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zum Inhalt haben. In leidenschaftlichem Dialog zwischen Klavier und Orchester erfolgt, charakterisiert durch zwei äußert gegensätzliche Themen, ein düster drohendes und ein innig-flehendes, diese entscheidende Auseinandersetzung zweier Prinzipien. Der sich unmittelbar anschließende Schlußsatz, ein Rondo, zeigt danach nun in seiner Gestaltung stürmische Lebensfreude, heitere Glücksempfindungen. Phanta sievolle Kombinationen des tänzerischen Rondo-Themas und eines lyrischen, schwärmerischen Seitenthemas münden in einen glanzvollen Abschluß des Kon zertes. Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie C-Dur KV 425 mit dem Beinamen „Linzer Sinfonie“ trägt als bedeutsame Vorläuferin der vier letzten großen Wiener Sinfo nien schon den Stempel früher Meisterschaft. Das Werk entstand im Jahre 1785. Mozart, der im Jahre zuvor geheiratet hatte, war im Sommer 1783 mit seiner jungen Frau Konstanze von Wien nach Salzburg gereist, um seinen Vater mit der von die sem nicht gebilligten Heirat auszusöhnen, was indessen nur zum Teil gelang. Auf der Rückreise komponierte er während eines Aufenthaltes bei dem Grafen Thun in Linz in kürzester Zeit die für eine Akademie des dortigen Musikvereins be stimmte C-Dur-Sinfonie. Darüber heißt es in einem Briefe Mozarts an seinen Vater vom 31. Oktober 1783: Dienstag als den 4ten Novembr werde ich hier im thea- ter academie geben.-und weil ich keine einzigeSimphonie bey mir habe, so schreibe ich über hals und köpf an einer Neuen, welche bis dahin fertig seyn muß ...“ - Es ist dieser Sinfonie, die der Mozartforscher Abert als „das äußerlich glänzendste Instrumentalwerk dieser Zeit“ bezeichnete, aber kaum anzumerken, daß sie „Hals über Kopf“ geschrieben wurde. Obwohl sie in manchen Zügen deutlich den in die ser Schaffensperiode recht starken Einfluß Joseph Haydns auf Mozarts Instrumen talmusik erkennen läßt (Besonderheiten der Instrumentation, Anlage der Durch führungen, überraschende Modulationen, unerwartete dynamische Akzente und Kontrastwirkungen zeugen davon), ist sie doch in ihrer Gesamthaltung ebenso wie in einigen Haydn ganz fremden Eigenheiten (so der typisch Mozartschen Chroma tik) unverkennbar ein Werk ihres genialen Schöpfers, der sie bei brillantester und sicherster Beherrschung der musikalischen Mittel durch die Kraft und Tiefe des persönlichen Ausdrucks bereits hoch über ihre Bestimmung als festlich-liebens würdige Gesellschaftsmusik erhoben hat. Mit einer langsamen, feierlichen Introduktion nach dem Vorbild Haydns, von heroischem Pathos zu ungewiß-träumerischem Sinnen übergehend, beginnt der 1. Satz. Piano setzt das beschwingte erste Thema des folgenden Allegro spiritoso ein, das sich nach rauschender Forte-Wiederholung in ein marschartiges Thema über bewegten Baßfiguren steigert. Nach einer eigenartigen Wendung ins „Tür kische“ in einem e-Moll-Nebengedanken leitet ein Lauf der Violinen zur Durch führung über, die durch gegensätzliche Stimmungen - lebensvolle Fröhlichkeit wechselt mit wehmütiger Nachdenklichkeit - charakterisiert wird. Scharfe dynamische Akzente und bedeutungsvolle Bläserwirkungen lassen auch im langsamen 2. Satz (Poco Adagio) Gegensätzlichkeiten spüren. Herbe Mollwendun- gen im Mittelteil geben diesem Satz, der liedhaft und weich mit einer ausdrucks vollen F-Dur-Melodie in ®/8-Bewegung beginnt, ein elegisch-ernstes Gespräge. Auf das ebenso wie sein Trioteil von unbeschwerter Heiterkeit und gesunder Volks tümlichkeit erfüllte Menuett folgen im letzten Satz (Presto) wieder außerordentlich stark kontrastierende Stimmungen und Empfindungen. Nach einem heiteren, vier mal zwischen Streichern (piano) und Tutti (forte) wechselnden Anfang läßt ein eigenwillig synkopiertes Thema aufhorchen. Auch im Verlaufe dieses Satzes finden sich inmitten anmutig-heiteren Musizierens Episoden stillen, schmerzlichen Träu mens wie auch spannungsvoller, trotziger Kraft, bis das Werk mit der Wiederkehr des Hauptthemas endlich doch wieder festlich-froh ausklingt. Urte Hartwig I.ITERATURHINWEISE : Jancik: Michael Haydn, Wien 1952 Volkmann: Beethoven in seinen Beziehungen zu Dresden, Dresden 1942 Deutsch: Mozart, Die Dokumente seines Lebens, Leipzig 1961 VORANKÜNDIGUNG : 24./zj. März 1962, jeweils 19.30 Uhr 11. Außerordentliches Konzert Dirigent: S. Geißler Solist: Ricardo Odnoposoff, Wien Werke von: G. F. Händel - J.-M. Leclair - E. Lalo Freier Kartenverkauf! 6059 Ra II1-9-5 2 362 ltG 009/4/62