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1881. Schandau, Mittwoch, den 15. April eröffnet. ernannt. nngcn ans <I«n IS. 1881, Borniiltngö 11 Uhr ihre Befehl, zn dcr Dienstaq, den 21. Llpril 1891 Vormittags «.) Uhr, Bürgerm. Wieck. Der Kaufmann Herr Hngo Gräfe in Schänd an wird znni Konkursverwalter KonknrSfoiderungc» sind bis znni 8 Mni 1881 bei dein Gerichte nnznmclden. Eö wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigeransschnsscS und eintrelendc» Falles über die in 8 120 der Konknröorduung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angcmcldclcn Fordcr- Dic hiesige freiwillige Tnrncrfcucrwchr wird innerhald der nächsten 11 Tage Mannschaften dchufö Abhaltung einer Hebung alarmiren. Der hiesigen Einwohnerschaft wird dies hierdurch dekauut gegeben. vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anbcranmt. Allen Personen, welche eine znr Konkursmasse gehörige Sache iu Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird aufgegcbcu, nichts an den Gcmcinschuldncr zu verabfolgen oder zn leisten, auch die Verpflichtung anfcrlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sic aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch uchmeu, dem Konkursverwalter bis zum 1. Fini 1891 Anzeige zn machen. Königliches Amtsgericht zu Schandau. Hhle, Amtsrichter. Veröffentlicht: Frenzel, G.-S. Nachdem der Schmicdemcistcr und Hansbcsitzcr Herr Carl August Hioinn« iu Schandau am heutigen Tage als Lokalrichter für die Stadt Sch au da n bestellt und iu Pflicht geuommcu worden ist, wird Solches hiermit bekannt gemacht. Schandan, nm 13. April 1891. Königliches Amtsgericht. Ihle. alle Ersatz-Nescrvisleu zn der an demselben Ta^ Mittags l^ ilyr im Schühcnhunsc zu Schandan Uncnlschnldigtcö Außcnblcibcn wird nach Vorschrift der Gesetze dem ast. Militnrpapicrc sind mitzubringcn. Bekanntmachungen des Stadtraths: Alle in Schandau aufhältlichen Landwchrlenlc 1. Aufgebots, Reservisten, Dis» positionS-UUanber und zur Disposition der Ersatz,Behörden Entlassenen erhalten hierdurch Vom diesjährige» Ncichsgcsctzblatt ist das 11. Stück erschienen, enthaltend: Nr. 1946. Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn, betreffend den Anschluß der österreichische» Gemeinde Mittelberg an das Zollsystem dcö Deutschen Reichs, vom 2. Dcccmbcr 1890. Dasselbe liegt in hiesiger Nalhslanzlci zu Jedermanns Einsicht aus. Schandau, am 14. April 1891. Nachdem die Aufstellung bez. Revision des AnlagcncataslcrS für die Stadt Schandau erfolgt ist, wird dies andnrch in Gemäßheit 8 11 de« Anlage^ vom 30. April 1873 mit dem Bemerken znr öffentlichen Kcunlmß gebracht, daß die i)le- elamationsfrist mit dem 22. April laufenden Jahres endet nnd später eingehende Ncclninatioucn nicht beachtet werden. Die den Arbeitgebern mit den Anlagenzcttcln übersendeten Omi ungöbogcn sollen dazn dienen, den Nachweis über die erfolgte Bezahlung des ihnen für ihre Gehilfen auf. erlegten Anlagcubctrags diesen letzteren gegenüber zn erleichtern. Weitere dcrgl. Formulare können in der hiesigen Sladtkassc unentgeltlich entnommen werden. Sächsische Mzeilung AmtMlüt für das Mögliche ÄMMW and den Aadttath zu AMtm, smie K dc>i Ktudlsemeilidewth gi NBcbi. Fünfunddreißigster Jahrgang. ------ - - Äonkursverfahren. Heber den Nachlaß dcö SeifcusicdcrmcistcrS Adolph Eduard Strubell aus Schandau wird hcntc am 11. April 1891, Nachmittags 5 Uhr das KouknrSvcrfahrcu Die „Sächs. Elbzeitung" erscheint Mittwoci, und Sonnabend und ist durch die Expedition diese- Blatte- für 1 Mark 2» Ak' vierteljährig Inserate unter fünf Zeilen werden bis Dienstag früh 0 Uhr, für da« äEabc.idMa» spätestens bi« Freitag früh v Uhr erbeten. - sg'- ° Lesse, w Dresden und Leipzig die Annoncen. werden mit 00 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbcrcinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein H ü i VürcauS vvii Haasenstcin L Bögler, Jnvalidendank und Nud^Mosic. Abonnement ans die „Sächsische Elbzeitung" mit der beliebten JNttstrivten Souutagsbeilage für das II. Vieeleljaln' 1891 werden jeder Zeit bei allen Postanstaltcn, den Briefträgern, unseren ZeilnugSbotcn, sowie in der Expedition in Schandau, cMgegciigcnommcn. Die bis jetzt erschienenen Nummern vom Onartal ab werden nachgelicfcrt. XXXXXXX8XXXXXXX) Politische Nundschtttt. Der gkeichötag hat sich am vorigen Donnerstag und Freitag in lebhaften Debatten mit der Frage des gewerb lichen Contraclbruches nnd dessen Bestrafung beschäftigt. Anlaß hierzu gab 8 125 des Arbcitcrschutzgcsctzcö, welcher im Wescmlichcn besagt, daß im Falle des Contractbrnchcs der verletzte Theil, sei cö nnu der Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer, den ortsüblichen Tagelohn im Höchstbelrage einer Woche als Entschädigung fordern darf, selbst wenn ihm durch das Vorgehen des andern Thcilcö keine beson dere Schädigung zugcfügt worden ist. Durch die Geltend machung der Forderung wird der Anspruch auf Erfüllung dcö Vertrages und auf weiteren Schadenersatz hinfällig. Die 'Meinungen über die Zweckmäßigkeit und Berechtigung der mneu Bestimmungen gingen bei den Erörterungen hier über scharf anScinander. Die socialdcmocrniischcn Redner sprachen sich entschieden vcrnrthcilcnd über den ganzen 8 125 ans, der nach ihrer Anschauung eigentlich nichts als ein neues Ausnahmegesetz zu Ungunsten dcö Arbeiters bedeute und ihn in seinen Interessen empfindlich bcuachtheiligc. Un gefähr denselben Standpunkt nahm die Volkspartei dnrch den Abg. Payer ein nnd auch ein Theil der freisinnigen Redner wandte sich gegen die neuen Bestimmungen über die Bestrafung des Contractbrnchcs, welche das bestehende Uebel nicht beseitigen, sondern nur verschlimmern würden. Da gegen sprachen sich alle übrigen Parteien mit Einschlnß einer Nichtamtlicher Theil. Minderheit der Freisinnigen für 8 125 auö, wobei beson ders hcrvorgchobcn wurde, daß cö die Gerechiigkcit erfor dere, auch den Arbeitgebern gegen die Folgen dcö Conlract- brnchcö einigermaßen zn schützen, nachdem die Erfahrung gelehrt hat, daß ihm die gerichtliche Verklagung dcö conlract- brüchigcn Arbeiters ans Schadcncisatz praclisch meist nichts nützt. Ucbrigcns sollen die Bestimmungen des neuen Pa- ragl-aphcn nur für Betriebe bis mit zwanzig Arbeitern gel ten. Die Verhandlungen, welche anch über die Masse», streik« der dcntschc» Bergleute sehr widerspruchsvolle Ansichten zu Tage förderten, endeten am Freitag mit der namentlichen Abstimmung über 8 125. Derselbe wurde mit den Stimmen der beiden coujcrvativcn Fraktionen, des Ccntrums, der Nationallibcralen nnd der kleineren Hälfte der Freisinnigen angenommen. Bei der Feststellung dieses NesnltateS ergab sich jedoch die Bcschlnßunfähigkcit dcö HauscS, die Abstimm ung über den Contracibruch muß also wiederholt werden. General von Albedyll, der langjährige Chef dcö Mili- tärcabinelö weil. Kaiser Wilhelms I. und nunmehrige Com- maudcnr des 7. (westfälischen) Armcccorpö, beging am Frei- tag sein fünfzigjähriges Mililär-Dicustjnbiläum nnlcr Theil- nähme weiter Kreise. Kaiser Wilhelm zeichnete den hoch verdienten Jubilar durch Verleihung dcö Schwarzen Adler- ordenö aus. Die Gerüchte, der commandircnde General dcö nennten Armcecorps, Graf Waldcrscc sei zum Nachfolger dcö Fürsten Hohenlohe im Statihnltcrpostcn von Elsaß-Lothringen anö- crsehcn, werden vom „Hamb. Corrcsp." als „momentan" NU- begründet bezeichnet. Fürst Bismarck soll, entgegen anderen Nachrichten, sich in keiner Weise über seine etwaige Bereitwilligkeit znr Candidatnr im 19. hannover'schcn Ncichslngöwahlkreisc ge- äußert haben. Anch wird jetzt versichert, das nativuallibc- ralc Central-Wahlcomilö in Freibnrg habe dem Fürsten von der Anfstcllnng seiner Candidalnr überhaupt keine offi- cielle Mittheilnng gemacht. Jedenfalls ist cö gnt, daß der Wahltag der Komödie der Irrungen, welcher die Geschichte der Ncichstagö-Candidntnr dcö Fürsten Bismarck nachgerade gleicht, baldigst ein Ende machen wird. In Belgien fangen nun auch schon die Arbcilcriunen an, sich zn organisiren. Die Arbeiterinnen von Antwerpen sind hierbei vorangcgaiigcn, indem sic sich zu einem festen Verband vereinigt habe». Demselben gehören ». A. iienuzig Tabaks-Aibcitcrinuen an. Der neue Verband hatte nichts eiligeres zu thim, als seine Zugehörigkeit zur Arbeiterpartei dcö Landes, d. h. zur belgischen Socialdemocratie, zu be schließen. Offenbar bedeutet der Verband der weiblichen Arbeiter für die socinlistische Partei in Belgien cinc Hilfö- trnppc, deren Wirksamkeit nicht unterschätzt werden darf. Der ncne österreichische NcichSrath ist am Sonnabend von Kaiser Franz Josef feicrlichst mit einer Thronrede er öffnet worden, welche iu ihren Redewendungen den »och un sichere» parlamcutarischcn Verhältnisse» i» Oesterreich im Allgemeinen angepaßt erscheint. Ob der Beginn der eigent lichen Arbeiten in die noch ziemlich verworrene Lage im Ab geordnetenhaus!! eine nolhdürftigc Klärung bringen wird, steht »och dahin. In den politischen Kreisen WicnS vcr. spricht man sich zunächst nicht viel, anch auf die am Tage vor der Neichörathö - Ei öffnuug beim Ministerpräsidenten Grafen Taaffe stattgefmidcnen Confcrenz der Obmänner der deutsch-liberalen Linken, des Hohenwarth-Club« nnd dcö Poleu-Clnbö legt man kein sonderliche» Gewicht. Allgemein hat eö angenehm überrascht, daß die russi sche Diplomatie den 6. April, den Tag, an welchem die vom Fürsten Alexander von Bnlgaricn augenommene nnd dann stillschweigend auf sciucu Nachfolger, den Prinzen Fer dinand, übcrgcgangcne „Statthalterschaft" von Ostrmuelicn abgelanfen ist, anscheinend gar nicht weiter beachtete. Es hieß, Rußland wolle anö diesem äußerlichen Anlässe Bul garien neue Schwierigkeiten bereiten, aber dies ist bis jctzt nicht geschehen nnd besagt eine officiösc Meldung auö Con- stantinopel außerdem, daß bei der Pforte von keiner Seite irgendwelche Schrille in der oslrumclischcn Frage unternom men worden seien. Nun, nm so besser! Ucbrigens werden jctzt von halbamtlicher bulgarischer Seite die sensationellem Alältermcldnngen über kriegerische Rüstnngeu Bulgarien« gegenüber Serbien atü unbegründet erklärt. Diese angeb- lichen Rüstungen beschränken sich ans die Entsendung cineö Bataillons Pionnierc nach Slivuitza, um hier die schon längst beabsichtigten Befestigungen auöznführcii, nnd auf die Be stellung Krnpp scher Geschütze bchnfö Vervollständigung dcr Cadrcs der Regimenter. * " " " - T a q e s ,z c sch i ch t e. Sachsen. Schandau. Vom 15. März, dem Be ginne der diesjährigen Schifffahrtsperiode, bis mit 11. April d. I. sind inSgesammt 1024 beladene Fahrzeuge beim hie sigen Haupt-Zollamtc zur Abfertigung gelangt.