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Ttoiirglieh Säehstsehrv Ataats«nzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 85. 4> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <r Donnerstag, den 12. April 1W6. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Gr. Zwingerstr. 20, innerhalb Dresdens 2,50 M. (vom 1. Juli ab2M), durch die Post im Deutschen Reiche 3 M. (vom 1. Juli ab 2,50 M) viertel jährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher 1295. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der 6 mal gespaltenen AnkündigungSscite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der 3 mal gespaltenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf GcschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Des Karfreitages wegen erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals am Sonnabend, den 14. April, nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Prof. vr. Wolf zu Dresden das Ritterkreuz 1. Klaffe des Albrechtsorden« zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Postbaurat a. D. Geh. Postrat Zopfs in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kronenorden 3. Klasse anlege Nach Artikel 4 des im Haag am 12. Juni 1902 ge schloffenen Abkommens zur Regelung des Geltungsbereichs der Gesetze auf dem Gebiete der Eheschließung (R.-G -Bl. S. 221) muffen Ausländer zum Zwecke ihrer Eheschließung nach, weisen, daß sie den Bedingungen genügen, deren Erfüllung nach dem Gesetze des Heimatsstaats erforderlich ist. Den Staatsangehörigen des Königreichs Sachsen, welche in einem der in dem Abkommen genannten Länder eine Ehe eingehen wollen, werden von den Polizeibehörden zu diesem Zwecke Zeugnisse ausgestellt, welche das Nichtbekanntsein von Ehehindernissen bescheinigen. Da Zweifel darüber entstanden ist, welche Polizeibehörde zur Ausstellung dieses Zeugnisses dann zuständig ist, wenn der in Sachsen staatsangehörige Verlobte selbst niemals emen Wohn ort im Königreiche Sachsen gehabt hat, so wird hiermit be stimmt, daß in diesem Falle die Polizeibehörde des letzten Wohnorts des Vaters des Verlobten und wenn der Verlobte außerehelich geboren ist, die Polizeibehörde des letzten Wohn orts der Mutter zuständig ist. Ist aber auch ein solcher Wohn ort nicht zu ermitteln, so ist die Polizeibehörde de« Geburts orts des Vater«, bei außerehelicher Geburt die Polizeibehörde des Geburtsortes der Mutter zuständig. Polizeibehörde im Sinne dieser Verordnung ist in Städten mit der Revidierten Städteordnung der Stadtrat, sonst die Amtshauptmannschaft. Ministerium des Innern. 2741 Die König!. Kreishauptmannschaft bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß der mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs von dem König!. Ministerium des Innen, zur Amts hauptmannschaft Leipzig versetzte bisherige AmtShauptmann in Döbeln Karl Noale v. Nostitz-Wallwitz am 3. dieses Monats für sein neues Amt verpflichtet und in dasselbe eingewiesen worden ist Leipzig, am 5. April 1906. 2746 König!. Kreishauptmannschaft. Auf Grund von 8 100t der Gewerbeordnung und nach dem insbesondere ein rechtsgültiger Beschluß der Innungs- Versammlung der Sattler- (Zwangs-) Innung zu Leipzig vorliegt, wird hiermit die Anordnung der unterzeichneten König!. Kreis hauptmannschaft vom 19. September 1898 — IV 786 — (vergl. Dresdner Journal Nr. 20 vom Jahre 1899), daß sämtliche Gewerbtreibende, welche in der Stadt Leipzig nebst den einver leibten Vororten das Sattler-Handwerk auSüben, der Sattler- Innung zu Leipzig (mit dem Sitze in Leipzig) anzugehören haben, zurückgenommen und die Schließung der erwähnten ZwangS-Jnnung mit Ende Juni 1906 verfügt. Leipzig, am 4. April 1906. König!. Kreishauptmannschaft. 2745 Sa- Eister betreffend. In Gemäßheit von Z 2 des Polizeiregulativs für Bad Elster wird bekannt gemacht, daß der Königl Badedirektor für Bad Elster Herr RegierungSrat v. Alberti daselbst zu- aleich Vorstand der dort für die Dauer der Badesaison be stehenden König!. Polizei-Kommission ist und daß die diesjährige Badesaison mit dem 1. Mai beginnt und mit dem 30. September endigt Zwickau, am 9. April 1906. «744 KLoigl. KreiShauptmannschaft. Vom 15. April ab wird Schnellzug v 66 von Dres den Hbf. 1200 mittags nach Teplitz (Ank 1.56 nachm) und Karlsbad (Ank. 4.30 nachm) wieder in Verkehr gesetzt 2740 Kgl. Generaldirektion der Sachs. StaatSeisenbahnen. Ernennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Nichtamtlicher Teil. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Justiz. 1. Beamten-Etat. a) In den Ruhestand versetzt: die Sekretäre bei dem AG. Mittweida Haupt, bet dem AG. Neusalza Tanne berger, die Diener bei dem LG Chemnitz Schönecker, bei dem AG. Chemnitz Hunger, d) Auf Ansuchen entlassen: die Assessoren bei dem LG Leipzig Or. Nagler, bei der Staatsanwaltschaft des LG Plauen vr. Kind, bei dem AG Leipzig Dietrich, bei dem AG Reicheubach Schumann, die Expedienten bei der Staats anwaltschaft des LG. Dresden Stiehler, bei dem AG Meerane Fischer. 0) Verstorben: der Aktuar bei dem AG Borna Fischer 9. März, der Diener bei dem AG. Döhlen Pfanne 10. März, der Diener bei dem AG Zwickau Kießling 20. März. <i) Angestellt: der bisherige Recht-anwalt Franke bei dem LG Chemnitz, sowie die Referendare Or. Buch bei der Staatsanwaltschaft des LG Chemnitz, Or. Friedrich bei dem AG. Annaberg, Nake bei dem AG Brand, Meier bei dem AG. EberSbach, Küntzel bei dem AG. Johanngeorgenstadt, Or. Freytag bei dem AG. Königstein, Götz bei dem AG. Scheibenberg als Assessoren, di« Schreiber Bischoff- berger bei dem LG Plauen, Kunze bei der Staatsanwaltschaft des LG. Leipzig, Hebold bei dem AB Colditz, Walter bei dem AG Dresden als Expedienten, die Dienergehtlfen Alex bei dem LG Zwickau, Gröschke bei der Staatsanwaltschaft des LG. Leipzig, Müller bei dem AG. Dresden als Diener, der probeweise als Aufseher verw. Mil.-Anw. Günther als Aufseher bei der Gefangenanstalt Leipzig, die HilsSausseherin Schwede als Aufseherin bei der Gefangenanstalt Dresden s) Befördert: der Biireauassistent bei der Kanzlei des Justizministeriums Stock sowie die Aktuare bei dem LG. Bautzen Peuckert, bei dem AG. Oederan Voigtländer, bei dem AG. Werdau Schulze zu Sekre tären, die Expedienten bei dem AG Dresden Boden, bei dem AG Leipzig Landrock, bei dem AG. Penig Mauersberger, bei dem AB. Taucha Jähnig zu Aktuaren. 0 Versetzt: die Assessoren bei dem LG. Leipzig DLIxuert zum AG. Leipzig, bei der StaatSauwalt- schaft dcS LG. Dresden Or. Lienemann zum LG Dresden, bei der Staatsanwaltschaft deS LG. Leipzig Or. Holzhaus zum AG Leipzig, bei dem AG. Annaberg Siegel zum AG. Franken berg, bei dem AG Borna Or. Zilling zum LG Leipzig, bei dem AG. Brand Keßner zum AG. Augustusburg, bei dem AG Dresden: Or. Schömberg zum AG. Leipzig, Or. Tzschucke zum LG. Dresden, bei dem AG Ebersbach Meier zum AG. Löbau, bei dem AG. Eibenstock Fink zum AG. Dresden, bei dem AG Königstein Or. Wolf zum AG. Ölsnitz, bei dem AG. Lommatzsch Lohmann zur Staatsanwaltschaft des LG Plauen, bei dem AG Öl-nitz Or. Hollack zum LG. Chemnitz, bei dem AG. Pausa Böhme zum AG Plauen, bei dem AG Waldheim Or. Zieger zum AG. Riesa, die Sekretäre bei dem AG Olbernhau Bost zur Staatsanwaltschaft des LG Chemnitz, bei dem AG Reichenau Petters zum AG- Roßwein, die Aktuare bei dem AG. Werdau Schmidt zur Staatsanwaltschaft des LG. Leipzig, bei dem AG. Zöblitz Säuberlich zum AG. Dresden, die Expedienten bei der Staatsanwaltschaft deS LG. Chem nitz Geipel zur Gefangenanstalt Chemnitz, bei der Staatsanwaltschaft des LG. Leipzig Löwe, bei dem AG. Auerbach Trautwein zum AG. Leipzig, bei dem AG. Dresden: Mende zum AG. Zöblitz, Thiele zur Staatsanwaltschaft deS LG. Freiberg, bei döm AG. Leipzig: Mauersberger zum LG. Chemnitz, Rost zum AG. Auerbach, bei dem AG. Roßwein Ockert zum AG. Olbernhau, der Aufseher bei der Gesangenanstalt Dresden Wachtmeister Scheunert al« Wachtmeister zum AG. Elsterberg. — 2. Rechtsanwälte. Ab gang. Verstorben: die Rechtsanwälte Justizrat Reinholdt in Frankenberg und Türk in Dresden. Rechtsanwalt Franke in Chemnitz hat seine Zulassung zur Rechtsanwaltschaft aufgegeben. Zuwachs. Zugelassen: Rechtsanwalt Justizrat Heisterbergk in Freiberg zur Rechtsanwaltschaft auch bei dem AG. Freiberg, der frühere Rechtsanwalt Leonhardt, sowie Or. Unger zur Rechts anwaltschaft bei dem AB. Leipzig und dem LG. Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig, Bürgermeister Müller zur Rechtsanwaltschaft bei dem AG OlSnitz mit dem Wohnsitz in Schöneck. Ver änderungen. Rechtsanwalt Or. Müller, bisher in Bischofs werda, ist nach Aufgabe seiner Zulassung bei dem AG. Bischofswerda, dem LG Bautzen und der Kammer für Handelssachen in Zittau nunmehr zugelassen bei dem AG Penig und dem LG Chemnitz mit dem Wohnsitz in Penig Recht-anwalt Or. Greif, bisher in Waldenburg, ist nach Ausgabe seiner Zulassung bei dem AB Waldenburg, dem LG. Zwickau und der Kammer sür Handelssachen in Glauchau nunmehr zugelassen bei dem AG Mittweida, dem LG Chemnitz und der Kammer sür Handels sachen in Annaberg mit dem Wohnsitz in Mittweida. — 3. Zweite juristische Staatsprüfung: 11 bestanden, 4 zurück- gewiesen in der Zeit vom 4. März bis 5. April. Im Geschäftsbereiche »es Ministeriums »er Finanzen. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Niedenführ, seither Postdirektor in Mylau, als solcher in Olbernhau; Schöne, seither Postmeister in Olbernhau, als Postmeister in Mylau; Karnapky, seither Postsekretär, alSOber-Postsekrctär in Meerane (Sa); Wotte, Kühnemund, Walther, Bräunig, Heidel, Focker, Werner, Meier, May, Sterl, Wichert, Teich, Habicht, Vetter, Lehmann, Steude, Beer, Seifert, O H Richter, Hörseljau, Wagenführ, Böhlmann, GleitSmann, Fiebig, F A Richter, Viehweg, Janick, Mehner, Eymann, Schmidt, Weber und Jährig, seither Postanwärter, als Post- assistenten imOber-PostdirektionSbezirkeDresden; Schiller, Friede, Wunderlich, Kaiser, Hempel, Ticke, CoSmuS, Schubert, Wachtel, Ender», Rüther, Fritzsche, Schicketanz, Jakob, Stelzig, Schlesier und Kretzschmar, seither Postanwärter, als Postassistenten im Lber-Postdirenionsbezirke Chemnitz. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 12. April. Se Majestät der König wohnte am heutigen Gründonnerstag von vormittags 10 Uhr ab dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei und nahm nach dem Hochamte mit Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Mathilde an der feierlichen Kirchenprozession teil. Mittags empfing Se. Majestät der König mehrere militärische Herren zu Meldungen. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. - Die Geschäftsräume der Königl. LandeSbrandver- sicherungSkasse in Dresden sind am 18. und 19. diese» Monats für den Kaffenverkehr geschloffen. --- Die Nr. 21 des ReichSgesetzblattS vom Jahre 1906 enthält: Bekanntmachung vom 27. März 1906, betreffend die Bildung von Weinbaubezirken; Bekanntmachung vom 3. April 1906, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Waren zeichen auf der 1906 in Nürnberg stattfindcnden Ausstellung. Deutsches Reich. Der Kaiser. Berlin, 12. April. Se. Majestät der Kaiser hörte gestern im Königl. Schlosse den Vortrag des Stellvertreters des Chefs des Zivilkabinett» Geh OberregierungSrat« v. Valentini. Um ^12 Uhr begab Sich der Kaiser nach der Technischen Hochschule in Charlottenburg, um hier mit der Kaiserin einem Vortrag des Prof. Slaby über „Fortschritte der Funken telegraphie" beizuwohnen. Reichskanzler Fürst v. Bülow. (Berl. Lokalanz) Berlin, 11. April. Dem Reichskanzler Fürsten v. Bülow, dessen Kräftigung so weit fortgeschritten ist, daß er die Dienstgeschäfte übernehmen möchte, ist vom Geh. Rat v Renvers noch Bettruhe verordnet worden. Obwohl der behan delnde Arzt erklärt, der Kanzler könne, ohne Schaden an seiner Gesundheit zu nehmen, aufstehen und bei dem prächtige» Wetter kurze Spaziergänge im Park unternehmen, bleibt er dennoch bei seiner Verordnung, weil er mit Recht befürchtet, der Fürst werde sofort viele Dienstangelegenheiten, die ihn be schäftigen, erledigen und vor allen Dingen eine große Reihe von Persönlichkeiten empfangen wollen, die er ihrem Range nach, sobald er sich außerhalb des Bettes bewegt, persönlich empfangen müßte. Von den hiermit verbundenen Anstrengungen wünscht Geh. Nat v NenverS den Kanzler noch einige Tage zurückzuhalten. Der Untcrstaatssetrctär für das neue Reichskolonialamt. In der Presse sind, auch von uns übernommene Angaben über die Besetzung der Stelle des UntcrstaatSsekretärs im neuen Reichskolonialamt verbreitet worden. Wir benutzten die sonst zuverlässige „Tgl. Rdsch." als Quelle. Die „Berliner Börsen» Zeitung" hat sich für ihre Angaben sogar auf die „Nordd. Allg. Zeitung" bezogen. Demgegenüber stellt das offiziöse Blatt fest, daß es die betreffenden Mitteilungen nicht gebracht hat und fügt hinzu, daß sie inhaltlich falsch sind. Bevor nicht der Etat de« Reichskolonialamt« vom Reichstage in dritter Lesung genehmigt sein werde, könne über die Besetzung der neuen Stelle keine Entscheidung getroffen werden. Für den Posten sei bisher übrigens auch eine bestimmte Persönlichkeit noch nicht in Aussicht genommen worden. Deutschland und die zweite Haager Friedenskonferenz. In der amerikanischen Presse wird der Zeitpunkt der zweiten Haager Friedenskonferenz zu einer politischen Frage gemacht und die Einberufung für den Monat Juli als ern zwischen Deutschland und Rußland vereinbarter Schachzug zum Nachteil de« panamerikanischen Kongresses in Rio behandelt. Diese Auffassung wird in der offiziösen „Südd. NeichSkorr " als irrig bezeichnet Deutschland sei nicht daran beteiligt, daß die russische Einladung nach dem Haag einen Zeitpunkt in Aussicht genommen hat, der den amerikanischen Regierungen im Hinblick auf die Beschickung de« Kongresse« in Rio un gelegen kommt. Deutschland wünsche, daß die zweite Haager Konferenz zustande kommt, habe aber kein Interesse, daß sie gerade im Juli Zusammentritt Deutschland habe schon einmal «inen Aufschub der Konferenz mit herbeiführen helfen, al« e» sich darum handelte, da« Zufammenfallen mit der in Berlin bevorstehenden Konferenz zur Revision der Genfer Konvention zu vermeiden E« sei aber ebenso bereit, den Wunsch Amerika» nach anderweitiger Festsetzung de» Termin» für die Eröffnung der Beratungen im Haag zu unterstützen ReichsragSdiätcn. In den dem BundeSrate vorliegenden Entwürfen über die Einführung von Entschädigung»geldern für die Mitglieder de»