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Frankenberger Tageblatt M MW Dc w M-W MMmmW Wi, »ar MM MgM M Sn ZMü ji IrMMz i. Z» Kirchenvorstandsfitzung Mittwoch, den 21. Februar 1917, nachmittags 5 Uhr. Kleine Salzheringe aelanaen am Dienstag, de» so. d. M„ an dir Bewobner des 3. Brottartrnbezirk» von 9—12 Uhr Borm., 4. „ » 3- 6 , Nachm. in der ftädt. Niederlage, Baderberg 6, zum Verkauf. Stadtrat Frankenberg, den 19. Februar 1917. 5 ., bet etwa »tntretenden Notfällen ist durch rechtzeitige* vereinte« Zusammenwirken der beteiligten Gemeinden und Privaten schleunige Abhilfe zu schaffe», 6 ., endlich ist den etwaigen besondere» Anordnungen der Königliche» Straßen- und Wasser« baubeamten und der Polizeiorgane von jedermann unweigerlich Folge zu geben. Die Richtbesolauna vorstehender Anordnungen unter 1 bi» mit S ist, soweit nicht gesetzlich andere Strafe» hierfür festgesetzt find, in jedem Falle mit einer Geldstrafe von SO bi- 150 M. oder Haftstrafe bi» zu 10 Tagen zu ahnden. Flöha, de» 16. Februar 1917. Die Königliche «mtshnnptmntmfchgft. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Fraukeaberg i. Sa. — Druck uud Verlag voa L. «. Roßberg in Krauteuberg i. Sa. Dienstag, de« ZV. Februar 1917 7«. Jahrgang Schlachtverbot für Schaflümmer. Im Jnterefle der zukünftigen Wollversoräung Wird die Abschlachtuna aller Schailämmrr bi» »u 6 Monaten verboten, soweit sie nicht durch Krankheit oder andere ungewöhnliche Umstände not wendig unh ihr« gewerbliche oder HauSschlachtung deshalb ausnahmsweise vom Kommunalverband genehmigt wird. ' e Diese Verordnung tritt sofort i» Kraft. Dresden, am 16 Februar 1917. Ministerium des Inner». Die unterzeichnet« Königliche AmiShauptmannkchast bringt hierdurch die folgenden durch ihre Bekanntmachung vom 9. Januar 1901 rrlaffenen waflerpolizeilichen Anordnungen in Erinnerung: 1 ., Alle. Besitzer und Leiter von Wasserwerken haben die a»f den Wehre» befindliche» «»nähe, sowie überhaupt alle beweglichen Telle der Wehranlageu bet etnlr»tendrm Tam tuetter. 'owie bei zu erwarteude« brz. etutretendem Hochwasser med Eisaang zu beseitige», auch die Wrhrkümme gehörig und zwar de.gestalt vom E»>e fcetzu- hatten, daß dadurch weder Waff«austa»u»gea noch «SauhSnfungen emsteben. Hierüber w>rd für de» zu erwartenden Eisgang noch Nachstehend'» ungeordnet: Bor Eintritt derselbe« bez. bei beginnende« Lanwetter find »uv«»ü,lich 2 ., alle Wehre derarstalt aufzuetsen, daß der Wehrtamm völlig rtSsret und >m Wehrteiche aufwärts «in hinreichend breiter Kanal offen gemacht wird, s 3 ., alle Brücke», Stege, Einbau« und Uferbefestigungen find vollständig vom Eise zu befreien, I 4 ., olle Einlaßschützen der Mühlgraben stad während de» Eisgänge» zu schließen, dafern daS Ei» nicht hinreichenden Abgang über die Wehre findet, festländische Europa. Aber noch hat England den Preis nicht errungen, noch > ist der Kamps nicht zu Englands Gunsten entschieden. Wenn es uns gelingt, die englischen Pläne zu vereiteln, ganz Europa sollte es uns danken. Mark erreichen. Zur Herstellung des Gleichgewichts im ordent- s lichen Etat reichen die Einnahmen aus den bisherigen Kriegs- , steuern nicht aus. Der zur Deckung fehlende Betrag von ' 1250 Millionen Mark soll durch neue Kriegs- i steuern aufgebracht werden. Es sind in Aussicht genommen ' eine Kohlenabgabe vom Werte der geförderten Kohle, die Erhebung eines Zuschlages zur außerordentlichen Kriegsabgabe ! und eine Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs auf Eisenbahnen, Wasserstraßen, Kleinbahnen usw. Im einzelnen wird hervorgehoben: Der Fehlbetrag des Rechnungsjahres 1915 von rund 22 Millionen Mark wird in Ausgabe nachgewiesen. Der s Minderertrag der Branntweinsteuer, der dem Reiche zur Last ! fällt, beziffert sich auf rund MHz Millionen. Im Etat des ! Reichsamtes des Innern ist die Stelle für einen zweiten Un- . terstaatssekretär vorgesehen. Außerdem werden neue etats mäßige Friedensstellen nur für einige im Laufe des Krieges j fertiggestellt« Betriebe und Anstalten und angesichts der bc- : sonderen Bedürfnisse bei den Betriebsverwaltungen aufge- fordert, so bei der Reichspost- und Telegraphenverwaltung 325 Vizedirektoren unter Einziehung von 175 Jnspcktorstellsn. 4045 Stellen für mittlere Beamte, 3000 Stellen für Post- und Telegraphengehilfinnen und 7120 Stellen für Unter- beamte. Zur Erhöhung der Diätensätze für nicht etals- mäßige Beamte werden dort außerdem 3 453 000 Mark an- AoM NSmpkt kngttM Nach den von selbstlosem Idealismus triefenden Aeuße- rungen seiner Staatsmänner hat es das Schwert gezogen, lediglich um Recht, Freiheit, Menschlichkeit, Zivilisation zu schützen, um unterjochten Völkerschaften zu selbständigem staat lichen Dasein zu verhelfen und darauf zu achten, daß kein Teil eines Volkes ohne sein« Zustimmung einer fremden Regierung unterstellt wird. Gegen all dieses sollen die Mittelmächte, besonders Deutschland, sich vergangen haben und darum hat Albion sie in die Schranken gefordert. Wie gerade englische Staatsmänner dazu kommen, uns Moralpredigten zu halten! Hat nicht gerade England bis auf die allerneueste Zeit Recht, Freiheit, Menschlichkeit und Zivilisation mit Füßen getreten, hat es nicht erst vor 16 Zähren die Buren ihrer Freiheit beraubt und 22 000 Frauen und Kinder in den Konzentrationslagern sterben lassen, nach dem es sie durch Abbrennen der Farmen obdachlos gemacht hatte. Endlos lang ist die List« der englischen Sünden. Es sei ferne von uns, englische Staatsmänner der Heuchelei zu bezichtigen. Des Rätsels Lösung liegt vielmehr darin, daß es eine politische Moral für England gibt, und eine ander« für die übrige Welt. Dies« übrige Welt soll sich nach dem richten, was England predigt, England selbst aber ist darüber erhaben. Welcher Art «ine Maßnahme sein mag, ist sie zu Englands Vorteil, vermehrt sie die Macht des englischen Reiches, so ist sie unbedingt gut; denn was England frommt, dient letzten Endes auch dem Wohle der ganzen Menschheit, wenn auch besagte Menschheit es njcht eingestehen will. Die Engländer sind die verlorenen zehn Stämme vom Hause Israel, sie sind also das auserwählte Volk, dem die Herrschaft über den Erdball gebührt, und wer sich dem widersetzt, der versündigt sich am göttlichen Gebot- Der Engländer denkt eben ganz anders, als der Be- Reichsamts des Innern ist als Beitrag des Reiches zur Gründung eines Meßamtes für Mustermessen ein Betrag von 700 000 Mark ausgenommen. In den Etat der allgemeinen Finanzverwaltung sind wiederum Geldmittel ein gestellt zur Gewährung von Unterstützungen an Beamte im Ruhestande usw. Beim außerordentlichen Etat werden für da? Reichsamt des Innern 10 Millionen Mark angefordert (gegen 5 Millionen im Vorjahre) für den Wohnungsfürsvrge- sonds, dessen Zweckbestimmung aus Kriegsbeschädigte und Witwen von im Kriege Gefallenen ausgedehnt ist. Zur Schuldentilgung werden zusammen 81186 492 M. bereitgestellt, die zum Ankauf einer entsprechenden Anzahl von Schuldverschreibungen verwendet werden sollen. Zu dieser Summe tragen die Postverwaltung etwa 6 Millionen Mark, der Ueberschuß aus dem Münzwesen 2 Millionen Mark bei, während aus allgemeinen Reichsmitteln 71,8 Millionen Mark bereitgestellt werden. Uever die Tilgung der Kriegsanleihen wird erst nach dem Friedensschluß bestimmt. Der Schatzanweisungskredit ist auf 3 Milliarden erhöht, um der Finanzverwaltung für die Flüssigmachung der Kriegsanleihekredite einen größeren Spiel raum zu gewähren. Die ungedeckten Matrikularbeiträge sind nach dem Satze von 80 Pf. für den Kops der Bevölkerung auf 51940 794 M. berechnet. Der Hinterbliebenenversiche rungsfonds belief sich am 1. Februar 1917 nach dem Nenn wirt der Papier« aus 21183 300 M. Was die einzelnen Einnahmeposten anlangt, so ist bei Lum lleicbrdamdalttpla« kitt 1-17 Re«« Kriegssteuern zur Herstellung des Gleichgewichts In den Vorbemerkungen zum Reichshaushaltsetat für 1917, dessen Entwurf dem Reichstag bei seinem Wiederzu zusammentritt zugehen sott, heißt es: Die für die Durchführung des Krieges benötigten Mittel werden nach Bedarf durch besondere Kriegskredite angesordert. Auch di« fortdauernden Ausgaben der Verwaltung des Reichs heeres, des Reichsmilitärgerichts und der Verwaltung der kaiserlichen Marine werden während des Krieges, wie bisher, aus dem Kriegsfond bestritten. Die Einnahmen und Aus gaben sind, wie im Etat für 1916, im allgemeinen nach den Ansätzen des letzten Friedensjahres eingestellt, wobei diejenigen Aenderungen und Ergänzungen berücksichtigt sind, welche durch Zeitablauf und andere in ihrer Wirkung feststehende Tatsachen bedingt werden. Die wesentlichste Aenderung betrifft die or dentlichen Ausgaben für die Reichsschuld, die mit den tatsäch lichen Erfordernissen den Betrag von rund 3566 Millionen den Zöllen gegenüber dem Borjahr «in Mehrertrag von 41 Millionen (insgesamt 753930 000 M.) vorgesehen, bet d«r Tabaksteuer ein Mehrertrag von 2,2 Millionen. Der Ertrag des Kriegsaufschlages ist auf 87 Millionen berechnet. Bei den Reichsstempelabgaben ist bei den Frachturkunden «in Mehrertrag von 65 660000 Mark eingesetzt. Außerdem er scheint die Reichsstempelabgabe von Warenumsätzen mit 225 Millionen Mark, die Besitzsteuer mit 90 Millionen Mark, die Reichsabgabe von Post- und Telegraphengebühr«» mit 225 Millionen Mark. Die Erträge aus Kriegssteuern sind, wie schon erwähnt, mit 2250 Millionen Mark eingesetzt (gegen das Vorjahr 770 Millionen mehr). Die fortdauernden Ausgaben erscheinen erhöht beim Reichsetat des Inner» um 17 993 737 Mark, bei der Reichsschuld um 1264 657943 M„ bei der Reichspost- und Telegraphenverwaltung um etwas üb« 7 Mil lionen Mark, bei der Reichseisenbahnverwaltung um rund 4Vs Million«» Mark. Die einmaligen Ausgaben «höhen sich bei der allgemeinen Finanzverwaltung um rund 24Vs Mill. Mark. Der ordentliche Etat balanciert mit 4 941876 060 M. (gegen das Vorjahr mehr 1282 614121 M.). Im außer ordentlichen Etat bleiben durch Anleihe aufzubringen 7 275 764 Mark. ver ungehemmte ttfikeurer-firteg Bernstorfts Abreise a Newark, 18. Februar. (Durch Funkspruch von d«m Vertreter des W.T.B.) Der Dampfer Frederik, auf welchem der Botschafter Graf Bernstorfs reist, hat den Pier von Ho- boken kurz nach 4 Uhr nachmittags verlassen. Graf Bernstorff und seine Begleitung standen an der Reeling des Dampfers und winkten Antwort auf die Abschiedskundgebungen. Schrille Pfiffe von den Dampfpfeifen der Schiffe ertönten, als der Dampfer sich in Bewegung setzte. Die Mannschaften der hier festliegenden deutschen Dampfer winkten ihm Lebewohl zu. Auf den amerikanischen Schiffen säumten Offizier« und Mann schaften die Decks. Auf der ganzen Reis« von Washington nach Hoboken wurden dem Botschafter die grüßt«« Höflich keiten und Rücksichten erwiesen. Berlin—Washington über Beu, a Bern, 17. Februar. Die schweizerische Depeschenagentur me.det: Wir erfahren von zuständiger Seite: Die auf die Wiederaufnahme von Verhandlungen bezüglichen Schritte des schweizerischen Gesandten Ritter in Washington sind ohne Auftrag des schweizerischen Bundesrats oder politischen De partements unternommen worden. Ueber den Inhalt der Korrespondenzen zwischen Berlin und Washington, die von der Bundesbehörden täglich vermittelt werden, können begreif licherweise keinerlei Mitteilungen gemacht werden. Der Bun desrat hat beschlossen, sich mit den an der Verproviantierung Belgiens und der besetzten französischen Departements inter essierten Regierungen in Verbindung zu setzen hinsichtlich Er nennung schweizerischer Vertrauensmänner, falls gewünscht wird, daß solche an die Stelle der amerikanischen Mitglieder der spanisch-amerikanischen Verproviantierungskommission tre ten, die infolge der jüngsten politischen Ereignisse ausscheiden sollen. Der kritische Zeitpunkt a London, 17. Februar. (Meldung des Reuterschen Büros.) Lord Derby hat in Bolton eine Rede gehalten und gesagt: Ich sehe zuversichtlich dem Endergebnis des Krieges entgegen. Aber wir dürfen nicht zu optimistisch sein oder glauben, daß das Ende leicht erreicht werden wird. Ich glaube, daß Deutschland eine gigantische Anstrengung machen wird, um die Oberhand zu gewinnen. Der kritische Zeitpunkt des Kampfes wird in den nächsten Monaten kom men. Es werden erfolgreiche Monate sein, aber es wird kein Ueberrennen geben. „Mr müssen weniger essen." a Rotterdam, 17. Februar. Nach einem Telegramm des „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus London veröffent lichen die „Times" «inen Leitartikel mit dem Titel „Wi!r müssen weniger essen", in d«m sie für «ine strengere Einhaltung der freiwilligen Sparsamkeit eintreten. Lord Devonports Aufruf habe in den letzten vierzehn Tagen zwar große Wir kung gehabt, aber cs müsse noch viel energischer auf die Oeffentlichkeit «ingewirkt werden, um alle Leut« davon zu überzeugen, daß jeder das Sein« beitragen müsse. müßig anstrengte, aber stetig an wirtschaftlicher Kraft zunahm und bei der Schwäche der Festlandsvölker sich ungestört draußen ausbreiten konnte. In dem großen Weltkriege von heut« ist es nicht anders. Notgedrungen zwar hat England jetzt Heere ausstellen müssen von einer früher unerhörten Größe. Aber seine Verluste sind bescheiden im Vergleich zu den Menschenopfern, die das Festland gebracht hat, wirtschaftlich steht es noch fest da, während seinen Verbündeten die Not ins Auge starrt, und noch glaubt es auch die Vorherrschaft auf dem Meer« und in überseeischen -Gebieten zu haben. Um England die Welt herrschaft zu sichern, dafür verbluten sich Frankreich und Ruß land, dafür haben sich Italien und Rumänien ködern lassen. Was kümmert sich England Um Frankreichs Gier nach Re vanche oder Rußlands Streben nach Konstantinopel, das es ihm doch nicht gönnen würde? Was ist ihm das Trentino oder die rumänische Bevölkerung in Ungarn? Bauern im Schachspiel sind sie, sonst nicht». Solange es sein« eig«n« wirtschaftliche und handels politische Stellung bewahren kann, lassen die Nöte seiner Ver bündeten England kalt, imd wenn recht viel« neutrale Schiffe versenkt werd«», um so oefser sind seine Aussicht«» auf hohe Frachtsätze nach dem Kriege. Denn das Hauptziel ist: Das Festland Europas soll aus dem Krieg« geschwächt und un- fähig für ernste», wirtschaftlich«» Wettbewerb h«rvorg«hen. Dafür kämpft England, und fein Kampf richtet M nicht bloß gegen die Mittelmächte, er richtet ssch gegen da» gesamt« wohner des Festlandes. Im Grunde gehört er auch gar nicht zu Europa und die britische Insel ist ein Festland für sich, das zu dem übrigen Europa in scharfem Gegensatz« steht. England Ziel ist die Herrschaft über die Welt und das ! Mittel, dieses Ziel zu erreichen und — wenn erreicht — fest- ! zuhalten, ist die Herrschaft über dis Meere. Eine Hemmung in . diesem Streben konnte und kann ihm, fürs erste wenigstens, nur auf dem europäischen Festlande erwachsen. i Ganz folgerichtig mußte es in jedem europäischen Staate, ! der sich durch Gewerbefleiß wirtschaftliche Macht erwarb und ' seine Waren durch den Handel in überseeischen Gebieten abzu setzen suchte, einen Gegner sehen, den es mit Erbitterung zu bekämpfen galt. Englische Politik war daher stets, einem solchen Staate auf dem Festlande selbst Feinde zu erwecken ; und diese für England bluten zu lassen. Zwei Jahrhunderte ! lang schon haben sich die festländischen Völker so zerfleischt, i gefördert. Die einmaligen Ausgaben des außerordentlichen ohne daß irgend eines einem anderen etwas Wesentliches Etats beschränken sich auf die Fortführung bereits begonnener abgewonnen hätte. Deu Gewinn hat einzig England davon- Maßnahmen, neue sind nur ausnahmsweise vorgesehen in getragen, das sich in militärischer Beziehung immer nur etwas größerem Umfange bei der Post. In dem Etat des