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UN- Amgegend Amtsblatt hM^ Sommhend- den 8» September LS66 IW, 63. Jahrg t3 »es 73-' iS 381 7!)' ,K-H j wöglichst unauffälliger Weise Erkundigungen über ! " - * von Artikeln, die in irgend einer Weise seine heute Du e ^'^eucn mit.-pol. Korr." zufolge noch gute Wege z." ^ner militärischen Ansprache nach der Parade ucsen s 3 z ün der umvil iß aus ckcheu chend, iMiil- f den ;t erst egeu- noch ht ih° assunS - sage orge» !8 iS gelangende Marschfourage beträgt: 18 M. 38 Pfg. für 100 Kilo Hafer, 6 Mk. 83 Pfg für 100 Kilo Heu, 5 Mk. 78 Pfg. für 100 Kilo Stroh. ^2- »mnuriiHen ANipracye nam ocr Paraoe ^mpelhofer Felde bei Berlin am 1. September ?lkn"L^r beronl, baß „der Armee durch das neue ^Mreglement die Möglichkeit höchster Loll» . - moderner Kriegskunst an die Hand gegeben i Gesichtspunkt gegenüber sei oie Frage der aeude. eineui luge». Seite, ehend gutes über« Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DieuStags, Donnerstags und Sonnabends. y'zugspreis vierteljährlich l Ml. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Ml. 54 Pfg. hr?" Meißen, am 6. September 1906. Die Königliche Amtshauptmannschaft , Meißen, am 27. August 1906. Die Königliche Amtshauptmannschast. KslitLlehe A-rn-schE. Wilsdruff, 7. September 1906. Deutsches Reich. 0 Sri mmit r stä^ 12S 1ZI >r M«i Lokalblatt für Wilsdruff, Manneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Druck und Verlag von Zschunke L- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion velaviwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. werden. So werden Nahrungsmittel wie z. B. Milch zunächst vom Hausvater beschmeckt, ehe sie genossen werd en. Aber auch die Braut, die in den „Oruzo" eiugeführt wird, wird — „beschmeckt". Die Spciseverbote können übrigens durch gewisse Sühnakte wie durch Besprengen mit Wasser aufgehoben werden. Bei den Hereros finden sich auch An klänge an den Totemismus, eine Art von Symbolisierung der gemeinsamen Abstammung der Menschen und gewisser Tiere und Pflanzen, dir auch rechtlich von mancherlei Bedeutung ist. Wo Totemismus herrscht, ist z. B. gewöhnlich ver boten, das Totemtier zu töten, und die Personen desselben Totem betrachten sich als Blutsverwandte. Bei den Hereros nun besteht die Sage vom heiligen Baum, von dem die Menschen uno das Großvieh abstammen; das Kleinvieh stammt vom Felsen. Sagenhaft ist auch der Fluch, der auf den Zwillingen liegt. Dieser Fluch, der sonst dem Stamme verderblich würde, muß gesühnt werden. Die Eltern werden ausgeschieden, sie müssen sich mit den Zwillingen in eine besondere Hütte begeben. Dann findet eine scheinbare Bewertung mit Erde statt. Bei alledem wird völliges Stillschweigen beobachtet. Hierauf werden die Eltern reich beschenkt, und die Zwillinge gelten als geweiht und heilig. Gegenwärtig dürste das Gebot der Blutrache von Bedeutung sein. Wird ein Herero getötet, so gilt die Rache nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht. Die Blutrache geht von Familie zu Familie und von Stamm zu Stamm. Die Einrichtung ist umso verhängnisvoller, als beinahe jeder Todesfall als Wirkung bösen Zaubers eines Feindes angedeutet wird. Die Toten werden gefürchtet und verehrt. Man nimmt an, daß sie sich in besondere Arten von Tieren verwandeln können. Als Vertreter der angebeteten Ahnen gelten geweihte Holzstäbe, die mit Farren umwickelt werden. Dobessturz vom „historischen Eckfenster" in Berlin. Im alten Kaiierpalais Unter den Linden hat sich gestern ein bedauerlicher Unglücksfall zugetragen. Der 41 Jahre alte Putzer Nathan aus der Markusstraße 23 reinigte in dem Palais die Fenster. Als er das „historische Eckfenster von außen säubern wollte, drehte er sich während der Arbeit um, um nach der Straße Unter den Linden hinüberzusehen. Infolge der plötzlichen Bewegung verlor er bas Gleichgewicht und stürzte rücklings in die Tiefe. N schlug so unglücklich mit dem Kopf auf das Pflaster, daß er bald darauf an den Folgen der erlittenen schweren Verletzungen starb. Um zwei Kisten Zigarren. Ein interessantes Gegenstück zum Falle Tippelskirch wird aus Hannover berichtet. Die Direk toren einer Fabrik, die regelmäßige Lieferungen an die Eisenbahninspektion Hannover hat, hatten an zwei Beamte, die bei Erteilung von Aufträgen, sowie bei der Waren abnahme von Einfluß sind, einige Kistchen Zigarren gesandt. Die Beamten haben sofort von dem Vorfall Meldung erstattet, worauf die vorgesetzte Behörde gegen die Geschenkgeber wegen Beamtenbeleidigung klagte. Das Schöffengericht ve urteilte beide Angeklagte zu je 60 Mark Geldstrafe, obwohl ausgeführt wurde, daß die Zigarren eine kleine Anerkennung für freundlich erteilte Auskünfte sein sollten. Der in Frage stehenden Firma, welche seit 18 Jahren regelmäßige Lieferungen für die Eisenbahninspektion Hannover hatte, sind außerdem noch diese Lieferungen jetzt entzogen worden und sämtliche Staatsbehörden, wie der „Konfektionär" meldet, ange- wiesen worden, sie von den Submissionen auszuschließen. rche»», WareU »iE eu im? Regutalwmämg kommen zur Zeil die Gräber (Avt. L) zunächst der bis Ende 1884 auf dem neuen Friedhöfe hiesiger Parochie bestatteten Kinder zur Einebnung. Alle diejenigen, welche Interesse an der,Erhaltung des Grabes ihres Kindes haben, wollen dies umgehend und längstens bis zum 19. September d. I. auf hiesigem Pfarr amte zur Anmeldung bringen, rvobei die geordneten Gebühren mit zu entrichten find. Wilsdruff, den ö September 19067 Der Airchenvsrstand Wolke, Pfarrer, Vorsitzender. In ernte werden Montags, Mittwochs and Freitag? btS spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. Pro viergespattem Korpuszeüe. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff « die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl Lorstrentamt zu Tbarandt. ö 3 S 8 4 l 47 8^ i9 8Z-°s rdigf Mhl, so-E 75-^ neb 83-Z 81-d- ) LÄ* Bekleidung von geringer Wichtigkeit; ihre Lösung stände noch im weitem Felde. Eine nach modernen Gesichtspunkten ausgebildete Truppe könne den Anforder ungen des Ernstfalles auch in der blauen Uniform gerecht werden." Ueber den neuen Kolonialdirektor schreibt ein Redakteur der „Nationalzeitung", der früher sein Hauslehrer gewesen ist, einigen Blättern u. a. folgendes: Bernhard Dernburg ist ein entschiedener Gegner des Bureau- kratismus, er galt ihm oft als der Inbegriff alles Uebels; seine Abneigung gegen das überlieferte Formenwesen ist stark ausgeprägt. Energie und Rücksichtslosigkeit besitzt Dernburg im hohen Maße, er ist eine starte Persönlichkeil. Ein großer Reoner ist er allerdings nicht, aber in der kleinen Debatte wird er keinen Gegner zu fürchten haben. Bernhard Dernburg ist kurze Zeit, ehe er das Bankgeschäft erlernte, irr einem Seifen-Engrosgeschäft als junger Stift tätig gewesen. Bemerkt sei noch, daß Herr Bernhard Dernburg Christ ist. Seine Mutter war eine evangelische hessische Pfarrerstochter. Aus Deutsch-Südwestafrika. In der neuesten Nummer der „Zeitschrift für ver gleichende Rechtswissenschaft" veröffentlicht Prof. Kehler über das Recht der Hereros einen Artikel, der angesichts der Ereignisse in Südwestafrika besonderes Interesse er regen dürfte. Das Familienrecht der Hereros befindet sich gegenwärtig auf einer Zwischenstufe zwischen dem Vater- und dem Mutterrecht. Unter dem Mutterrecht ist bekanntlich ein Zustand zu verstehen, bei dem das Kind lediglich mit der Mutter und deren Verwandten in einer Verwandlschaftsbezieh ing steht, die mutterrechtliche Familie besteht also nicht etwa aus Vater, Mutter und Kind, sondern aus Mutter, Mutterbruder und Schwesterkind, und der Bruder der Mutter vertritt an den Kindern Vaterstelle. Bei den Hereros nun gibt es einen doppelten Verwandt schaftsverband, den mutterrechtlichen „Eanda", und den vaterrechtlichen „Oruze", die in verschiedene Grave und Unterstufen zerfallen. Vater, Mutter und Kinder leben zusammen, wie überhaupt das Vaterrecht die Tendenz hat das Mutterrecht zu verdrängen; das letztere ist im allgemeinen für die Erbfolge entscheidend. Nur bei der Häuptltngschaft ist dir mutterrechtliche Nachfolge des schwesterlichen Neffen selten und die Nachfolge des Sohnes gebräuchlich. Ferner wird gewöhnlich im letzten Willen des Vaters das Vermögen an die Kinder vermacht und bestimmt, daß der Schwestersohn nach dem Tode deS Vaters nicht in die Hütte kommen dürfe. Eine bestimmte, ausschließlich gebräuchliche Form der ehelichen Gemein schaft gibt es nicht. Zwar ist die Alleinehe sehr häufig Doch entspricht sie dem Rechtsbewußtsein des Volkes durch- aus nicht. Vor der Eheschließung müssen sich die Brautleute möglichst verbergen. Denn die Einzelehe gilt als Ver letzung der Götter und erregt Abscheu, Furcht und Scham des Volkes. Häufig ist die „Oupanga" eine Gemeinsam keit von Gütern und Frauen. Sie kann auch in der Art eingegangen werden, daß die eine oder die andere Frau ausgenommen wird. Sie ist gleichzeitig Vermözensgemein- schast und polyandrisches Verhältnis, erscheint gegenwärtig als eine Art von Blutbrüderschaft und ist auch unter Frauen gebräuchlich, in der Art, daß mehrere Frauen denselben Mann haben. Merkwürdig sind die Zeremonien, welche erforderlich find, damit irgend etwas in den „Oruzo" eingebracht werden kann. Alles Familiensremde muß nämlich von dem Familienhaupt zunächst „beschmeckt" es-°: 76-sf ö»-o 37 o Herr Gutsbesitzer, Ortsrichter Richard Müller in Steinbach b. M. ist ^»vertretender Gutsvorsteher lür den selbständigen Gutsdezirk Steinbach bi Pflicht genommen worden. 39 6»^ 45 63-' Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural- für die bewaffnete Pracht im Frieben in der Fassung vom 24. Mai 1898, Vsetzblatt Seite 361 flg.) nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise deS zerstörtes Meißen im Neonate August 1906 festgesetzte und um fünf vom Hundert ^Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirten innerhalb der x^ptmannschaft im Monate September 1906 an Militärpferde zur Verabreichung 'h. Familienereignis tzj Hause des Prinzen Eitel Friedrich. M „Berl. Tgvl." von zuverlässiger Seite hört MFamilie des Prinzen Eitel Friedrich von zweiten SohneS des Kaisers, ein freudiges Ms bevor, dessen Eintritt für den Monat erwartet wird. Einführung der grauen Felduniform Arwieder verschoben. 'li^muhrung einer neuen — graugrünen oder rKlobekleidung für das Heer dürfte einer Mel- x. Der Kaiser und die Presse. vjx zuerst von den „Hamburger Nachrichten" , vs? Nachricht, der Kaiser habe Ende der neunziger förmliche Enquete über die deutsche Presse an- wobei er durch Offiziere und private Persönlich- "^3, erregt hatten, einziehen ließ, erfährt die —»r." jetzt von beteiligter Seite folgendes: H hat tatsächlich innerhalb der letzten zehn . Dermal den Wnnsw geäußert, nähere Daten über gewisser in Berlin ansässiger Journalisten Airs eine Mal — im Jahre 1898 — bandelte r iss Verschiedene Artikel einer Feuilletonkorrespoudenz ^^elchshanptstadt, die zum Teil eine genauere von intimeren Vorgängen aus dem ^.evzirkel des Kaiserpaares verrieten Abfassung man — sei es nun zu Recht oder einem höheren Marineoffizier aus oer Suite zuschrieb. Die zweiten im Jahre desPosener ff^swanövers angestellten Ermittelungen waren H''Mreicher und hatten namentlich die persönlichen und Informationsquellen verschiedener Ber- » "^espondenzen auswärtiger Blätter zum Gegen- a. hatten damals oie Londoner Zeitungen ch^hronicle", „Morning Post" und „Daily Mail" anonyme Artikel über die Polenfrage in gebracht, die nur auf Informationen von jxs ^ite beritt konnten. So ließ der Derzernent ^Angelegenheiten am Berliner Polizeipräsidium, f^Ngsral Dr. Henninger den damaligen ^durchaus für eine deutsch-englische Verständigung Berliner Vertreter der „Daily Mail" zu sich 'w „höheren Auftrage" verschiedene Auskünfte Kollegen von der englischen Presse einzuholen, sn "sfle nicht das Gebiet der journalistischen Dis- ^u-tzten, wurden sie dem Herrn Regierungsrat Versuche Dr. Henningers, den betreffenden '^Auskünften über eine in der englischen Presse ^Kritik derKuvallerieangriffe im Kaiser- bewegen, hatten aber selbstverständlich ein Ergebnis.