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WkWH-Mtm Jnierate, welche bei der bedeutendm Auflage Blatte» ein« sehr wirk same Verbreitung Pude» «erden mit lOPfa. die Spaltenreile oder vere» Raum berechnet. — Ta bellarische und complikirt« Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theile, di, Spaltenzetl» W Pf,- Tue „Weißrritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. » Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., «inmonatlich 42 Pfa. Einzeln« Nummern Iv Pfg. - Alle Postan- «alten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redactmr: Paul Jehnt in Dippoldiswalde. Nr. 38. Donnerstag, dm 28. März 1889. 55. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der Musterung in Lauenkein am 16. d. M. stellten sich 204, wovon 74 für tauglich befunden, 24 zur Ersatzreserve, 16 zum Landsturm bestimmt, 70 auf 1 Jahr zurückgestellt und 20 als dauernd untauglich erklärt wurden. — Bei der Musterung in Frauenstein am 18. d. M. wurden von 208 Mann 95 für tauglich erklärt, 20 für Er- satzreseroe und 26 für Landsturm bestimmt, 52 auf 1 Jahr zurückgestellt und 15 als dauernd untauglich befunden. — Bei der Musterung in Dippoldis walde am 19. u. 20. d. M. gelangten von 437 Mann 168 zur Aushebung, 45 wurden zur Ersatzreserve und 34 zum Landsturm bestimmt, 164 aus 1 Jahr zurück gestellt und 26 als dauernd untauglich erklärt. — 27. März. Bei Schluß des Wintersemesters der Deutschen Müllerschule erhielt der Schüler Berndt aus Langenöls in Schlesien das von Herrn Bezirkssteuerinspektor Kretzschmar gestiftete Stipendium von 50 M., während die Schüler Wünsche aus Rei chenau bei Zittau (Sachsen) und Böhm aus Wartha bei Großsärchen in Schlesien in Anerkennung ihres außerordentlichen Fleißes, regelmäßigen Schulbesuchs und musterhaften Berhaltens von Herrn Direktor Simon-Ackermann mit je einem werthvollen Werke ausgezeichnet wurden. Der erstere erhielt das Hand wörterbuch der deutschen Sprache von Daniel Sanders, der letztere bekam das Werk über Müllerei von Pappen heim. — Die Quartiermacher der nächstens zu er wartenden Artilleriegarnison sind bereits in voller Thätigkeit, um die Quartiere der Mannschaften und die Ställe der Pferde in Augenschein zu nehmen. Auch war heute Se.Excellenz Herr Generallieutenant Schurig, Intendant der Armee, hier anwesend, um wirthschaft- liche Angelegenheiten zu ordnen. — Die am Donnerstag von Herrn Lehrer Buckel im Sternsaale veranstaltete Abendunterhaltung der Fortbildungsschule für Mädchen war von Eltern der Schülerinnen und vielen anderen Freunden und Gönnern zahlreich besucht, und sanden dieselben auch eine angenehme und anregende Unterhaltung durch die gute, theilweise vorzügliche Ausführung des nummer reichen Programms, das abwechselnd von Seiten der Schülerinnen deklamatorische und musikalische Dar bietungen bot. Letztere wurden in dankenswerther Weise von einigen Damen, sowie von Herrn Kantor Hellriegel, Herrn Lehrer Schmidt und anderen Herren unterstützt, bez. geleitet, auch hatten mehrere Damen als ehemalige Schülerinnen der Anstalt ihre Anhäng lichkeit zu derselben durch Uebernahme etlicher Pro grammnummern in erfreulicher und gelungenster Weise bethätigt. Wie andere Schulanstalten durch die Examen, so tritt diese Fortbildungsschule durch obige Veran staltung an die Oeffentlichkeit, zeigt dabei allerdings nur einen kleinen Theil ihres Unterrichtserfolgs. Neben der Kunde deutscher Dichtungen, durch welche allge meine Kenntnisse erweitert, Gemüth und Sprache ver edelt werden sollen, liegt der Schwerpunkt des Unter richts dieser Fortbildungsschule darin, daß' sich die Schülerinnen mancherlei für Haus und Erwerb nöthige Kenntnisse und Fertigkeiten in Nadelarbeiten und schriftlichen Aufzeichnungen und Berechnungen an eignen. Außer durch den Unterricht in weiblichen Handarbeiten, geleitet von Frl. Bachmann, giebt diese Schule auch durch den Zeichenunterricht, ertheilt durch Herrn Lehrer Krüger, Gelegenheit, die Hand zu üben und Schönheitssinn günstig zu beeinflussen. Die Aus stellung in der Examenwoche wird zeigen, daß die Fortbildungsschülerinnen wie in allen, so auch in diesem Fache ernstlich und mit bestem Erfolge gearbeitet haben. Die Zahl der Schülerinnen (55 bisher) ist im Verhältniß zur hiesigen Einwohnerzahl ganz zu friedenstellend; von Auswärts haben bisher 11 Mäd chen die Schule besucht. Selbst Eltern, die ihre Töchter zur weiteren Ausbildung in auswärtige Pen sionen oder Familien bringen können und wollen, lassen dieselben den Fortbildungskursus mit durch machen, können diese doch dabei noch unter elterlicher Obhut und Anweisung bleiben. In diesen Tagen sind Prospekte dieser Fortbildungsschule versandt wor den, mögen sie reichliche Beachtung finden. — Im hiesigen Kontrolbezirk treten vom 1. April ab nachstehende Aenderungen in Kraft. Die bisherige Bezeichnung „4. Bezirks-Kompagnie" fällt weg, dafür tritt die Bezeichnung „Melde-Amt Dip poldiswalde des Bezirks-Kommandos Pirna" in Kraft. Dem Melde-Amt wird als Bezirks-Offizier Haupt mann Freiherr von Hodenbdrg und der bisherige Be zirksfeldwebel Weisbach vorstehen. Das dienstliche Verhältniß der Mannschaften des Beurlaubtenstandes zum Vezirksfeldwebel wird hierdurch nicht geändert, sondern bleibt dasselbe wie früher. Das Melde-Amt befindet sich am Markt Nr. 80, 2 Treppen. Münd liche Meldungen rc. werden daselbst an den Wochen tagen Vormittags von 9 bis Nachmittags 3 Uhr, an den Sonn- und Festtagen Mittags von 11 bis 1 Uhr entgegen genommen. Zur Erleichterung der schrift lichen Meldungen werden den Bürgermeister-Aemtern und Ortsbehörden jetzt Meldeformulare und Kouverts, zur Niederlegung und Verwendung bei An- und Ab meldungen, zugehen. Die genannten Behörden erhalten zu gleicher Zeit Muster zu Meldungen zugesandt und zwar für jeden kontrolpflichtigen Mann 1 Exemplar. Die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände sollen ersucht werden, diese Muster den betreffenden Mannschaften aushändigen lassen zu wollen und die selben anzuhalten, die Muster in die Militär- bez. Ersatz-Reserve-Pässe einzuheften oder einzukleben und zwar vor dem Nationale des Paßinhabers. Die Militär- rc. Pässe werden zur Kontrol-Versammlung einer diesbezüglichen Durchsicht unterzogen. Reichstädt. Vergangenen Sonntag fand die Haupt versammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Dabei wurde erst der Bericht auf das Vereins jahr 1887/89 gegeben. Das Korps hat 24 Gesammt- übungen und außerdem haben noch Steiger- und Spritzenzug Einzelübungen abgehalten. Alarmirt wurde die Feuerwehr 7 Mal zu Bränden und zwar zu 2 im Orte, zu 2 in Dippoldiswalde, zu je 1 in Höckendorf, in Ruppendorf und in Beerwalde. Das Korps zählt jetzt 50 Mitglieder gegen 43 früher. Vertreten war die hiesige Feuerwehr durch Abgeordnete am sächsischen Feuerwehrtag in Pirna am 2. und 3. Juli 1887, am Bezirkstag in Glashütte am 11. September 1887. Zum Bezirkstag in Poffendorf am 2. September 1888 war Niemand, da im Orte das Sedanfest gefeiert wurde, woran sich auch die Mitglieder der Feuerwehr betheiligten. In der nach der Berichterstattung folgen den Wahl des Kommandos wurden alle Mitglieder desselben wiedergewählt. Möge auch im neuen Ver einsjahre der Geist der Ordnung, des Gehorsams und der Eintracht im Korps walten, möge ein jedes Mit glied treu den übernommenen Pflichten nachkommen! /X Schönfeld. Am vergangenen Sonntag feierte der hiesige Militärverein mit Umgegend sein erstes Stiftungsfest im schön geschmückten Saale des hiesigen Erbgerichtsgasthofes. Wenn auch die ungünstige Witte rung die Betheiligung auswärtiger Gäste gehindert hatte, so entwickelte sich doch in der Festversammlung mit der Zeit eine sehr heitere Stimmung. Dieselbe wurde mehr und mehr gehoben durch eine Menge Trinksprüche während der Tafel, von welchen der Vor stand des hiesigen Vereins, Herr Heinrich, den ersten auf Se. Majestät unfern König als Protektor der Militärvereine ausbrachte, und durch wirklich vorzüg liche Speisen und Getränke, mit denen Herr Erb- gerichtSbefitzer Eichler seine Gäste bediente. Alle Theil- nehmer waren von dem Verlaufe dieses Festes hoch befriedigt. Möge der junge Verein kräftig weiter gedeihen. Frauenstein. Das hiesige Schöffengericht hat neuerdings Arbeitgeber in Hennersdorf, welche gegen ne an sie wegen unterlassener Anmeldung ihrer in ihrem landwirthschaftlichen Betriebe beschäftigten Kin- )er zur dasigen Ortskrankenkasse erlassene Strafver- ügung Widerspruch erhoben hatten, wegen gedachter Unterlassung zu je 5 M. Strafe verurtheilt. Das Gericht hat damit die Krankenversicherungspflicht der in elterlichen Betrieben beschäftigten Personen aner kannt und bleibt nur zu wünschen übrig, daß die immer noch vorkommenden unbegründeten Weigerungen der Eltern zu Anmeldung ihrer Kinder zur Kranken versicherung nunmehr aufhören möchten. Die Kranken versicherungsgesetzgebung in Verbindung mit der Un fallversicherungsgesetzgebung verfolgt zweifellos das Prinzip ausgedehntester Heranziehung zur Kranken versicherung. Ausnahmebestimmungen für die soge nannten „Hauskinder" bestehen in der Versicherungs gesetzgebung nicht. Die mitunter noch zu hörende Meinung, daß für die Kinder die elterliche Fürsorge eintrete, die Krankenversicherungspflicht sich erledige, ist eine irrige, denn mit gleichem Rechte würden auch die Eltern der anderwärts — nicht im elterlichen Betriebe —.beschäftigten Kinder zur Befreiung von der Krankenversicherungspflicht sich auf ihre Unter stützungspflicht berufen können und nicht blos die Eltern von „Hauskindern". Die elterlichen Ver pflichtungen werden erst nach Aufhören der rechtlich zu beanspruchenden Krankenunterstützung, also bei etwa eintretender Hilfsbedürftigkeit näher in Frage kommen können. — In der von der großherzogl. badischen Regierung erlassenen Ausführungsbestimmungen zu der Krankenversicherungsgesetzgebung ist die Versiche rungspflicht der im elterlichen Betriebe beschäftigten Kinder ausdrücklich hervorgehoben. Damit ist vielen Weitläufigkeiten und Differenzen vorgebeugt worden. Begüterten Eltern ist in tz 136 des Reichsgesetzes über die land- und forstwirthschaftliche Unfall- und Krankenversicherung eine Handhabe zur Befreiung ihrer in ihren Betrieben beschäftigten Kinder von der Krankenversicherungspflicht gegeben. Es ist damit wohl genügende Rücksicht auf die „Hauskinder", denn auf diese kann gedachte Bestimmung nach unseren so zialen Verhälnisien nur abzielen, genommen, eine Rücksicht, die vielleicht zur Vermeidung von Aerger- niß in den übrigen Arbeiterkreisen besser nicht hätte genommen werden sollen, zumal diejenigen begüterten Eltern, deren Kinder anderwärts beschäftigt sind, eine gleiche begünstigende Bestimmung nicht zur Seite steht. 4 WilmSdorf. Das 1. Gesangs-Eoncert, welches der Männergesangverein „Grüner Zweig" vergangene» Sonntag im hiesigen Gasthofe gab, war trotz des regnerischen Wetters so zahlreich von nah und fern besucht, daß der Saal von Zuhörern überfüllt war. In Bezug auf die Wahl der Vorträge muß anerkennend hervorgehoben werden, daß das Volkslied in seiner wahren Weise im Verlaufe des Concertes in den Vordergrund trat. Daneben wurden aber auch heitere Gesänge mit zur Aufführung gebracht und ernteten sämmtliche Vorträge die wohlverdiente Anerkennung. Möge der strebsame, junge Verein auf den betretenen Bahnen rüstig weiter schreiten! 4 Poffendorf. Der Männergesangverein zu Krei scha führte am Sonntag im Saale der „goldenen Höhe" ein Gesangsconcert zum Besten des Sächs. Pestalozzi- vereins auf, das von dem Streben des Vereins nach möglichst vollkommenem Männergesang Zeugniß ab legte. Das Eoncert war recht gut besucht und kann der Kaffe des PestalozzivereinS gewiß ein hübscher Ertrag zugewiesen werden. Dresden. Nachdem der Reichstag in der Sitzung voin 23. März den Nachttags-Etat und somit die Ar - tillerie-V^xlage genehmigt hat, so ergeben sich