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Nr. »17 21. Jahrg. Fer»lpr«a,«rr Redaktion 32723 - Geschäftsstelle32722 «Voltscheckkontor Dresden Nr. 147V7 ÄüctlsWe Dienstag, 2«. Scht. LS2L Redaktion UN» Geschäftsstelle: Dresden ->A. IS, Holbeinstraße 4Y VolfszeLmna — >> - > " - 4i-,n.ReiIamc»eUe im redaNlonelleii Teil. 89 mm breit »» -L xMÄ'A^;'Lr!LLLr?Ki.sr > - "»' -- «kL-Sl«:- LM srs LL>r svrechttund« der Redaltton: s—« Uhr nachm. Nicht -mSdriirklich zuritckvertanate „nd I chlr Utid-Ulllch gelchriebeiie towte xEltes MM übcriiehmen. mit Nückporlonicht verlehciieSInlendtingen and,-Redaktion werden »ich, ,»ibew-hr>. > >Snnen ww die Ler-niwortiichkeU ,ur die R>ch>l»len de ^ krraii, Kn r i a' Rn der Peiritirche « Annahme von veichkiklkanzeigon bis 1U Uhr. von Familie,lanzetqcn bis I» Uhr vormittags. — An,lahmeitcllen i» Dresden, SchniidNche Buchhandlung. Jtlhaoer v. Be »ch , i! . ^ Tagssschau (tzraf Brockborff-Oiantmu hat die Bestätigung als Botschafter Montan erhalten und begibt sich in den nächsten Tagen dorthin. In Nürnberg fand am Sonntag die Einigung der Unabhän gigen nnd Mchrhcitssozialistcn statt. Die Kurden haben den Engländern den Krieg erklärt. Die englischen Truppen im Irak sind vollständig umzingelt. Die Truppen in Mosnl bereiten die Räumung der Stadt vor. Am 8. Oktober wird eine Anzahl deutscher Industrieller dab zerstörte Gebiet besuchen, um auf Grund des Stinnes-Lubcrsac- Abkommens die weiteren Vereinbarungen zum Wiederaufbau zu treffen. Außer Stinnes werden u. a. Klöckner, Dr. Sorge, Prä. sident Witthöst, von Borsig sowie Dr. Duisbcrg daran teilnehmen. Der bclgsichc Kabincttsrat hat dahin entschieden, daß Deutsche bei einer Beteiligung an der Ermordung von Belgiern in Oberkassel nicht in Frage kommen. Bei der Wahl zwischen drrrtschcr und belgischer Rationalität in den Kreisen Eupen und Malmevy ist vorwiegend für Belgien optiert worden; in 18 Gemeinden des Kreises Eupen haben nur 560 Personen für Deutschland optiert. Die Hochzeit dcS Exkaisers soll am 5. November in Doorn stattfindcn. Binnen Jahresfrist wurden dnrch dir amtlichen srniizösischkn Wcrbebnreans 1566 Deutsche in die Fremdenlegion eingestellt. Grundsatztreue! 6* Wcnu man heute die politischen Stimmungen im Aus lände und besonders die Beziehungen der früheren Feindbuiid- mächte untereinander betrachtet, so mutz man eine ziemlich'. Wandlung feststellen, die trotz allen Ernstes unserer Situation dennoch als ein nicht zu unterschätzendes Plus auf unserem Konto gebucht werden mutz. Und cs kann nie genug betont wcr- unsercs Reichskanzlers D.r. Wirth zu verdanken haben. Seit dem jüngsten Wirtschaftsabkommen deutscher Groß industrieller mit den Franzosen sind die Angriffe gegen die Ne gierungspolitik auch ziemlich selten und still geworden! Die Politik der Mitte hat sich ohne Zweifel sowohl in inner- politischer wie in autzenpolitischer Beziehung als die einzig rich, tige erwiesen, und cs war nichts niederes als eine politische Kon- seguenz, wenn sich die Zentrumspartei in ihrem jüngsten Aufruf für den Zusammenschluß aller christlich denkenden Kreise in einer interkonfessionellen Verfassungs- Partei einsetzte. Damit hat das Zentrum — das mutz immer wieder herborgehoben werden — nur von neuem seinen politi schen Charakter betont, obwohl dieser von jeher unbestreitbar war. aber von antzcnstehendcr Seite oft verkannt wurde. Es ist nun nicht uninteressant, zu hören, welchen Wider hall dieser Aufruf der Zentrumspartei, den übrigens der ReichS- arbcitSnsinister Dr. Brauns in der »Germania" eingehender begründet hat, in den Kreisen der evangelischen Glaubensgenossen findet. Das „Nene Sächsische Kirchenblatt" bringt in seiner Ausgabe vom 24. September einen bemerkenswerten Artikel über „Die Erweiterung der Zentrumspar tei", der im wesentlichen die Stellungnahme Dr. Edwards in der „Vossischcn Zcibnug" wiedergibi. Es heisst dort, das Zen trum könne vorläufig vor allem ans mehr oder weniger frei denkende evangelische Angehörige des Mittelstandes und ans dir evangelischen Angehörigen des Arbeitcrstandes rechne», während die orthodoxen Protestanten kaum in absehbarer Zeit einer Par tei Gefolgschaft leisten werden, deren Christentum ans internatio naler Grundlage ruht und die cs mit ihrem Christentum ver einbaren kann, aus voller Ileberzengung die demokratische nnd soziale Volksrepublik zu stützen! Von besonderer Wichtigkeit er scheint aber für jene evangelischen Kreise die Frage »ach dwi kulturpolitischen Garantien, welche zum Schutze der „Freiheit des Denkcns und der Handlung" vom Zentrum ge fordert werden müßten. Elanz abgesehen davon, daß hier sclzein- bar immer noch ein märchenhaftes Vorurteil gegenüber kirch- mhem Gewissenszwang und Bevormundung maßgebend zu sein scheint, verdienen gerade diese „Garantien" unsere volle Aus- mcrksamkeit, Aufstellung evangelischer Kandidaten und Entkon- fesswnalinerung der Parleivrcsse, was Dr. Bramns anerkannt yal, erklärt man für ungenügend und fordert vor allem Verzicht mif die Konfessionsrichtung bei den Beamtenanstelliingen und Revision der katholischen Schulpolitik. Aber ge- sade d,e,e letzte Forderung ist besonders interessant. ES setzt dort: „Weite Kreise des deutschen Volkes außerhalb des Ka tholizismus wünschen eine Schulbildung auf christlicher Grund, läge, aber sie lehnen es ab, daß dieses Knltnrelcmcnt in die enge Schablone der Konfessionen gepreßt wird oder daß gar die Konfession der bestimmende Gesichtspunkt bei der AuSgc- staltung des gesamten Unterrichts sein darf. Wenn die An- gliederung eines evangelischen Flügels an das Zentrum gleichbedeutend sein müßte mit der Anwerbung von Vorkämp fern für die Konfessionsschule oder gar für die ent- staatlichtc Konfessionsschule — die klerikale Privatschule nach dem Muster Hollands und Belgiens — so würde deWAusbau der Partei nicht nur die Gegensätze zwischen evangelischen und katholischen Kreisen neu »uflebcn lassen, sondern derartige klerikale Machtan sprüche (?) würden auch de» kirchlich indifferenten Teil des Bürgertums, der in erster Linie für eine Erweiterung des Zentrums in Frage käme, in eine Abwehrstellung drängen, der leicht zu neuen Kulturkämpfen führen könnte." Eine derartige Stellungnahme ist allerdings mehr als be- fremdendl In diesem Punkte müßte man doch eigentlich den Türkische Truz>z»en in der neutralen Zone Türkische Kavallerie in der neutralen Zone Paris, 25. September. Aus Konstantinopel liegt die Nach richt vor, daß türkische Kavallerie am Sonntag bei Eanak in die neutrale Zone eingedrungen sei nnd daß noch am Abend zwischen dcm englischen General und den Türken Verhandlungen slatt- gefunden hätten. Türkisch-englisches Geplänkel Paris, 25. Septeniber. lieber die Verletzung per neutealcn Zone werden jetzt folgende Einzelheiten bekannt: Der Vorfall hat sich demnach wie folgt abgespielt: Am letzt:» Freitag früh haben britische Truppen 43 Kilometer südlich von Tjchaiiat inner halb der neutralen Zone eine türkische Patrouille in Stärke von 200 Mann angetrosfen, die in dem Dorfe Saraschelle 'anwienc, Der Führer der englischen Patrouille begab sich zum türkischen Befehlshaber und bat ihn, die neutrale Zone sofort wieder zu verlassen, worauf der türkische Befehlshaber erklärte, daß er nicht gewußt habe, daß sie aus neutralem Gebiete seien, 'a sic keine englische Fahne gesehen hätten. Im übrigen befanden sie sich auf der Verfolgung griechischer Sircitkräsie und müsste» sich weigern, zurückzugchen, che sie einen diesbezüglichen Besch, er halten batten. Der britische Offizier forderte garaas die Türkcn auf, sich auf keinen Fall west er nS neutrale Gebiet zu begeben. So war die Lage nachmittags um 4 llhr. Dann aber zeigten sich an der Landstraße längs oer Käst' neu? tnrkstche. Sireiiträfte in Stärke von etwa 800 Mann und ein: Kolonne ron i-ngeführ 500 Man» in halber Höhe zwischen der Längstens;; und dem Ilfer als Begleitung. Gleichzeitig näherte 'ich eni neues tür kisches Kavalleriekorps in der Richtung Bairam.ch. Ter eng lische Offizier b;gab sich zum türkisch:» Hanpnnann und erhielt von diesem di" Erklärung, daß die Türken nicht beabsichtigtc», mit den Engländern ins Kampfgemriige <n komme», wenn diese ihre Bedingungen prüften. Die Englinder verständigten sofort ihr Oberkommando von dem Vorfall, und dieses lebte sich mit dcm Kommando der türkischen Kavaliere in V'.bind.mg. Diese rückte abrr weiter vor nnd übcrscksistl '"r Straße nach Tschanak an drei Pstnkicn. Dann verlausten sie e »e N-'.lerrednng mit dem englische» Oberkominanan a»f Svn'nag rornnttaz 8 i'lr. Dazu erklärte sich das englisch; Oberkommando bereit, wenn die Türke» um 6 sihr mergens mst t-r Räumung tcs n iderrecliilich besetzten Gebietes begonnen böilcn So war ine Lage gestern abend. Der „Times" wstl in Lanir der letzten Naevi ziemlich beruhigende Nachrichten ans Konstantinopel bekommen haben und meldet, daß sich die türkischen Kräfte bei Bairamich wieder ans der neutralen Zone zurückgezogen hätten. einzig möglichen Standpunkt der Z e n t r u in S p ar t e i bald kennen, Pin zu wisse», daß in dieser Beziehung ein Zweifel nie bestanden hat. Ein Kuhhandel auf dem Gebiete der Schulpolitik, daran ist überhaupt nie zu denken, weil man hier auf unver rückbare Grundsätze stößt, lind diese ernste katholische Grund satstrcue hat das Zentrum bis heute noch nie preisgcgebe» nnd wird es auch niemals tun. Das hat mit „klerikalen Macht- anprüchen" auch nicht das geringste zu tun, sondern dieser Standpunkt des unverrückbaren Festhaltcns an der Konsesjions- schnle ist Gemeingut jedes überzeugte» Katholiken, und muß ebenso Gemeingiut jedes wahren Protestanten sei». Und aus keinem Gebiete ist je eine so einheitliche Stel lungnahme aller positiv christlich gerichteten Kreise in der letzte» Zeit zu verzeichnen gewesen, wie gerade aus dem Gebiete der konsessionellcii Schule, wie besonders hier in Sachsen die Stellungnahme zu den Fleiß nerschen Er lassen erneut bewiesen hat. sind man sollte meinen, das; es i» diesem Punkte zu allerletzt Schwierigkeiten geben lönnie. Für religiös allzu srcideiikende oder indifferente Leute dürfte aller dings auch wohl kaum in jener erweiterten Zentrumspartci Platz sei». Denn wo bleibt dann das christliche Kulturideal, oas unzweifelhaft mit die Hamptgrnndlage bilden muß, auf der man sich zusammenfindcn will. Von dieser Plattform wkrd sich das Zentrum nie einen Schritt weit entfernen. Schließlich bleibt cs doch selbstverständlich, daß weder der Protestantismus noch auch der Katholizismus mich nur ein I- Tüpfelchc» von seinen Grundsätzen zu opfern braucht, um sich zur gemeinsamen politischen Arbeit zusaniiiienznfindcn, ebenso wenig wie der Franzose anfhörcn muß, Franzose zu sein, um sich mit den Deutschen endlich einmal zu vertrage». Gegen seitige Achtung und doppeltes Augenmerk auf die religiösen Nöte unserer gottentfrcmdcten Welt, das ist es, ivas nottut, und dann gemeinsame Arbeit für die religiöse Erneuerung unseres seelisch verarmte» deutschen Volkes! Und die politische Zusammenarbeit wird sich ans diesem Boden sehr wohl erreichen lasse», darüber kann kein Zweifel sein, wenn man erst den Kurs für richtig erkannt hat, den unsere Reichsregjernng unerschrocken trotz aller Angriffe als den richtigen beschrittsn hat. Das wäre allerdings clnc Tat a»f dem Wrge der Gesundung »nscres inncrpolilischcn Lebens. MMIIIW me» MIM WWrr Die „Freiheit"-Bersiil brachte am 7, September einen Ar tikel „Zur Charakteristik Faulhabcrs", der aus einer Pariser Zeitung vom gleichen Tage, dcm „Journal des DebatS". uncr- hörte Verleumdungen gegen Kardinal Faulhaber übernemmcn hat. Anbei die Richtigstellung: 1, Die „Freiheit' behauptet nach der französische» Quelle, Fanlhaber habe während des Krieges in dem von den Deutschen besetzten französischen Gebiete durch Abhaltung von Gottesdienst mit den Vorschriften der katholischen Kirche sich in Widerspruch gesetzt. Darauf ist zu sagen: Ei» deutscher Fcldpropst kann für deutsche Soldaten im Kriege überall Gottesdienst halten, weil er durch das päpstlich: Breve von 1868, das die deutsche Militär seelsorge im Krieg: ordnete, dazu bevollmächtigt ist, ohne sich mit den Vorschriften des Kirchcnrechtes in Widcrsvvuch zu setzen. Er braucht also vom jeweiligen Ortsbischof sich keine Vollmacht zu erholen, so wenig wie der heulige Armcebischof der französi sche» Nheinarmce von den BiMscn in Mainz oder Trier sich Kemals Proklamation an das türkische Bolk Si»»r»a, 25. September. Kemal Pascha hak lolgende Pro klamation an das türkische Volk gerichtet: „Edle türkische Na- tion! Wir sind siegreich. Unser Sieg :st einzig nnd alle:» dein Werk Bisher hat der Feind mehr als 100 000 Mann an Toten und Gefangene» verloren. Hohe und edle türkische Ranon. deine siegreichen Heere grüjzen dich vnn T'rande 2es -'«iN^mecreZ. Mytilcne nnd Chios bombardiert Paris, 25. September Ter „Nenhork Herald" meldet aus Konstantinopel. daß lemalisiische Flugzeuge die Inseln M-,isi!eiie nnd Chios bombardiert haben. Die Orientkonferenz beendet Paris, 23. September. Nach einer HavaSmeldiina bat die Orieiuloiifcrciiz ihre Arbeite» beendet. Sie hat endgültig die Fassung einer geiiicinschaftlichcn Note festgesetzt, die n,-kgrt a» die Türkei abgebe» wird, um sie zu einer FriedenSkonserenz cin- znladen. Die Einladung an die Türkei erkennt die Maritzgrenze mit Einscbluß Adrianopcls an. anßerdcni die türkisch: Sonveräui. tat über die Meerengen unter Kontrolle ihrer Neutralim! unlcr der Bedingung, daß die kcniaiistischcn Armeen die neutra'e Zone, nicht überschreiten. Konstantinopcl, 23. September. Die französische Ncgicrrng telegraphierte an Kemal Pascha dnrch Funkspruch, er möge Ankunft eines besonderen Abgesandten, der am 22. von Paris nach Smhrna abrciste, keinerlei Aktion niitcrnebmen. -- Trr französische Kammandierende in Konsiantinopel teilte dcm bri tischen ,»it. er werde für A>.irechterhaltii»g der Ordnung in Slambul Sorte tragen, im Falle cs in Konstantinopel zu sin- ruhen kommt. Die lranzösische G-arnison in S'.ambnl «nree durch ein Bataillon von der Tschalaldscha-Linie verstärkt. Der Zündstoff sammelt sicb Nenhork, 23. September. Ter Konstanlinopeler Kc> denk der „Associated Preß" telegraphiert, daß der Verkehr zw!- scheu Koiistantinovel »nd dem Schnmrzeii Meere, sowie zwischen den Insel» des MariiioramcereS und de» Tardaiicllcn gesperrt ist. Eine Agentur»!:ldn»g besagt, daß die britische» Kriegsschiffe jedes Tchiff, das gegen dieses Verbot handett, beschießen wollen. Es wird gemeldet, daß die .Kenialisten die Stadt Ezine an asiatischen sifer besetzten und Ki.mkale bedrohen, das einen wich tigen strategischen Punkt an den Dardanellen darstcllt. Vollmacht erholt, aus deutschem Bode» für französische Soldaten Gottesdienst zu halten. Es ist übrigens rührend zu sehen, wie die ..Freiheit" in Berlin sich als Wächter der kirchlichen Gesetze aufspielt. 2. Tie „Freiheit" behauptet „ach ihrer französische» Quelle, Kardinal Fai.lhcrbcr habe eine» allen Pfarrer von Wambrechies, der ihm tzZastsrenlidschast gewährt habe, in der grövne» Weile behandelt, diesem Geistlichen sogar einen heftige» Faustjchlrg vor die Brust versetzt, so daß der alle Man» uuigesalle» sei. Aus diese Perlenmdnng erklärt Kardinal Faullaber, daß er niema'e in Wambrechies gewesen ist, heute noch nicht weiß, wo diese Orl- sehaft liegt, daß er niemals die Gastfreundschaft eines sranzöii- schen Pfarrers genossen »nd niemals einen srnn;ösijchc» Pfarrer oder irgend einen anderen Menschen in seinem Leben in dieser Weise behandelt hat. " Dem „Journal des DebalS" ist hier das blamable Malheur fassicrt, daß es eine Anklage gegen einen früheren Erzbischof von München bewußt oder unbewußt ans den jetzige» Erzbischof von München übersiagcn hat. Gcge» K n'dinal Betlinger, der am 8. Oktober 1016 in Wambrechies Gonek-dienst hielt, wurde allerdings die obige 'Anklage erhaben, die beiden Geistliche», die den dainaligeil Kardinal Betlinger aus der ganzen Frontreise begleiteten, können aber beule nech ms Eis bezeugen, daß sie niemals, aber auch niemals die geringste sinsrcnndlich- keit gegen einen französischen Geistlichen an sinn beobachtet haben, lieber diese Blamage des iranzösischeu Blattes kann inan sich nicht freuen, weil man die Verl.ilindnng ge-aen eine» Vor gänger im Amte ebenso Hitler empfindet wie gcge» die eigene Person, und weil die Lüge über die Toten eine ebenso große Gemeinheit bleibt wie über die Lebenden. 3. DaS französische Blatt nicht die „Freiheit", behanplet weiter, Kardinal Faulbaber babe in der Schlußrede des Münche ner Katholikentages den Völkerbund als „Dienerin des sieg reichen ImperialiSmnS" bczcichllet. Das sran;ösifche Journal setzt diese Worte sogar in Anführungszeichen, kennzeichnet sie also als eine wörtliche Wiedergabe einer Aeiißernilg des .Kardinals auf dem Katholikentag. Der ganze Hetzartikel des französischen Blattes ist ans diese» An-Sdruck ai.fgebant. Demgegenüber er klärt Kardinal Faulbaber, daß er diese Redewendung überhaupt nicht gebraucht und das Wort „Imperialismus", das of'enbar in Frankreich für Zwecke der Verhetzung gute Dienste leistet, aus dcm Katl-olikeiitag niemals und »irgend? ansgesproche» bat. 4. Das französische Blatt behauptet, der gleiche Vorwurf der Mißhandlung des Pfarrers von Wambrechies fei schon in drei anderen sranzösischcn Zeitungen gestanden, rend iiiemalS habe Kardinal Fanlhaber richüggestcllt. Darauf erklärt Kardi nal Fanlhaber: Ein» Lüge hört nicht auf, eine Lüge zu sein, auch wenn sie dve^nal nachgedrnckt wird, und was man niemals erfahren hat, kan» man nicht richtigstclleii. 5. DaS französische Blatt behauptet, Kardinal Fanlhaber sei damals Bischof von Trier gewesen: Antwort: Kardinal rMillhaber ist niemals Bischof vo» Trier gewesen. Auffallend ist, daß der Artikel in der „Freiheit"-Beriin am gleichen Tage erschien, an dem die Verleumdung a»ch in dem Pariser Blatte cruftauchte. Die Einsendung für die „Freiheit" ist sogar mit „Paris. 6. September", also mit dcm Vortag ge- zeichnet. Hier bestehen also Znsammcnhänge, die noch aufznklä- re» iliid, lind Arbe:tsgc»lei»schaftcn, die ihre Verleumdungen gegen Dcutfche gleichzeitig in Pariser und in Berliner Blätter gebe». K. K.