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> >- !- « « a F g r c i > Frankenberger Tageblatt Anzeiger -MU für HieMzW KmlchPlmmM M, dar MMKiisM-ßt m» dm Mrü z« IrMmötrs i. K-. Roßberg in Frankenberg i. Sa. - Druck und »erlag von L. G. Roßberg in Frankenberg t. Sa. Gemeindeverbandssparkasse Wiefa (Bezirk Chemnitz) A'» Prozent Tägliche Berzinsung. » Uekauutmachung für Ebersdorf. ' Al Gtmäßheit der btstrhrnd«» Vorschrlfirn werden alle Personen, welche am hiesigen Orte chre.Einkommensteuerpflicht oder ihre ErgänzunaSsteuerpfiicht zu erfüllen haben, denen aber bis jetzt die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung de« EinschätzmgSergrkmissrS sich bei der hiesigen Semeindebehörde zu melden. Ebersdorf, dm 8. April 1914. Der Gemeindevorstand. Gchuedekbach. parteipolitischen Streite in Sachsen da» Recht steht, läßt fich nicht sagen. Der goldene Mittelweg wird auch hier der richtige sein. Auf beiden Seite« wird gesündigt. De« Ein druck aber hat der unbefangene Beobachter: Daß man auf konservativer Seite etwas zu wett geht M dm Angriff« auf die Nationalliberalm. Damit wird der Sache nicht dient. Wenn wir uns nicht entschließen konnten, auf die neuer lichen Preßrrörterungen einzugrhm, so veranlaßt uns hierzu die Urberzrugung, daß nach einem solchen naturgemäß tief« Verbitterung schaffenden Geschehnis, wie Pi« Boma-P«gaü«r Wahl es darstrllt, weitere, auch noch so gut gemeinte und an sich hochbrachtliche und bedeutungsvolle Darlrgungm und Auseinandersetzungen die Gegensätze nicht überbrücken, sondern nur vertiefen. Die Schärfe, welche die Auseinandersetzungen anzunrhmen droh«, gibt unserer abwartenden Haltung recht und macht den Wunsch berechtigt und dringend, «S möchte für dm parteipolitischen Hader endlich ein Ostern komm«, das die stickige Atmosphäre, die über dem politische« Deutsch land dunstet und dm Lungm unerträglich ist, hinwegnimmt.^' Monarch« und sein« katholischen Untertan« zu sä« und deren Vertrau« zum Oberhaupt des Reiche» zu erschüttern. DaS ist mißlungen. Solche bedauerlichen Vorkommnisse sind nicht nm, Md «» ist bemerkenswert, daß bei dies« raffinierten Streichen nicht ebm selten Frau« die Hand mit im Spiel gehabt und zusammen mit einem männlichen Genossen gearbeitet haben. So ist eS auch 1889 gewesen, wo eine der deutsch« ReichS- regierung unerklärliche tiefe Entfremdung des Kaisers Alexander von Rußland gegenüber unserer Politik eintrat. In einer Unterredung mit dem ersten Reichskanzler erzählte der Zar, er habe Aktenstücke Bismarcks erhalt«, wonach dieser insgeheim in der bulgarischen Frage das genaue Gegmtetl von dem ge- tan haben sollte, was er offiziell und amtlich nach PeterS- bürg mitgeteilt hatte. Die Leiter dieser Fälschungs-Intrige warm eine Prinzessin und ein Diplomat, die beide heute nicht mehr leb«, die sich, aber gar nicht lange besonnen hatten, im Interesse Frankreich» Dinge zu treiben, die ohne die per sönliche Unterredung Alexander» mit Bismarck ein« «ro- päischm Krieg hätten herbeisühren können. Der Kampf um die Macht läßt Mittel al» zulässig erscheinen, di« jeder gerade Sinn ohne weitere» verwirft. Politische Gegensätze sollten sich von politischem Haß fern- haltm, aber zahlreiche historische Beispiele beweisen, daß gerade die fürstlichen Damen, die sich nun einmal mit Politik be faßt«, gute Hasserinnen gewesen sind. Und der Ueberschwang ihres Temperament» hat sie dann auch zur Intrige geführt, die ihnen eigentlich hätte fernlirgen sollen. Man weiß doch sehr gut, daß der Balkankrirg bei der einmütigen Friedens liebe aller Diplomaten kaum loSgebrochrn wäre, wenn nicht zarte Fraurnhände die Kreise der Staatsmänner empfindlich gestört hätten. ES geht wohl nicht an, hier eine genau fest- gestellte Reihe von Namen zu nennen, aber da» bekannte französische Wort, das in deutscher Uebrrsetzung lautet: „Sucht, ob nicht eine Frau dahinter steckt!" trifft öfter in scheinbar uner lärlichen Fällen zu, als man Wohl sür mög lich hält. Auch von Spioninnen ist heute neben den Spionen viel die Rede. Aber viel gefährlicher sind die mit politischen Auf gaben betraute« Agentinnen, deren Mitglieder sich aus den feinsten Kreisen rekrutieren, und die vielleicht heute durch den Einfluß fürstlicher Damen etwa» auSgeschaltet sind. Nament lich Rußland hat sich dieser inoffiziellen Diplomatinnen be dient, die übrigens auch hoffähig waren und in der Regel Schönheit mit hervorragendem Seist verband«. ES ist be kannt, daß der alte Kaiser gern in Berlin mit einer russischen Fürstin plauderte, die seiner Schwester, der Gemahlin des Kaiser» Nikolaus von Rußland, nahe gestanden hatte, dann aber in den politischen Menst getreten war. Der Dienst der Frau in der Politik wird in der Regel nur von zweifelhaftem Lvert sei«, wett eben zu leicht der persönliche Haß in» Spiel kommt, der dann mit seiner trüben Leidenschaft die Gesetze der Zukunft verdunkelt. Am Balkan wetterleutet e» bekannt lich wieder einmal. Wer weiß, welche zarten Hände an der Wettermaschine drehen? Vie »einailcben vrvaer * DaS Befürchtet« ist in vollem Umfange ringetroffen: die Wahl von Borna-Pegau mit ihrem betrüblichen AuS- gang hat lebhafte Preßerürterungen zur Folge ge habt, denen auch die fülle Woche keine Schranken setzen konnte, und die, wie man jetzt vernimmt, voraussichtlich in den Ge- richtSsaal hineingetragen werden. Die Rufer im Streite sind der Führer der sächsisch« Konservativ«, Geheimrat Opitz auf der einen, di« Führer der Nationalliberalen, LandgrrtchtS- direktor Hettner und Kommerzienrat Dr. Niethammer auf der andern Seite, zu den« sich jetzt noch Generalleutnant v. Liebert und Landtagsabgeordnetrr Nitzschke gesell«, sowie die Parteiorgane. DaS Frankenberger Tageblatt hat in allem Fr^ut die Ergebnisse jener RrichStagSwahl beleuchtet und seine Meinung Über die parteipolitische Lag« bekannt, welch letztere durch die zwischen dm nationalen Partei« bestehenden, Zur Wonne der Sozialdemokratie sich ständig mehrenden Un- sttmmigkeitrn heute an Unerquicklichkeit nichts nachaibt der- imtgrn nach der Sprengung dr» Bülowblock», di« dem Zentrum so glänzend gelang. Auf welcher Stil« bei dem neuerlich« l «St WO« «O v«eü«O Frankenberg, dm 9. April 1914 Karfreitag Der fromm« Traf Zinzmdorf hat einst gesungen: Ich bin durch manche Zeiten, Wohl gar durch Ewigkeiten In meinem Sinn gereist. Nicht» hat mtr'S Herz genommen, Al» da ich angekommen Auf Golgatha, Sott sei geprüft! Um jene fülle Schädelstätte von Jerusalems Torm sammelt sich am Karfreitag die ganz« Christenheit zu ernster Andacht. WaS zieht sie dorthin mit unwiderstehlicher Gewalt, wa» be wegt dort ihre Seele so Üef? An dem mittelsten der drei Kreuze stirbt der Mann, der der Welt ein neues Sestcht gab, dm schmachvollen Verbrechertod, — aber nicht al» Utbeltäter, sondern als Held ohnegleichen. Sein Beruf war e», di« Menschen zu Sott zu rufen, den verirrten Kindern dm Weg zum Vaterhaus« zu z«ig«n. Mit htiliger ««duld Md mit brrnnrndem Eifer warb er um ihre Liebe und erfüllte treu in einem Leben de» Dienens und der Hingabe seine ernste Pflicht, gehorsam gegen die Weisung des Vater» bis zum Tode. Jeder Karfreitag gemahnt mit herzandringmdem Buß ruf: „O Welt, steh' hier drin Leben am Stamm des Kreuzes schweben, drin Heil sinkt in den Tod!" Und tiesrrnste Ge danken über die eigene Sünde und Schuld, über den eigenen Undank und Unglauben werden in uns wach: „Nun, was du, Herr, erduldet, ist alles meine Last, ich hab' r» selbst ver schuldet, wa» du getragen hast!" Der Karfreitag soll ein Tag der Srlbstantlage sein. Durch seinen leidvollen Tod dringt Jrsu» mit dem Jubelruf: „ES ist vollbracht!" hin durch zu neuem Leben. Darum preisen wir in dem Auf« erstandenen unseren Erlöser, der um unserwillm an» Kreuz gegangen ist. So soll der Karfreitag für all« Ehrtstm «in Tag demütigen Dankm» sein. * f* Der verkehr-a»»sch«tz Frelenberg hielt am 7. April in der Deutschen Schänke sein« Jahresversammlung ab. Der Kassenbericht verzeichnet, eine Einnahme von 802.46 Mark, eine Ausgabe von 719.28 Mk., mithin einen «assen- nstMd von 83,18 Mk. Im vergangenen Jahre wurden Ms auswärtig« Bahnhöfen Md in Chemnitzer Gastwirtschaften 328 Plakate zum Aushang gebracht und 3917 Prospekt« vrrt«ilt b«zw. versendet. Der dauöhaltplan für 1S14 steht eine Ausgabe von 695 Mk. vor. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Insertion, Gebühr für Plakate-Aushänge, Porti end verschiedenrS andere. Nach Erledigung der Tagesordnung sprach man noch über Eisenbahnangelegrnheiten und brachte einige Wünsche vor, zu den« Herr Stadtrat Landtag»- abgrordnrter Schirbler weitere interessante Erläuterungen und Aufklärungen gab. so. Au» der Garaisou. Am vergangenen DimStag fand für die junge Militärgemeinde ein „Kasernenabend" im „Kaisersaal" hier statt. Herr Oberpfarrer Ehmer bot Reise- »ilder von d«n Kulturstätten Aegypten» Md Palästina», von dm Meeresküsten der neugeboren« Königreiche Montenegro OpiMM Zn« Karfrettao Bo« Kreuze Ms Golgatha klingt wieder di« ernste Mah- nung: „Da» tat ich sür dich I" Es scheint, daß viele Christen di« ttefe vtdtutung dirs«S kurz«« Satzes nicht völlig verstehen. Sonst wär« «» nicht möglich, daß groß« Scharen dem Kar- srettag grgmübrr nur mit Üner gewissen rührselig« Stim mung dastehrn, gemischt aus dem Gefühle des Mitleids mit dem leidend« Erlöser und aus der rein persönlichen Genug- tUMg, für di« eigene Seele davon einen Gewinn zu haben. Wir dürfen nie vergessen, daß der Karsteitag der Feiertag der höchst« Tat der Weltgeschichte ist, die rin« Opfer sinn ohnegleichen offenbart. Der Herr ist hier nicht rin Leidender mit anderen, nicht ein Leidträgrr tn der Masse der übrig« Menschheit. Deut lich tritt er in dem Worte „Da» tat ich für dich" der ge- samt« übrigen Menschheit grgrnübrr. In diesem Worte tritt knapp und kurz das richtige «rsühl des Christ« im Hinblick auf dir opserwtlligr KarfrrttagStat zutage. DaS tat ich sür dich: DirS Wort will des Henn Opfertat auf jrdrn einzeln« Mensch« bezieh«. Jrde» brsondere Men schenleben soll daraus sür sich «ne Mahnung hören. Schon dies« Gedanke läßt rS nicht zu, daß wir uns am Karsteitag mit flüchtigen Stimmungen und vorübrrrauschrnden Gefühlen begnügen. Diese einzigartige Tat in der Menschheitsgeschichte will unter all« Menschrngeschlrchtern Frucht schaffen und zwar rin Md dieselbe; nämlich Opfrrsinn. Da» Kreuz richtet die Frag« an Ms: „WaS tust du sür mich?" ES wäre völlig falsch, wollt« wir Ms diese Frage mit dieser oder jener vereinzelt« gut« Tat unseres Lebens antworten. Gute Tat« sich« auch im Leb« des Nichtchristen, für dessen In nere» der Sarsteitag vielleicht überhaupt noch keine Bedeutung gewonnen hat. Wmn wir eS versuchen, dem Herrn eine Art Rechnung über unser gute» Tun als angebliche Frucht un serer Liebe zu ihm aufzumachrn, so sührt das immer zur fal- schm Werkgerrchtigkeit Md entfernt uns innerlich von dem wahr« Opfrrsinn, der allein die richtig« Antwort auf di« Frage findet „WaS tust du für mich?" Der Opferfinn liegt unser«r Zrit nicht; denn in ihr tön« die Sirenen klänge des HabmwollrnS und der vielseitigen An sprüche au das irdisch« L«b«. Darum wrism Tausmde jede Forderung des Opferfinn» als unangenehm von sich oder bekämpfen ihn wohl gar al» überlebt Md schwächlich. Doch gerade diese Zettrrscheinung nötigt un», den Gedanken des Karfreitag» von dirser Sritr her in unser Volk zu werf« Md auf die fordernde Lieb« dieser Frag« «nergisch htnzuweisrn „Wa» tust du für mich?" Di« Größe deS Opfersinns ist Md bleibt rin sicherer Gradmrffer dafür, wie weit sich rin Christ von dem Opferst«» Jesu, der un- am Karsteitag ge- aenübertritt, selbst hat ergreifen lassen. Und hat nicht jrde Zett ihre besonder« Nöte und Ausgaben, in denn, sich christ licher Opferfinn wirklich betätigen kann? Nur an zweierlei sei erinnert: Der Geburtenrückgang Md die Hridrnmisfion. ES grhöst. heut«. Opfersteudigkett dazu, kinderstrudig zu sein und dm Familiensinn zu pflegen; dmn solche Gesinnung stellt nicht vereinzelte Forderungen an den Menschen, sondern vielleicht ei» dauerndes Sichbrschränken und Opferbringrn. Und mit der Mission liegt rS ähnlich. Nicht eine gelegent liche Anteilnahme kann hier Helf«, sondern «ne pflichtmäßige Opferwilltgkrtt, die eine solche Arbeit auf das christliche Ge wissen nimmt. Da hab« wir zwei große Zeitaufgabm, die ohne Opfersinn nicht zu lös« sind: Die eine sür eine segev». reiche Zukunft unsere» eigenen Volkes, die andere zum Helle der H«dmvölk«. DaS Opfer des Karfreitag« soll auch in diese» Jahre viel« erweck«, die mttangreifen. vl« fra» w Oer WM * Bor wmigm Tag« ist mitgttOlt Word«, daß di« hart« «»drücke, di« dir Kaisrr in seinrm Briefe an die Landgräfin von Hessen MS Anlaß von der« Uebertritt zur katholisch« Kirche gemacht hab« sollte, nicht von ihm ge- schrieb« sind, daß sie also eine Fälschung bedeuteten. Der Grund einer solch« Ha«dlungSweise ist nicht weit zu suchen, e» kam dem Fälscher, Mag er nun männlich« oder weiblich« Geschlecht» grnsts« sein; darauf an, Zwiespalt zwischen dem dA k«r den folgenden Tag : Sonnabend und Mittwoch Urttch t Erzähler-. Bezug,Preis viertel- Monat, fUr" UnZ-^ ^«lohn besonder,. - Einzelnummern laufenden ben Voten und «urgabestellen, sowie ohne Wmm« W d?» von allen Postanstalten Deutschland, und Oesterreich- an- ML "".er «reu.,and nach in der Ankündigungen: Größere Anzeigen sind b„ S Uhr Vorm., kleistere bisspatcslcns 11 Uhr mittag, de, Ausgabetage, auszugeben. Stür Aufnahme von Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen " kann leine Bewähr übernommen werden Anzeigenaufgabe durch Ä^l»r-L-r ichlieit jede. Reklamation-recht au,. Sebühe für GonberbeUagen» da, Tausend r ^l; für die Post- Frr»sprech«Ä^°^eIegramm«: Tageblatt Franlenbergsachfen. Anzetgeuprei«: Die „ mm breite, einspaltige Pctitzelle oder deren Raum i» km amtlichen Teil die geile 4, st! .Eingesandt" im RedakUoniteil die geile Sdst. Mr schwierige» und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermätzigung nach fest stehendem Tarif. 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