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irr. 241 De,»g»»r«r,:HHuL^ >. xIHI» AK Rv^I «s Uli ULRl NL?VW"RL.-IV s«'p»t«. ^VanniSqasse 8 (gernfpnOrlsaesviu Sammel-Nr.:70811. ww-Aeile) 100 «r. Mr ausw. .>10 Mk Nekiamezrile 42ä Mk.stir ^«rngespr. 17V8S-1.092); ebenda u. in alkn Gltaltn Anzeigen, und a«»w. -ViO Mk. M»e» malL<«,lU«eIzakl 1000«». Ausland valma- Avonnemcm-Nnnahm«: auch nimmt jedes Posiami BestcllilNgen an. , > ausschlag. Postschecckouio Leipzig Nr. :!00! ^r«ii>lnng?on Leipzig. ) La» Saiuziger raemAlatt «etdLlt dt« amtlichen Nekckiu,tmach«»O«» »r» NsUsaivrSlidM«» r«i»»ts. «eranttvortlich Mr den Tert: ^ü-treAkleur L.«oldttel». Leipzig. ^.. . Berliner DchrMle,Mag: Kochlirak« 21 <Scrntvrcchcr-1600 Müt) . . Aerautwonllch Mr Zruserate: LSwald »itllgr, Lelpzig VoUllLkSlLg, ÄSU 11. Oktober 1922 Dresdner «chrtltleiMng: -iabelsbersttstr. 24 <Hern>prcwer:i47!)8> 117. IsdkU. Eigentum.Druck und «erlag: Leipztger PerlagSdruckerer G. m. b.H. Hallefche Schristlritung.- Leidiger Ltrabe 21 (Serniprcchcr 8«S) Währung und Nährung kl. „Daikurch, daß die Lösung des Währungs- Problems verhindert wordm ist, entsteht die Gefahr, daß das deutsche Volk hei vollen Scheunen verhungert." Solche Worte aus dem Munde ei'.^s Parlamentariers bedeuten natürlich in erster Linie eine parteipolitische Geste. Als Frivolität sondergleiäp^r wird es oder empfun den. daß ein Graf Westarp diesen Ausspruch tun mußte in einer Zeit, in der aller Augen auf die Landwirtschaft gerichtet sind. Denn nur mit ihrer tatkräftigen Ihnterstützung wird es gelingen, über die ungeheuren Schwierigkeiten unserer Lebensmittelversorgung Hinwegzukommen. Dian erweist dem Volke einen schlechten Dienst, wenn man die Landwirfsämft als berechtigt ansieht, ihr? Erzeugnisse nnr gegen wertbeständige Zah lungsmittel aus der Hand zu geben. Das ist gleichbedeutend mit der Aufforderung, die An nahme der Papiermark zu verweiger n, die landwirtschaftlichen Produkte zurückzuhaltcn und damit gleichzeitig eine innere Hungerblockade zu errichten. Wir müssen jetzt sehen, wie der Landwirt nur soviel von seinen Beständen abgibt, als er den Erlös sofort wieder zu Steuer- und Lohn zahlungen, zu Anschaffungen und dergleichen verwenden kann. Höchstens vermag noch die Hergabe von Goldanleihe, wie es bei den Anläufen der Ncichsgetreidestelle geschieht, die landwirtschaftliche Bevölkerung zu bewegen, sich von ihren Erzeugnissen zu trennen. So sehr man cs verstehen kann, daß der Landwirt wegen des Mangels eines wertbeständigen Zahlungs mittels an seiner Ware hangt, insbesondere auch deshalb, weil er alle Düngemittel, Maschinen usw. in Goldrechnung bezahlen muß, so stark muß. doch- dabei die Lage der von ihm abhängigen Bevölkerung berücksichtigt'werdsn. Gewiß wird ein jeder sich lieber heute denn morgen von der Mark lossagen. Einstweilen ist sie aber noch Zahlungsmittel und muß .solange als solches dienen, bis ein wirklich wertbeständig ges Geld geschaffen ist. Wenn aber für die große Masse des Volkes das Einkommen lediglich aus Papiermovk besteht und diese demnach das einzige Zahlungsmittel öarstellt, mit dem der Lebensbedarf zu beschaffen ist, so müßte es zu schweren Störungen des Wirtschaftslebens füh ren, wenn der Landwirt sich als berechtigt be trachtet, die dlbgabe seiner Erzeugnisse gegen dieses vorläufig noch geltende Zahlungsmittel zu verweigern. Die ungeheuerliche GeNentwertung hat es mit sich gebracht, daß für unsere Mark an sich schon wenig genug zu haben ist. Man darf der großen Masse nicht auch noch die letzten Bezugs- Möglichkeiten verschließen und eine Stimmung erzeugen, die schließlich' explosiv wirken muß. Die Anwendung der Selbsthilfe, die immer nur einigen wenigen auf Kosten der Allgeme nheit etwas gibt, ist durchaus zu verwerfen. Der günstige Ausfall der deutschen Ernte be rechtigt zu der Hoffnung, daß die Versorgung diesmal erheblich leichter durchzuführen sein wird als im vergangenen Wirtschaftsjahre. Um so mehr müssen alle die Versorgung störenden Einflüsse ferngehalten werden. Wie alle Fragen unserer Wirtschaft, so kann auch die hi« behandelte nur mit der Lösung des Währungsproblems ihre Erledigung finden. Di« Zuspitzung der Verhältnisse wäre nie dis zu diesem Grade gediehen, Hütte man mit der Währungsreform Ernst gemocht. Zu diesem Zwecke müßte sich aber auch das Parlament dazu entschließen, endlich die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Hierzu rechnen wir und die Mehrheit des deutschen Volkes aber unbedingt den Rücktritt Havensteins und damit die Möglichkeit wesentlicher Aenderungen in der Politik der Reichsbank. Da» neu« Zahlungsmittel selbst muß so be schaffen sein, daß ihm absolutes Vertrauen ent- gegengebracht werden kann. Das gilt sowohl für da» Inland al» auch im verstärkten Maste für das Ausland. Mit einer durch genügende Deckung gesicherten neuen Währung wollen wir uns im Auslände wieder die Kreditmöglichkeit zu verschaffen suche», wie wir sie einst hatten. Neinsager poincars Paris, IN. Lktober. «siig. Tel.) Die Pariser MorgenblLtter bestätigen offiziös, das; Poineare heute de« deutschen Geschäftsträger, Botschaftsrat v. Hoefch, empfangen werde. Einige Blätter äutzern Ersta««en darüber, dah der Pariser Schritt mit einer Verspätung zustande komme und behaupten sogar, der deutsche Geschäftsträger habe im sranzösischeu Ausieuministerium zunächst verschlossene Türen gefunden. Diese Darstellung ist natürlich völlig falsch. Herr v. Hoefch hätte, wie der „Petit Parisien" mitteilt, den Schritt bereits am Montag machen können; er hat jedoch ausdrückliche Weisung gehabt, Poinearc persönlich den deutschen Vorschlag zu übermitteln. Poineare ist, wie wir schon meldeten, erst gestern von seinem lothringischen Land gut nach Paris zurückgekehrt. . Von belgischer Leite ist die Möglichkeit der Annahme des deutschen Vorschlages anscheinend nicht sofort von der .Hand gewiesen worden. Zn einer Brüsseler Meldung des „Echo de Paris" werden auf jeden Fall zwei Persönlichkeiten genannt, die Belgien in der von Deutschland vorgeschlagenen gemischten Kommission vertreten würden, falls die Anregung der Berliner Negierung eine günstige Aufnahme sande. Zn Paris dagegen ist den französischen Presse vertretern gestern abend, bevor noch eine amtliche Mitteilung aus Brüssel cingetrvsfen war, zu ver» stehen gegeben worden, daß Frankreich den deutschen Vorschlag ab lehnen werde, da es stets die Ansicht gehabt habe, daß die Wieder- aumonme der Arbeit zwischen den Besatzung«. bebö.den und den lokalen Organisationen von Arbeitnehmern ohne Einmischung der Verlincr Negierung geregelt werden müsse. Den Pariser Pressevertretern wurde weiter erklärt, daß diese Auf- fassung auch von der belgischen Regierung geteilt zu werde« scheine. Paiuaar« hat die Zusammenkunft mit dem deutschen Geschäftsträger nicht schon gestern abend herbeigeführt, sondern aus heute morgen festgesetzt, weil er sich zuvor mit der belgische » Neg i erun g über die Antwort auf den deutschen Vorschlag verständigen wollte. Dies ist nach dem „Petit Parisien" gestern abend auch geschehen. Die Morgenblätter versichern übereinstimmend, Poincars werde dem deutschen Geschäftsträger eine ab. lehnende Antwort erteilen, da die Ein- Mischung der drei Negierungen in die lokalen Fragen über die Wiederaufnahme der Arbeit nur Per» wirrung stiften würde. Der Ministerpräsident werde zugleich betonen, daß Deutschland Verhandlungen herbsiführen könne, wenn es neue Vorschläge bei der Neparationskom Mission ein reiche. Das „Journal" nennt als Hauptgrund zu dieser Haltung Frankreichs den Mangel an Autorität der Reichsregierung gegenüber Stinnes, der mehr als je bemüht sei, den Diktator in der Kulisse zu spielen. Reichsregierung und Schwerindustrie Berlin, 1v. Oktober. lCig. Tel.) Die zehn Forderungen, Die Vie Rutzrirrdu- striellen an Vie Reichsregierung gestellt haben, beschäftigen bisher nnr Vie ein zelnen Refforts, «s ist aber mög lich, vast Vie Prüfung veS grasten Mate rials, vas gleichzeitig mit viefen Frage« Ver Reichsregiernng vorgelegt wurve, heute so weit fortschreitet. Vast sich VaS Reichskabinett noch heute mit Vieser An gelegenheit befassen kann. Von zuständiger Seite wird betont, daß die Auffassung, cs handle sich um Forderungen der Industrie oder gar um ultimativ gestellte For derungen, ganz unbegründet sei. Die Ruhr- industriellen hätten auf Wunsch der Reichs» regieruny ihre Anschauungen über die Wieder aufnahme der Arbeit im Ruhrgebiet formuliert. Die französischen Nachrichten, nach denen Hugo Stinnes in den Verhandlungen mit General Degoutte ver langt batte, die Besatzungsbehörden sollten eine Ver längerung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau dekre tieren, wird uns gleichfalls als unrichtig bezeichnet. Der Vorgang hat sich nach dieser Darstellung von unterrichteter Stelle so abgespielt, daß der Groß industrielle Kloeckner, als er die Frage der Arbeitszeit berühren wollte, von General Degoutte mit einer abweisenden Bemerkung unterbrochen wurde. Herr Kloeckner hat darauf geantwortet, er bitte, ihn doch ausredon zu lasten: er habe eben be- tonen wollen, daß die Regelung der Arbeitszeit eine rein innerpolitische Angelegenheit sei, auf» die er bei diesen Verhandlungen mit General Ds- goutte nicht eingehen könne. Pari«, 10. Oktober. sE i g. Te l.) Verlags direktor Humana der Stinnesschen Tageszeitungen erklär« dem Vertreter des „Excelstor", Stinnes habe die Aufhebung der während der Demobilisierung beschlossenen Ausnahmegesetze und des Acht. Stundentages verlangt, weil er in ihnen die Hauptschwicrigkeiten auf wirtschaftlichem Gebiete und für die deutsche Aijßenpolitik erblicke. Stinnes sei niemals Gegner von Abmachungen mit Frank reich gewesen, habe dagegen stets die französische Ge waltpolitik bekämpft, die sich gegen Deutschland richtet. Stinnes glairbe auch heute noch, daß Ab» machungen mitFrankreich getroffen werden müßten, bevor die Reparationsfrage zn lösen sei. Dom gegenwärtigen Reichstag habe HiStinne« die Ueberzeugung, daß er in seiner gegenwärtigen Zu sammensetzung nicht in der Lage sein werd«, Deutsch land auf der abschüssigen Bahn in den Abgrund auf- zuhalten. Dieser Reichstag spiegele die Stim mung des Volkes nicht genau wider. Die politische Zusammensetzung des Kabinetts Stresemonn sei , Stinnes vollkommen gleichgültig. Stinnes hab« an sich dieses Ka binett unterMtzt, von dem er angenommen habe, daß es positive Arbeit leisten könne, und habe auch da» Kabinett Stresemann erst dann bekämpft, al« es sich unfähig erwiesen habe, die Währungsreform durchzuföhren. Ueber die Meinungsverschiedenheiten »wischen Stinnes und Minoux erklärt? Humann, daß tatsächlich Meinunasverschiedcnhriten bestünden, doch feien sie nicht ««derer Art al. die erwähnten Abweichungen in der Ansicht zweier Sach verständiger. Diese Meinungsverschiedenheiten wür den nie zutagv getreten sein, wenn sich Minoux der politischen Laüibahn gewidmet hoben würde. Genugtuung in Frankreich und Velgien Pari«, 10. Oktober. (E i g. Te l.) Zm „Petit Parisien" ist folgendes zu lesen: Die Regie- rungen von Pari» und Brüssel waren immer der Ansicht, daß die Wiederaufnahme der Wirtschafts tätigkeit im Ruhrgebiet eine lokale Frag« sei, di« zwischen den Besatzungsbehörden einerseits und den Industriellen und Arbeitern des Ruhrgebietes anderseits erledigt werden müsse, weil die Regie rungen von Brüssel und Paris keinerlei Einmischung von Berlin wünschten, wie sie denn auch die Ent sendung eines Reichskommiflars in das Ruhrgebiet verhindert hätten Frankreich und Belgien wünsch ten, direkt mit den Industriemagnaten zu verhandeln, weil sie auf diese unmittelbar einwirken könnten, während sie dem Reich gegenüber zum Teil waffenlos wären. Die Roll« des Reiches müsse sich augenblick lich darauf beschränken, die Wiederaufnahme ' der Arbeit tatsächlich effektiv zu gestalten, und zwar für alle Zweige des Wirtschaftsleben«, einschließ lich der Eisenbahnen. Wenn dies geschehen sei und wenn Sonderavkommen zwischen den alliierten Behörden und allen Industricgruppen zustande gekommen sei«n, so werde man bereit sein, die deut- schen Vorschläge bezüglich der Reparations leistungen anzuhören. Aber dann wäre es Sache der Reparationskommissiov, in der all«-Alliierten vertreten seien, diese Vorschläge entgegenzunehmen; an sie werde sich Deutschland also wenden müssen. Der „Petit Parisien" bestätigt übrigen», daß der Text des vorläufigen Abkommen« zwischen den alliierten Behörden und Otto Dolfs gestern der Reparationskommission zugegangen ist. Uebelfter Eindruck in England Frankfurt a. M., 10. Oktober. (Eig. Tel.) Di« der Londoner Korrespondent der „Frankfurter Leitung" meldet, veröffentlicht Reuter die von Stinnes namens der Ruhrindustrie im Anschluß an die Unterredung . mit den Franzosen an die deutsche Regierung gestellten Bedingungen. Die Nachricht errege größtes Erstaunen und verursache vernichtende Kommentare. Zn „Pall Mall and Globe" z. B heiße es, Stinnes und Genossen hätten zu guter Letzt ihre Kräfte mit den Franzosen vereinigt, um der Berliner Regierung Verlegenheiten zu bereiten: es ist eine düstere Tat- fache, daß die Franzosen, während st« sich absolut weigerten, mit Berlin zu verhandeln, dem General Degoutte erlaubten, mit Stinnes zu verhandeln. Der Korrespondent fügt hinzu: Die Nachricht ist so un geheuerlich, daß deutsche Beobachter noch hoffen, daß I ein fataler Irrtum Reuters gder «in poli tischer Trick einer »„bekannten Stell« vorliegt. Eiligste Aufklärung ist dringend notwendig, zumal die englischen Berichte bei der Darstellung der Volit'k der deutschen Großindustrie ohnehin einen für da deutsche Ansehen höchst gefährlichen Punkt erreicht haben. " » Der Nationalrat de» Allgemeinen Arbeiter- verband»» hat beschlossen, «n II. Oktober «kn nati vitale Arbeiterkundgebung für d«i Frieden in Paris, Lille, Reim«, Bordeaux ,md Straßburg zu veranstalten. » Vie 4. Milliarde! Die Dteigcrung ver Devisenkurse hat eine Höhe erreicht, für Vie sich selbst hei Berücksichtigung aller politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse kaum ei» sachlich berechtigter Grund finden lätzt. Das Angebot steht in keinem Ver, hältais mehr zur Nachfrage. Der Dollar wurde in Berlin mit über 3 Milliarden vorbörslich gehanvclt. Die amtliche Fest setzung schlotz sich eng an die letzte Frei verkehrsnotierung mit 2,Ü77» Milliarden an. Am Freiverkehr kam nach der amt lichen Festsetzung der Dollar dicht an die 4 Milliarden-Grenze, das englische Plnud wurde nachbörslich bis Ist Milliarden ge handelt. Vie „friedliche Durchdringung" der Rheinlande Franksurt a. M., 10. Oktober. (Eig. Te l.) Ans London wird berichtet: Henderson sprach namens der Arbeiterpartei eine starke War nung gegen die französische Politik der Bildung eines separaten Ryeinstaates aus. Zn Anbe tracht der Tatsache, daß die englische Diskussion sich auf zwei Möglichkeiten: Annexion oder Errichtung eines besonderen Staates, konzentriert, legt« dcr Kölner Korrespondent der „Times" dar, daß für die französische Politik heute die Unterstützung der Separatisten weniger wichtig sei, als die schrittweise Erwerbung der Kontrolle über die großen Lindustric- werke und die allmähliche Beseitigung de» deutschen Charakters dcr besetzten Gebietes Ihr Bestreben laufe hinaus aus die Schaffung einer Einfluß- sphä-e hzw. geradezu einer Kolonie. Der erste Schritt wäre nach Ansicht der Bewohber dr« Rheinland«» dir wirtschaftliche Durch dringung und die Herstellung eines deutsch» französischen I n d u ft r i e b I o cks, dann erst käme die Abtrennung Diese Darstellung kontra stiert schärfstcns mit der vertrauentzscligen Abstos sung der ofsiziellen Londoner Kreis«. von den Absichten der Eisenbahnre-ie Baris, 10. Oktober. (Eig. Tel.) Der „Petit Parisien" veröffentlicht eine Meldung seines Brüsseler Korrespondenten, in der bcstritttn wird, daß die französisch-belgische Regie beschlossen habe, von den deutschen Eisenbahußrn, di« die Arbeit niedergclegt haben, lediglich die Rheinländer wieder einzustelleu. Dem Korrespondenten zufolge sollen die Fälle der Eisenbahner einzeln ge prüft werden. Allerdings scheine die Zahl der jenigen die sich strafbarer Sabotageakte schuldig.ge macht hätten, unter den Nicht rheinländern größer zu sein. Der Korrespondent erklärt weiter, daß die französischen und belgischen Oberbeamtcn in dcr Di rektion der Eisenbahnregie verbleiben und nicht durch deutsche Beamte ersetzt werden sollten. Das Blatt fügt hinzu, die deutsche Regierung habe in übertriebener Weise die Zahl der Beamten auf den einzelnen Stationen des besetzten Gebietes ver- mehrt. So z. B. seien aus manchen Bahnhöfen bi» zu drei Stationsvorsteher vorhanden gewesen, von denen zwei keine tatsächliche Funktion ousgellbt hätten, sondern lediglich Offiziere auf Ruhe posten gewesen seien; derartige unnütze Posten würden mcht wieder beseht werden. Deutschlands Vertretung in Brüssel Pari», 10. Oktober. (Eig. Te l.) Eine Brüsseler Meldung des „Petit Parisien" besagt, daß die Reichs- regierung der belgischen Negierung die Wieder- ernenn« ng des bisherigen deutschen Gesandten in Brüssel, Landsberg, vorgeschlagen habe. Eine Entscheidung der Brüsseler Regierung sei noch nicht erfolgt. Aus Nancy wird gemeldet, daß da« Kriegs- gericht de» 20. Armeekorps den ehemaligen bayrischen Hauptmann v. De wes vom S. bayrischen In fanterieregiment io c-orklumaciam zum Tode ver- urteilt hab«. Der Genannte war der Plünderung und der Brandstiftung sowie eines Morde» in der Ortschaft Herimenil (in der Gegend von Lille) an geklagt ' Dollar B-ui«-2Srs Millionen Goldmark: roszsrrooseid - rio'rrsri4»n«f L»erlllaal«ver 8el»«oriü 4m»«erck S*rUa lovck»» LvUtt I, Süll,»«, ssrltM I» MÜI,«, 1». s VardSr»» 10. ia »SS« * 8oo6erknd«I 0«I«Umrse cker Vordörs« Voo»vrm