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Sächsische Volkszeitung : 14.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-14
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.12.1920
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vrr.«8» 1». J«hr^ «eschaft»fi*«e m»d «eAukft»»: Dre»Ve»«A. IS, H»l»et«str«tz< 4s SiicklWe Dienstag, 14. Dezember 1»A> Ke*»s»««che» ris« Pastlch««»»»»»»: ve«»»t» «e. 147«» voMemma ««zua,V».t»r »t«rtelt»»rNch «n der <Se,ch!MSs,eU« oder von der Po» -»geholt «„»««»« t mit lllustr.«eilcige 10.»«^ I «»»»tge», «„nähme don »e,chSsiSm>«eig-,i blS t« UH^ don FamtNenaazk'ge» bw " ^ « ».4L UV. In Dresden und ganz Deutschland stet Haus Ausgabe X IU.«S ^ An»««»« » ».»» - I Pettt-EdMzelle 1.4« ^ im Reklametetl ».«« ^». Familt-nanzegen I.SV »ür>md-uMch Eibene, »w'ed-rch Die Sächsische «olkszeltung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redgltion: 11 bis 1» Nhr vorm. > Fernsprecher ausgegebene Anzeigen kdime» wir die Verantwortlichkeit sür die Richtigkeit des Leites nicht libernehmc» Staatsminister Stegerwald zu den Essener Ausführungen Die Red«, die Staatsminister Stegerwald am Sonntag ans dein Parteitage der Preußischen ZentrumSpartei hielt, hat im Hinblick auf die Meinungsverschiedenheiten, die über seine Essener Rede verbreitet sind, einen klärenten Charakter. Der Ministe« führte u. a. aus: Wie ich mir das politische Leben der Zukunft in Deutschland verstelle, habe ich auf dem Essener Christlichen Gewerkschaftskongreß ausgeführt. Inzwischen sind die dortige» Ausführungen als Bro schüre erschienen und bereits in IOOtX-0 Exemplaren unter das Volk geworfen worden In der deutschen Presse hat ein Rätselraten dar. über eingesetzt. was eigentlich in parteipolitischer Hinsicht w-rde» solle. In einer Reihe von Zeitungen ist ausgesprochen worden, daß den Essener Formulierungen: deutsch, christlich, demokratisch »nd sozial In den von ihnen vertretene» Parteien schon seht Genüge geleistet würde. Das stimmt nicht. Soweit ich die Tinge übersehe, existiert gegenwärtig nicht eine einzige Partei, die das ist, was ich mir persönlich unter diesen vier Begriffen vorstelle, und die ich in Essen im einzelne» umschriebe» habe. Von anderer Seite wurde die Meinung vertrete», ich wolle an sich n-chts Neues, sondern nur das, was vorher schon Julius Bachem erstrebt habe. Demgegenüber wurde eingewendet, daß Julius Bachem Anschluß nach rechts erstrebt Habe, während ich Anschluß nach links suche Auf die ehemaligen ein fachen Formeln von- rechts und links ist in. E, das politische Leben der Gegenwart nicht mehr zu bringen. Wenn mich jemand fragt, ob ich rechts oder links stehe, so er widere ich. darauf kann ich keine Antwort gebe». In nationalen und kulturellen Fragen stehe ich bestimmt rechts, in wirtschaftlichen und soziale» Fragen müßte heute erst einmal definiert werden, was in der nachrevolutionären Zeit als rocht« oder links nnjnlrhe» iit. Bestimmte Kreise des Evangelischen Bundes arbeiten mit dem Hin weis, ich wolle die Evangelischen unter daS Zenirnmsjoch bringen. Auch mit solchem Gezeter ist in der Gegenwart nichts anzusangm. Wein der konfessionell« Hader im evangelischen und auch im katho lischen Lager höher steht als der Wiederaufbau unseres Landes und Belkes, der möge mit solchen Schlligworten arbeiten. Wieder an dere Kreise meinten, ich erstrebe eine geschlossene Front aller bürger lichen Kreise gegen die Sozialdemokratie, also das Zweiparteien system. Auch das ist eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise. Ich will der materialistischen und mammcnistischen Grundstimmung überall da entgegentreten, wo sie sich zeigt, ganz gleich, ob in sozia listischen oder in audercu Parteilagern Zudem würde ich vom staatsmännischen Gesichtswinkel aus betrachtet, es als die größte Eselei der Stunde ansehen. ivenn man die Kräfte im sozialdemokra tischen Lager, die gute» Willens sind, an dem Staatsausbau mrtzu- arbetten, in di« Opposition zurückstoße» wollte. Persönlich bin ich sür eine solche Eselei nicht zu haben Einige Zeitungei» glaubte» schließlich entdeckt zu habe», daß meine Essener AuSftthriingen ledig lich auf eine Zerschlagung der ZentrumSpartei hinauslicsen. Dlz Zentrum-Wähler brauchten sich bloß nach rechts und links zu schla. gen, dann sei das deutsche Parteiproblem gelöst. So habeil wir selbstverständlich nicht gewettet. Mit dem gleichen Recht könnte man sagen, daß alle Kreise, die mit meinen Essener Ausführungen shm- pathisieren, sich bloß Ins Zentrumslager zu schlagen brauchte». Bon wieder anderen Kreisen Ist di« Meinung vertreten worden, ich habe nicht klar genug ausgesprochen, was ich parteipolitisch wolle. Das ist nicht richtig. Wer meine Rede aulmerksam liest, dürste sehr klar sehen, wohin ich steuere. Worin ich mir mit vollem Bewußtsein eine gewisse Reserve auferlegt habe, ist lediglich di« Frage, wie das Ziel eireicht iverde» soll. Ich mußte mr,ne Aufgabe in Esse» zunächst darin sehen, da» große Ziel in die breiten Massel» hineinzuwersen und einem Resonanzboden im ganzen deutschen Volke zn schassen. Endlich ist die Meinung ausgesprochen worden, ich sei Idealist, sch Hab« ein großes, an sich erstrebenswert«« Ziel ausgestellt. da- aber an dxr Wirklichkeit scheitern würde. ' ' Gegenüber all diesen Bemerkungen sage ich zweierlei: 1. Wenn jede Partei eigensinnig aus Nam«, Partestradition und seitheriges Parteiprogramm bestehen bleibt, dann braucht man kein Prophet zu sein, um Voraussagen zrr können, daß in kurzer Zelt die Neugestaltung de» Parteiwese»- von außen her. ohne Einvernehmen mit den Parteien, in Fluß gebracht wird. S. Prsönlich steuere ich trotz allen Gestrüpp», trotz alle« Barri. kaden, dt» von den verschiedenen Seiten aufgebaut werten, aus da- von mir klar erkannte Ziel ko» nämlich: unser Vaterland ' und unser Volk wieder au- dem Elend unserer Tag, h-ro»«- bringen zu helft,,. Ich habe di« Zuversicht, daß auch ffrut« nach weite Kreis, t'e« Zentrumspartel zu der Auffassung stehen werde«, die der AVgeord'. nete Gröber st» schicksalsschwerer Stund» bei der Beratung de» FriedenSverirage» im Juni ISIS au-gtsprochen haf: .Da» Vat«r- land muß gerettet werten, selbst wenn di« Partei m Trümmer gehen sollte." Auch für mich was der Satzi »Da» Vaterland steh« über der Partei" ni, «ln« Phrase, sondern Wirklichkeit. Wem» o» nicht gelingt. In dem Elend unserer Tage »Red«» ei» solide» StaatSge- bäud« aufzurichten, dann ist im künftigen Deutschland auch kein Raunr für «ine ersprießlich« Tätigkeit politischer Parteien, dann fehlen auch die Borau-setzultge» fü« eine planmäßig« Psleye de» Innenlebens der Menschheit. Nun ist meine felsenfeste Ueber- zeugunA dag mit dein heutige» Parteiwesen »m Reich n» Hinblick auf die liefe Talsohle, auf die wir hinimtergeschleudert wurden, und' im Hinblick auf die gewaltigen außen, und innerpolittsche« Schwie rigkeiten, vor denen wir stehen, de» solid« Neuaustan unsere» Staate» nicht gelingen kann. ' ^ Ich sagte in Essen, was «n» aegintvikrtig inl Reich« fehl», ist Re konstante Linie in der gesamten Politik Dies« aber ist nicht erreichbar auf dein Flugsand' wechselnder Koalition-Mehrheiten von gleichstarken Parteien, st« ist arüi nicht erreichbar mit einer Koalition unter sozialdemokratischer Führung, »veil die sozialdemo kratischen Massen infolge ihrer 50jährigen Erziehung den gegenwär tigen gewaltigen «nd unbequemen positiven Staat-aufgob-n In»«- lick, fremd gegenüber stehen, ein« Tatsache, mir de» dl« tzußer» Link» die Stellung der Mehrheitssozialdemokratie »»»»»»er wieder erschwert und die die mehrheitSsozialistischen Führer nicht zn einer gerad linigen entschlossenen Politik kommen läßt. Ich sagte in Essen weiter, wir müsse» den Berg Hst,an, möge der Weg noch so steil sein. Dieser Wzg ist im Reiche nicht gangbar durch weitere Zersplitterung des Parfriwesens. Daher lehnte der Essener Kongreß auch die Bestrebungen in, christlichen Arbeiterlagcr zur Bildung einer besonderen christlich-nationalen Arbeiterpartei ab. Es bleibt also nur übrig die Zusammenfassung des Parteiwesens. Für jede» politisch Denkenden ist Kar. daß dieses Ziel nicht er reichbar ist ohne daß das Gros d'r seitherigen Zeai»»mSwähler dastst- gewonnen wird. Diejenigen, vis sich zu di-ssc politische» Ein sicht nicht ausschwingen können, mögen ruhig einen anderen Weg versuchen, sie werde» scheitern. Ob nun das notwendig: Ziel, eine» soliden und dauerhaften Staatsnenban errichten zu tonne», das ohne eine starke Volks- und Mitielpartei nickst möglich ist, zu erstreben ist durch Erweiterung der Basis der .sstn'rumSpartei oder aber durch Zusammenfassung des Gros der Zenirumswähler mst breiten Wühlerschichtcn anderer Parteien, die innerlich dazu gehöre», er scheint mir an sich nebensächlich, ist ja auch dem Wesen m-ch ziemlich ein und dasselbe. Wesentlich und das Gebot der Sjnnde ist: nicht weitere Zer splitterung, sondern Z u sa m m e n > a i > u » g des Partei- Wesens. Mir persönlich kommt e, dabei nicht so sebr am de» Namen und ans die äußere Form der Partei an. für m'ch ist das Entscheidende der Ideengehalt, auf dev! die Partei der deutschen Erneuerung basiert, und die Politik, die diese Partei m der Zukunft zu mache» gedenkt. Breite Kreise der seitherige» Z-iUrninswahler werden ihre politische Gedankenwelt u, E. in zwe-mcher Hinsicht umstellen und vertiefen müssen, und zwar sowohl erst st a a t s p o l i t i s ch »m wie ans sozialem Gebiete. Alle Zentrumswähler werde» sich künftig resolut, ohne jeden Vorbehalt und steudig auf staats be jahen de» Boden stelle» müssen Es ist zuzugeben, daß ihnen das in der Vergangenheit vielfach nicht leicht gemacht wurde In vielen deutschen Bundesstaaten, darunter anch in Preußen, bat sich' der Staatsgedanke seither vielfach in einseitigem, protestantischem Sinne ausgewirlt. Die preußischen Sstimmlande waren protestantisch, die Staatsoberhäupter der »leisten deutschen Bundesstaaten waren protestantisch. Sie waren zugleich Staatsoberhäupter und Ober häupter der evangelischen Landeskirchen. Tie Folge war, daß die Staatspolitik vielfach in engherzigem protestantischen Sinne orien tiert war. Das alte Preußen hat cs weiterhin nicht verstanden, die später hinzugekoinmeilen katholische» Landesteile zu assimiliere». Ich lasse anch dahingestellt, ob in staat-politischer Hinsicht di« deut sche,l Katholiken zu allen Zeiten den Notwendigkeiten der Stunde Rechnung getragen und mit den reckten Mitteln politisch gearbeitet haben. Aber alle diese rückläufige» Betrachtungen hobelt heute keimen Sinn. Heute heißt es: Wollen Katholiken und Protestanten in Mitteleuropa eine» neue» Staat bilden, in dem die Konfessionen in politischer und sozialer Beziehung an einem Strang ziehe», »der aber wollen wir alle zusammen elend zugrunde gehen! Das ist die Situation der Stunde. Wir hatten seit dem 30jährigen Kriege keine ähnliche Lage mehr wie in der Gegenwart. Dft seitherigen Zen- trumswähler müssen sich also in der gegenwärtigen Stunde resolut und srendig auf staatsbejahenden Bode» stelle». Di« Zentrumswählec müssen weiterhin für einen tiefgrei fenden Ge m e i ns ch a f t s ge d a «k e n erzog«» und gewonnen werden. Die breitesten Schichten d»s dentschcn Volkes müssen in den nächsten Jahren ein Jammertal dvichschreile». von dessen Größe heute noch jede Vorstellung fehlt. Ohne starte soziale Gemein- schaftsgesinnung fehlen die moralischen Kräfte für de» Marsch durch die Wüste, der den breitesten deutsche» Volkskreisen bevorsieht. Dieser Marsch durch die Wüste wird ohne neue soziale Erschütterun gen de- Volkskörpers, ohne neu« innere Unruhen nicht gelinge», wenn nicht in nücksster Zeit das de,ftschc Volt von einer starke» sozialen G e e i » s ch a ft S g e s, n » u n g durchdrungen und beherrscht wird. In der Vergangenheit hatten wir manche guten sozialen Gesetze gemacht. Was wir aber verabsäumten, tvar die Erziehung des Volkes zn einer wahre», tiefgreifenden so zialen Gesinnung. DaS kam daher, daß die deutsche Sozial politik in der Vergangenheit von oben aufgepropft und kein vrga« irischer Bestandteil der gesamten innere» Politik des Lande- war. Dig Gesamtpolitik de- Landes war vielmehr antisozial eingestellt. Dar Verfassnngsleben. Schule, Heer usw. trug ein klassenmäßige- Gepräge, so daß sich di» gesetzliche Sozialpolitik weder nach oben, noch nach unten in einer wahre» sozialen Gesinnung auswirken konnte. Pflege einer tiefgreifenden sozialen Gesinnung ist also das Zweite, wofür brelse Kreiß- der seitherigen ZentnunSwähler ge- Wonnen werden müssen. Schließlich müssen sich all« christlich i>e>tt«ud«n Kreis« des deut sche» Volte« noch folgendes klar einprägen: Di« deutsche Reich-» veÄassuilg steht die Trennung von Staat und Kirche vor. Sobald' dies« durchgeführt ist, werden die koistrssion^llen Gegensätze, in der Staatspolitik nicht mehr die groß« Rolle spielen wie ehedem, wo da- BerhältniS zwischen Staat und Kirche in vielen deutschen Bundes staaten ein so enge- gewesen ist wie fast nirgends in der Welt. Dir Kirchengemeinschasten werden sich für ihr« Bestrebungen künftig nicht mehr wie ehedem in so starkem Maße der staatlichen Machtmittel bedienen können, sondern sehr viel stärker aus ihre eigen« geistige Kraft kauen müssen. In ter Vergangenheit hatt» die evangelisch« Kirche «n Deutschland einen kehr starke» Förderer in dein preußischen Königshaus und in den» preußischen Staat überhaupt. De« katholische VolkSteU dagegen »vahlk« gut Zent,-um und erwar tet« dann auf kirchenpolfttschem Gebiet« alle« von der Zentrum»- Parftss. Künftig werde« di« beide» Kirchengesevscksaste» überwiegend auf eigene Kraft gestellt, ihr Eigenleben jü» ihre Angehörigen tief schürfend herau-znarbeftc» und jede für sich ih, kirchliche« Gemein schaftsleben verinnerliche» müssen. Damit läßt sich dann auch di« weitere Befürchtung zerstreue», daß durch Zrzsamnrenarbeiten von Protestanten und Katholiken auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet sich ein verschwommene- Christentum herausbilden könnt«. Die christkich-national« Arbeiterbewegung ist berufen, den Kkassenkampf von unten zurüchzudrängen. die Partei dar deutsche» Erneuerung dagegen hat die Aufgabe, «in« tiefgreifend« soziale Ge sinnung in »N»n «al-l» Trecks,» in pflegen. Christliche AG be'terbewegimg und die Partei der inneren Erneuerung haben öle gemeinschaftliche Ausgabe, den konfessionellen Gegen satz im deutschen Volksleben zurückzudrängcn und zn mildern, weil neben dem soziale» und wirtschastl! hen Elend unserer Tage, wenn wir nicht mit tödlicher Sicherheit zugrunde gehen wollen, die Wunde des konfessionellen Gegensatzes nicht vertieft, sondern gemildert wer den muß. Die christliche Arbeiterbewegung, der Deutsche Gewerk- schaftsbuiid mit seinen zwei Millionen Mitgliedern sind bereit, an dieser welthistorischen Mission zn arbeite,,. Das hat der Essener Kongreß gezeigt. Und nun gilt es, die Partei der deutschen innere» Erneuerung, die sich ans den gleichen Boden stellt, zu sammeln und zu formiere», weil nur so unser Vaterland und unser Volk gerelsei nxwden kann. WllelW Skl WM« »lUWSkl Von n » sere >» So » dc. rbcr < ch ters! utte r Berlin, 1t. DeZembrr. Am Abesi'cl de- Sonntags vere »^re« sich dir Mitglieder de- Parteitages mit ivcitercn Parieisreu,-.den in der MnndKb.ulle der LandeSversamminng zn einer einfachen, aber wüc.'igcn Fe>cr des goldenen Jubelfestes der preußischen nab deutschen Zetttl,.mspartei. Die Anwesenden begrüßte Gcheinirat Vor ich e>iwr Lin!« den Reichskanzler Fehrenbach, die erschienenen SlaaiSmillister, den Sohn des Gründers der Fraktion und erste» FraktionSvorsiucn- dcn Geheimrat von Savignh. wciterchin auch den Vorsitzende» der Reichs»,gsfraktion Geheimrat Trimborn und zwei Söhne weiterer Gründer der Fraktion, GehKmrat M e i s und Gras Präs ch n, a. Einen besondere» Wiliiommensgruß richtete der Redner an die alsen Zentrumsmitglieder »nd unter diese» besonders an dc» Abgeordneten Professor Tr. Hitze. Anch an die Grauen Schwester» richtet er herzliche Worte des Dankes. Mit <''.>»'>» Hoch ans die Zenttumspar'tci. in das alle Anwesenden freudig einsiiwmen. schließt Tr. Porsch seine Begrüßungsansprache. Reichskanzler Feh le „ b a ch dankt >>n Namen de« Gäste sür den W,ttko>uni.-iwgruß. Er feiert das Zentrum das mit Stol; aus seine glorreiche Bergan, genheit znrückvlwlen könne. Er gedenkt weiterhin de- kivjährige» Jubiläums der „Germania" und spricht ihr seine Glückwünsche ans. Der größte Dank aber gebühre den Männern, die damals die kirch liche und bürgerliche Freiheit aufrecht erhalten haben. Auf socirl- politischen, Gebiete habe das Zeistr „„ «ine vorbildliche Tä>igteit entfaltet. J»i wirtschaftlichen »nd iozialc-n Ausbau werde es als Führer des neue» Deutschlands -wirk Gehc-imxat Trimborn schildert das sreuudschastliche Verhälww; und ausgezeichnete Znsaiu- mcnarbeilen der Prcußenfraksion mit der ReichstagSsraltio». In voller Einmütigkeit hätten sie die "0 Jahre lang in treuer Kamera,-- schaff zn -einander gehalten. Ec hebr besonders das Wirken und die Tätigkeit des langjährigen zweiten Versitzenden de»- Fraktion her vor, des Abgeordneten Herold. Z»m Schluß gedenkt er des jetzige» Führers der Fraktion, Dr. Porsch. der- in», schon 17 Jahre lang de,, Vorsitz führ«. Ihn, gebühre der Dank dafür, daß trotz aller Stürme anch die Prenßensrnktion in nngebrvckene Krrast daslehe. Geheimer Regier,ingsrat von Savignn wendet sich an die Franc». Er spricht der weiblichen Wählerschaft den Dank der Zenttu»,sparte, ans und ebenso den Vertreterinnen, die sic- ans ihrer M,lt>- entsandt haben und die sich durch Eise» und Pslichttrene in den Parlamenten bewährten. Durch ihre Liebenswürdigkeit hätten sie manche Schwie. rigkeften innerhalb der Fraktionen c.r.szugleichen versucht. Gras Pra schn, a gedenst der Zentr-rnnspr.'sse. Er hebt vor allen, zwei Männer heraus, ans die er den Blick oer Versammlung lenken wolle, auf den Vorsitzenden dez AnguslinusvereinS. Herrn Verleger Len- sing, und auf den Veteran unserer .Presse, Herrn Fritz Äien- kemper. Das katholische Volk schulde allen denen unauslöschlichen Dank, die in Wort und Schritt in dieser schweren Zeit für die Sache dxs Zentrums eiugetreteu seien. Die Her,«,, von de» Presse stehen in der vorderste» Linie. Sie sind oer Verfolgung und dein Haß in erster Linie ausgesi'tzt. wie auch der Kritik ans eigenen Reihe,,. Herr Verleger Len sing sprich, dem Veteran unserer Presse, Fritz Nienkemper. de, a», 12. Dezember gerade das 73. Lebensjahr voll- enl.'te und der seit de, Gründung de» Partei mit oer Fraktion »ud ihre» Führe»',, praktisch tauig war, den Glückw-umch aller Anwesen den <E. Freiherr von Wange» heim, de» als Letzte, zu Worte kommt, sprich, über den enge,, Zusammenhang zwischen dem Zentrum und den Deuisch-Hannoreranern. A», Montag vormittag fand eine gesetzt oiseuc Sitzung statt, in der ». a. Oorganisaj>ou»srage:, erörtert wurden. Außerdem wurde in diele,' Sitzung die Wahl ,'»s PaucirocstandeS und des Landesausschnsses der preußischen Zeutruiiisrartei gel>rt!,zt. Zu Vorsitzenden wurden gewählt: Tr Po rich.Vreslau. Abgeordneter H erotd - Münster Abgeordneter Gronvwski - Tor imund. Frau Geheimrat H e ß b e r ge r»Berlin Fuslizros M ö nn ich-Köln Als Ehrenvorsitzende sind auzeriehen Geheiiuias Trimborn- Köln. Geheimrat von S,r v i g „ u - Z ck-kvß Trage-, Staatssekretär Linz-Wiesbaden. Ter Landesansschnn ,'eitt tick ans 41 Mitglie dern zusammen. In der Nachm!,tagSsitzung wird wieoer ossenttich verchnndest Diese Sitzung ist dem Jungzentrnm und oen Frauen g-widmet. Es r«>e,iert de» Abg. Keer-ichuttas Kamp übe« ,,J»ng.z«nt"»>» und wir." Am 5>0 Jahre-toge der Partei erhebe sich aus all»» Herzen der Rnß Die ZeatriimSpariei muß bttilen. sft> muß stark bleibe,,, sie muß stärker' werden! Von selbst i-ii-sche sich da die Frage „ach dem politischen Nachwuchs. Unter oe, Fach,« »nd de», Na,»e» WindithorstS müsse di« Jugend «sammelt werden F-ür die Organi sation der Windthorstbnnde sei«» die vom Neicksgeneralsekretariat n,°-gearüch«ra» und veröffenidichten Richtlinie» im allgemeinen maßgebend. Zweck der Windthochbundg sei Sammlung »nd Schu lung der Mitglieder durch Einführung in die, Staatsbürgerin,,d.-, big allgemeine Politik und die Ausgaben der Partei. Die Wn>ds- horstbrmde seien an sich selbständige Organisationen, aber der Par teiorganisation äußerlich eingegiiederi Leb«»' in der Parteioraanl- sation sollen alle sür die Jugend begeisterte» Parteifreunde sein,, Der alte Parteifreund soll zn jungea PaReisrennden sprechen in der Sprache de- ZusammenaebörinS, des gleichen Streben«. Nur nichf zu fest,- da» parteianttliche ad«,- rch„la,„stich, Gesicht auf-
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