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Ao 226 I and!?" Abmds -/,r Uhr für den zweim°n«mL,^ ^.ert.hährlich2Mt N 48. Jahrgang. Soautag, de« 27. September. Inserate werden bi» Bormitta« " Uhr angenommen. Preis für die SpaltzeU» pfg. Außerhalb de» LandgerichtSbezuck» Io dm KeibergerZitzeia^ und Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verantwortliche Lettung: Georg Burkhardt. dieseö'Aahrcs iedesm?,^!.^'«^' ^7 16., »8., 20., 22. und SS. Oktober gefechtsmMg/rLiehüL « "hr bi- Nachm. V,5 Uhr darch ven Zellae^WO^Uuglu^fäl^ die Sperrung des auf Tchneuse 8 und Marbach auf die Dann der S^,^ ^ndungsweges zwischen Grotzvotgtsberg unbefugten Betreten des durch WarnunaEk^'^n nnt dem Bemerken angeordnet, daß vor dem standes während der Schießzeit chusdrüMch^war^ fraglichen Schieß ¬ oder Haft°bi/zu"l/Tagen^bestraft^ dperrmaßregeln werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark Freiberg, am 23. September 1896. Königliche Amtshauptmannschast. - Idr 8t«1i»vrt. Zwangsversteigenmg. a >m run uche auf den Namen des Steinmetzen M'^anL »lolntor in Oberbobritzsch eingetragene Hausgrundstück unter Nr. des Brandversicherungskatasters 2mmbuch/un?l?ea^,"Ä"^ Oberbobritzsch, bestehend aus der Parzelle unter Nr. 52a w«^ versteigert werden un? A ist" 00 M-geschätzt, soll im hiesigen Kgl. Amtsgerichte zwangS- der 13. Oktober 1896, Vormittags 1« Uhr, als Vcrsteigerungstcrmin, Oktober 1836, Vormittags 11 Uhr, «.beraumt marb-u Termin zu B-rtündung des Bcrtheilungsplans . Übersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann m der Genchtsschrechere; des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Freiberg, am 17. August 1896. m an 1« Königliches Amtsgericht, Abth. I. M. 16. »r. Nicolai. „^uf die Zeit der Erkrankung des Herrn Friedensrichters Henker in Kleinschirma tragen worden Herrn Friedensrichter HLnlein in Kleinwaltersdorf über- Freiberg, am 23. September 1896. Das König». Amtsgericht, Abth. H. , Ass. 8«^Iei7. . Bekanntmachung. Es wird hierdurch bekannt gegeben, daß Sonntag, den 27. dss. Mts. in der Zeit von vormittags 7 bis 11 Uhr die Gaszuführung für die ganze Stadt abgcsperrt ist. Simmtliche Gashähne, sowie sonstige Gasauslässe sind infolgedessen zu schließen, damit Gas- ausströmungen bei Wiederzuführung von Gas vermieden werden. Freiberg, am 25. September 1896. Der Gtadtrath. »S88ler. Kam. Die Landreuttn und LanSescultnrrenten für 3. Dermin 1886 find bi» längstens SV. dieses Monat- zur Bermetvung zwangsweiser Ginhebung an die Stadtsteuereinnahme hier zu entrichten. Freiberg, am 18. September 1896. Der Stadtraty. HKOlUAKSr« An dem der Fleischer-Innung gehörigen Schlacht- und^iehhofe hierselbst ist befördenmg des jetzigen Stelleninhabers die Stelle eines PolizeithierarzteS vom unterzeichneten Stadtrathc anderweit baldigst zu besetzen. , „ . „ Dem Polizeithierarzte liegt die Ausführung der Fleischbeschau und Ueberwachung de Trichinenschau ob. . . Mit der Stelle ist einschließlich des auf 300 Mt. angenommenen WertheS der steun Dienstwohnung ein jährlicher Gehalt von anfänglich 2700 Mk. sowie Pensionsberechtigung verbunden Geeignete Bewerber werden ersucht, ihre Gesuche spätestens bis »um 15. Oktober dieses Jahres bei dem unterzeichneten Stadtrathe einzureichen. Freiberg, am 25. September 1896. Der Gtadtrath. Mllr. Die BrandverficherungsbeitrSge für das L. Halbjahr 1886 find am 1. Oktober d. I. fällig und bei der Gebäude- Versicherung mit 1 Pfennig, bei der freiwilligen Versicherung mit 1*/, Pfennig von zeder Beitragseinheit binnen 8 Lagen an die Stadtsteuereinnahme hier zu entrichten. Freiberg, am 25. September 1896. Der Gtadtrath. Bgm. Wegen vorzunehmender 'Aassenschüttung ist die Gtrafi« in Fürsten» thal — Meißnerring bis Restaurant Bergmannsgruß — vom 28. September bis 1. Oktober für den Fährverkehr und wird letzterer während dieser Zeit auf den Haru» Mühlenweg und die Lohnitzerstrafze verwiesen. . Nichtbeachtung der hierdurch verfügten Sperrung wird mit Geldstrafe ms zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tra..- .estraft. Freiberg, den 26. September 1896. Die Stadtpolizeibehörde. i V Lt. Auetion. Dienstag, den 28. Sept. 1836 Nachmittags 3 Uhr werden im Hofraume bez. Auctionslocale des Könial. Amtsgerichts 1 Landauer, 1 Coupe, 1 Jagdwagen, 1 Spazierschlitten, 1 Gewehrschrank mit 6 Gewehren, 1 Pianino, 1 Bücherschrank, 1 Sopha, 1 Sophatisch, 4 Rohr lehnstühle, 1 Ruhestuhl, 2 Pfeilerspiegel mit Consol, 1 Vertikow und 20 Bde. Meyers Conv- Lexikon Versteigert. Diese Gegenstände können bereits am Versteigerungstage Borm. Po« 16^-12 Uh* besichtigt werden. Freiberg, den 24. September 1896. Arbeiterzug. Vom 1. Oktober dieses Jahres ab treten in der Arbeiterbefördernng auf der Strecke Dresden-Altstadt (Kohlenbahnhof) — Klingenberg einige Aenderungrn ein. Näheres ist aus den Anschlägen an den Fahrkartenschaltern zu ersehen. Dresden, am 19. September 1896. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. Zu R. blo. 8940 01. Hottvaann. Ei» englisches Urtheil über die deutschen Manöver. zwei Jahre lang in der Reitschule zugeritten, um den deutschen Jahren zu lernen, was unsere Reiter erst in sieben lernen. Wäre Seit dem siegreichen Abschluß unseres großen Krieges gegen Frankreich sind unter den europäischen Nationen außer unseren geschlagenen Gegnern die Engländer diejenigen gewesen, die uns in unserm ganzen Thun und Treiben, sei es nun auf wissen schaftlichem und künstlerischen,, oder auf gewerblichem und mili tärischem Gebiete, am genauesten und aufmerksamsten beobachtet, man möchte fast sagen studirt haben. Das dauert auch heute noch trotz mancher gegenseitiger Reibungen und Störungen fort, und zumal in militärischer Hinsicht sind die Engländer in manchen Punkten unsere Schüler geworden, soweit der angeborene National stolz es ihnen erlaubte. Wer englische Truppen vor dreißig Jahren gesehen hat und sich des wenig soldatischen Auftretens, des trägen, fast schläfrigen Exerzircns bei ihren Uebungen erinnert, wird heute einen vorteilhafteren Eindruck von ihnen bekommen und bemerken, daß die englischen Offiziere doch seitdem Manches gelernt haben. Während das englische Fußvolk früher auffallend langsam marschirte, ist das Tempo heute fast zu schnell, jeden falls schneller als bei uns, und die marschirenden Leute haben uns die schlenkernde Bewegung des rechten Arms beim Marschiren trefflich abgeguckt, wie es noch jüngst be, der großen Parade in Aldershot von den englischen Berichterstattern als Ausdruck eines ' flotteren Lebens der Kolonnen mit Genugthuung hervorgehobcn wurde. Die Sorge für diese elementaren Dinge, tue gleichwohl für die Schulung des gemeinen Mannes von Wichtigkeit sind, ist in England wesentlich gesteigert worden, seitdem an die Stelle des Vertreters der altenglischen Pedanterie, des Herzogs von Cambridge, der Sieger von Tell el Kcbir, Lord Wolseley getreten ist, der die Reform auf seine Fahne geschrieben hat und, wie es heißt, besonders den jüngeren Offizieren scharf ans die Finger sieht und sie zu sorgfältiger Ausbildung der Truppen und zu . . peinlicher Genauigkeit im täglichen Dienste anhält, während sie Reiter von vornherein in den Stand zu setzen, das in drei früher sich dar» zu vorirehm dünkten. 5" ""st" "st i» Wie sorgfältig man in England die Fortschritte unserer mili- dies nicht der Fall, so könnte kein anderes Thier auch nur vier- täriscben Ausbildung verfolgt, geht schon daraus hervor, daß fast zehn Tage lang so in Anspruch genommen werden dürfen, wie iäm ntlicbc größeren Londoner Blätter zn den diesjährigen ich cs hier in diesen Tagen ohne irgend welche böse Folgen ge- «aiier-Manövern ihre fachmämüscheu Berichterstatter gesandt sehen habe. Hinsichtlich der größeren Zuverlässigkeit dcrUcber- haben "Wir möchten unter den von diesen englischen Offizieren Mittelung von Befehlen, ob durch Signale oder durch OrdonJvorn h in die Heimath geschickten Berichten hier besonders auf den in der „Weftminster Gazette" vom 16. d. M. veröffentlichten Hin weisen, in welchem manche kritische Bemerkungen enthalten find, die von deutscher Seite vielleicht Beachtung verdienen. Wie weit die Beobachtungen des Engländers richtig und wie weit seine Urtheile begründet sind, bleibt den Fachmännern überlassen. Wir geben hier den Artikel mit einigen Auslassungen wieder: Viele Lehren, die wir den Deutschen entnommen und als die konservativste Armee der Welt noch beibehalten haben, sind von den Deutschen schon wieder aufgegeben worden. Aber wir haben doch wieder andere Methoden, die aus unseren überseeischen Kriegen mit wilden Völkern hervorgegangen find und die die Deutschen nicht kennen. Was vielleicht dem englischen Beobachter deutscher Feldtruppen am meisten auffällt, ist die außergewöhnliche Menge von Arbeit, die sie ihren Pferden zumuthen. Sie haben nämlich alles weitere Signalisiren fallen lassen außer dem Feldtelcgraphen, der natürlich nur auf weitere Entfernungen von Nutzen ist; folglich muß die ganze „Konversation" auf dem Manöverfelde, die Ueberleituug von Befehlen durch den langen Kanal, der den Gedanken des Oberbefehlshabers mit dem Finger des gemeinen Mannes in Verbindung setzt, lediglich durch galoppirende Pferde bewirkt werden. Bei uns sind jeder kleinen Truppe zwei Sig- ualisten (siAnaUers) beigegeben, um von der Annäherung des Feindes rechtzeitig Kenntnis; zu geben. Die Deutschen verwenden dazu fast eine» halben Zug (seetion) Reiterei. Selbst beimVor- postendieust in einem offenen Gelände, wie in Sachsen und Schlesien, das einen Ueberfluß an Signalstationen darbieten würde, wurde jede noch so kleine Mitteilung mit einem ganz unnöthigen Aufwand von Pferdekraft durch berittene Ordonnanzen überbracht. Allerdings ist das deutsche Kavalleriepferd ein bewundernswertes Geschöpf; es ist von guter Rasse und billig und wird nicht weniger als nanzen, kann man verschiedener Ansicht sein; aber die meisten Generale würden doch wohl dem Signalsystem den Vorzug geben, weil es sich auf rein mechanischem Wege vollzieht, während der Ordonnanzreiter aus Dummheit oder Aufregung die Botschaft vergessen, oder sich verirren oder dem Feinde in die Hände fallen kann. Zwei Neuerungen, die wir neuerdings in Südafrika bewährt gefunden, haben die Deutschen sich noch nicht zu Nutze gemacht: berittene Infanterie und Maximgeschütze. Vielleicht empfinden sie in ihren; so reich mit strategischen Bahnen versehenen Lande, wie dem ihrigen, nicht das Bedürfniß berittener Fußtrnppen; aber es ist doch bei ihrem kolonialen Ehrgeiz nicht unmöglich, daß diese ihnen in einem wilden Lande von Vortheil sein könnten. (Der englische Offizier scheint von unserer südwest-afrikanischen berittenen Schutztruppe nichts zu wissen.) Daß die Deutschen aber noch nicht das Maximgeschütz adoptirt haben, ist geradezu unbegreiflich; es ist dies ohne Frage eine der größten Erfindungen der neuesten Kriegskunst. Ebensowenig glauben die Deutfchen an Salvenfeuer, auf das wir in unserer Armee so viel Gewicht (^gen- Vorzüge des Salvenfeuers bestehen in der erhöhten Wirksamkeit gleichzeitiger Treffer und einer vollkommeneren Kon- trole des Munitionsverbrauchs. Die letztere ist sür alle Fälle em Zweck, besten Erreichung selbst heute, in der Zeit des klein kalibrigen Gewehrs und der leichten Munition, schon ein beträcht liches Opfer an Zeit werth ist. .. Ar von den Manövern den größten Nutzen zieht, das sind die Dlvlsions-, Brigade-, Regiments- und Bataillons-Komman- deure. Diese Offizier alle miteinander beuten die ihnen gebotene Gelegenheit voll aus, und es ist ein schöner Anblick, zu beobachten, mit welchem Jneinandergreifen sie in einer Front von vielleicht einer englischen Meile oder mehr emen Angriff durchführen, indem sie bald ihre Truppe unter Deckung heran bringen, bald sie zurückhalten, bis eine angeordnete Flanken bewegung entwickelt ist, um dann genau im gegebenen Moment vorzustürmcn. Ein solches taktisches Zusammenwirken ist keine dem deutschen Charakter angeborene Eigenthümlichkeit; sie ist die natürliche Folge davon, daß dieselben Bataillone Jahre lang in - einem Regiment, dieselben Regimenter in einer Brigade, dieselben iBrigaden in derselben Division Seite an Seite ihre Uebungen Ivornehmen.