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WaüermuerAnzeiger MW UHmidt, Seifmkrs, SeP, SlMMlms, LiibM,S?cWtz ilsU Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzetle oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 115. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Donnerstag, den 28. September 1916. Fernsprecher Amt Deuben 2120 29. Jahrgang. WeMg W MgMW. Zur Kriegsanleihe liegt heute ein Wort Hinden burgs vor, das wir unseren Lesern in seinen eigenen Schriftzügen an besonderer Stelle vor Augen führen. Der Feldmarschall sagt: „Das deutsche Volk wird seine Feinde nicht nur mit dem Schwerte, sondern auch mit dem Gelde schlagen. Das wird die Kriegsanleihe be weisen." Ein Mann, der sich solchen Anspruch auf die Dank barkeit und das Vertrauen des deutschen Volkes erwor ben hat, wie unser Hindenburg, darf nicht vergebens ge sprochen haben. Jeder Deutsche muß jetzt das Seine tun, daß die Erwartung des großen Feldherrn sich erfüllt. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Die Stücke zu 1000 Mark Reichsanleihe (4. Kriegsanleihe) können Donnerstag, den 28. dss. Mts. während der üblichen Geschäftszeit gegen Vorlegung der s. Zt. empfangenen Quittung in Empfang genommen werden. Rabenau, am 25. September 1916. Die Sparkassenverwaltung. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 25. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Der gewaltige Artilleriekampf zwischen Ancre und Somme dauert an. Feindliche Teilvorstöße gegen den Abschnitt Combles—Rancourt und bei Bouchavesnes mißlangen. Heeresgruppe Kronprinz Am 23. September wurden am Werk Thieauinont schwächere, gestern nordöstlich der Feste Souville starke französische Handgranatenangriffe abgewiesen. In den zahlreichen Luftkämpfen des gestrigen Tages haben wir neun Flugzeuge abgeschossen. Unsere Abwehr geschütze holten in den letzten Tagen vier Flieger herunter. Durch feindlichen Bombenabwurf auf Lens wurden 6 Bürger getötet, 28 schwerverletzt. Einem Fliegerangriffe auf die Gegend von Essen fiel gestern nachmittag ein Kind zum Opfer, andere wurden verletzt. Der Sachschaden ist bedeutungslos. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Die am 23. September durch sofortigen Gegenstoß wiedereroberte Stellung bei Manajow wurde gegen er neute starke russische Angriffe behauptet. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Zwischen der Zlota-Liepa und der Narajowka haben die Russen vergebens die Stellungen der türkischen Trup pen angegriffen. Eingedrungene Teile wurden durch Gegenstoß geworfen. 142 Gefangene wurden eingebracht. Im Ludowa-Abschnitte (Karpathen) sind abermals russische Angriffe abgeschlagen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Rumänische Vorstöße zwischen dein Szurduk- und Vulkan-Passe sind gescheitert. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Für die verbündeten Truppen erfolgreiche Kämpfe südlich der Linie Cobadinu—Topraisar. Die Festung Bukarest wurde durch eins unserer Luft schiffe bombardiert. Mazedonische Front Kleine Gefechte bei Florina. Wiederholte starke serbische Angriffe gegen den Kajmakcalan sind zusammen gebrochen. An der Struma wurden ans breiter Front oorgehende schwächere englische Abteilungen abgewiesen. Großes Hauptquartier, 26. September 1916. ' Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die englisch-französische Infanterie ist gestern, am vierten Tage des großen Ringens der Artillerien zwischen Ancre und Somme, zum einheitlichen Angriffe angetreten. Der mittags eingeleitete Kampf tobte mit der gleichen Wut auch nachts fort. Zwischen der Ancre und Eaucourt l'Abbaye erstickte der feindliche Sturm in unserem Feuer oder brach blutig vor unseren Linien zusammen. Erfolge, die unsere Gegner östlich von Eaucourt l'Abbaye und durch die Besitznahme der in der Linie Guenkecourt—Bouchavesnes liegenden Dörfer daoonge- tragen haben, sollen anerkannt, vor allein aber soll un serer heldenmütigen Truppen gedacht werden, die hier den zusammengefaßten englisch-französischen Hauptkräften und dem Masseneinsatz des durch die Kriegsindustrie der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit bereitgestellten Ma terials die Stirn bieten. Bei Bouchavesnes und weiter südlich bis zur Somme ist der ost wiederholte Anlauf der Franzosen unter schwersten Opfern gescheitert. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Sechsmaliger Ansturm starker feindlicher Kräfte bei Manajow schlug vollkommen und unter blutigsten Ver lusten fehl. Ein russisches Riesenflugzeug wurde bei Boraunp (westlich von Kreivo) nach hartem Gefechte von einem unserer Flieger abgeschossen, in derselben Gegend unter lag auch ein russischer Eindecker iin Luftkampfe. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Im Ludowa-Abschnitte sind abermals heftige feind liche Angriffe, weiter südlich Teilvorstöße abgewiesen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Im Abschnitte von Hermannstadt (Nagy-Szeben) stehen unsere Truppen in fortschreitenden: Angriffe. Rumänische Kräfte gewannen beiderseits derKamm- linie Szurduk—Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die Paß besatzungen selbst schlugen alle Angriffe ab; sie sind heute nacht durch Befehl zurückgenommen. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen An der Front keine besonderen Ereignisse. Luftschiff und Flieger griffen Bukarest erneut an. Mazedonische Front Kleinere, für die bulgarischen Truppen günstig ver laufene Gefechte östlich des Prespa-Sees und beiderseits von Florina. Stellenweise lebhafte Artilleriekämpfe. Lokalts und MchMes. Rabenau, 27. September 1916. * Legt die Vereinsgelder in Kriegsanleihe an I Während des Krieges sind bisher viele Vereinsgelder ungenutzt geblieben. Man sollte sie zur Stärkung der vaterländischen Geldrüstung jetzt sämtlich in Kriegsanleihe anlegen! * Bessere Postverbindungen! Von allgemeinem In teresse dürste es sein, daß wir mit 1. Oktober bessere Postverbindungen erhalten, indem der Zug nachmittags 5,29 Vollpost erhält und der Zug abends 6,19, der bis her nur Briefe mitbrachte, ebenfalls Vollpost mitbringt. * Wie man Seife sparen kann. Legt man Seife anstatt in einen Porzellan- oder Blechemaillenapf auf ein Stück Holz, am besten weißes, abwaschbares, natür lich unlackiertes Holz, z. B. Buchenholz, so hält sie sich nach wiederholt gemachten Erfahrungen viel länger. Sie wird wieder ganz trocken, und der Hauptverlust an Seife, der durch Weichwerden der obersten Schicht entsteht, fällt weg. Großölfa. Am 21. September hat Herr Paul Schönher, bisher Gemeinderegistrator in Naundorf bei Kötschenbroda, als Berussvorstand die Gemeindeamts geschäfte übernommen. Vertrauenvoll sieht die Gemeinde der neuen Leitung entgegen mit dem Wunsche auf bal diges Einleben und segensreiches Wirken zum Wohle unseres Ortes. Seifersdorf. Einen schweren Unglücksfall erlitt der beim Gutsbesitzer Gustav Grumbt in Seifersdorf in Diensten stehende Knecht Neubert dadurch, daß ihm beim Arbeiten auf dem Felde die Pferde durchgingen und er dabei unter den Wagen geriet. Er trug schwere Verletzungen am Kopfe und einen Schlüsselbeinbruch davon und wird auf längere Zeit ärztliche Hilfe in An spruch nehmen müssen. Meißen. Wegen Klatschereien über die Lebens mittelversorgung« wurde eine Anzahl hiesiger Frauen und Mädchen zu Geldstrafen von 10 bis 50 Mark verurteilt. Sie hatten behauptet, daß 40 Zentner verdorbene Butter zur Seisenfabrikation usw. verwendet morden seien. Hier gegen hatte die hiesige städtische Buttereinkaufsstelle Klage erhoben. Da sämtliche Angeklagte noch unbestraft waren, ist das Gericht ausnahmsweise auf eine milde Bestrafung zugekommen. Grimma. Unsere Stadt verkauft markenfrei ge räuchertes Walfleisch für 2,50 Mk. für das Pfund. Das sicherste Staatspapier der Wett ist -Le -euische Kriegsanleihe. — Sie trägt hohe Zinsen und ist (auch als Zwischen schein) jederzeit verkäuflich und beleihbar. Die Steuerkrast des deutschen Volkes, das Vermögen sämtlicher Bundesstaaten sowie des Reiches selbst hasten für sie.