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Riesaer H Tageblatt und Meblast Md Imeiaer). 18S Dinnerstag, 7. August 1S24, abends 77. Ialira AW W WMl MWt I» de« 8o«dMl MM« rar Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends -/,8 Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, gegen Barauszahlung, sür «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen sür di« Nummer des Ausgabetages stnd bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für die S!> wm breite, ö mm hohe Grundschrift-Zetle (S Silben, 25 Gold-Pfennige; die 83 wm breite Reklamezeile lOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. 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Die deutsche Delegation bat unter außerordentlichen Schwierigkeiten, in einer Narbt der mühevollsten Arbeit, das Gcgenineinoraiiduin anfgcstcllt, das die dentichen Be denken und Einwendungen gegen die Beschlüsse der Lon doner Konferenz enthält. Inzwischen hat auch der erste Angriff der deutschen Negierung gegen die alliierten Zu mutungen cingeseht, sodaß die Stunde der Entscheidung Uniner näher heranrückt. Der Donnerstag wird ein Groß kampftag erster Ordnung in London sein. Wenn man auch beschlossen hat, die Gegensätze in internen Sitzungen aus- zutragen, so zeigt sich doch schon jetzt mit großer Deutlich keit, wie außerordentlich schmierig die Position der deutschen Negierung ist. Bei der Prüfung der Dokumente, in denen das alliierte VerhandlungSprogramm fcstgelegt ist, hat fich ergebe», daß Deutschland den weitaus größeren Teil aller bisherigen alliierten Entschließungen ablehnen muß. Im diplomatischen und politischen Leben spielen sich die Dinge ähnlich ab. wie bei Verkehr zwischen geschäftlichen Partnern, die sich gegenseitig die gepfeffertsten Rechnungen vorhalten und sich schließlich auf der Mitte einigen müssen. In Lon don ists diesmal anders! Deutschland kann nicht einmal SO Prozent von den alliierten Beschlüssen aunehmen, es muß alle alliierten Verhandlungtzpunkte bis zu 70 Prozent ablehnen. Eine Einigung auf mittlerer Linie märe gleich bedeutend mit einer Schwächung der deutschen Interessen um mindestens 20 Prozent. Man kann also voraussehen, daß die Gegensätze sehr heftig aufeinander prallen werden. Merkwürdigerweise bestellt in den alliierten Kreisen auch zur Zeit noch die große Selbsttäuschung, daß eS Deutschland möglich sein würde, dem größten Teil der alliierten Voraus- setzungen zuzustimmen. Reichskanzler Dr. Marx und Minister Dr. Stresemann haben es nicht leicht, den Nach weis dafür zu bringen, daß man während der Zeit der in teralliierten Vorverhandlungen unter der Abwesenheit Deutschlands ganz vergesse» bat, sich auf die sachlichen Voraussetzungen der deutschen Negierung einzustellen. Der Verlauf der Verhandlungen am Mittwoch, über den man zur Zeit nur ein oberflächliches Bild gewinnen kann, beweist, welch ein «roher Nachteil für Deutschland dadurch entstanden ist, daß man die deutsche Delegation erst in dem Augenblick hinzugezogem hat, wo bereits ein Nebcreinkomme» unter den Alliierten getroffen war. Hinzu kommt noch, daß es der englische Premierminister Macdonald außerordentlich eilig bat, die Konferenz schon am Freitag abend oder Sonnabend zum Abschluß zu bringen. Er hat in sehr liebenswürdiger und humorvoller Weise der deutschen Delegation entgegcngehalten, sie möge dazu bei tragen, einen schnellen Abschluß der Verhandlungen zu er möglichen. Es unterliegt doch wohl keinem Zweifel, daß man deutscherseits nicht dumm und harmlos genug ist, um sich in dieser Form vor den Kopf stoßen zu lassen. Der englische Ministerpräsident hat in Wirklichkeit nichts anderes sagen wollen, als etwa folgendes: „Ihr dürft jetzt nur ganz wenige Einwendungen erbeben wollen. Die Konferenz lieht vor dein Abschluß, und mau will mit Euch nicht viel Zeit verbringen!" Wir glauben zu wissen, daß Reichskanzler Dr. Marx und Minister Dr. Stresemann diese Redewendung Macdonalds vollständig überhört haben. Die deutsche Delegation, die von Tag zu Tag auf die Einladung zur Londoner Konferenz gewartet hat, die ein« Woche lang un tätig verharren mußte, weil immer wieder die Einladung ver schoben wurde, hat keine Veranlassung jetzt im SchuellzugS- tempo den ganzen Aufgabenkomplex des Sachverständigen- Gutachtcns durchznfeilschen. Sie ist, wie die Verhandlungen am Mittwoch gezeigt haben, entschlossen, jeden Punkt sorg fältig durchzubcraten und das deutsche Verhandlungspro- gramin restlos zur Sprache zu bringen. Die Entscheidungen, die die Londoner Konferenz für Deutschland trägt, sind so ernster Natur, daß man nicht daran denken kann, flüchtig verhandeln zu wollen, um dann ein Abkommen zu unter schreiben. Tie deutsche Delegation ist nicht nach London getomuien, um sich ein Diktat vorlegen zu lassen. Sie wird um die deutschen Lcbensinteressen kämpfen, und sie hat es bis jetzt wenigstens erreichen können, daß die Gegenseite in die Erörterung der deutschen Gegenvorschläge eintritt. Noch zwei schicksalsschwere Tage wird die deutsche Delegation in London zn bestehen haben, und dann wird man sehen kön nen, ob sür Deutschland die Möglichkeit besteht, die Ab machungen zu unterschreiben, die die Durchführung des Sachverständiaen-Gntachtens enthalte». * * * * London. Die gestrige Konferenzsttzung unter Beteiligung der Deutschen ist schon kurz nach 1 Uhr be- endet worden. Sie trug rein formalen Charakter. Die deutschen Vorschläge lagen den Alliierten noch nicht in der Uebersetzung vor, weshalb keine Erörterung stattfinden konnte. Man beschränkte sich also auf die Entgegennahme der Mitteilungen und die dazu von den Deutschen ge gebenen Erläuterungen. Aber auch die Auseinander setzungen hierüber führten zu keinem praktischen Ergebnis und wurden infolgedessen anfgegeben- Man hört, daß in französischen Kreisen eine gewisse Nervosität fühlbar geworden ist, vor allem aber Mißbehagen über die vor zeitige Veröffentlichung des deutschen Begleitschreibens. Infolgedessen ist der Beschluß gefaßt worden, solche Ver öffentlichungen von einem gemeinsamen Beschluß di» Kon- feren» abhängig zu machen. Heute Beratnnq über die Räumung des Ruhrgebiets. London. (Funkspruch.) Die Verhandlungen zwischen den deutschen und den alliierten Bevollmächtigten werden beute vormittag wieder ausgenommen. Vorher treten die DelenationSfübrer um lO Uhr zusammen. Paris. (Funkspruch.) Der Sonderberichterstatter des „Quotidien meldet ans London, beute finde eine Verhand lung zwischen den deutschen, französischen und belgischen Delegierten statt über die Frage der militärischen Räu mung des MnhrgebieteS. Herriot müsse bei dieser Frage auf viele Ilmstände Rücksicht nehmen. Wenn Macdonald die These annehme, daß die Kölner Zone erst geräumt werde, wenn Deutschland die Bedingungen erfüllt habe, die die Botschafterkonserenz festaelegt habe und wonach die inter alliierte Kontrollkommission durch einen Organismus des Völkerbundes ersetzt werden soll, müßte eine Formel ge- sunden werden, um die endaiiltige Räumung des Nnhrge- bietes mit der des Kölner BrückenkovseS zu verbinden. Nack weiterer Erörterung der Reparationen und der interalliierten Schulden habe Macdonald aut eine Anfrage Lloyd Georges über die Verteidignngsmittel von Sva im Unterbaute gesagt, wenn diese Frage aufgeworfen würde, iverde sie auf einer neuen Konferenz behandelt werden. Eine neue Konferenz könne mau für den 15. Oktober be- stimmen, denn dann sei der DaweSplan durchgeführt. Man müsse hoffen, daß die Atmosphäre des Vertrauens unter den Alliierten und in Europa bis dahin wirderbergestellt sei, nm offener und freier als heute über gewisse finanzielle Probleme zu verhandeln. Ruhrbefreimlg «nd Gisenbahufrage. London. (Funkspruch.) Die Blätter äustrr» sich im allgemeinen optimistisch über die gestrigen Verband lungen der interalliierten Konferenz. Sie heben besonders die Schnelligkeit hervor, mit der die deutsche Delegation auf die Dokumente der Alliierten geantwortet hat. Morning Post schreibt, die deutschen Bemerkungen seien zum größten Teil nicht von der Art. daß eine scharfe Meinung?» Verschiedenheit oder ausgedehnte Eröternngen notwendig seien. Der Mangel sei vermutlich die Sicherheit der Be merkungen über die Frage der militärischen Räumung und die Frage des Äeibchaltens alliierter Eisenbahner auf den rheinischen und westfälischen Eisenbahnen. Mit größter Genauigkeit werden die großen Vierzehn in ihrer Eigenschaft als europäische Staatsmänner diese zwei Fragen erörtern, die eng miteinander verbunden sc-en und für die eine Lösung gefunden werden müßte, bevor der Dawesvlan zur Durchführung gebracht werden könne. Die Einwände der Deutschen gegen den Bericht des ersten Konferenz, ausschusses gingen nicht sehr weit. Ernstlicher seien die gegen den Bericht des dritten Komitee?, bezüglich der SchicdsgerichtShöfe. London. «Funkspruch.) Neber die gestrigen Verhand lungen berichtet Time?, um 9 Uhr abend» hätten die Sach- verständigen im Rat der Vierzehn einen Bericht überreicht, worin sie die deutschen Bemerkungen, in drei verschiedene Gruppen geordnet, vortrugen. Es sei vorgescblagcn und angenommen worden, daß die Konferenzausschüsse wieder zusammentreten sollten unter Teilnahme deutscher Mit- glicder. Die so gebildeten Komitee? sollen beute vormittag 11 Uhr wieder zusammentreten. Wie es heißt, hat der Rat der Vierzehn auch die Frage eines etwaigen deutschen Ver- zugeS behandelt und zwar zum ersten Rial unter Beteili gung der Deutschen. Was die Hauvtfranc, die militärische Räumung deS Ruhrgebiets, anlange, so sei kein bestimm- ter Fortschritt zu verzeichnen, wahrscheinlich werde es so kommen, daß Frankreich, Belgien und Deutschland, sobald sie zu einer Verständigung gelangt seien, dies den anderen Mächten mitteilen würden. Paris. (Funkspruch.) lieber die Nachtsitzung der Konferenz berichtet der Sonderberichterstatter der Agentur HavaS aus London, er habe zuerst den Bericht der briti schen Sachverständigen über die deutschen Einwendungen angehört. Nach den SchlußauSsiihrungen bieten die deutschen Einwendungen zu den Berichten der drei Komi- tees keine unüberwindlichen Schwierigkeiten. Die Bevoll mächtigten haben im Anschluß daran Bemerkungen über den auf die Feststellung deutscher Verfehlungen bezüglichen Teil des deutschen Memorandums gemacht. Stresemann habe sich auf den Standpunkt gestellt, daß die Zustimmung seiner Regierung zu der von den Alliierten vorgenommenen Abänderung des Versailler Vertrages Gegenstand der Aus einandersetzungen sei» werde, da ausdrücklich „flagrante Verfehlungen" im Sachverständigenbericht als Bedingung für die Durchführung von Sanktionen angeführt worden ist. Stresemann hat in diesem Punkt die Möglichkeit einer schiedsgerichtlichen Entscheidung verlangt. Nach französi scher Auslegung würden die Worte „flagrante Verfehlungen" als Gegenstand vorsätzlicher Verfehlungen aufgesaßt werden, die aus dem Versailler Vertrag sestgelegt sind. Zuverficht der Londoner Preffe. )( Londo n. Die Morgenvresse spiegelt in ihren Be trachtungen der Reparationskonserenz den zuversichtlichen Eindruck wieder, den der Eintritt der Deutschen Dele- gation in die Verhandlungen in der öffentlichen Meinung erzeugt. Die Blätter erwarten, daß das zweite Stadium der Konferenz kurz und erfolgreich sein werde. Das Ein treten des Reichskanzlers flir den DaweS-Rericht wird be sonders hervoraeboben: seine Worte «ein Weg zu Frieden und Freiheit" finden große Beachtung. „Daily Cbroniclc" schreibt, Reichskanzler Marx und seine Berliner Kollegen hätten ihren Anteil an der Ausgabe der Durchführung des TaweS-BericktS mit einer Herzlichkeit anfaenoininen. mit der nur die des britischen Premier ministers bei Begrüßung der dentichen Delegierten ver glichen werden könne. Tie Rede deS Reichskanzlers habe einen ausgezeichneten Eindruck auf die Kon'crcn.z gemacht. Auch „Daily News" »nd „Times" heben den günstigen Eindruck hervor, den die Deutschen Vertreter auf der Kon ferenz hervorgerusen haben. In einem Leitartikel schreibt „Times", stühere Zu sammenkünfte zwischen den Alliierten und Vertretern der deutschen Negierung seien gescheitert, beute bestehe gute Aussicht, daß die augenblickliche Konferenz erfolgreich sein werde. In den kurzen Verhandlungen der gestrigen Voll sitzung in Towningstrcet seien keinerlei Reibungen bemerkt worden. Die Rede des Reichskanzlers habe sich durch «rosten Takt und eine klare und unwiderrufliche Bc- kräftianng der Absicht Deutschlands ausgezeichnet, die Bedingungen deS TawcS-PlaneS durchzuführen. wenn alle die notwendigen beiderseitigen Abkommen abgeschlossen seien, Pariser Preffeurteile. Paris. lieber das erste Auftreten der deutsche» Delegation auf der Londoner Konferenz schreibt der Son derberichterstatter üeS Matin in London, die Antwort de? Reichskanzlers sei verträglich gewesen und jeder habe sie auch so beurteilt. Tas wichtigste Wort darin sei, daß da? deutsche Volk seine Freiheit wiedererlanae» wolle, und das es seine schweren Verpflichtungen nur erfüllen könne, wenn seine freie wirtschaftliche Betätigung wiederbsrgestellr war- den sei; mit wenigen Worten habe der Reichskanzler alles gesagt, waS zu sage» gewesen sei. Der Londoner Berichterstatter deS Echo de Paris sagt, aus der Rede des Reichskanzler» müsse ein Wort bervorae- hoben werden: Deutschland sehe den Sachve- ständigenbericht „als eine für die Regelung der Reparationen geeignete Grundlage" an; mit anderen Worten, Deutschland betrachte den Sachverständigenbericht als Ausgangspunkt kür Ver handlungen. Tic von den französischen Vertretern ange wandte Formel laute: Annahme de» Sachverständigen berichtes ohne Vorbehalte und Bedingungen. Im Journal heißt es, Reichskanzler Marx Habs unter deutlicher Anspielung auf den friedfertigen Geist und dir unbedingte Gerechtigkeit als für die Ausführung de? Plane? unerläßlich, die prinzipielle deutsche Zustimmung zum Dames-Gutachten bestätigt. Sie würde durch die förmliche Zustimmung zu den Gesetzentwürfen, mit deren Bearbeitung die Reparationkkommission beschäftigt sei, nur noch verstärkt werden. Diese Zugeständnisse ließen um io deutlicher die Absicht heroortrcten, die strittigen Punkte durch eine Ver ständigung zu regeln. „Verhandeln!": dieses Wort sei ent schieden bestimmter als alle diejenigen, die Macdonald ge bracht habe. In seinen Schlußfolgerungen habe der Reicht- kanzler in geschickter Weise das Thema vom Wiederaufbau Europas durch das vertrauensvolle Zusammenwirken dec Nationen wieder ausgenommen. Tie Sckiußanspielung auf die Reparation-Verpflichtungen, die Deutschland anerkenne, nachdem daS wirtschaftliche Gleichgewicht wicdcrhcrgcstcllt worden sei, bereite ebenfalls auf eine geschickte Diplomatie vor. Dieser Beginn sei ein wenig zu böslich, um aufrichtig zu sein. Die Arbeite« im Organifationsausschntz. Paris. (Funkspruch.) Der Sonderberichterstatter de? Quotidien meldet über die Ergednisse der Arbeiten im Organisationsausschuß, die die aus Grund des Dawes- Berichte? verständigten Deutschen mitqctcilt haben. Tas vorläufige Abkommen laute: 1. Die Bestimmungen erfordern nicht die Annahme eines neuen deutschen Gesetzes, die Unterzeichnung de« Protokolls erscheint ausreichend. 2. Dem Wohlsahrtsindex liegt die deutsche Statistik zugrunde und die Berechnung des Index wird von einem gemischten Ausschuß überwacht. 3. Der Kommissar kann seine Vollmachten während der Dauer der Totalkontrolle ausübeu, ohne daß die Zustimmung des Generalagenten für die Reparationszahlungen nötig ist. Die Konsultation de» letzteren ist ausreichend. 4. Das Protokoll umsaßt eine Bestimmung, in der di« deutsche Zollpolitik gegen jede Einmischung geschützt wird. 5. Die Kosten der normalen Kontrolle werden auf die Annuitäten verrechnet, die weiteren Kosten trägt jedoch di« deutsche Negierung. Der Berichterstatter fügt hinzu, wenn die Reparations kommission bereits Bericht erhalten habe, würde sie heute zusammeutreten. Botschafter Hougtho« als Vermittler. Berlin. Der amerikanische Botschafter in Deutschland, Mister Hougthon, der sich abermals nach London begebrn hat, wird, wie wir hören, bemüht sein, die Rolle eines Vermittlers zwischen Deutschland «nd d«n Alliierte« zu spielen. Da er von der amerikanischen Negierung keinen besonderen Austrag erhalten hat, nnd nicht unmittelbar an den Verhandlungen der Konferenz beteiligt ist, nimmt man in den Berliner diplomatischen Kreisen an, daß er weit mehr Bewegungsfreiheit besitzt als die anderen in London anwesenden amerikanischen Vertreter.