. Das Schwierige seiner Lage verkenne er nicht, aber er besitze auch den Muth, allen Gefahren zu trotzen, und wünsche nur, daß. das Wort „Furcht" aus dem Wörterbuche der deutschen Sprache völlig getilgt werden könne. (Frkf. Z.) — Di« Stadtkanzlei veröffentlicht im Amtsblatte der Stadt Frankfurt folgendes Schreiben: An einen hohen Senat der Stadt Frankfurt! Die Nationalversammlung hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, sich nach Stuttgart zu verlegen. Wir können nicht von hier scheiden, ohne den Behörden und Bürgern dieser Stadt im Namen der Versammlung unsern Dank für ihr freundliches Entgegenkommen zu sagen. Wir ersuchen einen hohen Senat, hiervon der Bürgerschaft gefälligst Mitthcilung zu machen, bedauern, daß unsere Anwesenheit, der Stadt Frankfurt und ihren Behör den manche Unannehmlichkeit und Ätühwaltung gemacht hat. Möge die Verfassung siegen, und Frankfurt in seinem Senat und seinen Bürgern nach Kräften zu ihrer Durchführung mitwirken. Frankfurt a. M., 30. Mai 1840. Der Gesammtvorstand der deutschen Nationalversammlung: Das Präsidium: Löwe. Eisenstuck. Die Schriftführer: Feher. Goltz. Rein stein. A. Rösler von Oelß. — Dem Vernehmen nach wird das Sarasin'sche Haus, in welchem seit einem Jahre die verschiedenen Kanzleien der Nationalversammlung sich befanden, geräumt werden, und die sich noch hier befindlichen Ac ten, Bücher rc. der Nationalversammlung zur Aufbewahrung einstwei- lei in die Paulskirche geschafft werden. — Der Kurfürst von Hes sen ist von hier wieder abgereist. — Im Frankfurter Journal wird folgende Auffoderung veröf fentlicht: Der von den Regierungen von Preußen, Sachsen und Hannover! ausgegangene Entwurf einer Reichsverfaffung läßt cs den Unterzeichneten wünschenswerth erscheinen, daß eine größere Anzahl politischer Freunde, welche in der Nationalversammlung die Durchführung der Reichsverfaffung vom 28. März auf friedlichem und gesetzlichem Weg angcstrebt und seitdem in vielen deutschen Gauen die öffentliche Stimmung von neuem kennen ge lernt haben, sich sobald thunlich wieder zu einet Besprechung zusammen finden. Ein möglichst übereinstimmendes Verhalten in der gegenwärtigen Lage des Vaterlandes, insbesondere gegenüber der obschwebendcn Frage der Reichstagswahlen für dieienigcn Staaten sowol, welche jetzt die Reichsver fassung vom 28. März anerkennen, als auch für diejenigen, welche ebenso wie di- drei oben genannten Königreiche vorher noch Modifikationen für nöthig erachten, wird den Gegenstand der Berathung auSmachen. Die Unterzeichneten schlagen zu diesem Zweck eine Zusammenkunft am 26. Jun. in Gotha vor. Frankfurt a. M., 3. Jun. 1849. Dahlmann-. Francke. H. v. Gagern. M. v. Gagern. Graf Giech. Mathy. Rümelin. r< Soiron. Wiedemann. , Frankfurt a. M., 5. Jun. Wie man vernimmt, ist gestern das ganze freisinnige badische Ministerium zurückgetrcten. Ein Neffe des Hrn. v. BlittcrSdorff ist nach Koblenz zum Großherzoge ge reist. Der Großherzog ist, wie man sagt, dem preußischen Sonder bunde bcigetreten. (D. Z.) — Wir vernehmen, daß der badische Bevollmächtigte, Hr. Welcker, um glicht bei Ausübung seines Dienstes in der jetzigen Lage Deutsch lands in Widerstreit mit seinen politischen Ueberzeugungen zu kommen, seiner Stelle entsagt hat. (P. A. Z.) Frankfurt a. M., 5. Jun. Die Coercitivmaßregcln gegen die Aufständischen in Baden und der Rheinpfalz haben am heu tigen Tage begonnen. Man verspricht sich um so mehr einen baldigen entscheidenden Erfolg von denselben, als die Stimmung bei der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung gegen das bisherige Treiben und Ausbeuten der zum größten Theile durch fremde Elemente ver stärkten Aufwiegelung bereits öffentlich laut geworden ist. Rheinhessen ist von preußischen Reichstruppen besetzt, auf der Seite gegen Heidel berg und Mannheim operiren kurhcssischc, großherzogl. hessische, nas sauische und mecklenburgische Reichstruppen. Die österreichischen Reichs- truppen waren in Lindau, und die bairischen in Memmingen bereits vor einigen Tagen eingetroffen. (P. A. Z.) — Don Berlin trifft die Nachricht hier ein, daß die bei Kreuznach concentrirten preußischen Truppen die Grenze der Rheinpfalz über schreiten und Landau nehmen sollen. Ein nach Berlin gesendeter bairi scher General hat diese Unterstützung erwirkt. Die Deutsche Zeitung be merkt hierzu mit Recht: daß die Berichte aus München dieser Nachricht durchaus widersprechen. Baiern hat, wie es scheint, nicht nur keine preu ßische Hülfe erwirkt, sondern die dargcbptene Hülfe abgclehnt. Nur wenn die genannten Truppen von der Ccntralgewalt Marschbefehl ha ben, ist die obige Nachricht glaublich. (S. übrigens unter Preußen.) L Frankfurt a. M., 5. Jun. Wer aufmerksam und vorurtheilsfrei die Vorgänge betrachtete, der konnte längst in dem Getreide hier Berech nung und Hinstreben zu einer Eroberung in Deutschland ausKosten der deutschen und zu Gunsten der preußischen Einheit erkennen; jetzt wird dies überall wahrnehmbar. So lange die Nationalversammlung noch ein entscheidendes Wort zu sprechen hatte, arbeitete Hr. Camphausen, der preußische Bevollmächtigte, auf Verwerfung aller andern Formen als der des Erbkaiserthums hin, und dabei halfen ihm die Romantik Ga- gern's und der alten Burschenschafter, das Bedürfniß Schleswig-Hol steins, das Beseler und Dahlmann vertraten, sammt vielen Abgeord neten aus Preußen, sowie die Badenser Bassermann, Dusch und Blrt- tersdorff. Der Warnungsruf dcr^asch gebildeten und kräftig auftre tenden großdeutschcn Partei ward mit schmählichen Verdächtigungen über schrien. Jndeß nahmen die Dinge in Frankfurt doch eine andere Wen dung, als man in Berlin gehofft, zumal Preußen längst durch Ver sprechungen an das olmützcr Cabinct sich gebunden hatte, von denen cs nur durch ein Manoeuvriren sich hätte frei machen können, durch eine Taktik, die unverträglich war mit dem raschen Gange, den die Nationalversammlung nahm. Scheint cs doch beinahe, als habe auch planmäßige Absicht darin gewaltet, daß dem Reichsvcrwcscr keine preußischen Truppen zur Verfügung gestellt wurden, mit denen er zei tig genug gegen die süddeutsche Bewegung einschreitcn wollte, um sie innerhalb der Schranken zu halten, die sie nunmehr längst überschritten hat. Vergebens wiederholte die Centralgewalt ihr Gesuch um militai- rischen Beistand, da über die Zuverlässigkeit der Hessen und Württem berger Zweifel bestanden, Baiern seiner Truppen selbst benöthigt war,