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«»h Tageblatt. Donnerstag, den 8. December Ur. 2««. ^iii tn-ia^ß 77 7A 7 'N2V 77!l7'2^ -l. 'j)v'?5 77^ -s>!^ !.-:is'j«r477-.:r u':äL»s-!^.'. !^r^A7sr7S Ksck Frelberger Anzeiger - 7 . , . ' ' . ,7-j7^l:..: »7 Erscheint jede« Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werde» a« de» Wochentag« »ur bi« Nachmittag L Uhr für die nächsterscheinende Nummer ang«»mm« und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennig« berechnet. Tagesgeschichte. Roßwein, 1. December. Auf dem gestern hier stattge fundenen zweiten jährlichen Viehmarkte waren etwa 90 bis 100 Pferde zum Verkaufe ausgestellt. An Rindvieh und Schwei nen fehlte es dagegen bedeutend, indem von ersterm nur 2, von letzter» dagegen nur 1 Stuck bemerkt wurden. Von den aufge stellten Pferden wurden etwa 20 — 25 verkauft, auch schien ein lebhafter Tauschhandel stattzufinden. Luxuspferde waren nicht eingebracht, Loch sind mehrere Stücke mit dem Preise von 150 Thlr. bezahlt worden. Nachträglich ist noch zu bemerken, Laß rücksichtlich des Gctreidemarktes in Döbeln und der denselben bcsuckendcn Ockonvmen der Umgegend eine Verlegung der bei den jährlichen Viehmärkte vom Donnerstag auf die Mittwoch mit Genehmigung der höhern Behörde diesmal schon stattgcfun- den hat. — Der hiesige Turnverein, der größtentheils aus frem den und einheimischen Gesellen besteht und seither unter polizei licher Controle stand, ist durch eine an den hiesigen Stadtrath ergangene Verordnung der höhern Behörde aufgelöst worden. (Dr. I.) Gotha, 5. December. Die „Gothaische Zeitung" bringt an der Spitze ihres Blattes folgenden Artikel: „Es liegt uns heute die schmerzliche Pflicht ob, von einem Unfall zu berichten, der Ihre Hoheiten den regierenden Herzog und Höchstdeffen Frau Gemahlin vorgestern betroffen. Se. Hoheit fuhren die Frau Herzogin von Callenberg (einem Herzog!. Lustschloß bei Koburg) herab, durch das Thor des Wildzauns auf die Cottage zu. Da prallt der Wagen so heftig an einen Stein, daß Se. Hoheit zur Seite über die Pferde weg aus dem Wagen geschleudert wird. Man darf es als ein Glück bezeichnen, daß der hohe Herr sich dabei nur die Ferse verstauchte, infolge dessen das Bein gestern etwas angeschwollen war. Bei dem Fall aus dem Wagen ent fielen Sr. Hoheit die Zügel und die Pferde gingen durch. Bei der Cottage stießen sie auf den Wildzaun, die Deichsel traf ge gen einen Pfosten desselben und zersplitterte, Ihre k. Hoheit die Frau Herzogin aber stürzte, ohne sich jedoch dabei zu verletzen, aus dem Wagen , welcher vom heftigen Anstoß zerbrach. In dem einbrechcnden Zaune blieben die Pferde endlich hängen. Die Vorsehung hat die hohen Herrschaften bei diesem ^Unfall wunderbar beschützt." (Dr. I.) Berlin, 4. December. Nach der letzten im Jahre 1852 vorgenommenen Volkszählung in Preußen beträgt die Zahl der Familien 3,419,220. Den Rcligionsverhältniffen nach befin den sich unter den 16,935,420 Bewohnern des preußisch. StaatS 10,359,994 Protestanten, 6,332,293 Katholiken, 14« griechische Christen, 14,780 mennonitische Christen, 226,868 Juden. 'Im ganzen Staate kommen auf 1000 evangelische Christen 611 "ka tholische Christen, Die Provinzen betreffend, so kommen in Pommern auf 1000 evang. Christen 9 kathol. Christen, in Brandenburg auf 1000: 15, in Sachsen auf 1000 : 62, in Ost preußen auf 1000: 142, in Schlesien auf 1000 : 940, in West» Preußen auf 1000 : 946, in Westphalen auf 1000: 1280, lir Posen auf 1000: 1986 und im Rheinland auf 1000: 3279. Es leben somit nur in den drei Provinzen Westphalen, Pose« und Rheinland mehr Katholiken als Evangelische, - Aus Köln vom 1. Dec. schreibt man der Weser-Zeitung: „Es geht hier das Gerücht, die Insassen des neuentstandene« Jesuitenklosters hierselbst würden mit Nächstem auS der Stadt gewiesen werden. Das Gerücht dürfte sich indessen nicht bestä tigen, es müßte denn eine dringliche Nöthigung dazu vorliegen. Die preußische Regierung benimmt sich in den gegenwärtige« Kirchenhändeln außerordentlich vorsichtig, und thut wohl daran. Dieser Tage soll die Polizei dem Kloster einen Besuch gemalt haben und mit einem auswärtigen Gast desselben zurückgekom men sein, der höflichst auf die Eisenbahn geleitet wurde. Car dinal v. G. hatte darauf eine längere Unterredung mit unserm Stadteommandanten. Das hat vermuthlich zu jenem Gerücht Anlaß gegeben. Uebrigens dürfte die Mehrzahl der hiesigen Geistlichen es gar nicht ungern sehen, wenn die hier weilende« Jesuiten dem auswärtigen Gaste nachfolgten, obgleich sie ihre Zufriedenheit nicht laut äußern würde." Kassel, 2. Dec. Zufolge einer Anordnung deS Ministe riums und beziehungsweise der Oberpostdirection find die Post- Anstalten des Bundes angewiesen, auf Requisition über die Empfänger und Absender von Briefen und den Briefverkehr einzelner Personen zu berichten, auch die Beschlagnahme von Briefen durch Gerichtspersonen (Staatsprocüratoren?) geschehen zu lassen. Die Polizeibehörden sind von dieser Anordnung in Kenntniß gesetzt worden. Nach der Verfassung von 1831 so» wohl als nach dem Verfassungsgesetze von 1852 „soll die, ab» sichtliche unmittelbare als auch mittelbare Verletzung des Brief geheimnisses peinlich bestraft werden". DaS Ministerium hat dagegen in dem betreffenden Beschlusse eine Interpretation HP geben, wonach durch Handhabung der getroffen« Anorbnun-