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Jch bat sogar einige Damen, sie aufzusuchen und mich »in meinen Unterredungslünsten zu unterstützen, weil es, wie ich mit der wohlwollenden Miene eines alten Mannes hinznfiigte, für ein so junges Wesen gewiß nicht gut sei, seine Zeit und Gesundheit mit nutzlosem Kummer zu verderben. Nina sah das auch, wie ich gestehen muß, sehr bald ein nnd folgte meinen Einladungen, wenn sie es auch jedes Mal betonte, sie thiite es nur dem Grafen Oliva, dem alten Freund der Familie, der ihren theuren Gatten noch als Kind gekannt hatte, zu Liebe. Ferrari überhäufte ·ich mit Gunstbezeugungen, bezahlte ohne sein Wissen seine Spielschulden und iiberraschte ihn damit, be stärlte ihn in seinen Extravaganzen und gewann dadurch sein Vertrauen. Wie wenig ahnte er, wem er dasselbe schenkte und in welchem Maß er mich in meinem Nacheplan unterstütztel Jch staunte über seine leichtfertigen Ansichten und über die Art, wie er sich die Zukunft, die er nie erleben sollte, zu gestalten dachte- Er schien seines Glückes ganz sicher zu sein. Oft siihlte ich mich versucht, ihm offen ins Gesicht zu sagen: ? »Du bist ein Verurtdeilter und stehst schon mit einem Fuß im Grabe. Höre auf, lasz Deine gottlosen Reden und Scherze und bereite Dieb auf Dein Ende vori« Dann biß ich mich auf die Lippen und schwieg. Oft fühlte ich mich auch versucht, ihm an die Kehle zu springen, ihm zu gestehen, wer ich sei und ihm seinen Verrath ins Gesicht zu schleudern immer wieder-erinnerte ich mich jedoch der Rolle, die ich zu Ende führen mußte. " Jn der Van Roman war mir der Platz eines intimen Freundes eingeräumt worden. Jch war zu jeder Stunde will lounnen, durfte in meinen Büchern studiren, konnte, von Wyvis, der es für selbstverständlich hielt, begleitet, meinen Garten durch streifen, kurz nnd gut das Haus stand zu meiner Verfügung, nur P verbrachte ich nie eine Nacht unter seinem Dach. Sorgsiiltig wahrte E ich den Charakter eines vorzeitig gealterten Mannes, dessen Ge- E sundheit auf Reisen in fremden, uncivilisirten Ländern-gelitten i hatte nnd war ganz besonders stolz auf mein Benehmen Nina gegenüber, in uidos Gegenwart. Nie entschlüpfte mir eine euszerung, die seine Eifersucht erregen konnte. Jch behandelte: sie mit väterlicher Güte und Zurückhaltung und doch o Jhr Weiberl durchschaute sie mich. Kaum wandte Ferrari den Rücken, so warf sie mir einen toletten Blick zu, lächelte halb spöttisch, halb schmollend, oder machte eine moauante Bemerkung über ihn, die ein Compliment für mich enthielt. Es war nicht meine Sache, ihre Geheimnisse zu verrathen, auch sah ich nicht ein, aus welchem Grunde ich Ferrari erzählen sollte, daß das Mädchen der Griisin mir fast jeden Morgen B.umen und Früchte in das Hotel brachte und sich dabei im Namen ihrer Herrin nach meinem Befinden erkundigte und Vincenzo war nicht der Mann, s darüber viele Worte zu machen, daß er Geschenke und Briese s von mir in die Billa trug. Schon Anfang November befand k ich mich in der eigenthiimlichen Lage, mir von meinem eigenen Weibe den Hof heimlich machen zu lassen, was ich eben so heimlich Bekannte Der Gemme-, daß ich mich häufig in Gesenschaft anderer Damen bewegte, reizte ihre Eitelkeit-, sie wußte, man hielt mich für eine vortheilhafte Partie, beschloß mich an sich zu fesseln und ich wollte ihr das auch nicht wehren. Ferrari merkte garnicht, daß etwas vorging, er, der von dem »armen Fabie, dem Narren, der sich so leicht betrügen ließ«, sprach, vertraute mir jetzt ebenso, wie ich ihm damals-. Meine kleine Stella fah-ich fest häufig, sie hing mit leiden- · schastlicher Liebe an mir; armes kleines Dingl Wie natürlich war dasl Assunta, ihre Wärterin, brachte sie mir häufig auf - ein Stündchen in das HoteL Hatte ich das erste Mal gefürchtet, die gute Alte, die meine Amme gewesen war, würde mich erkennen, so merkte ich doch bald, daß ihre halbblinden Augen das nicht mehr konnten. Sie war anch fest von deni Tode ihres Herrn überzeugt, indessen Giacomo die schwärmerische Jdee nährte, sein junger Gebieter lebte nnd würde zurückkehren. Beim Beginn des Winters fand ich meine Kleine sehr an gegriffen, sie wurde immer niagerer und bleicher, ermiidete leicht und ihre Augen wurden unnatürlich groß und ernst. Jch machte Assunda darauf aufmerksam, sie hatte es auch schon bemerkt und der Gräfin mitgetheilt, diese aber weiter kein Gewicht daraus ge legt. Nun wandte ich mich damit an Nina nnd sie dankte mir freundlich und antwortete: »Sie sind zu liebenswürdig, lieber Graf. Stella fehlt nichts, sie fühlt sich ganz wohl, sie wächst zu schnell und ißt zuviel Süßigkeiten. Wie gütig von Jhnen, darauf zu achten! Jch ver sichere Sie, die Kleine ist ganz wohl.« Jch fühlte mich indessen nicht ganz sicher, mußte meine Angst aber verbergen, wenn ich mich nicht verrathen wollte. Der November näherte sich seinem Ende, als sich etwas zu trug, was meinen Plan beschleunigte. Die Tage waren trübe und dunkel, im Freien ließ sich nichts unternehmen, deshalb beschäftigte ich mich mit Plänen für die kommende Winter-Saison. Eines Nachmittags trat Ferrari angemeldet in mein Zimmer und Lwaif sich mit ärgerlicher Miene und Ausdrücken des Univillens in den nächsten FauteuiL »Was ist Jhnen begegnet?« fragte ich, ihn verstohlen be obachtend. »Geldverlegenheit? Bitte ziehen Sie ans mich, ich bin ein sehr entgegenkonimender Bankieri« Er dankte, gezwungen lächelnd. »Das ist es dieses Mal nicht, Graf, Gran Dio, was bin ich für ein Pechvogell« »Die schöne Gräfiii trägt doch nicht die Schuld un Jhrer Verstimmung ?« fragte ich in iianienloser Aufregung. »Sie hat Sie doch nicht zuriickgewiesen?« Er lachte siegesbewußt. »Das brauche ich nicht zu fürchten, das darf sie garnicht.« »Sie darf es nicht? Ein gewagtes Wort, mein Freundi« Jch streichelte, ihn scharf anblickend, meinen Bart. »Nun, so war es gerade nicht gemeint sie kann natürlich thun, was ihr beliebt, doch meine ich, sie kann mich nicht zurück weisen, nachdem sie mir so entgegenkam-« »Gewiß nicht, es sei denn, daß sie eine Kokette und Jhrer nicht werth ist. Sie kennen ihre reine, selbstloie Gesinnung und haben darum nichts zu befürchten. Wenn nun weder Geld verlegenheiten, noch Liebesqualen die Ursache Jhrer Verstimmnng sind, was mag es denn fein? Jedenfalls etwas Ernstesi« Jn Gedanken verloren, spielte er mit feinem Ring; endlich brach er sein Schweigen »lch muß Neapel für einige Zeit verlassenl« sagte er- Mein Herz klopfte bei dieser überraschenden Nachricht. Er wollte Neapel ver-lassen, ich blieb allein auf dem« Kampssplay zurück, um den Sieg zu eriingeiil Das Schicksal begiintigte