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67. Jahrgang. AZ 48S «nchlMilckrMi »«chr<«I» »-—»«» F»rnt»r«ch»r-Lamm,>numm«7 2S 2.1 vwr Mr Nacht,»IprSche- 20011 Soamag, 2«. November ISA Gegründet 188« — , ,,, ». >!t»I>ch»r ,1ulr««uni >n <lr»»d»n »der durch dt» P»I> min-Mch M. 77»,—. ^^At1g5^TLl)Ul)k E>«z,li,u»n»»r !vl. >A,—, Sonntagoanozab, M. LS,—. —, Dt» tim»»"« 77 mm dr»"e *ette 7» r' —. »icherdul» Sack'»»» *>.« — lr»mil>ei>- vlNIVlU.Nr'Iiroiit» «N'»^en imd SI»»n««'»>->» >m!»r V»»>N >»d»n weiteren Ttntott« Nl. A.—. r»r>i. ,!««»>'rlq» 4'» 'rl>'» <-»,«n 1>irnu»d»>«>,I»n,. »«chdrnch nur m» deutlicher vu»Ien,«-»<>, '.»rerdner V«chr.-> '»Id'N». - I>nn»r>n»>» Schr"t1Nch» werden ntch' »u^e-nidrl. SchrMIettunq und AoiwIaetchlMoftell«! M»rte»Nr-b» 3S/4S. Druck» u. Derlaq von -pich. Strlchar» ln DreobdM Postlchech-Nonlo 10SS Dreod»», ölleiiss» Vibliolksken Kuptssstiotis, klsnljrsiokmungsn. such giolls Ob>eI<te. >«un Suokksn-lung v. Lskn L IsSnrck 10, nsdsn rl.m CntrnI-INsntvr /. tränke, - amrr». üae »«e/r»e --/«< ta/c- /0ürL- Lxoe/s/o/' /)/s/e §eeor^«/ss 7 /sr^ka a^L<r,. a. (7>m-a/p/^/asL rum L-L//r^7>ck »-ck/r^r Osuei'drsnaöksn ktelcti« ^u-nvnkl kervSkr«« badrlkalo IrLusportüdlo llvrcks — ?rowv1dviu>-ÜL»koodvr klorLru» V2vvkerl8 »kLokLolgor TüpkerstrsNe 9, IZ, 15 l^ornsprectzer 25101 r«reiu»l>s VI»»L«r Rücktritt -es ReichsernShrungsministers. Die Wirkung -es Rücktritts aus -ie Sozialdemokraten. tVredtmrlbuns untrer Berliner Lchrlftleltung.I Verl ln, 25. Noo. Der ErnährnngSminister im Kabinett Enno. Dr. Müller-Bonn, ist ans Grund der »on soztaldemoeratischrr Lette gegen ihn erhobenen Bor- »ürse. an den reichsfeindlicheu rheinischen Donderbestrebun- ,e» beteiligt gewesen zu sein, von seinem Posten zurück, getreten. Wer als sein Nachfolger In Frage toiiiml. steht Birzett noch nicht fest. Der Rücktritt Dr. Müllers, dessen Person den Sozialdemokraten das neue Kabinett unannehmbar erscheinen lieg, dürfte für sic anSrclchcn, um bet der heutigen Abstimmung über den demokratischen villtgungsantrag nicht gegen das Kabinett zu stimmen. Möglicherweise werden sich die Sozialdemokraten, wenn sle nicht für den Antrag stimmen sollten, der Liimme enthalten. Die Stellungnahme -es Reichskanzlers im Reichstag. Berlin, 25. Nov. Au Beginn der heutigen NcichStagS- sitzung forderte Abgeordneter Lcdeüonr Auskunft darüber, wie eS möglich war, das, der inzwischen zurückgetretcne Minister Müller überhaupt auch nur einige Stunden Minister sein konnte. Reichskanzler Cuno gibt folgende Er klärung ab: Sine Angelegenbett, die gestern das Hau» beschäftigte and mjt schweren Borwürfen gegen den Herrn Reichs- minister sllr Ernährung und Landwirtschaft auSklang. gibt mir Veranlassung zu folgender Mitteilung: Ich habe die Abschrift eines Brieses von Herrn Dr. Müller erhalte», de« er heute an den Herrn R:ichSpräsidenkcn geschickt hat. Der Reichskanzler verliest diesen Brief, tn dem eS heistt: ,Zn der gestrigen Sitzung beS Reichstages sind von Der. treten, einer großen Partei schwere Vorwürfe gegen mich erhoben worden, die darauf hinauslicsc», dast ich in einer «rohen Frage nicht einwandfrei gehandelt hätte. DaS Kabinett hat aus meine Bitte in der vergangenen Nacht die Angelegenheit geprüft und sestgestellt, das, wegen meiner da maligen Haltung keinerlei Zweifel an meiner vaterländi sche« Gesinnung gercchtscrtlgt sind. (Hört! Hort! links t Ich will fcststcllen. dast meine damalige Tätigkeit auf ver- fasiungSmästigem Boden zur Erreichung höchster vater ländischer Ziele stand. Ich bin dem an mich ergangenen Ruse, ln das RcichSkabinett cinzutrcten, gefolgt in brr tteberzeugung, dast jeder seine letzte Kraft hergeben must auf dem Gebiete, bas er beherrscht. In demselben Sinne stelle ich mein Amt jetzt wieder zur Verfügung. Tie gestern gegen mich erhobenen ungerechten Vorwürfe haben eine solche Atmosphäre politischer Gegensätze geschaffen, die eine sachliche Lösung deS ErnährnngSproblcmS so weit htnauSschtebt, das, ich die Verantwortung dafür nickt mehr übernehmen kann. Ich gebe meinen Posten zurück. Dadurch rrtza'te ich die Freiheit, die Sache so auszntragen, wie ich es alb Minister nicht tun könnte." Der Reichskanzler fährt dann fort: Dieser Brief spricht für sich selbst. Aus Wunsch des Herrn Müller hat nach einem Beschluß deS KabtneitS der Herr Nelchsmtnister der Justiz in der veraangencn Nacht die gegen Herrn Dr. Müller erhobenen Vorwürfe geprüft. Ter Abg. Sottmann tKölni hat erklärt, er könne selbst nicht behaupten, das, Dr. Mittler zu irgend einer Zeit die LoSlösung der Rheinlande erstrebt ober gewollt habe. Damit scheiden die Vorwürfe «ege» die vaterländische Gesinnung Dr. Müllers vollständig a»S. Trotzdem besteht er auf seinem Rücktritt, weil ihm die zutage getretenen Gegensätze die Konzentration aller kräste ans sein hochbcdcntsames Amt unmöglich machen würden. Ich habe gestern der Ncberzcugnng Ausdruck ge geben. dast in dieser schweren Zeit nur fruchtbare Arbeit geleistet werden und das, unfruchtbarer Parteikamps ver mieden werden must. Ich muß zu meinem Bedauern daö Gesuch des Herrn Müller deshalb unterstützen. Ich bin mir bewusst, dast es nunmehr gilt, für dieses Amt eine Persönlichkeit zu ge winnen, die tn gleicher Weise daö Vertrauen der Landwirt schaft und der sachlichen Eignung für dieses Amt besitzt. Ick hosse aber sehr bald das Kabinett ergänzt zu haben. Ich appelliere erneut in dem Gefühl d-r schweren Verant wortung, die aus nnS lastet, an die verständnisvolle Mit arbeit deS hohen Hauses. iLcbh Beifall bet der Arbeits gemeinschaft. Abg. Lcdebonr ruft: Also Sie identifizieren sich mit Dr. Müller. Grobe Unruhe bet den bürgerlichen Parteien.) Abg. Dr. Ctrcsemanu sD. Vp.s: Dr. Müller hat nach dem, was wir von unseren rheinischen Freunde» gehör, haben, das Amt des Syndikus der Rheinischen Landwirtschastökammer bekleidet. Sic ist wohl gegen den Verdacht gefeit, dab sic irgendwie autinatio- nale Tendenzen verfolgt. iLürm bei den Soz.» Ich habe ebenso wie gestern der Abg. Marx nicht die Absicht, mit Ihnen darüber zu diskutiere», waö nationale Gesin nung ist. lErneut grober Lärm bei den Soz., Beifall in der Mittest In einem Moment, wo das Rheinland mehr ald bedroht ist, wollen wir doch im Nheinlande alle Kräfte zu- lammensasien, anstatt hier eine Unterscheidung zu machen zwischen nationalen und nichtnatlonalcn Rheinländern. Da mit ist diese Angelegenheit für mich und meine Freunde er ledigt. Dr. Strcfemcrnn billigt den Standpunkt deö Reichs kanzlers, der die Träger der Minister ämtcr möglichst den Partcilcidenschaften entziehen wolle. Damit mns, auch diese Angelegenheit anö der weiteren politischen Debatte auS- schciden. iZurnf links: Aber der Reichskanzler übernimmt das Programm deö Herrn Müllcrst (Fortsetzung de» Reichstages aus Seite Ist Kermes durch Müllers Rücktritt kompromillicrt? Die Aussichten deS Vertrauensvotums. Berlin, 25. Nov. Die sofort nach der Demission Dr. Müllers ausgcnommcncn Verhandlungen über die Neu besetzung deS Postens deS NeichsernährnngSministerS haben biö letzt noch kein Ergebnis gezeitigt. An erster Stelle wird als Nachfolger der bisherige Rcichsernährungs- ministcr Dr. Fehr genannt, der sich Icüoch kaum ent schlichen dürste, den Posten wieder cmzun-hmen. weil die Bayrische VoikSpartcl, der er angchört, an diesem Kabinett nicht beteiligt zu sein wünscht. Auch der frühere vrcusitsche Mtinster Tr Warmboldt dürste nicht in Frage kommen, da er bereits eine feste Stellung in der Industrie angctretcn hat. In den parlamentarischen Kressen beschäftigt man sich auch mit der Tatsache, das, Dr. Müller-Bonn vom NeichS- sinanzminister Dr. Hermes und vom Staatssekretär Busch für den Posten des CrnährungömInisterS vorge schlagen wurde. Beide Herren sind durch diese Wahl etwas kompromiticrt und man alaubt. dast anch diesen daraus gewisse politische Folgen entstehe» können. AuS der heute stattfindenden Abstimmuna über da» Vertrauensvotum für die Reaierung dürfte da» Kabinett mit einer Mehrheit von etwa 41» Stimmen hervorgehcn. Bor neuen Reparationsforderungen. Weitgehende Eingriffe ln -ie -eulfche SelMndlgkeil. Verl in. iS. Nov. Wir erfahren von maßgebender Gelte, daß in den nächsten Tagen Neberraschungeu »an Pari« aus zu erwarten sind, und zwar weit- gehende Forderungen, die die neue deutsche Regie rung in Verlegenheit setzen werden, da sle weitgehende Ein- arlfse i« di« deutsche Selbständigkeit und deutsche Wirtschaft bezwecken. Morgan als Retter. (Eigner Drav«bkkichl ver .Drcsdn. Na ä> richte n."> Pari». 25. Nov. Tie „Chicago Tribüne" veröffentlicht folgende Information: Französische FInanzkrcise sind der Meinung, baß e» möglich sei. aus eine Anleihe zurück- zugreifen, um die R e p a r a t i v n s s r a g e zu lösen. Sie setzen grobe Hoffnung auf bas Eingreifen Morgan», der ihrer Meinung nach der einzige ist, der fähig wäre, Europa au» der Verwirrung hercmSzubrlngcn. Morgan wird heute oder morgen tn Part» erwartet, um mit dem Ftnanzminister Delacroix über eine Anleihe an Deutsch, land zu verhandeln. Der amerikanische Finanzmann wird sich in Pari« einige Tage aushalten, um seinen Plan, den er aus der Konferenz von Brüssel vorlegen wird, hier genau auszuarbeiten. Er soll bekanntlich der Brüsseler Konferenz «l» Beobachter beiwohnen. — Wir geben diese Information, so schreibt die „Chicago Tribüne", unter den üblichen Vor» hehalten wieder. Der „Matin" batte dieser Tage mitgetetlt, Morgan retse am Freitag nach Amerika zurück und könne deühalb die von Polncars gewünschte Aussprache mit ihm nicht mehr haben. Mit dieser Meldung de» „Mattn" steht die obengenannte Information der „Chicago Trlbune" im Widerspruch. AuswLrttge Debatte im englifchenUnlerhaus London, 24. Nov. Im Unterbaust brachte Bonar Law heute formell den Gesetzentwurf über die Verfassung de» irischen Freistaates ein. Tic Erörterungen ln der heutigen Sitzung waren im wesentlichen den auswärti gen Angelegenheiten gewidmet. Mehrere Arbeitcrvertrctei beteiligten sich an der Debatte. Abg. Verksln führte au», man könne die augcnbliclliche Lage auf dem FcstlanLe nur mit d-r grüßten Besorgnis betrachten. Ucbcrall sehe man eine Nation tm Ruin, oder eine Nation, die in den Ruin gezogen werbe. Die Lage der festländischen Währung werde immer schlechter. Alles weise auf die Notwendigkeit ernsten internationalen ZnsammenwirkenS hin als Bedingung für eine Besserung der Lage. DaS liberale Parlamentsmitglied Colli nS trat für die Streichunn der alliierten Schulden und für einen Bcr» ztcht Großbritanniens auf seinen Anteil an den deutschen Entschädlaunaözahlunaen ein. Er sagte, der Vertrag von Versailles, den der Premier, minister selbst mitnnterzeichnet habe, treibe Europa in den Bankrott. Er fraate, ob sich der Minister in der Nepara, tlonSsrage In Ueberelnsilmmuna mit Mac Kenna befinde und ob er der der Valfonrnote zuarundelieaenben Politik zustlmme. DaS Arvettermttasteb Morel sagte, ein Fehler von unermeßlicher Tragweite sei damit beannacn worden, baß Rußland von der Lausanncr Konferenz ausge schlossen wurde- 0oU»r (zwU1«d): 7225 Sachsen, Bayern und -as Reich. An der Wiege des neuen Neichskabinetts haben neben Hellen, Zuversicht cinslößenden bedauerlicherweise auch dunkle Mächte Pate gestanden. Es wäre unfruchtbar und kurzsichtig, wenn wir uns um des außerordentlich wert- vollen nationalen Programms willen, das der Kanzler Cuno vor der großen Aussprache tm Reichstage verkündete, über diese Tatsache hinwcgläuschcn wollten. Selbstredend darf und soll diese Einsicht nicht als eine rasch wirksam gewordene Ernüchterung nach überwarm ans dem Innern hervorgebrochcner Begeisterung für die neue Acra der nationalen Selbstcriialtung gewertet werden. Es kann sich vielmehr mir darum handeln, den Tatsachen, und vor allem den unangenehmen, fest und klar ins Auge zu sehen und damit dem Geiste der scharf rcalpvlltischcn Einstellung der jungen Ncichsrcgicrung zu entsprechen. Aus diese Weise werden die Gefahren, die sich der künftigen deutschen Politik in den Weg stellen werden, am wirksamsten bekämpft und am sichersten abgcwcndct werden können. Tic außen- politischen, in der Hauptsache auf dem Gebiete der Rcpara- tionSpolitik liegenden vermag man gegenwärtig nur zu ahnen. Sie werden erst festere Umrisse gewinnen, wenn neben der ausländischen Presse auch die Negierungen der Mächte zu Eunos Zielen Steilung genommen haben werden: vor Brüssel dürste damit in wirklich eindeutiger Weise caum zu rechnen lein. Die Widerstände aber, die im tnncrpolitischen Leben Deutschlands schon heute und morgen der Cunoschcn Politik entgegentrcten können, sind beinahe tn vollem Umfange be kannt, noch ehe sie irgendwo Tatsache wurden. Sic gehe« mit voller Klarheit aus der Auffassung hervor, zu der die einzelnen Länder über die Kernpunkte des innerpolitischc» Programms deS neuen Kabinetts, je nach der parteipolt, tischen Einstellung ihrer Ncgicrungskoaiitioncn. gelange« werden »nd gelangen müssen. Tie Netchsrcgiernng hat in ihrer Erklärung bekanntgegeben, daß sie die Sache bcr Länder, wie sic bestehen, wahren wird, und daß sie ferner „alles, was unser Volk a»S einer reichen Geschickte an gutcnv alten Wissen, an religiösen und kulturellen Werten übernommen hat, mit dem, was die neue Zeit an Gutem bringt und notwendig fordert, zu einer Einheit zu ver söhne» und tn einer rcaipoiitlsch klug abwägcnden. aber warm fühlenden, in Geschichte und Kultur unseres Volkes begründeten wahrhaft deutschen StaatSgcsinnung" zum Ausdruck zu bringen gedenkt. Damit hat sie sich ein Ziel gesteckt, das ebenso stark von wirklich modernem Geiste, wie von echtem vaterländischen Gefühl getragen ist. Sic wird also nicht mehr dulden, daß irgendwo tm Deutschen Reiche daö gute Alte ln den Staub gezogen und zum Schaden des Volkes vernichtet wird, sic wird Religion und Kultur als unsere wertvollsten Güter stützen und schützen, sie wird aber anch sich dem wirklich Guten, wo eS in überzeugender Form in Gegenwart und Zukunft austritt, nicht verschließen. In diesem außerordentlich vcriiünstigen Vorhaben liegt, so absurd es klingt, Konfliktsstoss in reicher Fülle, und zwar da, wo man in deutschen Landen diesen eigentlich selbstver ständlichen Leitsätzen in nachrcvolutionärcr Zeit systematisch cntgegcngchandelt hat. DaS sozialistische Mitteldeutschland, voran Sachsen, wird Kulturpläncn solchen GeprägeS nicht nur mißtrauisch, syn- dern stark ablehnend gcgcnübcrstehcn. Wir haben in Sachsen eine erdrückende Menge Beweise dafür erlebt, daß eS der bisherigen Linksrcgicrung, die vermutlich in ihrer jetzigen Zusammensetzung in den nächsten Tagen erneut sich präsen tieren wird, ganz und gar nicht daran gelegen ist, die ge- schichtlichcn ilcberlicferungen der Kultur und der Religion zu achten. Von der Verdrängung der Kirche aus ihrer frühe ren öffentlich-rechtlichen Stellung angcfangcn bis zu den beiden Verordnungen Fleißncrs gegen die Berücksichtigung kirchlicher Feiertage in den Schulen hat eS die sächsische Re gierung ihre geringste Sorge sein lasten, eine „in Geschichte und Kultur begründete wahrhaft deutsche Staatsgcsinnung" zu schassen. Erst in den letzten Tagen ln>t sie. wie der Vviks- kirchliche Laienbund fcststellt. ein altes Herkommen zerstört und einen „Eingriff in das Hausrccht unserer Kirchen- gemeinden" begqngcn, indem sic den landcSkirchlichcn Frtcd- hofSvcrwaltungcn das bisher ausschließliche ErlaubniSrccht für Gesang und Grabmusik bet Leichenbegängnissen entzogen und diesen Brauch dem allgemeinen Ermessen freigcstellt hat. Selbstredend sind solche kleine Maßnahmen nur Bausteine für eine systematische Entrechtung der Kirche, deren geplante und bedancrlichermcise schon stark vorangcschrittene Durch führung vom Geiste des partcisvzialistischen Programms ge fordert wird. Tie Sozialisten wissen zu genau, daß ihre „Massen" fett Generationen zu stark in traditionellen kirch- lichcn Bräuchen, die auch ihnen trotz aller vorgeblichen Frei- denkcrei lieb und wert geworden sind, wurzeln, als daß sie sich diese vertraut gewordenen Gewohnheiten um eines kalten Parteiprogramms willen nehmen lieben. Um nun die Massen, die nun einmal an diesem Herkommen hängen »nd dtr eS sich wohl überlegen würden, ob sic Partcisozialtstei, bleiben sollen für den Preis, daß ihre Angehörigen nicht mehr In altgewohnter Form getauft, konfirmiert, begraben werden, bet der Stange zu halten, da muß eine sozialistische Negierung wir die sächsische eben zu dem Mittel einer sonst mit nicht- zu begründenden Entrechtung der Kirche schreiten. Wir dürfen gewiß sein, daß auch die kommend«