Volltext Seite (XML)
m. tm. r "VW »al. b. i. ieben, trru- nd Vater«, rlerS inaer I Blumen- jleitung zu ten Dank. !86. Inxer. siheilnahme tschlafenni, Vere Herrn trostreichen srichtigsten, rischer. wie Be- n Blumrv- Bealeitunz i Mutter, Z86. lafsene«. ö. ief gestew eben meine Wer die e und den eine tre»e, Lunen md t versage», nber 1886. s Veit, ter. n Montag rnsere lieb« Großmutter, a«n geb. was lieben wdurch an- Sindern. d. 14.Nov., ritzsch vom 89. Jahr,«»«. F 266. Inserate werden bis Bormittag tl Ubr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile 1 F»F»UH oder deren Raum IS Pf. Erscheint jeden Wochentag Nachmitt. '/Mihr sür den Sonntag, den 14. November. MMIiyeiqer md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg nad Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Brann iu Freiberg. ige. nber a. e. tWM-. Die Woche. Ein ungewöhnlich milder, den Verkäufern von Winter artikeln wenig günstiger Spätherbst täuscht jetzt die meisten Menschen über die verhältnißmäßia kurze Frist von fünf Wochen, die uns noch von dem Weihnachtsfeste trennt. Dem Politiker liegt dennoch die Erwägung nahe, daß der nunmehr amtlich bekannt gemachte Tag der Eröffnung des deutschen Reichstages, der 25. November, so gewählt ist, daß die Session vor den Weihnachtsferien sehr knapp zugeschnitten erscheint. Bei dem verspäteten Beginn der Parlamentarischen Thätigkeit ist eine größere Arbeitslast im Frühjahr und ein Forttagen bis in den Sommer hinein fast unvermeidlich. Eine Beendigung der Etatsberathung vor den Weihnachtsferien dürste schon durch die voraus sichtlich langwierigen Erörterungen über den Marineetat vereitelt werden. Dem deutschen Bundesrathe kann man die Verzögerung kaum zur Last legen, da derselbe an der Erledigung der Etats eifrig arbeitete, sich in den letzten Tagen über eine ganze Reihe von Ausschußanträgen rasch schlüssig machte, aber den prinzipiell wichtigsten Militäretat Preußens Md der von Preußen verwalteten Kontingente erst in den letzten Tagen zugefertigt erhielt. Ueber den HeereSetat bn dem die außerordentlichen Ausgaben um 12^, Mil lionen die des Vorjahres übersteigen, wird es in der nächsten Reichstagssession voraussichtlich zu scharfen Debatten kom men, dagegen dürfte man sich mit Steuerfragen kaum zu bffchäftigen haben, da nach offiziösen Versicherungen weder eine neue Branntweinsteueroorlage noch irgend eine andere Steuervorlage eingrbracht werden soll. Die „National- liberale Korrespondenz" beklagt dies in der Ueberzeugung, daß auch mit dem gegenwärtigen Reichstage zu einer Ver ständigung zu gelangen wäre, und daß die Opposition eine zu Stande gekommene Branntweinsteuer weit weniger für Wahlzwecke ausbeuten könnte als eine erst noch in Aussicht stehende. Der deutsche Reichskanzler ist Mittwoch Abend aus Varzin in Berlin eingetroffen und am Donnerstag vom Kaiser empfangen worden, ooch soll der Aufenthalt des Fürsten Bismarck in der deutschen Reichshauptstadt nur ein ganz vorübergehender und seine Theilnahme an den Reichstagsverhandlungen in deren erstem Abschnitt keinesfalls beabsichtigt sein. Jedenfalls empfand Fürst Bismarck das Bebürfniß, im auswärtigen Amt mündliche Weisungen zu ertheilen, da die Lage im Orient von den offiziösen Berliner Blättern neuerdings sehr ernst und weit weniger russenfreundlich als bisher beurtheilt wird. Seitdem der Zar das schroffe Auftreten des Generals von Kaulbars in Sofia rückhaltlos billigte, wird das maßvolle und besonnene Verhalten der bulgari schen Sobranje von der „Nordd. Allg.Ztg." in einer Weise lobend anerkannt, die der Aufmerksamkeit der russischen Staats männer nicht entgehen kann. Jedenfalls scheint aber der " deutsche Reichskanzler ebenso wie der englische Premier minister daran festzuhalten, daß ein Einspruch gegen die Fest setzung der Russen in Bulgarien von der Macht ausgehen muß, die dabei am meisten interessirt ist, also von Oester- reich-Ungarn. Veranlaßt dies Rußland zu einem Angriff gegen den Verbündeten des deutschen Reiches, dann wird das letztere nichts unterlassen, was die Treue und die Ehre fordern und dafür auch kein Opfer scheuen. Der greise Kaiser würde in Nichts willigen, was einer Herausforde rung Rußlands ähnlich sähe; er wird aber nicht eine Mi nute zögern, das Schwert zu ziehen, wenn der österreichische Nachbarstaat von den russischen Schaaren überschwemmt würde, die bereits massenhaft an der galizischen Grenze auf gestellt sein sollen. Ueber die Ansprache, welche der Kaiser von Oester reich an die Delegationen in Pest richtete, ist in beiden Reichshälften sehr verschieden geurtheilt worden; indessen giebt man doch nachträglich auch in den ungarischen Kreisen ju, daß die Thronrede, welche an zwei sehr verschieden ge- innte Deleagtionen gerichtet war und bei der Rücksichten auf remde Mächte obwalteten, nothwendigerweise ganz allge mein gefaßt sein mußte. Seitens der ungarischen Delegation wurden jedoch vom Grafen Kalnoky bestimmte Bürg schaften dafür gefordert, daß die Entwickelung der Dmge nicht zur Ausdehnung Rußlands oder zu einem ausschließlichen Einflüsse desselben in Bulgarien führen werde. Graf Kalnoky wollte darüber friedliche Erklärungen ab- geben und sodann die Vertrauensfrage stel- «n. Ein dem Minister Tisza abgestatteter Besuch des Kaisers von Oesterreich dürfte den Zweck gehabt haben, den leitenden Staatsmann Ungarns dazu zu bewegen, seine Freunde zur Schonung Kalnokyszu veranlassen. Anläßlich der sich häufenden Sistirungen der Kundgebungen von Gemeinde vertretungen Oesterreichs gegen die bekannte Sprachenver ordnung des JustizmünsterS vr. Prazak behaupten Wiener Blätter, daß daS übereinstimmende Vorgehen der politischen Behörden auf eine höhere Weisung zurückzuführen sei. Die „Freie Presse" will erfahren haben, daß seitens des österreichischen Ministers deS Innern an die Landes- Chefs eine Aufforderung ergangen fei, Kundgebungen der Gemeindevertretungen gegen die Sprachenveroronung mög lichst zu verhindern. — Die italienische Kammer ist auf den 23. November d. I. einberufen worden, was auch für etwas verspätet ge halten wird. Regierungsseitig versichert man aber, daß das Budget so wohlvorbereitet sei, daß die Berathung desselben sofort beginnen und bei einigem guten Willen noch in diesem Jahr erledigt werden könne. Nach einer Meldung des in Venedig erscheinenden „Corriere" erhielten drei italienische Panzerschiffe Anweisung, sich sofort nach Malta zu begebe», sich dort dem englischen Geschwader auzufchließen und weitere Befehle abzuwarten. Am Dienstag eröffnete König Leopold II. die belgische Kammer mit einer sehr fri^lich und zuversichtlich klingenden Thronrede, in welcher die Verheißung, gegen die wegen der Arbeiterunruhen VerurHeiHm von dem Begnadigungsrecht den weitesten Gebrauch machen zu wallen, von beiden Setten des Hauses sehr beifällig ausgenommen wurde. Der Passus der Thronrede, welcher die persönliche Militärpflicht betraf, scheint aber die ultramontane Parier sehr zu beunruhigen. Vor der Feierlichkeit in der Kammer hatte der König, in Begleitung der Grafen von Flandern und Hennegau, eine Revue über die Bürgergarde von Brüssel abgenommen und war dabei vom Volk begeistert begrüßt worden. An dem selben Tage übergaben 1200 Arbeiterfrauen aus Charleroi dem Bürgermeister Buls im Brüsseler Rathhause ein Gesuch um Begnadigung der verurtheilten Rubestörer, das nach dem Wortlaut der Thronrede nicht aussichtslos ist. Von dem angeblichen Organ des französischen Kriegsministers Boulanger „La France militaire" wurde vor einigen Tagen die Nachricht verbreitet, daß der Minister resident in Tonkin, Paul Bert, wegen Zwistigkeiten mit den dortigen französischen Militärbehörden habe abberufen werden müssen. Eine offiziöse Note der „Agence Havas" stellte dies entschieden in Abrede. Am Donnerstag traf dagegen die Nachricht ein, daß Paul Bert in Tonkin gestorben sei. In den französischen Regierungskreisen nimmt man immer offener Partei für Rußland. Die Aeußerungen des englischen Premierministers Salisbury gegen jede Einmischung Frank reichs in die egyptischen Angelegenheiten haben in Paris tief verletzt. Die „Röpublique fran^aise" tadelt aber auch Salisburys Aussprüche über Bulgarien, die ihrer Meinung nach die Bulgaren zu tollen Hoffnungen bezüglich des zu künftigen Regenten ermuthigen und den Zaren beleidigen, der wahrscheinlich kräftiger als mit bloßen Reden ant worten werde. In Spanien werden neue Unruhen befürchtet und soll, wie das Journal „Resumen" schreibt, noch vor Er öffnung der Kortes ein abermaliger revolutionärer Versuch in Aussicht stehen. Dagegen beabsichtigt die spanische Re gierung, möglichst alle Parteien um den Thron zu schaaren und eine nationale Politik gegenüber Marokko einzu schlagen. Mehr und mehr verläßt die auswärtige Politik Eng lands die Bahnen der Unentschlossenheit und Zweideutig keit. Nachdem der Premierminister Salisbury am vorigen Sonntag eine längere Audienz bei der Königin Viktoria im Schlosse Windsor gehabt, gab derselbe am Dienstag bei der Lord-Mayor-Festtafel in der Guildhall zu London Er klärungen über Egypten und Bulgarien ab, die an Ent schiedenheit nichts zu wünschen übrig ließen und den Bei fall fast aller Londoner Blätter mit Ausnahme der radikalen Pall-Mall-Gazette gefunden haben. Die von den engli schen Sozialisten anläßlich der Lord-Mayors-Prozession ange kündigten Kundgebungen verliefen sehr harmlos, da die Be hörden umfassende Vorsichtsmaßregeln getroffen hatten, um ernsteren Ruhestörungen wirksam vorzubeugen. Das britische Parlament wurde durch königliches Dekret von Neuem und diesmal bis zum 9. Dezember vertagt. Alle Versuche der Freunde und Werkzeuge Rußlands, n Bulgarien eine Gegenrevolution Hervorzurusen und dadurch die Regentschaft zu stürzen, sind kläglich gescheitert. Der von dem russischen Konsul in Rustschuk inscenirte Putsch n BurgaS mißlang ebenso wie die von dem Agenten Ruß lands in Philippopel angezettelte Verschwörung. In Burga» wurde die Ruhe rasch wieder hcraestellt und der Führer der Meuterer, Kapitän Nabokow, dingfest gemacht. DaS vor BurgaS liegende russische Kriegsschiff hinderte daS bulgarische Kriegsgericht nicht, den Kapitän Nabokow zum Tode, seine Genossen zu 15 Jahren Gefängniß zu ver- urtheilen. Da Rußland auf Auslieferung auch dieser seiner Parteigänger besteht, so wird daS freilich nur eine Demon stration bleiben. Die in Timowa versammelte bulgarische' Sobranje wählte am 10. d. M. den Prinzen Waldemar von Dänemark zum Fürsten von Bulgarien, erhielt aber auf die telegraphische Anzeige dieser Wahl von dem Prinzen eine Antwort, die eher ablehnend als zusagend lautete. Die russische Regierung nannte auf Andringen Deutschlands und Oesterreichs den Fürsten von Mingrelien als ihren Kan didaten für den bulgarischen Fürstenthron. Da diese Per sönlichkeit weder dm Mächten noch dm Bulgaren genehm sein dürfte, erscheint dv Vorschlag Englands, oaS Schicksal Bulgariens auf einer neuen Konferenz in Konstantinopel zu ordnen, als beachtmswerther Ausweg und wahrscheinlich als das einzige Mittel, den im Osten heraufziehenden Sturm zu beschwören. > Tagesschau. Freiberg, dm 13. November. Der deutsche Kaiser reiste gestern Nachmittag 3 Uhr, begleitet von den Flügeladjutanten von Broesigke und von Plefsen und dem Leibarzt vr. Leuthold rc von Berlin mit telst Sonderzuges der Lehrter Bahn nach Jävenitz und von dort zu Wagen nach Jagdschloß Letzlingen, um heute an den Hosjagden daselbst Theil zu nehmen. — Der Prinz Lud wig von Baiern wird heute nach seiner Rückkehr von dm Hofjagden in Letzlingen wieder im Berliner Schlöffe absteigm und noch einigt Tage zum Besuch am kaiserlichen Hose ver bleiben. — Der deutsche Kronprinz stattete am Don nerstag dem Fürsten BiSmarck einm längeren Besuch ab. — In der an demselben Tage unter dem Vorsitze des Staats sekretärs von Bötticher abgehaltenen Plenarsitzung des deut schen Bundesrathes ertheilte der letztere den Entwürfen zu den Etats für den Reichskanzler und die Reichskanzlei, der Einnahmen an Zöllen, Verbrauchssteuern und Aversen und der Einnahmen an Stempelabgaben auf daS EtatSjahr 1887/88 seine Zustimmung. Die Uebersicht der Reichs-Ausgaben und Einnahmen für das Etatsjahr 1885/8K, der Entwurf eines Gesetzes über die Unfallversicherung der bei Bauten beschäf tigten Personen und der Anttag Preußens, über die Abände rung der Vorschriften über die Prüfung der Maschinisten auf Seedampfschiffen, wurden den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung überwiesen. Endlich ist über die Anrechnung von Gemeindedienstzeit bei der Feststellung deS Ruhegehaltes mehrerer Reichsbeamten und die Zulassung von Ausnahmen von den Vorschriften über Einrichtung der Anlagen zur Anfertigung von Zündhölzern Beschluß gefaßt worden. — Ueber den in Berlin erfolgten plötzlichen Tod des be kannten Afrikareisenden Or. G. A. Fischer bringt die „Na- tional-Ztg." folgende nähere Mittheilungen: Fischer erkrankte in der Nacht zum 10. d. M. plötzlich an einem tropischen Fieber. Er hielt das zuerst für die gewöhnliche Malaria, wurde aber später, weil er das ihm stets heilsam gewesene Chinin nicht vertrug, gewahr, daß der Anfall weit ernsterer Natur sei und erklärte seine Krankheit selbst für ein wahr scheinlich unheilbares Gallenfieber. So hat ihn denn Donners tag Vormittag 11»/» Uhr der Tod hinweggerafft, mitten in seiner Arbeit. Fischer gedachte größere Werke über seine Reise« zu veröffentlichen, erwartete binnen wenigen Tagen ein Segel schiff mit wcrthvollen zoologischen und ornithologischen rc. Gegenständen; kurzum er hatte sich nach Berlin begeben, um seinem Lieblingsberufe so recht nachleben zu können. — Wie man aus Lübeck berichtet, ist über den dortigen Amtsgerichts- rath Franke wegen eines von ihm zu Wahlzwecken während der Lauenburger Wahl unter fremdem Namen abgefaßten Briefes Strafversetzung verhängt worden. — Das Berliner Blatt „Germania'- veröffentlicht ein ihm zugegangcnes Schreiben des Bischofs Kopp in Fulda, welches die betreffs des dortigen Konvikts von mehreren Zeitungen aufgestellten Behauptungen widerlegt und schließlich sagt: „Mir ist absolut unbekannt, ob und welche Zugeständnisse hinsichtlich der Rückkehr der Orden die Staatsregierung dem Heiligen Vater machen will oder gr-