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Hierselbst stattfindenden Barcholomät- Markte- werden folgende Bestimmungen zur gehörigen Rachachtung hiermit bekannt gegeben. 1., Sämmtliche Plätze für die Ausstellung von Verkaufs., Schau«, und BergnügungSbuden werden durch den städtischen MarktauSschuß angewiesen, dessen Anordnungen unweiger lich Folg« zu leisten ist. 2., Die Jrchaber von Schani-, Schau- und BergnügungSbuden, desgleichen die während des Markte» in den Straßen umherziehenden BeMufer, Künstler, Musiker, Schausteller u. s. w. haben vor Beginn des Berkaus», der Schaustellungen, Mufikaufführungen u. s. w. gegen Erlegung einer Gebühr Erlaubniß aus hiesiger Polizei-Expeditton einzüholen und dem Erlaubnißschein dem Polizeibeamten, sowie dem Marktausschuß auf Verlangen jü>er- zeit vorzuzeigen. 3., Das Feilhalten mtt geistigen Getränken außerhalb der hiesigen Schankwirthschasten ist, soweit nicht besondere Erlaubniß «rthettt worden ist, verboten. 4., Die Schau« und BergnügungSbuden, in denen Musik gemacht wird, find um 12 Uh» Nachts zu schließen. b., Das Fahre» mit Langholzwagen durch die Stadt ist während des Markte» verbot«, da» Fahre» mit Lastwagen ist thunlichst zu beschränken. 6., Da» Fahren mit Kinderwagen ist wegen der Störung de» freien Verkehr» an dm Beo» kauf»«, Schaubuden u. s. w. und insbesondere behufs Vermeidung von Uuilücksfällen während de» Marktverkehrs auf den dazu benutzten Straßen und Plätzen ebmsaltt VM boten. ... Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, soweit nicht nach dm«bestch«W dm Gesetz« härtere Straf« verwirkt find, mit Geld bis zu 30 Mk. ev. Haft bi»zu 8 L» g« bestraft. Aue, am 22. Angust 1894. Der Math der Stadt. vr. Kretzschmar. Khn. Aus Anlaß de» am Jahrmarkts-Sonntage, den 26. August d. I. zu erwartenden größeoM, Geschäftsverkehrs kann die Geschäftszeit für alle HandelSgewerbe bi- Abends 8 Uhr an-gedehsgc werden.. Au«, den 22. August 1894. Der HlclLH der Stadt. vr. Kretschmar. Mw. ' — zeluen Akte wurdea mit stürmischem Beifall ausgenommen und herrschte nur «in einstimmige» anerkennendes Urtheil über die vortreffliche Darstellung. Morgen Freitag kommt ein Schau spiel: „In der fchwWschrn Hettnath",jeiae» der besten dramati« icha» Werke v. LhaAotte Birch-Pfeiffer zur AuWhruug. Wtzn« Aus dem Atterthal und Umgebung. »leedMlw»»«« »an eaeale« Iutereff« »«» »r Mevattis» ftett wluromme«. Am Dienstag Abend gegen 9 Uhr ist Herr Kabrtkljffttzer Erdman» Kirch«» tw^MWwMMiHE schieden. Alle, die den Entschlafenen kannten, bewundm-en in ihm einen Mann, der sich durch rastlos« Thätigkeit zu «inrr industriellen Größe ausgrschwungen hatte; der durch sei nen edlen, stets hilfsbereiten Charakter, durch seine Humani tät ein Vater seiner Arbeiter geworden war; von allen ge liebt und geachtet, für alle Arbeitgeber ein Vorbild in der Fürsorge für ihre Untergebenen. L,ie Firma Erdmann Kirch ei» Klösterlein genießt einen Weltruf, der der rastlosen Thä- tigkeit, dem erfinderischen Gent« de» Verewigten zu danken ist. Der Erzgeb. Vfd. schreibt hierüber: Herr Kirchei- wur de in einfachen Verhältnissen am 24. April 1830 al« Sohn «ine» Steigers in Aue geboren. Hier in seiner Heimathstadt errichtete er 1861, zu einer Zeit, m der vor allem da» Be- dürfniß sich gellend machte, auch im Gewerbe dir menschliche Kraft und Geschicklichkeit durch maschinelle Einrichtungen zu ergänzen, eine Maschinenvaurrei. Wie klein und bescheiden der Anfang diese« Unternehmen- war, geht daraus hervor, daß Herr Kircheis die Fabrikation von Biechbearbeitungsma- schinen mit nur einem Arbeiter in einem gemietheten Raum und ohne pekuniär« Mittel begann. Arbeit und Sorg« «ar ihm hierbei in reichem Maße brschieden; namentlich galt «- für ihn auch, gegen Vvrurtheile und Mißtrauen, die seinem Unternehmen entgegengebracht wurden, zu kämpfen. Dem ttzat- krästigen Mann« gelang es aber schon 186S eine kleine M «hl« mit kleiner Wasserkraft käuflich zu erwerben und für sein« Fabrikation einzurichten. Im Lause der Zahr« vergröberte sich da» Kircheis'schr Unternehmen, wenn auch langsam, so doch stetig. 1873 verlegte Herr Kircheis seinen Hauptbetrieb nach der neuen Fabrik .Klösterlein", in der er damals 80 Arbeiter beschäftigte. Später begann er auch mtt der Fabrika tion von Klempner-Handwerkszeug. Zn welcher Weise sich da» Etablissement weiter entwickelte, davon legt der jetzig« so bedeutende Umfang de» Wertes und die große Zähl der in ihm beschäftigten Arbeiter (500) da» beste Zeugniß ab. Dem unermüdlichen thitigrn, rastlos vorwärt« strebenden Mann« ward auch vielfach Anerkennung zu Theil. Auf zahlreichen Ausstellungen wurden seine Maschinen rc. mit Medaillen, mtt hohen Staatsauszeichnungen, u. «. von Preußen und Bayern, primiirt, und ebenso verlieh S« Majestät König Albert 4880 Herrn Kircheis in Anerkennung seiner hervorragenden indu striellen Thätigkeit den Kgl. Sächs. Albrechtsorden I. Klasse. Welche Förderung auch die Fachschule für Blecharbeiter in Aue und damit da» Gewerbe selbst durch d« Entschlafeneu er fahren hat, ist hinlänglich bekannt. Da» Andenken de» Verewig ten aber wird allezeit «in gesegnete« sein, und der Name Erd mann Kirchet« stet» mit herzlichstem Dank und wahrhafter Hoch- achtüng tn unserer Gegend genannt werden. (Theater in Aue.) Die gestern Abend erfolgt« 1. Borstel- lung der Gesellschaft be» Stadttheaters zu Plauen (Rup. Schmidt) war gut besucht, ach» Reihen Sperrsitz« waren besetzt, et» Zei chen, wie hach die Leistungen dieser rühmrnswerthea Gesellschaft hier geschätzt «erd«. Mit dem Lustspiel „Zwei glückliche Tage" v. Franz v. Schönthan »ad Gustav Kadelburg hat sich die Ge- ftllschaft auch sehr günstig eingeführt, e» bi«M soviel hochkomi- jcht Situationen und packende Scenen, daß es in allen Theil«rr gtit anfprlcht nüd infolge der vortrefflich,» Regie r»d der rou- Itntrten Astffühudltz «in« vollständigen Erfolg «rang. Die «in- Di« Rächte fange» an kühl zu «erden. Wir find zwar kalendarisch nicht einmal bi« zum Herbste gediehen, noch stehen wir im Sommer, der un« leider nicht allzuviel schöne Tage gebracht hat, aber da» schützt nicht vor einem frühzeitigen und unerquicklichen Wettersturz. Fürsorgliche Leut« find deshalb schon jetzt bedacht, ihren Winterdedarf an Kohlen in den Kellern zu bergen. Kurz: Die schön« Sommerzeit »st wieder einmal vorüber, was un- an sonnigen, lvarmen Tagen noch beschkden, nehmen wir dankbar entgegen al« eine besondere Gunst de- Himmel»; Urberrvck und wollene Leibgarderobe seien indeß kürzlich in Bereitschaft gehalten. Die Erkältung birgt feder Zett ein« Gefahr für unsere Gesundheit, denn sie ist da» Feld, au- der di« meisten Krankheiten emporwuchern, in unseren Tagen aber ist e» doppelt angezeigt, den Körper gegen jeglich« Attaque zu schützen. — Rach einer Verordnung de» Königlichen Ministeriums de» Innern hält dasselbe die Forderung der Zurückgabe de alten WandergewerdescheinS bei Aushändigung «ine» neuen und der Vorlegung von Au-weisen über da» Vorhandensein der für di« WanbergewerbescheinSauSferitgung erforderlichen Voraussetzungen in Verbindung mtt den bereit» getroffenen Maßregeln für geeignet und ausreichend, um der mißbräuch lichen Benutzung für Ausländer au-grst«llt«r Wandergewerbe scheine vorzubeugen. Aus Sachsen und Umgegend. Chemnitz, 19. August. Di« Gewitter de- letzten Freitag-, begleitet von woltrabrucharttgem Regen, haben hier und in der Umgegeno mehrfachen Schaden angerichtet. Die Schleuß«» vermochten da» Wasser nicht zu fassen, dasselbe drang in die Häuser, so tn der Friedrichstraße, wo da» Wasser in den im Souterrain gelegenen Waschhäusern einen Meter hoch stand. Zn der Ostvorstadr wurden mehrere Häuser durch den ange- jchwollenen Gablenzbach unter Wasser gesetzt, ebenso in der Wilhelm-slraße in K ppel, woselbst da» Wasser «ine Höhe von einem halben Meter erreicht«. Am schlimmsten wurde da» benachbarte Neukirchen heimgesticht, woselbst! eine Wasser hose in der Mittagsstunde verheerend« Verwüstungen anrich tet«. Der klein« Dorfboch schwoll in kurzer Zeit zu einem reihenden Strome an und riß alle- mit sich fort, was ihm im Weg« stand. Ben ganzen Laus entlang bi» zu seiner Ettunündung in dieWürschrttz hat der Bach alle Gtege, Gar- tenzäune und Mauern, wie euch hölzern« Anbauten mtt fort- genommen, so daß dt«f« G«g«nd «tn«m Trümmerfeld« gleicht. Bäume wurden enmurzelt und die niedrig gelegenen Wiesen in «inen großen See verwandelt. Am schlimmsten find di« Felder und Gärten »rggrkvmmen. La» von allen Setten mächtig h^reinschießende Wasser hat die Ernt« so gut wie ver nichtet und die Gartengewächs« au-gerissen. E» wird großer Geldopfer bedürft«, di, Spure» de» Unwetter» zu verwischen. Zn Rtrderneuktrchen hat da» Wuffer einen zwölfjährigen Knaben mit fortgeoiffen, doch gelang e» rechtzenig einem Ein wohner, ihn dem »affen Element« zu entreißen. Auch tn w»ttg«n«vorf schwoll der DorfbtUh trsolge der ungeheuren Waffermassen schnell an, so dc.ß die Feuerwehr allamtrt wur de, um die gefährdete« Wohnhäuser z» beschütz«». S»ne gei stesgestörte Frau stürzte sich in den reißenden Bach, doch ftwru! wurde rechtzeiti; wieder aus dem Wasser gezogen und ins Leben zurückgerusen, hat aber eine bedeutende Verletzung «M Kops« erlitten. Zu Zschopau und Umgegend find di« Gw Witter ebenfalls heftig aufgetreten. Der Blitz schlug mchrmalch.^ ein. In Zornau wurde durch «inen Bl'tzstrLhl rin Gchap- pengebäude de- LehnguteS in Asche gelegt. — Die Staatsbahnverwaltung wird zur Förderung des Besuches der in Dresden vom Sb. August ab ftattfindendstd internationalen Nahrungsmittel-, Gewerbe- und GportS-AM» strllung mehrere Sonderzüge mit ermäßigten Preisen nach Dresden verkehre» lassen, und zwar am Dien-tag, den 2s^ August von Leipzig, am Sonntag, den 2. September von Görlitz und am Sonntag, 9. September von Zwickau nach Chemnitz. Die Veröffentlichung der Züge wird demnächst er folgen. Zwickau. Zn einem etwa- von der Stadt entlegene» Hause trat gestern Nachmittag rin Brttler in der frechste» Weise auf, indem derselbe die ihm verabreicht« Gabe (drei Semmeln zerbrach und der Geberin, einem Dienstmädchen» vor die Füße warf, wobei er noch die ordinärsten Red«» führte. Dieser Mensch ist in einem Nachbarorte sestgehalten und der hiesigen Polizei zur Bestrafung übergebe« worden. Ein vier Tage alte- außereheliches Kind wurde gestern Vor mittag von der eigenen hier wohnhaften Mutter in di« Woh nung des Vaters getragen, worauf sich die Mutter »»ter Zurücklassung de- Kindt» entfernte. Da» Kind soll fich aber, wie wir heute erfahren -aben, wieder bei der Mutter befinden. Ein Maler von hier erschoß fich vergangenen Sonnabend in seiner Wohnung. Zerrüttet« Bermögensoerhältnifft solle» di» Ursache hierzu gewesen sein. Ein in einem Gartengrundstück an der Werdauer Straß» befindliche« funge» Schaf ist vergangene Nacht von zwei Hun« den, welche sehr leicht durch den defekten Zaun konnten, Ir bissen worden. Di« Hunde konnten bi» fetzt noch nicht er mittelt werden. Zittau, 18. August. In der Sitzung de» hiesigen Stadt- verordnetenkvllegiumS di« Ausschreibung einer Belohnung auf die Ergreifung de» Raubmörder» vom Töpfer zur Sprache gebracht und beschlossen, den Stadtrath, der bisher der dies bezüglichen Anregung des Kollegium» nicht entsprochen hat» erneut zu ersuchen, zur Unterstützung der Auffindung und Festnahme de» frechen Mörder» mit der Ausschreibung einer Belohnung vorzugehen, da nur durch Aussicht auf möglichst hohe Entschädigung die Personen, die vermuthlich »m de» Aufenthaltsort de» verdächtigen Kögl« wissen, zur, Festnahme derselben zn veranlassen sind. Man bewilligt« gleichseitig di« Summe von KOO Mark. Wird diesem Antrag« entsprochen, so beträgt di« gesantmt« Belohnung auf di« Ergreifung de» Raubmürder« 1900 Mk. — Der Raubmörder Kigler hat abermals «inen frechen Einbruch verübt. Zn einer der letzten Nächte zertrümmert« er «in i« Erdgeschoß deS Pfarrhauses zu Harrach-vorf (vöhm. Rteftngebirgk) gelegen«« Fenster und »rang in ein Zimmer «tn, in welchem «in« Verwandte de» Pfarrer» schlief. Durch da» Geräusch au- dem Schlaft geweckt, sprang das »uthtg« Mädchen entschlossen au- d.« Bett« und packte de» Räuber bei d«r Kehle. E» kam zwischen Beiden zu« Kampf«, i» dessen Verlauf der Räuber da« Mädchen'durch «ine» Klmfi- schlag zu Boden streckt,. Der Lärm hatte aber »i« übriM» Hausbewohner aufgeweckt, bei deren Herbeieilen der Stäuber, der in Harrachsdorf allgemein bekannt ist, entfloh» Dos Mädchen ist glücklicherweise yur leicht verletzt.