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Rucksendung eingcsandter Schriftstücks erfolgt nur, wenn Rückporto beiltegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nr. 174 — 98. Jahrgang il» Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 29. Juki 1939 Die Aufgaben des Rundfunks Dr. Goebbels eröffnete die 16. Große Deutsche Rundfunkausstellung Am Kaiserdamm in Berlin wurde die „16. Große Deutsche Rnndfunk- und Fernseh-Rundfunk-Ausstellung Berlin 1939" durch den Schirmherr» der Ausstellung, Reichsminister Dr. Goebbels, in Anwesenheit von Vertretern der Behörden, des Heeres, der Partei und ihrer Gliederungen sowie der Rundfunkfirme» feierlich eröffnet. Rach Begrützungsworten des Oberbürgermeisters Dr. L i p- pert legte Reichsminister Dr Goebbels die großen Auf gaben des nationalsozialistischen Rundfunks dar. Ausgehend von der Erkenntnis, daß das 20. Jahrhundert das Jahrhundert der technischen Erfindungen ist, zeigte Dr. Goebbels, wie die politische Entwicklung mit das Ergebnis der Technik ist. Er wies daraus hin, daß die großen Massen bewegungen sich zum Teil dadurch durchgesetzt haben, daß sie sich im weitesten Umfang der Technik bedienten. Auch der Nationalsozialismus habe zum großen Teil dadurch gesiegt, daß er gegenüber seinen Widersachern die Technik in seinen Dienst stellte So ist er für diese Zeit und bejaht sie bedingungslos. Er drückt ihr seinen Stempel auf und prägt sie nach seinem Geist und nach seinem Willen. Rundfunk — die «-Technik des kleine« Mannes^ Dr. Goebbels zeigte dann im einzelnen, wie der Rundfunk, der noch vor 15 Jahren von ewigen Besserwissern belächelt wurde, heute aus dem nationalen Leben überhaupt nicht mehr wegzudcnken sei. Der Rundfunk ist heute sozusagen „die Technik des kleinen Mannes. Heute gehöre er dem ganzen Volk, und damit habe er auch hohe staats politische Ausgaben nnd Pflichten übernommen, die erst der nationalsozia listische Staat richtig erkannt, gewürdigt und erfüllt habe. Die zweckmäßigste Programmgestaltung sei eine gesunde Mischung von Kunst und Unterhaltung und müsse immer dar auf Rücksicht nehmen, daß die Millionenmassen stuhörer sind. In der heutigen ernsten Zeit müsse er dem VoUe in seinem schweren Daseinskampf soviel wie möglich Entspannung, Unter- Haltung, Erhebung und Erbauung vermitteln. Damit erledige sich auch der Einwand von selbst, daß das kulturelle und künst lerische Niveau des Rundfunks zu niedrig sei. Ungeheure Viel gestaltigkeit des Programms sei weiterhin erforderlich. Dr. Goebbels Ivandte sich dann gegen die Versuche, eine sogenannte „rundfunkeigene" Kunst zu konstruieren und er klärte, daß der wesentliche Zuschuß, den der Rundfunk hier bei zusteuern habe, dre Uebersetzung der Musik oder des ge sprochenen Wortes ins Fnnkmäßige sei. Der Minister lehnte es ab, daß es einen Rundfunk des Arbeiters oder des Bauern, oder des Studenten oder des Sol daten gebe. Es gebe nur einen Rundfunk des deut schen "Volkes. irSSV000 Rundfunkteilnehmer Der Minister gab dann ein Bild von dem Siegeslauf deS deutschen Rundfunks seit der Machtübernahme und teilte mit, daß der deutsche Rundsunk heute etwa 60 v. H. der deutschen Haushaltungen gegen 54,62 WH. am 1.Mai 1938 umfasse. Ins gesamt zähle der deutsche Rundfunk 12 580 000 Teilnehmer am 1. Juni dieses Jahres gegen etwa 10 Millionen am 1. Juli 1938. Während sonst im Mai die sogenannten Sommer abmeldungen begonnen hätten, habe in diesem Jahr der Monat Mai sogar eine Zunahme von 77 000 aufzuweifen. Diese Bewegung wirke sich natürlich auch aus den Rund- sunkmarkt aus. So seien von August 1938 bis einschließ lich Mai 1939 1 493872 I n d u st r i e m a r k e n e m p f ä n g e r Verkauft worden, fast eine halbe Million mehr als im Vor jahr. Dazu kämen 474 1 92 Volksempfänger und 917 732 deutsche Kleinempsänger, der im Jahre vorher über haupt noch nicht vorhanden war. Insgesamt konnten wir im Dr. Goebbels auf dem ersten Rundgang durch die Berliner Berichtsjahr einen Verkauf von 2 886 509 Empfängern fest stellen gegen 1576 430 Empfänger im Jahr vorher. Der tech nische Fortschritt komme vor allen Dingen in der Entwicklung des Volkswagen-Empfängers zum Ausdruck. Ferner sei heute die Gemeinschaftsantenne, die einen störungsfreien Empfang sichern solle, schon im Besitz von Zehn tausenden von Menschen. Was die Sendeleistung anbe treffe, so sei sie gegenüber dem Vorjahr um 24170 Sendungen gesteigert worden. Die politischen Ereignisse des Berichts jahres hätten dem Vorjahr gegenüber eine scndemätzige Mehr leistung von rund 20 v. H. erfordert. Dr. Goebbels ging dann auf die Programmgestaltung ein und gab zunächst einen Ueberblick über die augenblickliche Aufteilung des Programms in 69, 4 v. H. Musik, 9,9 v. H. Nachrichten, 6,8 v. H. Zeitfunk, 4,7 v. H. Vorträge, 3,6 v. H Literatur und 5,6 v. H. Verschiedenes. Der Minister gedachte dann der, einzelnen künstlerischen Sendungen des Rundfunks und teilte mit. daß der Winter sendeplan noch eine weitere intensive Steigerung im künstleri schen Programm vorsehe. Als Großveranstaltung übertrage der Rundsunk wiederum die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen. Oer Preisträger des Rundfunkpreises Dr. Goebbels verkündete dann den ersten Preisträger des im Vorjahre ausgesetzten Rundfunkpreises in Höhe von 10 000 Mark für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Rundfunk wissenschaft, der Rundfunktechnik oder der Rundfunkprogramm gestaltung. Der Preis wurde dem Konstrukteur des Volks empfängers, Oberingenieur Otto Grietzing, zucrtcilt. Es wird damit, so betonte der Minister, ein Verdienst ge würdigt, das darin besteht, durch Schaffung eines billigen Volksgerätes wesentlich zur Verbreitung des deutschen Rund funks in den Massen unseres Volkes beigetragen zu haben. Für die Zukunst wies Dr. Goebbels dann dem deutschen Rundfunk vor allem die Aufgabe zu, seine Darbietungen noch „Sie And Wechl mterrMet, Kerr K« KM!" Deutliche Antwort eines nationalen Tschechen an die briti schen Lügcnsabrikanten In der tschechischen nationalen Zeitung „Vlajka" veröf fentlicht Dr. Johann Pechacek einen offenen Bries an den satt sam bekannten britischen „Propagandisten" King-Hall «Tr. Pechacek ist Mitglied des Hauptausschusses der tschechischen Nationalen Gemeinschaft). In dem Schreiben heißt es u.a.: „Wir nationalen Tschechen wissen von Ihren Briefen an das deutsche Volk Wir haben auch von Ihnen und von diesen Briesen in den Zeitungen gelesen und im Radio (in allen Sprachen und in Sendern) gehört. Was Ihnen von deutscher Seite geantwortet wurde, wissen wir ebenfalls. Wir erinnern daran, Herr King- Hall, nur als Beweis dessen, daß wir alles beachten und daß wir gut unterrichtet sind. Wir versalgen die Meldungen der englischen Blätter und Sendestationeu sehr ausmerksam, obwohl es heißt, daß uns Tschechen alle Rundsunkapparate abgenommcu wurden. Wir erfreuen uns trotzdem des unbeschränkten Abhörens al ler Nachrichten aus dem Aether ,ob nun zu uns oder zum Weltgewissen Ihr trocken berechnendes England spricht. Deshalb müssen wir ost über die Naivität der auslän dischen Sendestationen und über Sie selbst lächeln, wenn Sie diesen Nachrichten Glauben schenken. Uns scheint es, daß Vies der Fall ist, wenn Sie diese allzu stark unterstreichen. Wix wundern uns nicht über Sie, Herr King-Hall, daß Sie so schlecht über viele Angelegenheiten unterrichtet sind, Vie uns direkt angehen und die uns näher liegen als Ihnen. Sie sind Engländer nnd sitzen hoch oben aus Ihrer Insel. Aber Ihr solltet wohl darüber unterrichtet sein, was in Eurem eigenen Lande vorgeht. Klären Sie uns auf, warum die englischen Zeitungen den englischen Lesern das erste Interview verschwiegen haben, das der Stellvertreter ves Ministerpräsidenten (Havelka) dem Vertreter Ihres eigenen größten Nach richtenbüroS gewährt hat. In diesem Interview ist nämlich von vem Ende des Aben teuer die Rede, das sür unser Volk das Verderben bedeuten sollte. Es ist darin davon Vie Rede, vaß wir das Verhältnis zwischen uns und den Deurschen diesmal ohne den englischen „höchsten" Schutz lösen werden, der für unser Volk solche Nach wirkungen haben sollte. Die Erklärung unseres stellvertretenden Ministerpräsiden ten ist ein positiver Beitrag zur Erhaltung des Friedens. Warum verschweigt demnach Ihre Presse den englischen Le sern dieses Interview? Oder hat sich die Lage der englischen Politik geändert, die die Ehre so vieler Völker sür ihre selbst süchtigen Ziele zu opfern vermochte? Sie, Herr King-Hall, können uns sicherlich viel Aufklärung geben und Ihre Presse und Vie englische Ehre reinwaschen. Augen werden Ihre Presse versolgen und unsere Hörer ven Nachrichten Ihres Rundfunks lauschen. Seien Sie versichert, vaß wir Mannhaftigkeit respektieren werven, wir haben aver keine Lust mehr, uns auf Hinterhälligkeft einzulajiem" mehr zu vervollkommnen und sie in ihrem Niveau auch für den verfeinerten Geschmack zu heben. Waffe im deutschen Daseinskampf Zum Schluß gedachte der Minister der politischen Auf gabe des Rundfunks als einem Sprachrohr des deutschen Vol kes und wies ihm darüber hinaus die Aufgabe zu, eine Brücke zum Deutschtum im Ausland zu schlagen. Dr. Goebbels über- brachte dann den Grnß des Führers und fuhr fort: „In einer Zeit, in der mit einer Heftigkeit wie nie zuvor der Kampf um die deutschen Lebcusrechte entbrannt ist, steht dieses Volk geschlossen um seinen Führer geschart. Jeder Ver such, die Nation von ihm zu trennen, er mag kommen woher auch immer, muß von vornherein als aussichtslos bezeichnet werden. Der Rundfunk aber hat die Aufgabe, ihn, wo er auch unternommen wird, gleich zu Anfang schon zu parieren und niederzuschlagen. Daran mitzuhelfen ist seine politische Ehren pflicht. Er hat auf Posten zu stehen gegen Lüge und Verleum dung, und damit ist er neben der Presse die schärfste geistige Waffe im Daseinskampf unseres Volkes. Möge er das immerdar bleiben und sei er dazu auch in Zukunft die Stimme des Führers, die die Nation erweckt hat und heute eine ganze Welt zur Vernunft zurückruft." Stürmischer Beifall dankte dem Minister für seine Aus führungen. Nachdem der Präsident der Reichsrundsunkkammer, Krieg! er, das Siegheil auf Führer und Vaterland ausge bracht hatte, erklangen als Abschluß der Feier, der sich ein Rundgang durch die Ausstellung anschlotz, die beiden National- hvmncn. ReWMAlttt General Ritter s.W kamt«- SreMu Am Sonnabend, dem 5., und Sonntag, dem 6. August, weilt Reichsstatthalter General Ritter v. Epp in Dresden, um die „Rutsche Kvlvnial-Ausstellung Dresden 1938" zu be suchen. Der Reichsleiter des Kownia!politijch?n Amtes und Bun desführer des Reichskolomaldundes wird zusammen mit Gau leiter Martin Mutschmann am 6. August anläßlich einer koloni alen Feierstunde im Ausstellungsparast sprechen. Benesch in LlGA. verprügelt Die slowakische Presse Hai mit großer Genugtuung voll den im Budapester „Pesti Hirlap" veröffentlichen Unterredun gen mit den in Amerika lebenden Ungarn, die gegenwärtig ihre Heimat besuchen, Kenntnis genommen. Nach Mitteilung der Ungarn habe sich Benesch bei den amerikanische» Slowaken überall eine schwere Absuhr geholt. Die Slowake« in Amerika wollten von ihm nichts wissen. Bei seinem Vor trag in Pittsburg seien Slowaken in den Saal gedrungen und hätten ihn glatt verprügelt. Hoare über Einkreisungs-Ministerium Erklärungen des englischen Innenminister- im Unterhaus Im englischen Unterhaus gab Innenminister Sir Samuel Hoare eine ins einzelne gehende Erklärung über die Pläne für den Einsatz eines „I n f o r m a t i o n s m i n i st e r i u m s" im Kriegsfälle bekannt, das allem Anschein nach dazu bestimmt ist, in einem kommenden Kriege das Erbe des berüchtigten Greuel- und Lügenfabrikanten Lord Northcliffe anzu treten. Er erklärte u. a„ daß ein derartiges „Informations- Ministerium" (das in Wahrheit richtiger als „Ministerium für Einkreisungspropaganda" bezeichnet werden könnte) im Krieg- unter der direkten verantwortlichen Leitung eines Jnforma- tionsministers eingesetzt werden würde. Außerdem habe das Autzcnamt eine Propaganda-Abteilung geschossen. Was man jetzt versuche, so meinte der Minister naiv, sei, die britische Kultur im Auslande zu propagieren und Auf klärung über die britische Politik zu verbreiten Zweitens aber versuche man bereits in Fricdenszeiten ein Gerippe für das „Jnformationsmmisterium" zu schaffen. Dieses Ministerium würde im Kriegsfälle das Zentrum für Informatio nen «ließ: Lügcnmcldungen) sowohl in England wie in Uebersee werden, womit alle Voraussetzungen gegeben sein dürften, daß die „Abaebackten Kinderhände" und andere Greuelrequisiten der britischen Weltkriegspropaganda fröhliche Wiederauferstehung feiern. Im Haushalt seien 10 000 Pfund für einen zusätzlichen Stab vorgesehen, den das Außenamt hier zu benötige. 100 000 Pfund seien für die Verbreitung von Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Literatur und des Films im Auslande vorgesehen, seiner für Besuche von Aus ländern in England und von Engländern im Ausland. 150 000 Pfund würden für das Propagandainstitui des „British Council" bereitgcstellt. Hoare ging dann auf die Vorbereitungen für den Auf bau des „Jnformationsministeriums" fürdenKriegsfall ein. Während der letzten Monate habe man bereits verschie dene Fühlungnahmen auch mit dem Auslände ausgenommen und eine ganze Reihe von „Sachverständigen" eingestellt, die „besondere Uniersuchungen" anstcllen sollten, über deren dunkle Zwecke sich Hoare vorsichtshalber nicht ausließ. Was die innere englische Front anlnngc, so habe man die Fühlungnahme zu den verschiedensten Organisationen sowie zur Presse hergestellt. Hoare fuhr fort, daß man weumöglichst aus den Ersah- rungen des Weltkrieges zu lernen suche. Er werde Prager Antwort an London