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Amts- un- Anzeigeblatt für den 5lmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Vtzugsptti5oier!»!jährl.kN I SOcinichUch!. l 1 1 !II EiKeilstS^, E<Nlösckö, hlNlö§HÜllck, : t Eüükviuii Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMengrün, Wildenthai usw. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Berantwottl. Redakteur, Dnrcker und Verleger: Emil Hanncbohn iu Eibenstock. «2. Jahrgang. — ISS. Sonnabend, den 24. Inti ISIS. * ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ! Sonn- und Feiertage sur den folgenden Tag. ? Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; Pfennige. Im amtlichenTeiledie gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.NV. Weitrrc Einschränkung dcs Verkehrs mit Kraftfahr zeugen. .Kraftdroschken und Krastmietwage» dürfen nur innerhalb ihre» Standorte» und eines Umikreife» von t» lcm, von der Mitte des Standorts aus gerechnet, be nutzt werden. II. Die übrigen, erneut zugelassenen.Kraftfahrzeuge, und zwar sowohl Personen- wie Lastkraftwagen, dürfen nur innerhalb de» kreishauptmannschastlichen Bezirk» Zwickau benutzt werden. III. Von den Bestimmungen zu I uud II kaitu von der.Königlichen.ttrcishauptmanu- schast üi besonders dringlichen Fällen tllnsnahmebewilligung zu weiteren Fahrten erteilt werden. Bezügliche Anträge sind tunlichst bei den AmtShairptmannschasten bez. Stadt räten der Städte rev. St. O. schriftlich anzubringen. IV. Ausnahmslos verboten sind, wie bisher schon, für alle Arten von Kraftfahr zeugen in- und außerhalb der Ortschaften Vergnügung»- und ^rholungsfahrten. Im klebrigen dürfen Kraftfahrzeuge mir zu deu iu der Zulassungsbescheiuigung angegebenen Zwecken und nur soweit benutzt werden, als sich diese Zwecke ohne beson dere Schwierigkeit und in dringlichen Fällen Zeitverlust nicht auch uuter Benutzung an derer Verkehrsmittel — Eisenbahn, Staatsauto, Pferdefuhrwerk — oder auf telegra phischem, telephonischem oder brieflichem Wege erreiche» lassen. V -Zuwiderhandlungen haben, abgesehen von etwa beanzeigter strafrechtlicher Verfol gung, deu Widerruf der Znlass»»gsbescheimgmig uud nach Befinde» Einziehung des Kraftfahrzeugs 7 uud x der Reichsverordnmrg vom 25. Februar NN 5) zur Folge. VI. Diese Bestimmuugeu trete» mit dem 2^. Juli NN 5 i» Kraft. Zwickau, de» 20. Juli NN5. Die Mnigliche KreishauMaunschast. Städtischer Reninvevkauf Sonnabend den 24. Inti 1915, vormittags 7 12 Ayr. Eitadtrat Eibenstock, den Al. Juli lM5. Unaufhaltsamer Vor marsch im Osten. Das Tcheitmi aller ilaliciiijchcn Angrissc. Mit nie geahnter Präzision vollzieht sich d?r große umfassende Angriff der deutschen und öster reichischungarischen Heere gegen das Russenheer in Polen. Mit Staunen vernimmt die Welt täglich neue Erfolge der Verbündeten, deren Tragweite heute noch nicht in ihrem ganzen Umfange abzusehen sind. Im Gcschwindschritt naht das Verhängnis den russi sche» Befestigungen, als deren erste Iwangorod be reits eng umschlossen ist. Und andere werden ihr Schicksal teilen. Die Brücken köpf st ellung von War schau, auf die sich die Russen nach unserm gestern veröffentlichten Generalstabsbericht zurückgezogen haben, verläuft von B lonie >15 Kilometer westlich Warschau) in südöstlicher Richtung bis Gorr Kal warja <25 Kilometer südlich Warschau) an der Weichsel. Die Brückentopfstellung von Jwango red, in der cs den Russen nich-t möglich war, Halt zu machen, verlief ebenfalls in südöstlicher Richtung und zwar von LugowaWola )10 Kilometer nord östlich Zwolen) nach Lagow (13 Kilometer östlich Zwolcn). Von den sonst im Heeresbericht vorkom menden Orten liegt Rejowez 15 Kilometer westlich Cholni «südlich der Bahnlinie nach Lublin», Gryn- kischki 45 Kilometer nordöstlich Rossienie und der Rakiewo-See südlich Szawle. Der österreichisch-ungarische Heeresbericht meldet außer den Erfolgen auf dem russischen Kriegsschauplatz die gänzliche Erfolglo sigkeit der bisherigen italienischen Angrif- s e. Doch sind die Kämpfe dort noch nicht abgeschlos sen. Der Bericht lautet: Wien, 22. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 22. Juli mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Der Raum westlich der Weichsel war gestern abermals der Schauplatz großer Er folge der Verbündeten. Die feindliche Hauptstellung, die westlich und südlich Iwangorod in der Linie Kosienize Janowicz angelegt und festungsartig ausgestaltet war, wurde beiderseits der Straße Radom Nowo Aleksandrin von deut schen Truppen durchbrochen. Die Russen wichen nach Iwangorod und auf das rechte Weichselufer. Ihr Rückzug über die Brücke von Nowo-Aleksan- dria stand bereits unter dem Feuer der deutschen Artillerie. Oesterreichisch-ungarische Truppen na hen sich kämpfend von West, deutsche von Süd den Forts von Iwangorod. Zahlreich Ortschaf ten westlich der Weichsel wurden von den fliehenden Russen in Brand gesteckt Ocstlich der Weichsel dauerten die Kämp fe mit Heftigkeit fort. Der Feind leistet den zähesten Widerstand. Bei Chodel und Bor sechow warfen Teile der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand nach hartem Ringen die Rus sen aus mehreren Stellungen. Die Verluste des Gegners sind groß. Die Zahl der bei der Armee des Erzherzogs eingebrachten, gestern gemeldeten Gefangenen wuchs auf 8000, die Beute auf 15 Ma schinengewehre und 4 Munitionswagen. Auch weiter östlich, gegen den Bug hin, bra chcn deutsche und österreichisch ungarische Truppen an mehreren Stellen in die feindlichen Linie» ein. Am oberen Bug erstürmten ungarische Regi meuter den Brückenkopf Dobrotwor nörd lich Komionka Strumilowa. An der Slota-Lipa und am Dujestr blieb die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Auch gestern wütete die Schlacht^im Gör- zi scheu mit unverminderter Heftigkeit- Das Plateau von Doberdo stand tagsüber bis zur Küste uuter besonders schwerem Artillerie Massenfeuer. Die tapferen Verteidiger hielten stand und schlugen alle Anstürme des Fei» des glänzend ab. In dein Abschnitt von Monte Eos ich bis Polazzo schoben sich die Italiener bis zum Abend näher an innere Stel lungen heran. Nachts griffen sie zuerst bei Selz, daun in der ganzen Front zwischen diesem Orte und Vcrmegliano erneut an. Heute srühmvr- gcns waren alle Stürme blutig ab ge wiesen.- Der brave ungarische Landsturm hat sich hier wieder heldenhaft bewährt Mehrere Vor stöße des Gegners bei Polazzo waren schon ge stern untertags zusammengebrvchen. Oestlich Sdraußi» a schritten unsere Truppen heute früh zum Gegenangriff und bemächtigten sich aller ihrer früheren Stellungen. Der Feind ist hier im Rück zugc. Am Nordwcstrande des Plateaus wird er bittert weitergekämpft. Gegen den Görzer Brückenkopf brachten die Italiener nament lich in der Richtung gegen Podgora immer neue Kräfte in die Schlacht. lO Jnfanterieregimenter griffen hier nacheinander vergebens au. Fast im mer führte der Kampf zum Handgemenge. Drei Stürme scheiterten gestern vor unseren Hindernissen. In einzelne Grabenstücke gelang es dem Feinde einzudringen, nachts wurde er wieder hinausgeworfen. Ebenso scheiterten Angriffe schwä cherer, mit Gasbomben bewehrter Kräfte- bei Pav - na. Auch zwei Vorstöße je eines Regimentes auf den Monte Sabatino wurden unter flankie render Mitwirkung unserer Artillerie blutig ab geschlagen. Unsere mit einzigdastehender Begeiste rung und Zähigkeit fechtenden Truppen Habei' so mit nach viertägiger Schlacht ihre Stellungen so wohl am Plateau von Doberdo als auch im Gör zer Brückenkopf behauptet. Der Kampf ist je doch noch nicht abgeschlossen. Bei Plava, Tolmcin und weiter nördlich unterhielt der Feind gestern ein lebhaftes Ar tillcriefeuer. Dre Gefechte im Krn Gebiet dauern fort. Jni Kärntner und Tiroler Grenzgebiete ist die Lage unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Geuer rlstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Neber Ereignisse zur See wird gemeldet: Frankfurt a. M., 22. Juli. Nach einer Mel düng der „Franks. Ztg." aus London berichtet „Mvrningpost, daß 22 Mann des russischen Dampfers „General Radetzti" «21 l8 Tonnen) in Peterhead an Land gebracht worden sind Der Dampfer, oer durch ein deutsches Unterseeboot bei den Shetland- Inseln in den Grund gebohrt worden ist, ge hörte nach Riga und war mit einer Ladung Bauholz von Archangelsk nach London unterwegs. Berlin, 22. Juli. Einer Reutermeldung zu folge har Mac Namara im Unterhause -nitgeteilt, daß das am 2. Juli in der Ostsee von einem englischen Unterseeboot versenkte Linienschiff der Deutschland Klasse das Linienschiff „Pommern" gewesen sei Hierzu wird dem W. T. B. von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß in der Ostsee bisher überhaupt kein deutsches Kriegsschiff durch ein feindliches Unterseeboot zum Sinken gebracht worden ist. Die angeführte Meldung des Reuterbureaus lautet: London, 22. Juli. Im Unterhaus erklärte Mac Na mara, daß nach einer halbamtlichen Meldung der russische» Regierung der Kommandant des oritischen Unterseebootes, welches am 2. Juli das Schlachtschiff „Pommern" in der Ostsee torpediert hatte, Eomman deue Maz Horton gewesen sei, derselbe Offizier, der sich schon während der früheren Kriegszeit bei Hel goland ausgezeichnet habe. Amsterdam, 2l. Juli. Der gewiß nicht im Verdacht der Deutschfreundlichkeit stehende „Tel. graas" meldet aus Gent, daß in Zeebrügge deutsche Torpedoboote liegen. Er fragt, Ivi. dies trotz der englischen.Seeherrschaft möglich sei. Das Blatt wiederholt die frühere Behauptung, die Torpedoboote seien aus Hoboten bei Antwerpen längs der oberen Schelde an Rnpelmunde und Den dcrmonde nach Gent und dann südwärts durch die Kanälc gekommen. Zu den Darvancllenkämpfen Hal sich der englische Oberkommandierende ausführ lich geäußert. Wir geben darüber folgende Meld ung wieder: London, 22. Juli. Der Bericht Hamil tons, des englischen Oberbefehlshabers an de» D a r d a n c l l e n k ä m p s e n, über die Lage daselbst hat im Lande großen Eindruck gemacht Abgesehen vom Feldzug in Frankreich und Flandern, meinen die Blätter, fei das Unternehmen gegen die Dardanellen das fckmncrigste, welches die englische Geschichte über Haupt kenne. Ein Fehler sei der Versuch gewesen, di« Durchfahrt durch die Dardanellen «Nein mit Hilfe drr Flotte bewerkstelligen zu wölken. Der Versuch, am l.V März erneut, habe mit dem Verlust von al lein die, Linienschiffen geendigt Beim ersten La» dungsv.rsnch seien die Truppen zu ungleichmäßig in