Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt u» Anzeiger AEM M w Md dm SIM.I z, z°mk»btri . , 1 Sa. — Druck und »erlag von C. «. Roßberg in Frankenberg i. Se- Berantwortlicher Redakteur. Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i.-- 77. Jahrgang Sonntag den 28. April 1918 98 Die Königliche Amtüh-uptmannschast. Die Ausgabe der Kohlengrundkarte« für die Zeit von, I. Nlsi «91» dl« so. ISIS findet im Nqthau«, Zimmer Nr. 4, statt. III. lAittmravIi, I. lAmii 8 bi» 11 Uhr vormittag» Nr. 1 bi« 60V S bi» 6 Uhr nachmittag» Nr. 601 bi» Schlub IV. 8s«inlrs vonnsnmlsg, 2. Hilmi» hierher einzureichen. Flöha, den 25. April 1918. I. vsximlei liilomRsg, 28. Hpnil» 8 bis 11 Uhr vormittags Nr. 1 bis KVV 3 bis 6 Uhr nachmittag» Nr. 601 bis Schlub II Sv-rinlr» 0ivn»1sg, 8V Npnil» GemcilldeverdaMsparlasle Niederwiesa A'/, Prozent Tägliche Verzinsung. Kondon, 26. 4. Das Reuter.Büro teilt aus einer ausführlichen Darstellung der Admiralität über den Angriff aus Zeeorügge und Ostende folgendes mit: Als der Kreuzer Verkauf vo« Zuckerhouig bei sämtlichen Kandlern: Mittwoch, den 1. Mai d». 2s., auf Lebensmittelmarke Nr. I1ft je 260 Gram« zum Preise von 73 Pfg. da» Pfund. Stadtrat Frankenberg, den 27. April 1918. diagonal beschossen. Die Landungsabteilung der Marine infanterie und der Blausacken wurde auf dem Haupt- und Zwischendeck gesammelt. Beide Kommandanten fielen, ehe sie den Angriffsbefehl geben konnten. Jirzwischen befand sich auch.-er Fährdampfer „Iris", der oberhalb der „Vindictive" anzulegen suchte, in Schwierigkeiten, weil seine Bootshaken nicht lang genug waren, um hinter die Brustwehr zu fassen. Zwei Offiziere kletterten an Land, setzten sich rittlings aus die Brustwehr und versuchte», die Bootshaken festzumachen, bis sie getötet wurden. Dem Kommandanten der „Iris" wurden beide Beine weggeschossen. Eine Granate schlug durch das Oberdeck und explodierte zwischen 56 Seesoldaten, die auf den Befehl warteten, auf die Laufbrücken zu gehen, tötete 49 und verwundete 7. Eine andere Granate explodierte in der unteren Kajüte, die als Lazarett diente, und tötete 4 Offiziere und 26 Atan». Zm ganzen verlor die „Iris" 77 Tote und 105 Verwundete. Die Deutschen hatten sich beim Herankom- mcn der Schiffe auf das Ende der Mole und auf das Ufer zurückgezogen. Die Zerstörungstrupps führten ihr Merk in vollkommener Ordnung aus und zerstörten ein Bollwerk nach dem anderen. Inzwischen stahlen sich die Blockadeschisfe nach der Kanalmündung fort. Dir „Thetis" war voran und dampfte in einem Orkan von Granaten an die grotzen Küsten batterien heran bis sie schließlich einige hundert Hards vor der Kanalmündung stand. Der Kommandant signalisierte den anderen Blocladeschifjen unschätzbare Informationen, dann liess er die Sprengladung anzünden. Line Mvtorbana(se ret tete die Mannschaft der „Thetis", das Schiss ging verloren. 5 Mann waren tot, 5 verwundet. „Intrepid" und „Jphi- genia" waren erfolgreicher. Sie steuerten gerade in den Kanal und legten sich verabrcdungsgemüß der eine an das östliche, der andere an das westliche Ufer, wo sie in die Lust gesprengt wurden. Das Heck ragt aus dem Wasser hervor, sie legen sich jetzt quer über den Kanal, und es ist wahrschein- lich, datz dir Aufgabe, die ihnen übertragen, durchgeführt und der Kanal wirksam gesperrt ist. Die Motorbarlassc brachte die Mannschaft und die Offiziere fort. Eie beschreiben dir Explosion des einen Unterseebootes als dir größte, welche sie jemals gesehen haben. Sie zerrijz dir Mole in zwei Hälften und verursachte eine Lücke von über 100 Fust. Drr „North Star, einer der Zerstörer, welche dir „Vindictive" vor feind lichen Zerstörern schützten, als sie längs der Mole lag, verlor den Weg in drr Rauchwand, tauchte plötzlich in das Licht v.on Fcrnraketen und wurde versenkt. Die Feststellung im deutschen Bericht, daß nur wenige von der Mannschaft van den Deutschen gerettet werden konnten, ist von ungewöhnlicher Straßensperrung in Ebersdorf. Die mittlere Dorsstrabe in Ebersdorf im unteren Oristeil wird wegen Beschotterung von, LV. dl« so. ISIS für allen Fahrveikehr Ebersdorf bei Chemnitz, den 25. April 1918. Der Gemeindevorstand. der Mole lag, wurde er von Maschinengewehrfeuer von beiden Enden der Mole und durch schwere Küstenbatterien Erschein« an jedem B-erliag abend» sllr den sol«cnke» Tag; »mal in der Woche mit der Beilage „Frankenberger Erzähler". Bezugspreis vierteljährlich 8 70 monatlich vv ö- Trägerlohn besonders. — Einzelnummern laufenden MonatS S früherer Monate 10 F. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabestellen in Stadt und Laud, sowie von allen Postanstaltcn Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinnchtungen- hat der Bezieher keinen An spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Schadenersatz. Feldbestellungs- und Cruteorbeiten. Verordnungsgemäß haben alle mit der diesjährigen Garten- und Feldbestellung, sowie der Aberntuna, zusammenhängenden Arbeiten als dringliche Arbeiten im Sinne von 3 4 Ablatz 2 Ziffer 7 des Sonntagsruhegesetzes vom 10. September 1870 zu gelten. Zur Vornahme solcher Arbeiten ist an sich vorher polizeiliche Erlaubnis einzuholen. Diese Erlaubnis wird hierdurch im allgemeinen und im voraus erteilt, so daß sich die Anbringung besonderer Gesuche erübrigt. Diese Ausnahmebewilligung gilt nur für da» laufende Jahr, und zwar bi» zur Beendigung der Herbstbestellung. - - Stadtrat Frankenberg, am 27. April 1918. « RÜHrmLttelverteUung betreffend. In den nächsten Tagen, alsbald nach Eingang in den einzelnen Gemeinden, werden aus die grüne Nährmittelkarte des Kommunalverbandes, und zwar lauf Feld Nr. 25: 150 Gramm Graupen zur Verteilung gelangen. Aic Personen, die eine Hauptmahlzeit in Volls- oder Betriebsküchen einnehmen und deren Nährmittelkarte einen entsprechenden Ausdruck tragen, wird nur die Hälft« der obenbezeichneten Menge abgegeben. Flöha, den 26. April 1918. Der Kommunalverband. Bestellungen uns das Tageblatt (für das Vierteljahr 2 M. 70 Pf., für den Monat 90 Pf.,) nehmen alle AuSgabeMen und Austräger in Stadt und Land, ebenso alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. . - N^»^^^sMt7wseüiU1n^DM^^ statt. . . .. Die in Betracht kommenden Betriebsunternehmer, denen Zählbogen durch die Oris behörden rechtzeitig zugehen werde«, erhalten Veranlassung, die Zählbogen am 1. Mat wahr heitsgetreu und vollständig auszusuNen und den Ortsbehörden ungesäumt zurüazugeven. Von den Ortsbehörden find die ausgesüllten Zählbogen nach Prüfung auf ihre Boll ständigkeit und Richtigkeit bis spätesten« «UN, 20. »si cki««s» Anzeigenpreis > > DIk 4b WIN breite cluspaltiqc Petitzcile LS Im amtlichen Telle dle Zeile 7S -1; Eingesandt und Rcllamen im RcdaklionStelle 00 -1. Für AnlUndigungen au» dem Amtsbezirk Frankenberg betragen die cnlsprechendc» Preise LV, NO und SO Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen, Für Nachweis und Vermittlung LS 4 Sunder- gebtthr. Für schwierige Sabarten und bei Platzvorschristen Ausschlag, für Mederholungs- abdruck Ermäpigung nach feststehender Staffel. Uabattscihe und Nettopreise haben nur Gültigkeit bei Barzahlung binnen »0 Tagen. LIingcreS Ziel, Brichtliche Einziehung, sowie gemeinsame Anzeige» verschiedener «ustraggeber bedingen Berechnung de» vollen ZcilenWise». ver Minus am Mntzreicb Die Engländer bereiten unter -dem Druck der deutschen Offensive ihre V-rbünheten offenbar darauf vor, d,atz sie'die selben im weiteren Verlaufe des Krieges sich selbst über lassen werden. Schon vor einigen Tagen ging durch die britische Presse der zweifelhafte Trost: „Es bleibt uns schlietz- . lich immer noch der Brückenkopf Calais, und selbst wenn wir ihn aufgeben mühten, bleibt immer noch das Meer; auf unserer Insel werden wir unangreifbar fein." In der „West minster Gazette" vom 23. März gab Spender dje Parole aus: „Ehe wir uns den Deutschen ergeben, wollen wir uns, wenn es nor tuf, auf unsere Seemacht zurückzichen und im Verein mit Amerika den^Krjeg bis ins Unendliche fort- setzen, wie wir gegcw Napoleon taten, bis wir Deutschland zur Vernunft gebracht haben." Ferner schrieb der Heraus geber der Londoner „World" unter der Ueberschrift „Ein ernster Augenblick" am 26. März in seiner Zeitschrift, die allerdings das Publikum der guten Londoner Klubs. Ficht das in Kriegs- und Friedensfragen ganz anders gesinnte englische Volt hinter sich hat: „Wenn es den Deutschen durch den starken Druck, durch Kriegsglück oder durch ihre Führung gelingt, unsere Armee zu überwältigen, unser Vcr- teidigungssystem .völlig zu vernichten und sich einen freien Weg nach Paris und nach den Kanalhäfcn zu bahnen, was dann? Wir mühten die Reste unserer Armee an die fran zösische Küste und dann nach unserer Insel zurückziehen. .Wir mühten wahrscheinlich einen furchtbaren Angriff zur See und durch dir Lust aushalten. Wir würden uns vor einem langen, ernsten Verteidigungskrieg sehen. Aber solange un sere Cchlachtflotte wohlbehalten bleibt, würden Mr nicht schlimmer daran sein, als wir es häufig in unserer bewegten Geschichte gewesen sind. Wir würden noch nymrr auf die unermüdliche und stets wachsende Hilfe der grohen Republik jenseits des Atlantischen Ozeaiks rechnen können." s veimedei beliebt über «len See-KMitt f . z Berlin, 25. 4. (Amtlich.) Nach Reuterikieldungen svl- len nach England zarückgelehrt/Leute der Landungsabteilung des gegen Zecbrügge angesetzr gewesenen Angriffsgeschwaders ausgesagt haben, dah alle Geschütze, Schuppen und Muni- tionsvorräte auf dem Hafendamm zerstört und die Schleujen- tore in die Luft gesprengt worden seien. Diese Behauptungen sind von Anfang bis zu Ende frei erfunden. Auher der ge ringfügigen Zerstörung an der Moleverbindung haben di« Engländer durch ihre Unternehmung nicht das Mindeste er reicht. Es ist nicht eine einzige der auf der Mole befindlichen Militärischen Einrichtungen auch nur in Mitleidenschaft ge- ^7— ' : Nnd ris 8 Uhr von»., kleiner- »"««« Mr Ausnahme von chnzemru " werden Ausgabe durch Fern kann keine Gewahr ^ernommc« . Abdruck au», sprecher schlicht unsere Bemniw .^Geschäftsstelle ausiiea. Liste. -V rageLlatt Frank-ube-gfachs-n. NoNschcck-Noutoi Leipzig L8201. i- . .. . > i^-7-^--^^ - 7-- --1-^-1 zogen morden. Vis auf die bereits gemeldete Beschädigung ! „vindictive" rollend, gegen die Fundamente stohend, längs eines einzigen Torpedobootes sind auch keinerlei Zerstörungen - ' ' - ' an irgend einem U-Boot, Torpedoboot oder sonstigem Fahr- zelkg erreicht worden. Auch an die Schleusen ist der Feinds. -weder mit Sprengungen, noch durch Geschützfeuer herange- ? kommen. Die gesamten Hafeneinrichtungen Zcebrügges sind vielmehr völlig unversehrt und voll betriebsfähig. Nach Eefangenenaussagen hat der Feind das gleiche Unternehmen bereits viermal durchzuführen versucht, an der Wachsamkeit unserer Vorpostenboote und unserer Batterien ist er aber jedesmal zur Umkehr gezwungen worden. Wenn es ihm diesmal gelang, an die Angriffsziele näher heranzu- kotkimen, so verdankt er dies dem Zusammentreffen für ihn . besonders günstiger Umstände. Hierbei spielten das neblige Wetter und die Windrichtung eine entscheidende Rolle. Letz tere führte^ den in grösserem Umfange verwendeten künstlichen Nebel vor dem Angreifer her, unmittelbar auf die Angriffs ziele zu. Unsere Abwehrmittel konnten daher erst in Tätig keit treten, als der Kreuzer „Vindictive" auf nächste Ent fernung in Sicht kam. Ihre Wirkung setzte dann mit solcher Wucht ein, daß es dem Kreuzer bei aller Anerkennung des von seiner Führung gezeigten seemännischen Geschickes nicht gelang, die für die Unternehmung bestimmten 4 Kompanien Seesoldaten zu landen. Die wenigen Leute, denen es unter Führung ihrer Offiziere möglich war, auf der Mole Fuß zu fassen, wurden von der tapferen Verteidigung niedergemacht oder ins Wasser geworfen, bis auf etwa 12 Mann und einem Hauptmann, die sich als Gefangene in unseren Händen be finden. Mit ihnen fielen 2 Flammenwerfer, 2 Maschinenge wehre und sonstige Nahkampfwaffen in unsere Hand. „Vinöic- , tive" mutzte unter dem vernichtenden Feuer vielmehr wieder von der Mole ablegen. Die zur Sperrung der Kanaleinfahrt bestimmten Kreuzer wurden gleichfalls beim Heraustreten aus dem Nebel unter vernichtendes Feuer genommen. Es gelang i daher, sie zum Sinken zu bringen, bevor sie die für die Sprengung angestrebtcn Plätze erreicht hatten. Die von den Engländern mit schweren Personal- und Materialopfern an- gesetzten Mittel Haben dennoch in keiner Weiss den Erfolg "Zielt, welchen der Feind erhofft hatte. Insbesondere ist ihre Absicht, die Einfahrt zu unseren Unterseebootstützpunkten zu sperren, vereitelt morden. Reuter mag mit Recht die Untev- nehmungslust und Tapferkeit der an dem Unternehmen be teiligten Engländer loben, uns vermag er aber die Genugtuung darüber nicht zu Nehmen, datz dank der Tapferkeit unserer Verteidiger der Gegner sein Ziel nicht erreicht hat. Bersürtersr von grünem Roggen nnd Weizen. Es wird in Erinnerung gebrächt, daß nach den Verordnungen des Königk. Ministeriums des Innern vom 15. April 1916, 60. Mai 1917 und-20. April 1918 („Sachfische Staats,ettung Nr. 92 vom 20. April 1916, Nr. 123 vom 31. Mai 1917 und 'Nr. 93 vom 23 April 1918) in Verbindung mit der Bekanntmachung des Herrn Reichskanzler vom 20. Mai 1915 (Reichsgesetz blatt Seite 287) Koggen und Uloi-oo nur lütt Genehmigung der zuständigen Behörde, das ist für die ländlichen Gemeinden und die Stadt Augustusburg die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft, für die Städte mit Revidierter Städteordnung Frankenberg, Oederan und Zschopau die Stadlräte,'abgemäht und verfüttert werden darf. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zU 1500 Mark bestraft. ,, „ Flöha, am 24. April 1918. Dl« Königlich« Amtshauptmannschaft. Feld- und Gartenarbeiten. Alle mit der diesjährigen Bestellung und Ernte in Feldern pnd Gärten zusammenhängenden Arbeiten sind während des ganzen Jahres 1918 als im Sinne von 8 4 Absatz 2 ZWer 7 des Sonntagsgesetzes vom 10. September 1870 anzufehen. Die nach der an gezogenen Gesetzesbestimmung erforderliche vorherige Genehmigung dieser Arbeiten an Sonn- und Festtagen wird hiermit im allgemeinen und im voraus erteilt, weshalb es der Einholung einer bciönderen Genehmigung im Einzelfalle nicht bedarf. Flöha, den 25. April 1918.Dl« Königliche Amtshauptmannschaft. 8 bi» 11 Uhr vormittag» Nr. 1 bi» 600 8 bi» 11 Uhr vormittag» Nr. 429 bis 1000 3 bis 6 Uhr nachmittags Nr. 601 bi» Schlub S bis v Uhr nachmittags Nr. 1001 bis Schlub Ausweiskarte ist zur Abstempelung vorzulegen. Die Kohlenkarte ist sofort nach Empfang mit dem Namen des Haushaltungsvorstande» zu mischen. Gleichzeitig werden in den genannten Tagen «au« KulnoUvIn» Uokchvn gegen Rückgabe der alten Köpke ausgegeben. Frankenberg, den 28. April 1918.Die Ortrkohlenstelle.