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Das Schictzal will es aber anders. In der .Zwischenzeit hat sich ein so massenhafter Zündstoff in der öffentlichen Meinung au>saShäuft, daß es in erster Linie zu einer gründlichen Aussprache über alle die Dinge kommen muß. die in der parlamentslosen Zeit die Geister beveqr l>ab n, als da sind Kolonialentbüllungen. Fleiffchteuerunig und persön liches oder verantwortliches Regiment. Die Kolonialäffären und die Fleijchteuerung sind in der gesamten Presse bereits so gründlich mit Röntgenistrahlen durchleuchtet worden, daß es ^ Eulen nach Athen tragen hieße, wollten die Redner des Hauses versuchen, hier noch neue Gesichtspunkte zu entdecken, die schlechterdings nicht mehr zu finden siiitd. Für die großen nationalen Parteien wird es zumal in der Fleüschnotsrage ledig lich daraus aNko-mmen. ihren sachlich ausgleichenden Standpunkt, der das berechtigte Interesse der Landwirtschaft mit den unäb- weisljchen Anforderungen einer ausreichenden Volksernährung in Einklang bringen will, naclidrücklich zu präzisieren, um dadurch ein wirksames Gegengewicht gegen die agitatorische Aus beutung der Angelegenl>eit seitens der radikalen Parteien und der Sozialdemokratie hevzustcllen, die natürlich nicht verfshlen werden, bombastische Fensterreden zu halten, um aus der weiteren Aufstachelung der allgemeinen Unzufriedenheit Kapital für ihre eigennützigen Zwecke zu schlagen. Je weniger die staatS- erhaltenden Parteien dem Radikalismus aus diesen Spuren zu folgen vermögen, weil sie sich ihrer politischen Verantwortlichkeit bewußt sind, um so weniger dürfen sie aber auch einen Zweifel daran au-kkommen lassen, daß sie ehrlich bereit sind, wirklich vor handene Mißstände, wo immer sie sich zeigen, zu beseitigen und so die rettende hilfreiche Tat. die den großspurigen Worten der radikalen Elemente regelmäßig sohlt, in die Praxis umzusehen. Das gilt auch für das koloniale Gebiet; denn wenn der „asrika- niscke Entdeckungsreisende" Herr Erzberger auch der Hauptsache nach mit seinen „Enthüll u-ngen" Fiasko gemacht und nicht bloß sich persönlich, sondern ebenfalls seine Partei gehörig in die Nesseln getsetzt hat. so ist doch ein großer Niederschlag in der Retorte zurückgeblieben, der es unbedingt erforderlich macht, daß in der Äolonialverwaltung auch von Reichstags wegen lchärffer als bisher nach dem Rechten gesehen wird. Hoffentlich erleichtert der neue Mann. Exzellenz Dernburg. dem Reichstage diese Ausgabe nach Kräften. Für die Psychologie der innerpolitiffchen Lage bezeichnend ist die über dem gesamten Reiche liegende Wolke von elektrischer Spannung, aus der sich di« falben Blitze der Kri-sengerüchte entladen haben. Nicht, als ob derartige Erörterungen an sich besonders beachtlich wären. Behauptungen, daß es an den leitend«» Stellen krisele, pflegen sich alljährlich nm di« Herbst wende mit ziemlicher Pünktlichkeit einznstellen, und die Kon- sckturalpolitiker stürzen sich mit Wonne auf icde solche Ge- legsnheit zur Erprobung ihres Scharffinns. Was aber den diesmaligen Krisengerüchten einen Ausnahmestempel ausdrückt, ist der allgemeine und einmütige Widerspruch, der im Zusammen hänge damit gegen idas persönliche Regiment laut wird. Ans konservativer, srcikonscrvaliver und national- liberaler Seite tritt daS gleichmäßige Bestreben zu Tag«, „die Krone vor Entgleisungen nach der absolutistischen Richtung zu schützen", und die zum Ausdruck des gemeinsamen Gedankens ge wählte Sprache ist selbst in der konservativen Presse von solcher entschiedener Festigkeit, daß sich deutlich erkennen läßt, wie gründ- lich satt die gesamte Nation einen. Zustand hat, der trotz des kaiserlichen Vcrdammungsurteils über die ./Schwarzseher" nun einmal vorhanden ist und durch seine Unklarheit und Ungewiß- beit, durch den Druck der Empfindung, daß der ruhende Pol in der Flucht der Erscheinungen fehlt und jeden Augenblick etwas Plötzliche-, Unberechenbares. Impulsives über uns Hereinbrechen kann, allmählich selbst den konservativsten Kreisen in unerträg- licherWeise aus dieNervcn gefallen ist. DieSchnsuch! nachstarken, selbständigen, widerstandsfähigen Männern in der Regierung teilt heute alle Welt im Deutschen Reiche, die überhaupt für ein unabhängiges politisches und nationales Urteil in Betracht kommt. Ein angesehenes nationalliberales Blatt kleidet diese Empfindung in die Form, daß „alle Unzulänglichkeiten der heutigen Machthaber schonungslos aufgedeckt und ihnen die Mittel -um weiteren Fortwursteln schonungslos entzogen werden müßten". „Ein Mann, ein Mann, ein Königreich für 'nen Mann!" so schallt eS nach berühmten Mustern von allen Seiten dem Fürsten Bülow entgegen, während er im Begriffe steht, die ihm durch seine Erkrankung entglittenen Zügel der Regie- rnng wieder in die Hand zu nehmen und sich dem Reichstage in neu gewonnener Geiundheit vorzustellcn. Fest, sehr fest wird Fürst Bülow die Zügel ergreifen müssen, wenn er sich im Sattel halten will gegenüber dem Ansturm, der ihm droht. Mit dem leichte» Lal.ckivl-urderlo». mit dem der Kanzler bei früheren Gelegenheiten manchmal Erfolg erzielte, ist dem Ernste der gegenwärtigen Lage nicht beizukommen. Da heißt es, im scharfen Turnier auf Hieb und Stich seinen Mann stehen und überzeugende Bürgschaften geben, daß der klar ausgesprochene Wiille der Nation geachtet werden soll. Wenn sogar ein der Wilhelmstraße in Berlin so nahestehen des Blatt, wie die „Köln. Ztg", die dem Fürsten Bülow selbst schon so viel weißes Papier bereitwillig zur Verfügung gestellt hat. in einem jüngst vielbemerkten Artikel ungeschminkt die Frage aufwarf: „Wo ist die Negierung? Werden wir überhaupt noch regiert?" und dieAntwort dahin zusammenfoßte, daß die Negierung durch ihre Tatenlosigkeit. Schlaffheit und Nicht- ochtung aller Volksregungcn immer größere Bruchteile des Bürgertums in die Reihen der Sozialdemokratie treibe, und mit „nicht mit Rosenwasser getauften Kundgebungen" drohte, so läßt das. wie Herr Sabor sagen würde, tief blicken. Die Nationalliberalen haben freilich auch Ursache, besonders erbost zu sein: ist ihnen doch ihre übereifrige Liebesmühe, die sie bei dem letzten großen Steuerramsch im Reichstage in der Eritpfehlung der so überaus unbeliebten Verkehrsstcuern ent- wickelten, in ihre» Wählerkreisen teuer genug zu stehen ge- kommen. Da droht nun jetzt schon wieder eine Regicrungsjagd nach neuen Steuern, weil der Reichstag im Vorjahre nur 180 Millionen bewilligt hat. während das Neichsschatzamt de» Gesamtbedarf in einer auch von der Reichstags- kommission im wesentlichen als richtig anerkannten Schätzung aus 225 Millionen berechnet hatte. Die Differenz soll jetzt nachgesordert werden, und angesichts dieser Bescherung legt die nationalliberale Presse besonderen Wert darauf, seslzustellen, daß der Reichstag keinesfalls zum bloßen Vewilligungs- automaten herabgcdrnckt werden dürfe. Auch die übrigen maß gebenden Parteien sind sich darüber einig, daß von parteipoli tischer Seite im Punkte der Steuerauffindung einstweilen genug geschehen ist und daß die Regierung nunmehr als Pfadfinder unbedingt vorongehen muß. Gleichzeitig wird allgemein Ver wahrung gegen «ine weitere Belastung der minderbemittelten Schichten eingelegt, und zu dem Zwecke ein schärferes Anziehen der Luxussteuerschraube, u. a. durch Einführung einer Wein- steuer auch für fülle Weine nach dem Vorbilde der Schaum- weinbesteuerung angeregt. Die gesmnte Situation ist so beschaffen, daß sie den nativ- nalen Parteien Gelegenheit geben wird, in einer parlamen- torischen Kraftprobe zu zeigen, ob sie große Fragen großzügig zu behandeln verstehen, indem sie in wirksamer Weise gleich zeitig nach oben hin wie gegen die tendenziösen radikalen An zapfungen Front machen. Sieht sich die Negierung einer fest- geschlossenen nationalen nnd staatsürhaltcnden Phalanx im Reichstage gegenüber, so wird sie die Forderung, daß das Reich nicht länger nach persönlichen Stimmungen regiert wird, sondern daß unter Ausschaltung aller unverant- wörtlichen Einflüsse ein streng konstitutiv- nelles Regiment auf sachlicher Grundlage die Geschäfte führt, mit dem ihr gebührenden Ernste behandeln und ihre Erfüllung in verpflichtender Form verheißen müssen. Sonst würde der Reichskanzler Fürst Bülow, der nach der Versicherung seines Leibarztes Prof. Renvers jetzt wieder jeden Puff ver- tragen kann, die Erfahrung machen, daß es gewisse Boxerstöße gibt, die selbst den robustesten Kämpfer außer Aktion setzen. Je bedeutsamer und einschneidender die allgemeinen Wohlfahrts- Interessen sind, die bei diesem Ringen um ein unpersönliches Regiment im Reiche auf dem Spiele stehen, desto schärfer muß auch ein Verfahren gebrandmaNkt werden, dessen Ziel darauf hinausläuft, die geschlossene Einigkeit unter den nationalen Parteien zu zerstören und damit den Eindruck der Haltung des Reichstages abzuschwächen. Von linksnationallibcralcr Seite werden leider solche Quertreibereien unternommen, in dem man die konservative Opposition gegen das persönliche monarchische Regiment verdächtigt, sie bezwecke lediglich des-« halb den persönlichen Einfluß des Kaisers auszuschalleii, um an seine Stelle den Willen „starker Männer" in den leitenden ministeriellen Aemtern zu setzen, mit deren Hilfe dann allerlei „reaktionäre" Pläne verwirklicht werden sollten. Einer ernst haften Widerlegung ist «in derartiges Gerede nicht wert. Immerhin ist eS insofern lehrreich, als es zeigt, wie unzu verlässig und unbrauchbar der Linksliberalismus, der olle Dinge ausschließlich Lurch die parteipolitische Brille betrachtet, für einen ernsten, sächlichen Kamps gegen wirkliche Uebelstände ist, weil ein solcher einen höheren Standpunkt vorauSsetzt. Für die Gemeinsamkeit deS Vorgehens der nationalen und staats erhaltenden Parteien im Reichstage wird es von ausschlaggeben der Bedeutung sein, daß der gemäßigte Liberalismus sich nicht „vom Linken umgarnen" läßt, sondern bei aller sachlichen Schärfe der notwendigen Kritik sich der breiten Kluft bewußk bleibt, die ihn vom politischen Radikalismus trennt. Neueste Trahtmeldnnueii vom 10. November. Zur Fleischnot. Berlin. sPriv.-Tel.s Der Gesnmtvorstand deS Deutschen Fleiichervcrbandes hat in der F le i s chf ro g e eine Resolution beschlossen, in der wiederholt darauf verwiesen wird, daß zur zeit das einzige Mittel zur Linderung der Teuerung des Fleisches die Einführung lebenden Viehes unter den nötigen sanitären Vorsichtsmaßregeln sei. Daß diese Einfuhr, heißt es wLiter, ohne jegliche Gefährdung des deutschen Viehstvndes sich ermöglichen läßt, beweisen die jahrelangen Erfahrungen, seit der Einführung österreichischen Viehes. Trotz der an geblichen Bemühungen der Landwirtschaft, ihren Viehstand den gesteigerten Ansprüchen des Konsums anzi^assen, wird es ihr nicht möglich sein, den inländischen Liehstand auf di« ent sprechende Höhe zu bringen. Deshalb sieht es der Vorstand des Deulschen Fleischervevbandes als eine weitere dringende Notwendigkeit an, daß der heimische Viehstand durch di« Ein fuhr auch von jungem und Nutzvieh aus dem AuSlanpe, eventuell unter Zollbefreiung, vermehrt wird. Einem so vermchrten Be stände wird indes der heimische Futterbau nicht zu genügen vermögen, weshalb es notwendig sein wird, Futtermittel zoll- frei ooer zu ermäßigten Zoll- und Frachtsätzen «inführeu in dürfen. Tie polnische Propaganda. Berlin. lPriv.-Tel.) Polmiische Delnonktra- tsonen werden g e g e n d e n F ü rff >b isch o ff K op p geplant, der wegen seiner Stellung zum Schulckinderitreik als „Hand- langer der preußischen ihalatfftffchen Regierung" bezeichnet wirid. Es sollen die polnischen Bischöfe aller drei Teile des ohennaligen Polenreiches eine Vorstellung an den Valikan richlen und darauf Hinweisen, daß eine derartige Haltung eines Bi'choss, d-r der Lbeihirte einer Million polnl'chen Volkes, mi! Gewißheit eine Lockerung der Bande heroeifnhren muß, die das p^luiHche Volt an Rom ketten. Schon im Interesse der Papst dem Fürübifchoff ein ent- katholisch«» Kirche muß der schic-denes Velo zurNsen. Eine./veile Demonstration gegen den Fürslbüchos wird von den Polen der Matk Brandenburg am 8. Januar, gerade an dem Taqe der Fleier des LÜährigen Biichofsjubiläums des Kardinals, veranstaltet werden. In öffentlicher Ver'amnilung soll dem Fürstbischof „ein Register seiner Sünden gegen die Polen" vorgehalten werden. Posen. lPriv.-Tcl.s Erzbischof von Stablewski einpffng eine groye Polciiabordnuno, die ihm für seinen Slanb- punkr dankte. Der Sprecher der Deputation war der Ritter gutsbesitzer Dr. v. Iackowski. Der Er,Bischof dankte für die Huldigung und sprach die .Hoffnung aus. daß Gott den Polen den Sieg verleihe. Posen. iPriv.-Tel.j Infolge ihrer den Schulstrcik fördernden Tätigkeit wurden die Pröpste Sznrcynski aus Kosten und Laiibitz aus Höhcn'alza ihrer Acmtcr als Mitglieder der Schuldeputation entsetzt. Posen. Die Zahl der gegenwärtig beim deutschen Re ligionsunterricht streikenden polnischen Kinder übersteigt 10000. Kattowitz. sPriv.-Tel.) Der oberschlesische Schul- streik gewinnt an Ausdehnung. In den Gemeinden Brzinka und Äärlsscgen weigert sich eine groß« Anzahl Schulkinder, im Religionsunterrichte deutsch zu antworten. Uuwetternachrichtc«. Innsbruck. lPriv.-Tel.j Die VintschFau-Bahii lwt den vollen Betrieb wieder ausgenommen. In Saruthein sind grobe Mnhrbrüche erfolgt: der Talweg ist verschüttet. In Saturn hat die Etsch den Damm an zwei Stellen durch brochen: viele Häuser sind geräumt worden. In Gries ist heute nacht ein Neubau durch Unterwaschung infolge Regens eingestürzt. Innsbruck. Aus Südtirol sind weitere Nachrichlca über Schäden, die durch das Hochcvaittfcr hervorgcruscn sind, cinaelausen. In der Umgegend von Matsch sind die Felder arg beschädigt, in Mezzolombardo hat der Nocesluß den Damm in einer Länge von lOO Meter unterbrochen. Gebiete von 3 Kilometer Länge und 4 Kilometer Breite sind überschwemm!. Viele Ortschaften in der Balsngana stehen unter Wasser. In Nave sicht das Wasser 2 Meier hoch. Der Betrieb des Elek trizitätswerkes von Tonale ist eingestellt. Mehrere Häuchr sind samt Geräten und Haustieren lorlgerissen, viele Brücken forl-geschwemmt, Felder und Weingärten verwüstet. Zwei Per sonen wurden bei dem Unwetter tot ausgcffunden. N e a p e l. Die Behörden von Ottajano haben lelegrapbffch milgelcill. daß dort heule ein starker Landregen vom Be uv nicdergiug. der jedoch nur einige Minuten andaucne. Dei Direktor des OWervatoriums auf dem Vesuv Professur Matte- cucci teilte telegrarMch mit. daß dort um 11 Uhr 36 Min. eine heftige Erberschütterung ver'pürt wurde, die zwei Se kunde» andauertc. In Verbindung damit seien die Abrittichun- gen am Kraicr und das AuSwevsen bodentendcr Sandmenaen erfolgt. Indessen versichert Mattecucci, daß dies kein Grund sei. um bedeutendere Erscheinungen zu erwarten. Nizza. Die Roya ist über ihre Ufer getreten und hat die Straße von Brcgiio nach Ventimiglia ans eine Strecke von ungefähr 100 Metern s o r t« e r is s e n. Infolge starker Regen- güsse ist das im Bau befindliche Kasino von Peira Capa bei Nizza eingestürzt. Air La«« i« Musiland. Petersburg. iPriv.-Tel.j Infolge der in erschrecken der Weise sich mehrenden Uebersälle aus Eiscnbahnzügc, die Geldsendungen mit sich führen, beschloß der Ministerrat, die Post in besonderen Zügen, bestehend auS 4 bis 5 Waggons, mit Militär zu befördern. Solche Züge werden, de sie aus Panzerwagen bestehen, auch den Sicherheitsdienst aw den Bahnlinie» übernehmen. Der Kredit für die Ausführung dieses Entwurfs nebst voller Verpflegung und Kriegsbereitichatt des Militärs wird auf 33 Millionen Rubel veranschlagl.